HP Grasshopper von 2008

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oMichelo

Hallo zusammen,

ich bin Newbie und habe noch kein Liegerad und auch keine Erfahrung.

Mir wurde ein HP Grasshopper von 2008 angeboten (keine faltbare Version). Als Laie habe ich nur diese Daten aufgeschnappt: Gangschaltung: SRAM DualDrive, Bremsen: Avid SINGLE DIGIT 5, Reifen: Schwalbe Marathon Plus (unplattbar), Beleuchtung mit b+m Leichtlaufdynamo. Ist vom Erstbesitzer aber sieht nach wenig Wartung aus. Ich habe zwei Fragen: Was darf sowas kosten? Als Newbie dachte ich, es könnte ein guter Einstieg sein, oder?
 
Hallo und willkommen im Forum!

Der Grasshopper ist aus meiner Sicht ein prima Einsteigerrad, ich fahre selbst einen. HP ist ein sehr solider Hersteller, da solltest Du auch alle Spezialteile noch nachkriegen, falls nötig (ich glaube, es hat keine allzu starken Änderungen in der Modellhistorie gegeben). Wenn Du die Faltmöglichkeit eh nicht brauchst, ist es ja kein Verlust und ein gutes Argument, um den Preis zu drücken.

Wenn das Rad tatsächlich einen Wartungsstau hat, dann prüfe vor allem den Dämpfer, auf Risse im Sitz (Knarzen) und die Funktion der Federgabel, hier kann der Ersatz ins Geld gehen. Musst Du an mehreren dieser Punkte arbeiten, würde ich es mir gut überlegen, ob Du Dir das antun willst. Hatte das Rad irgendeinen Unfall, dann Finger weg!

Sind nur Standardarbeiten zu tun (Kettenwechsel ist auch nicht viel anders als am Up), wäre aus meiner Sicht ein Preis von 600 - 800 € angemessen. Ist schließlich fast 15 Jahre alt.

Grundsätzlich würde ich trotzdem empfehlen, mehrere Liegeräder Probe zu fahren. Auch andere Väter haben schöne Töchter, und hier werden im Marktplatz oft prima Räder angeboten. Vor allem empfehle ich, unterschiedliche Lenkungen (unterm Sitz, Klapplenker, Um-die-Knie-Lenker) zu testen.

Gruß

Fetzer
 
Hallo Fetzer,

danke für die ausführliche Antwort! Der Besitzer hat erzählt, er wäre mal auf nasser Straße weggerutscht. (Man sieht Kratzspuren am Sitz in knapp bei Schulterhöhe). Ich bin kurz auf der Straße Probe gefahren. Die Sache mit dem "Knatzen" kann ich jetzt nicht erinnern. Müsste da also nochmal hin und "prüfen".

Ich hatte vor längerer Zeit schon mal einen Lenker "oben" getestet, das fühlte sich mal so gar nicht richtig an. Welche Vorteile hätten denn "oben"-Lenker?

Grüße Michel
 
Ich habe vor 2 Jahren hier im Forum für eine "funktionierende" SPM ohne Wartungsstau aus 2009 1200 € gezahlt - fand ich sehr fair und habe es nicht bereut.
Interessant wäre noch, welcher Sitz drauf ist. Falls es da den verstellbaren BodyLink schon gab und der drauf ist, kannst Du ruhig mehr bezahlen, als wenn die Sitzschale nicht passt (oder angerissen ist)...das wird dann nämlich durch Anschaffung von neuer/gebrauchter Schale (plus Matte) schnell teuer. Probefahren und 'runterhandeln für alles, was nicht passt. Für außerhalb des Forums würde ich bei verwendbarem Zustand alles unter 900€ für einen guten Preis halten. Heißt ja nicht, dass Du soviel bezahlen MUSST...es gibt auch immer wieder Ausreißer nach unten!

Ansonsten hat @Fetzer ja alles Wichtige gesagt...
Du musst damit rechnen, einige Basteleien vor Dir zu haben, deshalb niedrig einsteigen um Reserven zu haben. Irgendwas ist immer....

