Holzsitz im VM?

Beiträge
5.959
Hallo in die Runde,

der Wunsch, den Sitz im GoOne ein klein wenig nach vorne stellen zu können (übrigens - wie kürzt man den Tiller?), aber auch ein lästiges Montageproblem der alten Befestigung lassen die Idee aufkommen, ob ein Holzsitz nicht auch hier eine sinnvolle Option sein könnte. Mal davon abgesehen, dass die Sitze leicht, stabil und potentiell gut belüftet sind.

Grobe erste Idee: Seitenwangen nicht parallel, sondern A-förmig auffächernd, Befestigung unten in U-förmigen Ausschnitten auf dem Befestigungsrohr aufliegend - wg des Problems mit der Sitzverschraubung, aber auch, damit die Wangen nicht allzu weit auseinander gesetzt werden müssen, an der Rückwand die bisherige Verschraubung weiter nutzen.

Mechanisch also lösbar - aber wie siehts mit dem Seitenhalt bei Tillerlenkung aus? Bei Panzerlenkung hätte ich nach meinen Erfahrungen mit dem Scorpion wenig Bedenken.
 
Zuletzt bearbeitet:
???

Das aktuelle Problem ist übrigens, dass einer der Gewindestopfen lose und in das Befestigungsrohr gewandert ist. Ok, das kann man sicher auch mit einer kreativen Bastellösung angehen; notfalls mit einem in der Höhe angepassten Holzklotz, der mit etwas Kork belegt ist.
 
Auch wenn das Thema hier bewusst "generisch" gedacht ist - stabiler Leichtbau, vom Potential her wohl sogar leichter als Carbonverbundmaterial, darüber hinaus auch noch "low cost", ist hoffentlich von allgemeinem Interesse. Auch wenn der Grad des Leichtbaus sicherlich in einem sinnvollen Verhältnis zum Fahrzeuggewicht stehen sollte.

Spezifisch beim GoOne3 wird man im Bereich der Rückwand keine allzu hohen Wangen bauen können. Man wird das wohl durch eine großflächige Auflage ausgleichen müssen (und können), ggf durch breitere Streben. Ähnlich unter dem Gesäß im Bereich der Auflage. Dazwischen, im Bereich der Lordosestütze, ist genug Platz für hohe Seitenwangen, in die man dann wohl auch Löcher wird schneiden können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Denn seitenhalt vom Quest sitz, so wie ich die nutze ist nicht sehr gut. Die bewegung im velomobil ist gegenuber einen trike doch sehr eingeschrankt. Wenn ich zu weit nach links oder rechts bewege stopt der aussenwand schon rasch die bewegung. Ich bin jedoch 182 gross und 88 kilo schwer. Bei geringere körper proportionen und ein anderes velomobil konnte so einiges an seitlichen bewegungsraum vorhanden sein. Ich hab beidseitig etwa 2 cm zwischen arm/schulter und aussenhaut.

Vielleicht is es moglich mit ein paar sperrholz stucken denn gewunschten abstand zu erreichen?

Ubrigens in der faden von @efeu325 https://www.velomobilforum.de/forum/index.php?threads/velomobil-in-holzbauweise.38648/page-31 gibt es bilder von einen sehr schonen velomobil holzsitz.

Das einzige mal das ich wirklich vom sitz gerutscht bin war als ich mit velomobil bei 45 km/h eine eskimorolle gemacht habe. Und sogar dann war es nicht weiter schlimm das ich etwas weiter nach innen geschlupft bin.

Grusse, Jeroen
 
Hier mal ein erster Ansatz, den bekannten Holzsitz ins VM einzupassen:

