HP Gekko FX 26 oder Scorpion FS 26

H

Hotrod

Hallo zusammen,
meine Name ist Dieter (48) und möchte aus gesundheitlichen Gründen vom Zweirad auf ein "Dreirad" umsteigen. Ich kann ein Bein nicht voll belasten, da die Muskulatur in den letzen Monaten quasi nicht benutzt wurde. Die müsste nun langsam wieder aufgebaut werden. Da ich gerne Rennrad gefahren bin, sollte das "Dreirad" sportlich sein. Darum also ein Trike.

Für mich kommt eigentlich nur HP in Frage, da in näherer Umgebung leider keine anderen Marken angeboten werden und für mich ist es wichtig, bei Problemen nicht weit fahren zu müssen. Die Obergrenze meines Budgets liegt bei ca. 7.000 €.

Um das Trike gut unterbringen zu können und auch mal schnell von A nach B zu transportieren, muss es klappbar sein. Nun bin ich mir aber nicht sicher, wo meine Prioritäten liegen sollen. Ich bin 1,89, wiege 100 kg und wohne im Westen Niedersachsens. Also eher im Flachland. Trotzdem spüre ich kleine "Asphaltblasen" aufgrund meines Gewichtes schon recht deutlich. Gleichzeitig sind die Radwege und Wirtschftswege nicht so dolle und Wurzelaufbrüche sind keine Seltenheit. Damit nun zu meiner Zwickmühle. Aufgrund meines begrenzten Budgets kommt für mich also das Scorpion FS 26 mit Vollfederung aber ohne Elektounterstützung (Vorteilhaft wegen der Wurzeln) oder das Gekko FX 26 ohne Federung dafür aber mit Shimano Steps oder GoSwissDrive in Frage (Gut, wenn ich mal wieder eine der 100 gefühlten Autobahnüberführungen in Angriff nehmen muss).

Wie gut bügelt die Vollfederung des Scorpion die Aufbrüche weg? Oder schlägt sie bei meinem Gewicht schnell durch? Wie Anfällig sind die Elektroantriebe bzw. welchen Antrieb würdet Ihr empfehlen? GoSwissDrive soll sehr leise sein, Shimano Steps ist lauter, schaltet dafür aber automatisch und hat eine Nabenschaltung. Während meiner Probefahrten konnte ich feststellen, dass mir beide Modell viel Spaß machen. Aber meistens stellt man erst nach einigen hundert Kilometern fest, was einen am meisten Nervt. Darum baue ich auf Eure Erfahrung und hoffe, dass das meine Entscheidung vereinfachen wird. Ihr würdet mit sehr helfen. 7000€ habe ich nicht einfach so übrig und die Investition soll gut überlegt sein. Vielen Dank im voraus.
VG
Dieter
 
Ich fahre einen Scorpion fs 26 Enduro mit GoSwissDrive. Bei der Vollfederung und den fetten Schlappen spürt man keinerlei Unebenheiten mehr:) Die GoSwissDrive arbeitet bei mir absolut zuverlässig und beinahe lautlos.
 
Fahre ebenfalls ein Scorpion fs 26 Enduro, aber ohne e-Doping. Die Federung ist sehr angenehm: Bahnübergänge, Wurzelwellen unter dem Asphalt und Strassen mit Naturbelag bügelt das Ding weg. Ok, bei hohen Bordsteinkanten ist Schluss - rauf zumindest. Aber da kommt es auch bei Up-Enduros zum Durchschlag, bei ungeschickter Fahrweise. Unbedingt die Federung >90 kg -> 140 kg auswählen!

Im Gelände muss man dann trotzdem noch das Tempo ein wenig anpassen und vorausschauend fahren - denn auch mit Vollfederung ist das Ding kein Baya 1000 Trophy Truck https://en.wikipedia.org/wiki/Trophy_Truck und bei hohen Kanten setzt manchmal der Rahmen auf. :whistle:
Angehängt noch ein Bild vom Enduro in seinem Habitat

PS: Den Aufpreis des Enduros würde ich eher in's Aufrüsten des "normalen" Scorpion fs 26 stecken. z.B. in den Elektroantrieb.
PPS: Sportliches Fahren funktioniert mit dem Scorpion, auch wenn es vermutlich sportlichere Trikes gibt.
 

