AW: Holzfelgen- und Schlauchreifen-Workshop-Warteschlange
Hallo Axel,
Wie Geil... Sagst Du mir das ihr einen Runden Rohling mit Viereckigem Querschnitt aufbaut, uns dann die Flankendicke etctera einfach nach Gusto herstellt?
Nach Gusto? Das ist ein bisserl zuviel verlangt die Funktiomsmasser sind doch bekannt ...
Das Tragende Teil ist der untere Querschitt der muss 36KN aus dem Speichenzug tragen dazu ist es schoen unterhalb der Nippelkoepfe einen Querschnitt 10x20mm zu haben das Teil darueber nimmt wenig an der tragenden Funktion teil, es gibt den Nippelkoepfen Raum zum untertauchen und es bildet die Form die der Reifen braucht um auf der Felge zu bleiben.
Dafuer gibt es eine Mindestanforderung in der DIN die sich auch in der ETRTO spiegelt dort steht: Felge so breit wie der Reifen, rechts und links 3mm zum Felgenrand und nach aussen abgerundet (R3) dazwischen eine Mulde mindestens 3mm tief und im Radius moeglichst dicht am Reifendurchmesser. Wer das Reifenaufziehen leichter haben will,und ohne Kittbett fahren will, nacht mittig eine Nahtrille in die Mulde 4mm breit 2mm tief.
Da die Form .. die Malle exakt rund ist und auch exakt die Breite der fertigen Felge hat ist es wenn man haendische arbeite doch nicht schwierig mit Haarlineal,Winkel Messschieber und Hobel/Raspel die Bereite exakt (auf den Millimeter genau) hinzubekommen ... Die Mallen haben eine Mittelbohrung , von da aus kann man doch den Radius gut messen ...
dann werden mit dem Streichnass die Mitte und die 3mm Lienien angezeichnt und dann kommt die (Halb)Rundraspel mit einen 20mm Durchmesser zum einsatz, und fuer den letzten mm ein mit Sandpapir beklebtes Rundholz es wird geraspelt moeglichst exakt bis zum Strich, und ab und zu die Tiefe gemessen .... was denkst Du wolhl wenn die Ausgangsmasse stimmen, was da schiefgehen kann ? zum schluss kann die Felge vom Mallen genommen werden und innen und aussen die Radien angelegt werden .... naja und weil wir unsere Besucher nicht quaehlen wollen gibt es ja noch, wenn die Haende von der ungewohnten Raspelei schmerzen soetwas wie eine Tischfraese.
Sorgen um den Halt des Reifens muss man sich nicht machen, selbst wenn das Reifenmass ein paar mm daneben waehre, denn der verringert beim Aufpumpenen seinen Durchmesser nach innen ... ein 28" Reifen ohne Felge aufgepumpt, misst bei 10bar nurnoch 25". Das ist Thorus-Geometrie ... erschreckend anders als erwartet aber zwingend ... da steckt soviel Kraft dahinter das der Reifen nicht von der Felge springen kann solange die Felge ein Rad, und kein Kartoffelchipp ist.
Noch zu Zeiten meines Grossvaters hatten die Felgen ueberhaupt keine Mulde sie waren auch an der Oberseite einfach flach ...
Da wurde mit Sigellack oder Bleimennigekitt eine ca. 2mm dicke Schicht aufgespachtelt und der Reifen in den noch grenzwertig weichen Kitt gesetzt,
und langsam aufgepumpt. die Form der Mulde ergab sich von selbst.
Diese Technik wurde bei der Erfindung des Fahrradreifens einfach von der Montage der Vollgummireifen, der Handwagen und Kutschenraeder ubernommen, denn in deren statisch zwingend notwendigen Radreifen aus 1mm Bandeisen, konnte man ja keine Reifenmulde einarbeiten. Auch die fruehen Automobile, selbst das erste Mercedes Serienautomobil und auch der Legendaere Kaiser-Willhelm-Mercedes
war noch mit dieser Technik bereift ...
da war noch nichts mit Metallraedern und Luftreifen ...
,man moege mir die Autobilder(pfui) verzeihen ...
Die ins Holz geraspelte Reifenmulde auf den Rennradfelgen kam erst in den spaeten 30gern langsam auf, da brauchte man weniger Kitt und es war einfacher zu handhaben ...
Also alles halbsowild ... man solle sich nur nicht dauernd von einer Maschinellen Industrie erschrecken lassen ... die wohl einen Grund hat allen Leuten einzureden, das man ohne sie, voellig aufgeschmissen waehre, weil ja ohne Maschinen ueberhauptnichts geht ...
Die Pyramieden wurden vor 5000Jahren gebaut, und stehen heute noch, auch der Streitwagen des Tutechamun(60Km/h schnell), oder jede Strativari ....
wurden nur mit Handwerkzeugen hergestellt, Keines von denen koennte heute Maschinell in vergleichbarer Qualitaet hergestellt werden ...
mfG
Matthias
PS. wir leben in einer arbeitsteiligen Gesellschaft, wo die Arbeit mittlerweile so aufgeteilt wird das viele gar keine Arbeit mehr finden koennen,
glauben nichts wirklich sinnvolles fuer sich und ihre Mittmenschen herstellen zu koennen ....