Holzvelomobil und Aerodynamik

AW: Holzvelomobil und Aerodynamik

Wow, gehen die entwicklungen hier schnell! Der kleine trick mit der schiene ist ja ungefahr so wie ich es mir auch gedacht hatte. Der mahlerkrep idee ist auch gut.

Die von dir gedeuteten schwachstellen am Alleweder stimmen. Ich kann mir ein rader ausserhalb velo vorstellen. Die frontal oberflache wird dadurch erheblich kleiner, die luftfluss komplizierter. Was es in der summe macht?
 
AW: Holzvelomobil und Aerodynamik

Hallo,
Wow, gehen die entwicklungen hier schnell!
Naja wir tuefteln an dem Entwurf doch schon laenger als ein Jahr, ich wuenschte mir ich haette mal durchgehend 2-3Wochen Zeit dafuer.

Der kleine trick mit der schiene ist ja ungefahr so wie ich es mir auch gedacht hatte. Der mahlerkrep idee ist auch gut.
Alles so Dinge die man beim Bootsbau, und beim Flugzeugbau gelernt hat.

Ich kann mir ein rader ausserhalb velo vorstellen. Die frontal oberflache wird dadurch erheblich kleiner, die luftfluss komplizierter. Was es in der summe macht?
Naja das wissen wir ja erst wenn wir es probefahren ...
Aber bist 40Km/h dominiert wenn man parasitierende Wirbel durch bewegte Teile(Pedale) und zerklueftete Flaechen nicht mehr hat,
eher die Frontflaeche. Und dann liegt es auch noch am Fahrer wieviel man darueber hinauskommt ....

Erst wenn der Fahrer die 60 schaffen kann, entscheidet sich IMHO ob da das Velomobil noch mitkommt ...

mfG
Matthias
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Holzvelomobil und Aerodynamik

Super Sache mit den Rädern draussen, einziger Nachteil ist dass der Innenraum schrumpft und damit die Bewegungsfreiheit was für einen Fahrer der sich sportlich betätigt durchaus eine Rolle spielt. Aber wir werden sehen wie es sich letztenendes anfühlt...
 
Aerodynamische Verkleidung, nicht selbsttragend

Zum Thema einfach gekrümmter Formen und guter Aerodynamik weise ich einfach noch einmal auf das selbstgebaute VM von Martin hin, der bei HPVelo arbeitet: Bilder hier.
Die Seitenflanken sind auf großen Strecken nur um die Hochachse gekrümmt, die Oberseite hauptsächlich um die Querachse. Der Übergang von den Seitenwänden zum Boden weist einen kleinen Radius auf. Eine Auflösung in eine einfache Holzbauweise sollte also nicht allzu schwer sein. Das Gerät ist tierisch schnell (o.k., das liegt wohl auch am Fahrer / "Antrieb" :) ) und hat Innenraum en masse, ist also absolut tourentauglich. Das einzige Manko wäre für mich persönlich die geringe Bodenfreiheit. Ansonsten hat Martin in meinen Augen bei seinem Entwurf (gerade mal sein 2.!) alles richtig gemacht.

Zusätzlich kam mir noch folgender Gedanke: Die Grundform eines Holz-VM kann zugunsten der Statik und der Materialfreundlichkeit ruhig kantig sein. Wenn wir jetzt nach dem Vorbild des oben genannten VM eines erarbeiten, bei dem Statik und Innenraum (Bewegungsraum der Beine!) stimmen, wäre es ohne viel Mehrgewicht möglich, die kantigen Partien vorne oben mit sauber ausgerundetem Roofmate o.ä. Hartschaum samt dünner härtender Oberfläche aus GfK dramatisch zu verbessern.
Das anhängende Bild soll das ein bisschen demonstrieren: Ich habe die nur in einer Richtung gekrümmten Flächen in roten Linien dargestellt und die Verkleidungsflächen in Grün. Hinten ist mir die Kurve leider etwas missraten, aber ich denke Ihr versteht, was ich meine. Treffen-02a.jpg Der entscheidende Punkt ist meines Erlebens, dass die Radien möglichst groß (weiche Kurven) gehalten werden sollten, ohne dafür die Frontalquerschnittsfläche mehr als unbedingt nötig zu vergrößern.