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Hoi Fußlahmer,

willkommen im Forum. Ich hab mir vor 3 Jahren ein Trike geliehen für den Zeitraum, während dessen ich das gebrochene Bein (Maisonneuve-Fraktur) nicht voll belasten konnte. Danach bin ich wieder auf die anderen Räder umgestiegen.
Auch @ulibarbara ist letztes Jahr so über ihre Verletzungsphase gekommen und ist einbeinig sogar die schw. Alb hoch von Germersheim kommend.
Allein für Muskelaufbau brauchst Du also keinen E-Antrieb und ein gebrauchtes Trike reicht vollkommen aus, spart viel Kohle.
Wenn die Schwäche allerdings länger andauert wie z.B. nach einem Schlaganfall, hilft eine Unterstützung dabei, wieder mobil zu sein - ein Arbeitskollege fährt Scorpion mit BionX-Unterstützung bei schönem Wetter zur Arbeit.
Federung ist nur nötig, wenn das Bein keine schlagartigen Belastungen verträgt (ich hatte einfach die Kurbel demontiert und das Bein hochgehalten), aber ist natürlich ein deutlicher Komfortvorteil.

Gruß,

Tim
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für Eure Antworten (schönes Foto Velospinner). Leider habt Ihr mir die Entscheidung nicht wirklich einfacher gemacht :unsure:. Ich weiß auch nicht, ob sich das linke Bein jemals wieder komplett erholen wird. Erschütterungen sind irrelevant, da die Hüftpfanne involviert ist. Darum tendiere ich im Augenblick zum Gekko. Ins Gelände möchte ich damit nicht, sondern lediglich Rad- und asphaltierte Wirtschaftswege fahren. Ich wohne in der Nähe der Niederlande und dort gibt es gute Straßen und erstklassige Radwege. Ein gebrauchtes ist nicht so interessant, da es nicht so viele auf dem Markt gibt, sie deswegen auch nicht wesentlich billiger sind und ich das Trike mit Jobrad leasen möchte.
 
Ins Gelände möchte ich damit nicht, sondern lediglich Rad- und asphaltierte Wirtschaftswege fahren. Ich wohne in der Nähe der Niederlande und dort gibt es gute Straßen und erstklassige Radwege.

Ich selbst fahre neben dem Scorpion auch noch das Gekko fx20 (mit Rohloff aber auch hier ohne e).
Hauptsächlich auf Asphalt (zur Arbeit, zum Einkaufen, zum Spass), doch gelegentliche Ausflüge über unbefestigte Strassen nimmt es mir nicht übel. Ich passe dann das Tempo an.
Auf meinen Hausstrecken gibt es ein paar Stellen mit aufgeplatztem Asphalt, doch die kenne ich und fahre einfach drum rum. Kein Problem. Dazu braucht es keine Federung.

Der grosse Vorteil vom Gekko: es lässt sich sehr kompakt zusammenfalten und auf seinen Transportrollen stehend lagern. So braucht es in der Garage, Wohnzimmer oder wo auch immer (Zug, Kofferraum,...) kaum Platz. Tauscht man die (zumindest früher viel zu kleinen) Rollen unter dem Sitz gegen Skaterrollen, dann kann man das Ding wie einen Rollkoffer hinter sich her ziehen und rangieren.

Ausserdem: beim Gekko müssen keine Federungen gewartet werden. Der Unterhalt ist einfacher und günstiger (mal vom e-Motor abgesehen).
 
Das kennst Du?
Da hats grade einiges in echt günstig.

Gruß,

Tim
Danke Tim, aber ich war noch nie Fan von gebrauchten Rädern. Ich müsste weit fahren um dann vielleicht festzustellen, dass es nicht gefällt. Ich weiß nicht, wie der Vorbesitzer/in damit umgegangen ist und ich kann es nicht leasen.
 
...und ich kann es nicht leasen.
es ging mir nur um die kolportierten hohen Preise, dem ist nicht mehr so. Im letzten Jahrtausend hab ich noch fast 2 Jahre suchen müssen dort, um mein erstes Liegerad zu finden, inzwischen gibts da fast immer was Passendes.
Das geleaste Rad kann man halt nicht gut auf die eigenen Bedürfnisse anpassen wie was eigenes oder mit wenig Verlust auf etwas anderes wechseln, wenn das zuerst gekaufte die Erwartungen doch nicht erfüllt.
Aber wer gerne least, dem ist mit Jobrad inzwischen eine gute Lösung zugänglich (y)