LG Holger
 
Welche Vorteile hätten denn "oben"-Lenker?

Das wird subjektiv unterschiedlich wahrgenommen:
1. für mich persönlich schlägt die bessere Beherrschbarkeit mit OL (bei direkter Untenlenkung schon durch den meist eingeschränkten Lenkeinschlag) des Rades positiv zu Buche. Bei vielen Strecken ist das nicht entscheidend, weshalb Du das für Deine Belange austesten musst.

2. habe ich mein erstes Liegerad schnell auf OL umgerüstet, weil ich mit den Unterarmen (ok, meist war es der rechte) zu oft in Brennesseln, Brombeeren etc: geraten bin. Wenn Du nicht oft Feld- und Waldwege fahren willst, kannste das auch streichen. Ansonsten, wie ich am Anfang, einfach vor der Stelle mit den Brennesseln Handschuhe anziehen!

3. Das Schieben...ist mit Untenlenker etwas...sagen wir...gewöhnungsbedürftig. Ich hatte mir da "Zügel" gemacht und damit quasi hinter der Kopfstütze gelenkt. Geht, aber schön ist anders. Schlimmer ist das Manövrieren speziell bei bepacktem Rad in Zügen etc. - das ging gar nicht.

Den oft angeführten aerodynamischen Aspekt habe ich für mich bei meinen "Touring-Abitionen" nich als wichtig erachtet.

LG Holger
 
Zuletzt bearbeitet:
So liebe Freunde,

ich habe jetzt das Fahrrad gekauft (650,-€).

Meine laienhafte Prüfung von Federung und Sitz ergaben kein "Knarzen" o.ä. Nachdem ich dann unfallfrei - als Newbie - damit nach Hause gefahren bin, habe ich unterwegs auch keine Besonderheiten gemerkt.
Außer: Die Bremsbeläge sind echt richtig runter und das muss noch von den Einstellungen an mich angepasst werden. Der Tretlagerabstand beispielsweise fühlt sich noch nicht 100 % korrekt an.

Ich werde vor jedem weiteren tiefgreifenden Test erstmal eine volle Inspektion machen lassen. Der Fachmann wird mir dann schon sagen, ob das was Grundlegendes nicht i.O. ist (was ich natürlich nicht hoffe!)

Und wie schon gesagt: Ich bin Einsteiger, also nicht gleich los und ein fabrikneues Rad kaufen. (Was nicht ist, kann ja später noch werden...)

Ich berichte gerne weiter.

Ach ja: Und für Hinweise / Anregungen / Tipps bin ich voll zu haben, wie gesagt: Laie :)
 

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Schönes Rad, guter Preis
Sehe ich auch so.

Wenn es dann doch nicht das richtige sein sollte, was man nur "erfahren" kann, wirst Du das zu nem ähnlichen Kurs wieder los.

Denk an die Muskelumgewöhnung (1 bis 2000 km), danach kann man dann einschätzen, ob die Liege das richtige ist. Dann kann man auch 8h am Stück fahren und (je nach Fitness) 100,200 km am Tag.

Ach so: sind Klickpedale dran? Das wäre ansonsten ein sinnvolles Upgrade.
 
Zum Tretlagerabstand, Ich mach das so; Pedal maximal weit weg nach vorn, dann soll der Ferse vom Radschuh mit voll gestrecktes Bein das Pedal knap beruhren. Dann ist mann schon in die richtige gegend. Ohne klickpedale hatt mann's wahrscheinlich lieber etwas kurzer, damit mann immer druck auf's Pedal hatt.

Ich hab drei Lieger aber keins ohne Klickpedale. Mit steigende Erfahrung und Radbeherschung kommt irgendwann ein punkt an demm mann sich das zutraut.

Grusse, Jeroen
 
Schönes Rad, guter Preis! Viel Spaß damit.