Ein ähnlicher Ansatz ist ja auch bei den Alu-Alleweders zu finden: Das Rumpfrohr ist aus einfach gerundeten Blechen, der Nasenkonus als kritischer Bereich wird mit Hilfe eines Formteils aus GfK (FAW) bzw. Hartgummi (A4) gemeistert.

Interessant ist dabei, dass etliche Club- und Standardklassesegler der 60-er bis 70-er Jahre auch mit bespannten, also kantigen Rümpfen ganz gut flogen. GfK zur Ausrundung wurde genau in den von mir genannten Bereichen verwendet, nämlich an der Oberseite der Rumpfnase bis zur Rumpfspitze. Sucht z.B. mal nach der Ka-8 oder nach der Scheibe Spatz (späte Versionen mit geblasener Haube).

Grüße, Martin
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Holzvelomobil und Aerodynamik

Hallo Martin,
Zum Thema einfach gekrümmter Formen und guter Aerodynamik weise ich einfach noch einmal auf das selbstgebaute VM von Martin hin, der bei HPVelo arbeitet: Bilder hier.
Ja ein schickes Teil ...

Zusätzlich kam mir noch folgender Gedanke: Die Grundform eines Holz-VM kann zugunsten der Statik und der Materialfreundlichkeit ruhig kantig sein.
Nun der "reine" Knickspannt" bringt vor allem Simplizitaet. Aber die Sabilitaet, in den Ecken, weil sich dort die Sannungen konzentrieren, ist etwas geringer, und auch das Beschaedigungsrisiko ist groesser, so dass man darum Leider meisst ueber die ganzen Platten starker dimensioniert. Also Knickspannt ist schwerer.

Wenn wir jetzt nach dem Vorbild des oben genannten VM eines erarbeiten, bei dem Statik und Innenraum (Bewegungsraum der Beine!) stimmen, wäre es ohne viel Mehrgewicht möglich, die kantigen Partien vorne oben mit sauber ausgerundetem Roofmate o.ä. Hartschaum samt dünner härtender Oberfläche aus GfK dramatisch zu verbessern.
GFK und Holz zu mixen bringt wenig, die Materialien sind zu unterschiedlich, und aergerlicherweise in die selbe Richtung, so dass beim mischen nur die Nachteile von Beiden bleiben. Stahlbeton ist ein hervorragendes Komposite. Beide haben den selben Ausehnungskoeffizienten, und haften auch obendrein noch gut aneinander.
Beton ist Druckfest und nicht Zugfest, Stahl ist nicht Druckfest aber zugfest, prima.

GFK und Holz sind beide sehr Zugfest aber wenig Druckfest, dabei ist aber das e-modul und die Bruchdehnung so unterschiedlich, das der Statiker immer nur eines von beiden Materialien fuer die Statik hernehmen kann, obendrein ist die Haftung unter beiden Partnern geringer als in den einzelnen Komponenten.
Auch der Temeraturgang ist sehr unterschiedich. Holz nahe 0, aber dafuer arbeitet Holz durch Feuchte ...
Obendrein muessen dort, im VM wo sich beide Materialien beruehren, auch massiv Kraefte uebertragen werden.

Die Gerundeten Schienen fuer die Ecken kann man sehr gut als Meterware herstellen, bis zu einem gewissen Radius kann man die auch noch ganz gut biegen.
Eine solche Schiene aus 2Lagen 1mm Birke mit einem Woelbradius von 7cm kann man durchaus um 7-8 % der Laufenden Laenge biegen.
Bei 2,7m velomobillaenge sind das immerin etwas mehr als 20cm. Bei Radien groesser 10cm, oder wenn staerkere Biegungen der Schiene noetig werden, fertigt man sie entweder in Situ, oder in kurzen Segmenten die vor Ort angepasst, und uebergangslos anneinandergeschaeftet werden koennen.
Beides geht schnell und simpel, erst Binden dann leimen.

Der Vorteil von Radius-Cine Bauweise ist das die Schiene wie auch das Platten dasselbe Material und dieselbe Staerke haben, also so eine homogene 3D gewoelbte Platte entsteht, und sich so die Spannungen gut auch ueber die Ecke verteilen koennen da keine exponierten Kanten mehr da sind ist das Beschaedigungsriesiko geringer.
da keine Klebeflaechenspender mehr im Wege sind kann man die Flaechen auch besser und gezielter aussteifen und nur dort verstaerken wo es zwingend ist.
So dass man eine erheblich leichtere und trotzdem Steifere Huelle herstellen kann. Bei einem VM kann das trotz besserer Festigkeit durchaus etwas ueber 1Kg einsparen.

Im Workshop wollen wir beide Bauweisen demonstrieren.

Sucht z.B. mal nach der Ka-8 oder nach der Scheibe Spatz (späte Versionen mit geblasener Haube).
Aber im Gegensatz zu unserem Monocoque, wo die Huelle traegt, und nicht die Einbauten hat bei der Ka-8 die Bespannung, sei es num Tuch oder GFK, keine Tragende Rolle.

Natuerlich kann man Knickspant auch durch ein groessere Zahl von Knicken etwas gefaelliger machen, aber nicht die Flaechen machen Arbeit und halten auf, sondern die Knicke ... deshalb habe ich bei meinem Workshop-Entwurf auf eine moeglichst geringe Zahl von Knicken geachtet, nicht mehr als 3 pro Seite, und die Ausundung mit nur einer "Standartschiene".

mfG
Matthias
 
AW: Holzvelomobil und Aerodynamik

Danke für Deine tiefgehenden Erläuterungen! Du hast einfach viel mehr Materialkenntnis als ich.
Ich bin eben kein Holzwurm, habe seit dem Bau meines FAW sehr gerne Metall unter den Fingern und würde daher ein komplett selbstkonstruiertes VM sicher in Alu bauen, aber in "Knickspant quer", wenn wir Deinen Entwurf als "Knickspant längs" bezeichnen wollen.

Grüße zurück, Martin
 
AW: Holzvelomobil und Aerodynamik

Ich kann´s nicht lassen: Wenn man anstelle des von mir vorgeschlagenen Roofmate / GfK zur aerodynamischen Ausrundung dicke Evazotematte verwendete?
Die lässt sich, wie z.B. von Harald Winkler und John Tetz vorgemacht, gut in Form bringen, wiegt wenig und ist so elastisch, dass sie mit dem Holz arbeitet.

Grüße, Martin
 
AW: Holzvelomobil und Aerodynamik

Merkt man, aber ist eh OT ... Wenn Du darüber diskutieren willst, mach einen neuen Thread auf. Hier geht es um Holz ...
Wieso denn OT? wäre ein HolzVM mit Evazotespitze kein HolzVM mehr?
Ist ein AW4 kein AluVM wegen der Gumminase?
Ich finde den Ansatz durchaus interessant, zumal ich die Idee eines einfachen HolzVM ohne gefährliche Werkstoffe für nur so erfüllbar halte!

Basisform aus Holz, aerodynamisch kritische Stellen aus Schaumstoff, und am Ende alles mit Stoff-Kondom überziehen.
Auf die Art und Weise kann man sich Rundungen völlig sparen und nach Kofferfisch-Methode bauen.

Gruß,
Justus
 
AW: Holzvelomobil und Aerodynamik

Beton ist Druckfest und nicht Zugfest, Stahl ist nicht Druckfest aber zugfest, prima.
OT
Das stimmt so nicht.
Stahl ist natürlich sehr wohl druckfest. Sogar druckfester wie der unbewehrte Beton. Nicht umsonst werden die Auflagerpunkte (z.B. von Brücken), wo sich die Lasten auf kleine Stellen konzentrieren in Stahl ausgeführt.
Und in hochbelasteten Bauteilen wird für die Statik oft nur der Stahl allein herangezogen und der umgebende Beton ist nur Feuer- und Korrosionsschutz.
/OT

Anmerkung: Klopfer hat richtig angemerkt, daß Stahl auch druckfest ist. Weiterer Stahlbetondiskussion bedarf es hier nicht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zurück
Oben Unten