Gruß,

Tim
 
Hallo Dieter,

ich bin 1,96m groß, wiege 105kg und fahre seit 1,5 Jahren ein Scorpion fs26 ohne Unterstützung.
Das Trike nutze ich als Alltagsrad zum Pendeln durch die Münchener Innenstadt und das Umland, sowie für die Freizeit, durchaus mal über Stock und Stein abseits befestigter Wege oder überhaupt einer Form von Wegen.
In der Regel bin ich (für mich) zügig unterwegs (~25km/h in der Ebene über längere Zeit), durch die Stadt mit einem Schnitt von etwa 18km/h. Kommt mal etwas Rückenwind hinzu kratze ich über kurze Distanzen auch an den 40km/h, bergab sind keine Grenzen gesetzt (Außer der eigene Überlebenswille)! Ich habe riesig viel Spaß damit und für mich Stellt das Trike für meine Ansprüche, die deinen sehr ähnlich sind, nahezu das Optimum dar.

Ich stimme velospinner in all seinen Punkten zu. Selbst sportlich gefahren stellen Trambahnschwellen, Wurzelaufbrüche oder schlechte Straßen kein nennenswertes Komfortproblem dar, auch bei hohem Systemgewicht. Einen Durchschlag der Hinterradgabel hatte ich kürzlich, als ich aus der Beschleunigung heraus eine erhöhte Bordsteinkanste "heruntergehüpft" bin. Das war bisher das einzige Mal. Vorne hatte ich bisher keine Durchschläge, die sich ungesund angefühlt haben. Ich kann die vorderen Federelemente einzeln Belastet durch Abstützen meines Körpergewichtes nicht bis zum Anschlag eindrücken, falls diese Angabe etwas nützt.

Ungefedert zu fahren wäre für mich eine zu starke Einschränkung, da ich zu oft mit der Geschwindigkeit unter meinen "Flow" gehen müsste. Mit einem vollgefederten Trike lässt es sich einfach gut dahingleiten ohne wegen jeder Kleinigkeit aufpassen zu müssen und das ist mir wichtig. Gerade als Rennradler sehe ich bei dir das Potential, dass ein ungefedertes Trike auf längere Sicht mit Hinblick auf die hoffentliche Wiedererstarkung deines schwachen Beines eher zu Frustration führen könnte.
Auf der anderen Seite, und du sprichst häufige Autobahnüberführungen an, muss gesagt werden, dass Trike fahren erstmal eine spürbare Umstellung auch für trainierte Aufrechtradler darstellt. Ich habe mich die ersten 1000km zumindest subjektiv deutlich langsamer gespürt als auf dem Crossbike, das ich davor fuhr. Steigungen sind am Anfang deutlich anspruchsvoller als auf einem Upright, da der Wiegetritt fehlt, und da sehe ich mit deiner momentanen Einschränkung den wichtigsten Punkt, der, zumindest in der Aufbauphase, stark für eine Elektrounterstützung spricht.

Ich kenne mich mit den Leasingbedingungen nicht aus, aber wäre ich in deiner Situation, würde ich dazu tendieren mir ein ungefedertes Trike mit Elektroantrieb zu holen, mindestens so lange bis das Bein sich erholt hat. In der Anfangsphase wird deine Geschwindigkeit auf dem von dir genannten Streckenprofil denke ich noch keine Federung erfordern. Sobald du merkst, dass du eh die meiste Zeit ohne Motor fährst (da über 25km/h) und sich die fehlende Federung zu sehr auf den Komfort auswirkt, kannst du das Leasing auf ein Scorpion ohne Motor umstellen und somit im gleichen Preisrahmen bleiben.


Beste Grüße
Jan
 
Hallo
Ich fahr das Scorpion FX 20,also teilgefedert und faltbar.
Mit Standard Schaltung, Spiegel & Trikefender waren`s ungefähr 3800€
Plus nen 250 Watt Bafang Tretlagermotor,selbsteingebaut,gekauft bei Petto Bike in Wuppertal,
ungefähr nochmal einen 1000er dabei.
Passt in dein Budget und fährt sich super.
Bin auch schon unbefestigte Wald und Feldwege damit gefahren und fahr ansonsten damit zur Arbeit.
Ideales Trassenvehikel!
Einfach mal beim Händler Probefahren!
Gruß Herbert
 