Gruß

Fetzer
Vielen Dank, ich hoffe, den werde ich haben :)

Sehe ich auch so.

Wenn es dann doch nicht das richtige sein sollte, was man nur "erfahren" kann, wirst Du das zu nem ähnlichen Kurs wieder los.

Denk an die Muskelumgewöhnung (1 bis 2000 km), danach kann man dann einschätzen, ob die Liege das richtige ist. Dann kann man auch 8h am Stück fahren und (je nach Fitness) 100,200 km am Tag.

Ach so: sind Klickpedale dran? Das wäre ansonsten ein sinnvolles Upgrade.
Klickpedale hab ich "auf Halde" aber sooooo schnell traue ich mir die nicht zu :)

Zum Tretlagerabstand, Ich mach das so; Pedal maximal weit weg nach vorn, dann soll der Ferse vom Radschuh mit voll gestrecktes Bein das Pedal knap beruhren. Dann ist mann schon in die richtige gegend. Ohne klickpedale hatt mann's wahrscheinlich lieber etwas kurzer, damit mann immer druck auf's Pedal hatt.

Ich hab drei Lieger aber keins ohne Klickpedale. Mit steigende Erfahrung und Radbeherschung kommt irgendwann ein punkt an demm mann sich das zutraut.

Grusse, Jeroen
Ah, sehr interessant, werde ich auf jeden Fall berücksichtigen, danke! :)
 
Ich werde vor jedem weiteren tiefgreifenden Test erstmal eine volle Inspektion machen lassen. Der Fachmann wird mir dann schon sagen, ob das was Grundlegendes nicht i.O. ist (was ich natürlich nicht hoffe!)

Und wie schon gesagt: Ich bin Einsteiger, also nicht gleich los und ein fabrikneues Rad kaufen. (Was nicht ist, kann ja später noch werden...)
Was traust Du die denn alles selber zu? Wenn Du auch so Kleinkram wie Bremsbelag- oder Kettenwechsel in einer Werkstatt machen lässt, wird der Abstand zu einem teureren Rad, das besser in Schuss ist, schnell kleiner. Natürlich ist sowas immer auch eine Gelegenheit, die jeweilige Komponente für den eigenen Zweck zu optimieren, aber das Optimum kennst Du als Neueinsteiger wahrscheinlich noch nicht so genau.

Für den Tretlagerabstand ist auch wichtig, ob Du mit Klick fährst. Ich fahre fast nur mit Klick, aber als ich letztens mal wieder mit normalen Straßenschuhen auf der Liege saß, war ich versucht, den Tretlagerabstand etwas zu verkürzen.
 
Pedal maximal weit weg nach vorn, dann soll der Ferse vom Radschuh mit voll gestrecktes Bein das Pedal knap beruhren...
Wie @tieflieger richtig schrieb: dann ist man schon in der richtigen Gegend - aber nicht "einstellfaul" werden, bis es richtig passt! Bei mir ist der tatsächlich über große Strecken beschwerdefrei zu fahrende Tretlagerabstand nochmal knapp 2 cm größer geworden, als ich das früher beim Einstellen für gut befunden habe. Es ist alles im Fluss...

Und von mir der gute Rat, Dich an die Bastelei schnellstmöglich selbst heranzuwagen - je besser Du Dein Rad kennst, desto eher merkst Du auch, was nicht stimmt. Wenn es hakt, hier fragen, dann hilft man Dir weiter.

LG Holger
 
Wenn der Tretlagerabstand zu groß ist, merkt man das auch daran, dass man nicht mehr ruhig im Sitz liegt, sondern beim Treten herumrutscht.
 
Ich denke, dass an dem GH die Wartung der DD das wichtigste ist. Das hat evtl. noch keiner gemacht und wäre nach so vielen Jahren mehr als überüberfällig. Also HR raus und DD aufgemacht, auseinandergenommen, gereinigt und neu geschmiert. Sicherlich nicht jedem sein Ding, aber wohl bei diesem Rad erstmal das Wichtigste.
 
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