DSC_4427.JPG

Die bekannte Form, wegen der Steifigkeit mit hohen Wangen. Der Ausschnitt ist für die Querstrebe gedacht, die ich ja mttlerweise eingebaut habe. Erste Erkenntnis auch vom Fahren her: die Vorderkante möchte ich ein wenig absenken; auch beim bisherigen (Quest-) Sitz stoße ich bei gestrecktem Bein etwas auf. Der Sitz soll zweiteilig werden: der vordere Teil kraftschlüssig auf den Boden, am besten so, dass er auch als Längsversteifung wirkt und vor allem mit großen Ausbrüchen, damit man noch an die Kettenleitrolle kommt. Deshalb wohl auch eher verschraubt als verklebt. Im unteren Bereich dann ein Gelenk, das es erlaubt, den Sitz nach vorne zu klappen, wohl etwa in Höhe des Endes der unteren Sitzfläche. Und an die Rückwand muss eine Befestigung, die möglichst kraftschlüssig ist, aber dennoch leicht lösbar. Und möglichst stabil. Die Höhe der Wangen an der hinteren Auflage kann ich erst ermitteln, wenn der vordere Teil so ungefähr klar ist.
 
Hallo Beate,

Auch bei mir ist das vordere teil vom Quest sitz etwas zu lang, zu hoch. Vermutlich wirkt eine kombination aus das kurzen der flache und oder es eher nach unten zu winkeln besser. Mit sitzauflage geht es fur mich so grade, da ist mein hintern etwas höher, der gesammte kurve wird damit etwas 1,5 cm kleiner. Ich hab druber gedacht ein holzsitz zu bauen und dann denn wangen etwas hoher als denn sitzboden hoch zu ziehen. Denn sitz ist mit 38 cm so breit, das bei mir dort einige cm luft/platz da ist.

Fur die obere befestigung gibt es im electro leitungs behör diese kunststoff bugel wo mann eine 20 oder 25mm leitung einschnappen kann, und raus auch wieder. Da konnte mann auch ein alurohr oder holzstab mit entsprechenden durchmesser einschnappen. Wenn die klemme von unten unterstutzt wird, kommt fast nur druck drauf. Das konnte wirken. Probiert hab ich es nicht!

Beim Quest is es auch nur einen stab, und ein ungefahr drum passende Hohlform. In meinen Holzvelomobil hab ich ein stuck Esche von etwa 22 mm bei etwa 8 cm breit an die oberseite passend halbrund gefeilt. Das Brettchen steht dann auf ein edelstahl winkelblech von etwa 70 mm was ich an die vorderseite gekurzt habe. Am radkasten ist es mit popnagel befestigt.

Grusse,Jeroen
 
Auch bei mir ist das vordere teil vom Quest sitz etwas zu lang, zu hoch. Vermutlich wirkt eine kombination aus das kurzen der flache und oder es eher nach unten zu winkeln besser.
Gut zu lesen, dass nicht nur ich den Quest-Sitz vorne als etwas zu hoch empfinde.
Wenn Du genau hinschaust, kannst Du sehen, dass ich an der Stelle bereits angezeichnet habe, wie man die Kontur vielleicht absenken könnte (linke Ecke).

Bei der hinteren Sitzbefestigung ist mir aufgefallen, dass es sich merklich auf die (gefühlte) Steifigkeit des Rades auswirkt, wenn der Sitz ordentlich an beiden Punkten festgeschraubt ist, idealerweise unter leichter Spannung. Bei meiner gebastelten Halterung liegt er hinten faktisch nur auf; bisher haben die Kräfte noch jede Konstruktion zerlegt - die Leimfuge war zu schwach (Ponal). Wegen der schrägen Rückwand gibt es ja immer eine große Kraftkomponente nach oben, also eine Scherung. Das mit Holz aufzufangen ist nicht so ganz ohne. Da werde ich wohl noch etwas mit den GFK-Sitz rumbasteln dürfen - was dank einer Baustelle in der Tiefgarage ab morgen leider noch schlechter gehen wird als bisher).
 
In mein 4Q-Winterkleid hab ich mir einen sehr luftigen Holzsitz auf das Quad mit Tiller geschraubt. Ich hab dafür im Lordose-Bereich eine stabilere Querstrebe so breit ausgelegt, dass ich mich in den Kurven mit den Ellenbogen einhaken kann. Eigentlich wollte ich mir noch Keile drauf setzen, damit der Körper passiv dort positioniert bleibt. Brauch ich aber gar nicht - das Anlegen der Ellenbogen (in automatischer Tillerhaltung) reicht in kritischen Situationen aus, um mich auf der 2D-Fläche stabil zu halten... selbst bei den hohen Querbeschleunigungen des Quads.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gerade auf der Schönwetterrunde ist mir ein Ansatz für die hintere Sitzbefestigung eingefallen: zwei Zapfen im passenden Winkel sollten ja die Kräfte gut aufnehmen können. Die Herausforderung besteht darin, das kompatibel zu den vorhanden Schrauben auszuführen. Die halten gleichzeitig auch das Federbein; man muss also gut herankommen können. An der Stelle gibt es etwas Stress.