Hi Hotrod,

ich fahre nun seit Juni letzten Jahres ein Gekko mit GoSwissDrive. Ungefedert ist der kleine aber irgendwie mag ich es auch wenn man um die Ecken zischt und spürtwas der Boden hergibt. Wenn es halt komfortabler sein soll dann nutze ich die Straße bzw. die nutze ich eigendlich meißtens. Was aber auch daran liegt das der Antrieb einen schön unterstützt und ich es schaffe dementsprechend zügiger unterwegs zu sein. Nutze meißtens nur die erste Stufe oder wenn es halt garnicht Rund läuft dann die zweite. Schau dir mal die Infos zum 2018er Antrieb an. Unter anderem soll auch bei höherer Geschwindigkeit der Motor seinen Eigenwiederstand aufheben wenn man mit Unterstützung fährt. Einfach bei Youtube mal schauen
Mir gefällt der Gekko mit seinem Hilfsmittelchen. Habe mal nachgeschaut und mit der Kombination Gekko - GoSwissDrive - Piniongetriebe bleibst du knapp unter 7000€ . Bleibt dann nur nichts für andere Wünsche offen.

Ein für und wieder im Vergleich zum Scorpion kann ich nicht geben. Ich bin das Scorpion nie gefahren weil für mich die Art der Faltbarkeit DER Kaufpunkt war. Das 2017er Modell vom Gekko hat etwas größere Rollen montiert und läßt sich soweit recht gut mitziehen ala Trolly.

Grüße
Tatjana
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für Eure Beiträge. Ihr konntet mir sehr helfen. Es wird sehr wahrscheinlich das Gekko mit GoSwissDrive. Jetzt muss nur noch mein Chef mitspielen (Jobrad) und dann kann's losgehen :).
 
hp wird den neuen gsd vorerst nicht einbauen. ich hatte beim kauf meines scorpions darauf gehofft und nach gefragt. die antwort war, dass es noch keinen termin für ein update gibt. es wird erst mal getestet. ich fahre mein gsd überwiegend in stufe 1. auf def ebene merke ich das wegschalten des motores nicht. bei leichtem gefälle ebenfalls nicht und bei steigung erreiche ich die 25 erst gar nicht.
 
Moment! Den Antrieb auf null reduzieren kannst du auch mit dem Vorgänger wie ich ihn habe. Der Motor läuft nur soweit mit das er seinen eigenen Wiederstand aufhebt und sich das Rad wie jedes andere fahren lässt.
 
Hmmm ... in dem Video sagt der Herr Segger ab 1:30, dass sich das neue System oberhalb der 25 km/h Grenze frei fährt und sich wie ein normales Rad treten läßt, d.h. der Widerstand durch das Magnetfeld geht gegen Null. Macht das Dein Motor also auch schon oder habe ich da etwas Mißverstanden?
 
Nein das macht mein Motor über 25 km/h nicht aber ich hätte mal testen sollen wie es sich anfühlt wenn man auf Stufe Null fährt und dann über 25 km/h geht. Wobei ich muß sagen das der Motor laut Anzeige bis etwas über 27 bei mir nachhilft.
Was mir aber aufgefallen ist das es manchmal dazu kommt wenn man ganz frisch los fährt und gut in die Pedale tritt die 30 schnell erreicht hat. Halten ist was anderes aber kommt irgenwann von selbst.
 
naja, bei ca 27 kmh regelt der motor ab. irgendwie muss man das doch merken? nu fahre ich ja in der regel mit stufe 1, da da die unterstützung nicht so kräftig ist, fällt es vieleicht nicht so auf, als wenn man in stufe 5 das tempo erreicht? den berg rauf nutze ich 4, da brauche ich aber auch keine 25 kmh. mir ist das abregeln bis jetzt nicht negativ aufgefallen. wenn ich unbedingt über 25 kmh fahren will, dann vieleicht doch eher ein s-pedeleck?
 
Hallo Dieter,
willkommen im Forum! Ich selbst fahre ein Scorpion FS 26 ohne e-Motor.

Bodenwellen und Asphaltblasen sind kein Problem - bügelt das Trike alles glatt, auch bei schwereren Fahrern. Als schwererer Fahrer muss lediglich einen etwas härteren Dämpfer bestellen - oder gleich einen Druckluftdämpfer als Option. Ich habe einen und bin froh drum. Mal ist das Trike schwer beladen, mal rigoros abgespeckt. Mal fahre ich es sportlich, knackig, mal als gemütlichen Tourer zum Cruisen. Entsprechend stelle ich mir dann den Dämpfer ein.

Ich habe vor einem Jahr einen Review zum FS26 geschrieben. Falls es Dich interessiert, findest Du den Beitrag hier:

https://www.velomobilforum.de/forum...m-scorpion-fs-26-ein-fazit.48385/#post-816726

Viel Erfolg!
Grüße:
Tüddel
 
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