HPV Weltmeisterschaft England August 2024

Jetzt gibt es wenigstens ein Zielfoto von mir. Das macht doch schon mal Hoffnung.
https://wc2024.bhpc.org.uk/wp-content/uploads/wc2024/photos/sunday/
Bild 33
Die Bilder sind bis auf Christoph nicht in der Reihenfolge der einzelnen Positionen, sondern danach wer wann ins Ziel gekommen ist inklusive Überrundungen.
@J.E.S I have contacted somebody who is not part of the timing team so this is not official. I was told somebody complained that you had changed to a different machine during the race. I understand the complaint was that this in not fair as other riders did not have this option.

As I understood the rules changing a machine during the event was allowed for different races, but there is no rule for changing during a race, so it would be each case on merit and in your case it was not seen as OK, the final decision is by the Race Director, I have no idea who this was.
 
.. but there is no rule for changing during a race,
First of all - thank you very much for supporting and helping to clarify this case, @Ian Perry .

As for the rules: There is also none against it.
The riders, who registered a second bike, had all the same class as primary and back up bike. There is no sense in bringing a second bike of the same class (e.g. ChR /M5 Low) if not as an back up bike during a race - which is standard procedure in „normal bicycle“ races, pro and hobby classes.

so it would be each case on merit and in your case it was not seen as OK, the final decision is by the Race Director, I have no idea who this was.
Without a clear rule against it - while allowing a second bike to the race w/out further definition of the proceedings - does not seem adequate to me to decide „on merit“.
 
Zuletzt bearbeitet:
I was no participant and have no stake in any outcome. But this seems not to make much sense.
@J.E.S I have contacted somebody who is not part of the timing team so this is not official. I was told somebody complained that you had changed to a different machine during the race. I understand the complaint was that this in not fair as other riders did not have this option.
But they DID have the option? Nobody forbids them to bring a second machine. They just chose not to bring one?
there is no rule for changing during a race, so it would be each case on merit and in your case it was not seen as OK
I don't follow the logic. The normal line of thought is: if it is not against a rule, it's OK. It's not the other way round.
For instance there is no rule for breathing during a race. So you would conclude it's not OK?
 
I was no participant and have no stake in any outcome. But this seems not to make much sense.

But they DID have the option? Nobody forbids them to bring a second machine. They just chose not to bring one?

I don't follow the logic. The normal line of thought is: if it is not against a rule, it's OK. It's not the other way round.
For instance there is no rule for breathing during a race. So you would conclude it's not OK?
I'm the same, I have no dog in this fight, I can't disagree with you, although your example of breathing is a bit extreme ;). What I have heard is just unofficial, maybe with some truth and some embellishment? If I do receive an official response rather than one from the Race Committee/Director straight to @J.E.S I will put it here.
 
Ich werde ein paar Postings konsumieren für einen kleinen Bericht für die Daheimgebliebenen.
Es gibt auch Bilder. Mal gucken, ob die auch zum Text passen werden.



Wir waren bereits am Montag vor der WM angereist. Urlaub. Das erste Mal England mit dem Auto, das erste Mal Fähre mit dem Auto. Für uns aus dem Rhein-Neckar-Dreieck bot sich die Route durch Frankreich nach Calais an. Entspannte "Landautobahn" (mit Maut). Gut, das Tanken mit dem Bezahlen direkt an der Säule war dann in der Ersterfahrung doch spannend (mit ec-Karte kein Problem, wenn auch ohne Quittung). Wir hatten die DFDS-Fähre schon vorher für eine bestimmte Uhrzeit gebucht, wurden aber aufgrund unseres frühen Ankommens einfach auf eine frühere Fähre umgebucht (in der DFDS-Handy-App kann man die Buchungsänderungen gleich sehen). Auf der Rückreise sind wir auch wieder ohne Mehrkosten umgebucht worden, was diesmal auch eine Änderung des Ankunftsortes bedeutete, Dunkerque statt Calais. Die Route ging dann durch Belgien mit seinen beleuchteten dreispurigen "Stadtautobahnen" (ohne Maut) und dann in Deutschland auf Bundesstraßen weiter. Das Tanken in Belgien hat uns nicht mehr überrascht, denn das hatten wir auf der Hinfahrt schon gelernt. Für das nächste Mal würden wir uns, auch bei Ankunft in Dunkerque, für eine Rückreise durch Frankreich entscheiden mit den betulicheren Mautstraßen und dem (für uns) günstigeren Autobahnanschluss in Deutschland. In Frankreich schienen uns die Rastplätze auch früher angekündigt zu werden, so dass man Fahrerwechsel besser planen kann.

Das Meer dazwischen:

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Auf'm Sonnendeck:

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Ankunft in Dover:

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Nach so einer Überfahrt ist man schon automatisch im Urlaubsmodus.
 
Untergekommen waren wir in einer Ferienwohnung in Deal mit einem idyllischen Blick auf einen Pferdehof, dessen Koppeln und Sonnenuntergängen wie auf Postkarten. Allein schon auf der Terrasse zu sitzen war pure Erholung. Die Häuser scheinen im Grundriss durchweg klein zu sein, so wie man es von den Einfamilienhaussiedlungen in den Niederlanden kennt. Wenn man bestimmte Straßenzeilen herauspickte, könnte man nicht sagen, auf welcher Seite der Meerenge sie liegen würden. Merklich viele Häuser standen zum Verkauf. Deal selbst schien uns nicht touristisch überlaufen zu sein, vielleicht eher ein Hafenstädtchen für einheimische Urlauber. Das Einkaufen in den beiden großen Supermärkten war für uns spannender als eine Schlossbesichtigung, welche Produkte, welche Marken, welche Preise? Ich erklärte der Kassiererin, dass ich erstmal mit der deutschen ec-Karte probieren wolle, aber auch in bar bezahlen könne. Daraufhin schwärmte sie von ihrem Urlaub in Koblenz, die Schlange wurde länger, aber zum Glück klappte das mit der ec-Karte. Auf dem Parkplatz vor dem Supermarkt fragte eine Engländerin uns (ausländische Touristen), wie das hier mit dem Parken funktionierte. Später, auf dem Parkplatz in der Innenstadt standen wir wiederum rätselnd vor einem Parkscheinautomaten, und fragten einen Engländer, wie das hier mit dem Parken funktionierte. Der ältere Herr antwortete auf Deutsch und entschuldigte sich, dass er schon viel von der Sprache vergessen hätte. Der Schlüssel zum Verständnis des Automaten war, dass man das Autokennzeichen eingeben muss für einen personalisierten Parkschein. Das Parken ist das Nebensächliche an dieser kleinen Abschweifung. Einen kleinen Tante-Emma-Supermarkt mit einem indisch-stämmigen Betreiber will ich nicht verschweigen. Da gab's die meiner Meinung nach am wenigsten "aufgemachte" Zeitung, die "i", alle anderen Zeitungen einschließlich der Times "schrien" mich einfach zu laut an. Die Menschen, die wir trafen waren alle sehr freundlich, selbst Schulkinder auf dem Rad oder dem Roller sagten "Thank you", wenn wir sie auf dem Bürgersteig gehend an uns vorbei ließen. Hmm. Eine Beobachtung noch aus dem touristischen Abseits: Läden scheinen schon um 17 Uhr zu schließen, was dann auch genau die Uhrzeit ist, ab der sich Pubs füllen. Ich bin noch unsicher, ob das einfach nur ein Klischee ist oder der GB/UK-Style von Savoir-vivre. Am Pub einfach weitergehen fiel mir innerlich etwas schwer. Wie ein Schalter, 17 Uhr, Laden zu, Pub auf, voll, chillige Routine.

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Die Bänke werden im Gedenken an Verstorbene aufgestellt, mit jeweils einer individuellen Widmung.
Das gibt dem Verweilen und dem Blick aufs Meer etwas zeitloses.

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Die Düne ist im Kiesstrand gleich mit eingebaut:

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Links fahren. Davor war mir etwas bange. Wir hatten uns darauf geeinigt, dass nur ein Fahrer in GB/UK fährt, der andere schont sich für die ersten Stunden der Rückreise auf dem Kontinent. Es wird immer dann problematisch, wenn man intuitiv fährt, wie z.B. beim Ausparken und Losfahren. Wenn man jeden einzelnen Schritt voll bewusst macht, geht es eigentlich. Oder wenn einem der Beifahrer alles 10 Sekunden zuflüstert: "links", "links", "links", oder auch mal zur Abwechselung "links". Dann noch eine andere Sache, nämlich der Grund, warum britische SUV so schmal erscheinen: die britischen Straßen sind einfach schmal. Erst nach und nach war uns eine weitere Sache aufgefallen: die Verkehrsschilder, oder besser ihr Fehlen. Und ich fand das total entspannend. In Deutschland haben wir so viele Schilder, dass sie vom eigentlichen Verkehrsgeschehen ablenken können. Trotz enger Straßen und weniger Schilder haben wir in GB/UK keinen Unfall gesehen. Die Fahrer warten aufeinander, wenn die Straße im Gegenverkehr zu schmal ist. Man bedankt sich alle paar Minuten per Handzeichen bei einem Fahrer, man ist viel mehr in Kommunikation mit anderen Fahrern. Und nein, es sind keine Straßen für Radfahrer. Aufgrund der Enge sind alle schon gewöhnt, in zehn Zentimeter Abstand an einander vorbei zufahren. Lack gegen Lack, Spiegel gegen Spiegel. Für ein Rad deutlich zu gefährlich. Der Straßenverlauf einer Radtour will im Vorfeld genau geplant sein. Radfahrer habe ich mit deutlichem Abstand überholt (sprich: ausnahmsweise mal komplett rechts gefahren, und gleich wieder "links", "links", und "links"). In einer Buchhandlung in Deal kaufte ich "The Official Highway Code" (5 Pfund, sollte man eigentlich bei einer Fährbuchung gleich mitbekommen). Die Regeln zum Überholen sind schon eindeutig: Radfahrer überholt man bei eigenen 30 mph mit 1,5 m Abstand, oder mehr, wenn schneller (Regel 163). Ich glaube, dass muss sich da auch erst durchsetzen. Die größte Herausforderung für mich waren zweispurige Kreisel, da waren vier Fahreraugen schon schön. Auf der Rückfahrt durch Frankreich ist mir dann als Beifahrer am ersten großen Kreisel schwindelig geworden, das wolle mein Gehirn dann nicht mehr verstehen, warum fahren die alles falsch herum? Total schräg die Leute hier auf dem Kontinent. Wir sind in Kent nicht weit mit dem Auto gefahren. Nach Canterbury haben wir den öffentlichen Bus genommen, was günstig, schnell und sehr interessant war. English Country Roads, you got to love them. Die Autos, Laster und Busse halten durchs einfache Vorbeifahren die Vegetation kurz. Die wenigen Schilder sind teils mit Efeu überwachsen, pittoresk.

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Eine erste Annäherung an die Rennstrecke versuchte ich zu Fuß über das südlichen Tor des Parks. Die Bahnschranke im Ort erwies sich als Outdoor Escape Room, dem ich aber kurz vorm Aufgeben noch entkommen konnte (die Story dazu ist leider zu lang und abseitig für hier, die Anzahl der Schilder an der Schranke reichte aber für 10 Meilen Landstraße). Der Fußweg war ein schöner idyllischer Weg mit stehenden Gewässern (Mücken) und einem Steg mit Gatter, war aber nichts, um mit dem Renn-Trike von der Ferienwohnung direkt zum Park zu fahren.

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Zweiter Versuch. Das Navi im Auto kannte Betteshanger, aber nicht Betteshanger Park. Und so endete die Anfahrt bei einer Lama-Farm in den bewaldeten Hügeln. Aber durch einen sehr schönen Baumalleetunnel, den wir ansonsten nie gesehen hätten.

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English Country Roads, you got to love them.​
 
Das neue Besucherzentrum vom Betteshanger Park mit Kiosk, Kohleminenausstellung, Restaurant, Duschen und Toiletten und dem Fahrradverleih:

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Am Donnerstag bei unserer ersten Streckenbegutachtung waren auch die beiden Phantom-Fahrer Coxon und Corbett auf dem Gelände. Da ging mein Winkeärmchen wieder schnell hoch und gab auch noch einen Daumen hoch dazu. Fan-Boy-Syndrom. Die beiden hatten in der australischen Vereinszeitschrift HUFF #111 einen schönen Artikel über ihre Zusammenarbeit für Coxons Stundenrekord (ich dächte, den Artikel auch zwischenzeitlich mal auf seiner Homepage gesehen zu haben, konnte ihn jetzt aber nicht wiederfinden). Ich bin dann etwas später auch noch ein paar Runden gefahren, zusammen mit den anderen radelnden Parkbesuchern (Erwachsene, Kinder). Am Freitag nach der Registrierung traute ich mich, die beiden Co & Co auf den Phantomen zu begrüßen und ein paar Worte zu wechseln. Die Fotos davon sind aber nur für mich.

Am Wochenende zuvor fand ja wohl im Betteshanger Park ein Motorradrennen mit historischen Maschinen statt, daher wohl noch die Start/Ziel-Brücke auf der Strecke und die vereinzelten Sofas im Amphitheater, aus dem dann der WM-Campingplatz wurde. Die großen Zelte, die am Donnerstag abgebaut worden waren, hätten sie einfach noch stehen lassen sollen. Eine Schattenzuflucht für die WM-Begleiter wäre schön gewesen.

In Betteshanger Park werden die Autokennzeichen abgefilmt, was dem Lösen des Parktickets gleichkommt. Wir sahen beim Wegfahren dann das Hinweisschild, dass man am "Kiosk" bezahlen sollte. Muttersprachler ahnen schonen, dass "Kiosk" nicht "Kiosk" ist. Die freundliche Dame im "Kiosk" hat es uns dann erklärt, und das Bezahlen an der Parksäule ("Kiosk") ging einfach. Für die 3 Tage der WM konnte man ja bei der Anmeldung das Autokennzeichen angeben für kostenfreies Parken. Bin mal gespannt, ob das geklappt hat, oder ob ich da noch eine Rechnung bekomme, denn beim Wegfahren am Fr/Sa/So hatte die Schranke immer noch ihre täglichen 5,50 Pfund als Parkgebühr angezeigt. Aber vielleicht ist das so wie mit den Ergebnissen von den Rennen, das ändert sich noch...
 

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Es war meine erste WM als Teilnehmer. In Mannheim und Lustenau war ich als Besucher, so dass ich schon vieles kannte. Der BHPC betreibt übers Jahr eine Rennserie in GB/UK und hat daher eine große Routine. Davon hat die WM zweifelsohne profitiert. Auf der anderen Seite ist eine WM keine nationale Veranstaltung und der Organisator muss Erwartungen erfüllen von viel mehr verschiedenen Menschen als den üblichen Teilnehmern der nationalen Rennen. Und das bei zu erwartenden Verlusten in der Kommunikation. Die spontanen Änderungen im Rennplan fand ich alle nachvollziehbar, man musste aber selber gucken (mal WM-Homepage, mal Facebook, mal Forum), dass man auf dem laufenden blieb, wann man wo am Start war. Zelten erspart die tägliche Anfahrt und man ist quasi immer erreichbar, was praktisch bei Änderungen der Startzeiten ist. Einen Reparaturstand für alle halte ich für essentiell, und ergibt eine leichte Werbung. Werksfahrer-Feeling für einige Teilnehmer.
 

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Nachdem ich nun auch wieder Zuhause angekommen bin, hier mein Rennbericht:

Anreise am Donnerstag, VM auf Autodach in der Fähre. Gemeinsam mit @LordAx, mit Kameratechnik das Spektakel begleitet hat. Abends gab es dann noch eine kleine Proberunde auf der Strecke. Erkenntniss war, dass die Kurven gar nicht so kritisch wie erwartet waren, es dafür aber die ein oder andere Unebenheit gab.
Dann erst einmal in die Unterkunft, um dort zu nächtigen.

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Freitags ging es dann mit der schnellen Runde los. Ich habe mir beim Hosen kleben Zeit gelassen und kam erst etwas später auf die Strecke. Dort erfuhr ich dann, dass ich mir das auch hätte sparen können, da das Rennen wegen des Crashs abgebrochen wurde. Ansage war, dass es Samstag mit neuem Zeitplan weiter gehen würde. Meiner Meinung nach war das ganze vorprogrammiert, da Start und Ziel hinter einer blinden 70kmh-Kurve waren. Menschenmenge und Messzelt auf der Kurvenaussenseite...


Die Planänderung wurde dann um 9 Uhr Morgens kommuniziert. Erst der 100m-Sprint, dann der Topspeed-Sprint. Unerklärlicherweise nur mit 400m Anlauf. Für mich bedeutete das: Hosen usw. erstmal wieder abbauen, nur um sie direkt wieder hinkleben zu müssen... Mit der Strategie konnte ich das 100m-Rennen unter den VMs gewinnen (insgesamt Platz 3!) und war mit 10,7s sogar etwas schneller als ich es je zu Fuß auf einem Wettkampf war! Geil! Die "fliegenden" 100m habe ich sogar in der offenen Wertung gewonnen. Über 71kmh bei 400m Anlauf vor der Messstrecke! So kann es weiter gehen - dachte ich.
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1h Rennen: ich war mit TTs am Start und konnte so relativ entspannt an der Spitze der VMs mitfahren. Irgendwann entschloss ich mich, die Leistung auf über 250W zu erhöhen, was mir dann auch die Führung unter den VMs brachte. Das ganze ging bis 4 minuten vor Schluss gut. Auf einmal ein lautes Rumpeln von vorne rechts! Einer der TTs war durch. Ich bin dann noch eine halbe Runde weitergefahren und konnte dabei nur noch das alte Tempo halten. Bei meinem Ersatzrad angehalten war innerhalb von 90s war die Hose demontiert, das Rad getauscht und es ging weiter. Hier auf dem Video festgehalten. Dabei habe ich 3 Plätze im VM-Ranking verloren und konnte daran in den letzten Minuten auch fahrerisch nichts mehr ändern.
Dennoch ging es mit leichtem Punktevorsprung nach Hause zu einer spontanen Autogrammstunde.

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Sonntag kam dann eine für mich spontane Planänderung. Das 15 min. Rennen war durch eine schnelle Runde ersetzt worden. Hier waren meine Beine bereits nicht ganz fit, was mir einen 2. Platz bescherte. Also galt es das 3h-Rennen zu gewinnen. Ich hielt mich trotz einem Vorpreschen von Jochem erst einmal an Pieter. Das Tempo konnte ich etwa die Hälfte des Rennens komfortabel fahren, bis sich dann mein Magen meldete. Irgendwie ging auf einmal nichts mehr. Mir war schlecht, ich konnte weder essen, noch trinken. Notgedrungen habe ich es dann mit reduzierter Leistung irgendwie noch ins Ziel gebracht. Im Schnitt mit weniger Leistung und Speed als beim fast doppelt so langen HHB... Irgendwann zog @J.E.S mit Schwung an mir vorbei bevor er seinen Reifenplatzer hatte. Er war einer der Wenigen Fahrer ohne Leistungseinbruch beim Rennen. Sein Regelkonformer Fahrzeugwechsel wird derzeit noch diskutiert und sollte meiner Meinung nach anerkannt werden.

Durch die gewonnen Sprints hat es aber dennoch zum zweiten Platz in der VM- und der Gesamtwertung hinter Pieter gereicht. Damit konnte ich mir trotz beider Pannen einen Platz auf dem Treppchen sichern und bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
Nächstes Jahr wird wieder angegriffen...

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Das Video in diesem Foto ist hier.

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Und das Video zu diesem Bild ist hier.

Den Sturz am Freitagabend habe ich mit eigenen Augen gesehen, war vielleicht 70 bis 100 Meter entfernt. Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, dann ist Beano ein oder zwei Fahrzeuge früher durch dieselbe Kurve gezischt. Und ich dachte noch, wow, ist der schnell, aber er legte sich nicht übermäßig flach in die Kurve. Dann kam der Unglücksrabe mit dem neuen Eigenbau (die Online-Übersetzung ist etwas holprig, aber es geht) plötzlich von rechts hinter dem Gebüsch hervorgeschossen und ich zuckte unwillkürlich zusammen, viel schneller als Beano, und um einiges flacher in die Kurve gelegt. Und dann brach ohne erkennbaren äußeren Anlass das Hinterrad weg und das Fahrzeug rutsche über den Asphalt. Der Rest des Unfalls war durch Teilnehmer verdeckt, die so wie ich auf ihren Start zum Prolog warteten. Eine Sache wunderte mich, ich dächte, ich hätte im Briefing verstanden, dass die Teilnehmer die Warteschlange auf dem Schotterweg bilden sollten und nicht auf der Rennstrecke. Vielleicht nicht nur verbales Briefing, sondern doch mit einem Poster oder einer Skizze, wo die Aufstellung ist und wo man sich in welcher Richtung hinbewegen soll. Meinem Babelfisch wird es unter dem Helm manchmal zu warm, dann ist Gucken besser. Hätten viele Teilnehmer die Anordnung des Messzelts, der finalen Kurve und der Warteschlange vorher visualisiert bekommen, dann hätten doch die erfahreneren Teilnehmer schon was gesagt, dass da etwas komisch mit ist. Auch wunderte mich, dass Krankenwagen (und Feuerwehr) wohl nicht vor Ort bereit stehen müssen in GB/UK? Die WM ist wohl keine Großveranstaltung. Was wäre gewesen, wenn sich 300 oder 2000 Leute angemeldet hätten? Hmm.

Tags drauf die Spuren im Asphalt:

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