Brauch ich aber gar nicht - das Anlegen der Ellenbogen (in automatischer Tillerhaltung) reicht in kritischen Situationen aus, um mich auf der 2D-Fläche stabil zu halten... selbst bei den hohen Querbeschleunigungen des Quads.
Weil ich ja sowieso immer mit einem Ellbogen an der Karosserie hänge (ich sollte wohl mal Ellbogenstützen einpassen, damit ich gerade sitze), vermute ich mal, dass das zusammen mit dem Halt durch die Schulterblätter ausreicht. Auf dem Scorpion reicht das aus; es geht sogar besser als mit dem Netzsitz. Keile für den Seitenhalt hatte ich dort ja ebenfalls eingeplant, aber auch da finde ich sie nicht notwendig.
 
Man stelle sich mal vor, ein Sportwagenfahrer erzählt einem, dass es doch genügt, wenn er sich in Kurven am Lenkrad festhalten und an der Tür abstützen kann. Wir fahren oft durchaus sportlich um Kurven.
Meine Erfahrung: Wenn der Sitz in Kurven nicht gut führt, stimmt die Verbindung zum Fahrzeug nicht. Also da wo nötig zumindest mit robust befestigen Postern erhöhen oder gleich entsprechend formen.
 
Da hast Du natürlich grundsätzlich Recht. Mein Punkt ist ja, dass ich mit den Ellbogen sowieso irgendwo hin muß und mich sowieso an der Seite abstütze, vielleicht sogar unbewusst, weil der bisherige Sitz nicht das Gelbe vom Ei ist?
Dein Ks ist aber doch vermutlich schmaler als mein 3? Ergibt sich da nicht fast von selbst die Notwendigkeit, die Ellbogen irgendwo abzustützen? und wirkt sich das nicht von selbst auf den Seitenhalt aus?

Weiter oben schrieb ich übrigens, dass die Breite des Sitzes so gewählt wird, dass der Sitz zwischen den Schulterblättern läuft und dort gehalten wird. Und wenn ich das Gefühl habe, dass der Seitenhalt nicht reicht, füge ich halt im Lordosebereich noch seitliche Stützen hinzu - das lasse ich entspannt auf mich zukommen. Seitliche Stützen waren bereits beim Scorpion-Sitz angedacht, erwiesen sich aber bisher als nicht notwendig.
 
Dein Ks ist aber doch vermutlich schmaler als mein 3?
In Kurven zählt weniger die Endgeschwindigkeit, als der Schwerpunkt und da kann ein Go-One3 sicher ähnlich liegen. Immer wenn wir nicht mit dem Körper geführt sind, schränkt das die Bewegung der Arme ein. Sitz zwischen Schulterblätter - stelle ich mir aus der Physiotherapie als rel. schmerzhaft vor, wenn das öfter vorkommt, weil da Knochenhaut und Muskelansätze nicht besonders erfreut sind.
Ich denke, eine saubere Führung des Körpers lässt sich nicht ersetzen.
Am Scorpion hast Du Untenlenker. Aus Steintrike-Zeiten weiß ich, dass man damit natürlich gut abstützen kann, aber auch da beschreiben Scorpionfahrer*innen, dass der Unterschied zu guter Körperführung sehr deutlich ist.

Ich kann Dir nur raten, die seitlichen Stützen bzw. die Führung durch Körperkontur gleich mit einzuplanen. Schließlich liegt unser Körperschwerpunkt nicht in Schulterhöhe, sondern knapp unterhalb des Nabels.
 
Hier mal ein erster Ansatz, den bekannten Holzsitz ins VM einzupassen:

Anhang anzeigen 230240

Die bekannte Form, wegen der Steifigkeit mit hohen Wangen. Der Ausschnitt ist für die Querstrebe gedacht, die ich ja mttlerweise eingebaut habe. Erste Erkenntnis auch vom Fahren her: die Vorderkante möchte ich ein wenig absenken; auch beim bisherigen (Quest-) Sitz stoße ich bei gestrecktem Bein etwas auf. Der Sitz soll zweiteilig werden: der vordere Teil kraftschlüssig auf den Boden, am besten so, dass er auch als Längsversteifung wirkt und vor allem mit großen Ausbrüchen, damit man noch an die Kettenleitrolle kommt. Deshalb wohl auch eher verschraubt als verklebt. Im unteren Bereich dann ein Gelenk, das es erlaubt, den Sitz nach vorne zu klappen, wohl etwa in Höhe des Endes der unteren Sitzfläche. Und an die Rückwand muss eine Befestigung, die möglichst kraftschlüssig ist, aber dennoch leicht lösbar. Und möglichst stabil. Die Höhe der Wangen an der hinteren Auflage kann ich erst ermitteln, wenn der vordere Teil so ungefähr klar ist.
Habe gute Erfahrungen mit einem Holzsitz, dieser ist 20 Jahre in Benutzung: https://tor8.jimdofree.com/

Die ursprüngliche Schichtverleimung der Querelemente würde ich heute aber mit Dampf erledigen, Robinie oder Akazie, Eiche geht auch. Neulich habe ich aber auch Multiplex gekocht und verformen können.
 
Sitz zwischen Schulterblätter - stelle ich mir aus der Physiotherapie als rel. schmerzhaft vor, wenn das öfter vorkommt, weil da Knochenhaut und Muskelansätze nicht besonders erfreut sind.
Schau Dir mal die Sitzkonstruktion für das Alpha 7 an. Der ist im Schulterbereich so schmal, dass es da auf das gleiche hinausläuft.

(Und vor allem - versteh mich bitte nicht falsch - ich finde Deinen Einwand sehr bedenkenswert)

Vom ungepolsterten Scorpionsitz bekomme ich übrigens eine klar definierte Druckstelle recht nahe der Wirbelsäule. Die entsprechende Stelle am Sitz zu lokalisieren, fällt mir ohne Helfer schwer - es muss wohl eine der Querstangen sein. Daher auch erstmal die Sitzauflage. Mal sehen, wie die sich bewährt; die Befestigung der Auflage muss da auch noch ergänzt werden.

Bis jetzt ist noch vollkommen offen, wie ich die Sitzfläche genau gestalte; ich kann mir z.B. durchaus vorstellen, die Querstellen zu biegen. Momentan bin ich dabei, den erst mal alten Sitz besser nutzbar zu machen, um etwas Druck aus dem Projekt zu bekommen - und aktuell stehen die Fragen des Einbaus ins VM und der Statik noch im Vordergrund - ich muss ja mit den Randbedingungen der Konstruktion klarkommen. Das war auch schon beim Scorpion der große Teil der Arbeit. Der ist übrigens nie anders denn als Prototyp gedacht gewesen. Er funktioniert halt erstaunlich gut, trotz der geraden Stangen zwischen den Wangen. Gerade Stangen sind übrigens kein Gesetz; ich kann mir z.B. durchaus vorstellen, mit leicht gebogenen Stangen oder gebogenen Latten zu experimentieren. Aber erstmal muss klar sein, wie ich den Sitz überhaupt im VM befestigt bekomme. Dann, wie ich ihn leicht und stabil bekomme (eine kostengünstige Möglichkeit, 500g oder mehr zu sparen) - und dann erst kann es an die Details der Sitzfläche gehen, so wichtig die auch sein mögen. Auch hier: ich werde im Zweifelsfall mehrere Sitze bauen oder die Konstruktion nachträglich anpassen. Sowas geht leider nur iterativ.

Seitliche Abstützungen lassen sich übrigens nachträglich recht problemlos ansetzen - schau Dir z.B. mal die Sitzkonstruktion des Mosquito an.

8c513fec8aa7a87eda4b0078573663cf.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten