Höhenmessung - Probleme - Erfahrungen - Grenzen - Genauigkeit

Wie erkennt das System Luftdruckveränderungen? Bezieht es Wetterdaten von offiziellen Messstellen und wie macht es das?
Andere Methoden können, je nach Topographie, sehr ungenau sein.
Suunto sagt dazu nur, dass es eine Kombination aus Barometer und GPS ist. Wenn sich in der Bewegung auf gleicher Höhe der Luftdruck ändert, ist das wetterbedingt und wird bei der Höhenmessung ignoriert, lediglich die Höhe wird auf den korrekten Wert korrigiert. Im Stillstand bleibt die Höhe konstant und nur der Luftdruck wird korrigiert.

Meine Suunto Spartan Ultra zeigt im Gegensatz zu allen anderen Uhren (Casio, Polar, Garmin, WearOS), wenn sie tagelang am Tisch liegt, die korrekte Höhe (373 m üNN) an und ich sehe den Verlauf des Luftdrucks (bezogen auf Meereshöhe) als Grafik. Alle anderen Uhren verändern in der Zeit die aktuelle Höhe und müssen vor jedem Aufzeichnen einer Aktivität neu kalibriert werden.

Das System von Suunto kann meines Erachtens nur deswegen funktionieren, da es mit dem auf Meereshöhe umgerechneten Luftdruck arbeitet und diesen auch anzeigt. Das habe ich auf keiner anderen Uhr (dort wird mit dem Luftdruck auf der aktuellen Höhe gearbeitet).

fluxx.

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Das funktioniert nur stationär oder in relativ „flachem“ Gelände.
Während Bewegungen in gebirgigen Gegenden wird es nicht klappen. sobald man aber einmal eine gewisse Zeit rastet, sollte eine Neukalibrierung allerdings schon funktionieren.
Der Druck auf Meereshöhe lässt sich immer berechnen und sollte bei jedem guten Gerät eingegeben werden können (geht aber leider oft nicht). Diesen Druck kann man per Funk oder Handy für alle grösseren umliegenden Flugplätze abhören und so selbst eine Kalibrierung vornehmen.
Im Gebirge habe ich oft ein altes Flugfunkgerät dabei, einerseits genau für diesen Zweck und andererseits um über die Notfrequenz Hilfe herbeizurufen, wenn es einmal wirklich arg kommen sollte (oft befinde ich mich ausserhalb von GSM-Funkzellen).
 
Während Bewegungen in gebirgigen Gegenden wird es nicht klappen.
Doch, sehr zuverlässig sogar. Auch Unwetterwarnungen in den Bergen werden zuverlässig ausgegeben, wenn der Luftdruck während der Tour (Auf- oder Abstieg oder Rast) stark fällt.

fluxx.
 
Das ist nur mit GPS und Drucksensor in einer gebirgigen Gegend rein physikalisch gar nicht machbar.
Erkläre mir bitte, wie das gehen soll.
 
Sorry, das ist ohne „Hilfe von aussen“, also die Übermittlung eines Referenzdruckes über Funk gar nicht möglich.
Möglicherweise wendet Suunto ein solches System an. Das funktioniert dann aber auch wieder nur dort, wo diese Daten empfangen werden können.
 
@frankw

Die Polar Vantage V2 hat jetzt das Update erhalten, das einige der neuen Features der Grit X Pro zur Verfügung stellt. Auf die Schnelle und nach 2 Fahrten nach Route gibt es im Prinzip keine großen Unterschiede zur Suunto 9 Baro. In Komoot geplante Routen werden mit Turn-by-Turn-Anweisung angezeigt, eine Route kann während der laufenden Aktivität gewechselt werden, auf Komoot hochgeladene (nicht dort geplante) Routen werden nicht mit Turn-by-Turn-Anweisung angezeigt und Loops in Routen kann das Routing auch nicht verarbeiten, da steigt die Uhr aus und fährt irgendeinen Loop und dann die Strecke weiter.

Die Anzeige ohne Karten ist einwandfrei, an Gabelungen wird die Richtung sauber angezeigt (auch ohne Turn-by-Turn-Anweisung), fährt man falsch, erhält man nach ca. 40 Metern den Hinweis "Falsche Richtung". Was fehlt sind Richtungspfeile auf der Route wie bei der S9B, allerdings wird die Route in Grün angezeigt in der Richtung, in der es weitergeht. Muss man genau hinschauen.

Ich werde noch ein bisschen testen und dann hoffentlich bald die Grit X Pro bekommen. Wenn das Display ein MIP-Display mit einem Kontrast wie bei der Casio GBD-H1000 sein sollte, dann hat die Grit X Pro ggü der S9B auf jeden Fall die Nase vorn, vor allem am Rad, wo es oft problematische Sichtverhältnisse gibt. Softwareseitig ist Polar Flow auf dem Smartphone für mich nicht der große Wurf, da ist die Suunto App mit der integrierten Routenplanung deutlich angenehmer zu bedienen.

fluxx.
 
@frankw

Habe heute mit der Polar Vantage V2 und der Suunto 9 Baro eine Testroute navigiert, die ich in Komoot erstellt habe. Damit klappt auf beiden Uhren das Routing einwandfrei, sogar eine Abfahrt, die ich dreimal hintereinander nur runter und rauf gefahren bin und oben dann das erste Mal geradeaus, das zweite Mal rechts und das dritte Mal links weitergefahren bin, damit ich wusste, ob die Uhren das korrekt erkennen, wie die Route weitergeht, wurde korrekt geroutet (Loops sind also problemlos möglich).

Unterschiede (die Variante, die mir besser gefällt kennzeichne ich mit +1)

V2: Eigener Standort auf dem Bildschirm nach unten verschoben (dezentriert), damit mehr Voraussicht des Routenverlaufs +1
S9B: Eigener Standort auf dem Bildschirm zentriert

V2: Route als grüner Strich dargestellt
S9B: Route in der Voraussicht als hellblauer Strich mit Richtungspfeilen dargestellt +1

V2: Annäherung an Abzweigung, Kreuzung, Kreisverkehr wird mit Metern heruntergezählt und mit einem Symbol plus Anweisung über der Route dargestellt, am Punkt selber wird "Jetzt rechts" angezeigt +1
S9B: Abzweigung, Kreuzung, Kreisverkehr wird mit Entfernung einmal als Vollbild angezeigt, dann nicht mehr. Am eigentlichen Punkt kein Hinweis mehr, nur der Hinweis auf den nächsten Punkt (in 3,7 km rechts abbiegen)

V2: Bei der Abfahrt, die ja wie eine Sackgasse gefahren wurde, wird ein U-Turn-Zeichen angezeigt, wenn man sich dem Punkt nähert +1
S9B: Hier wird der Hinweis "Umkehrpunkt" angezeigt mit Entfernungsangabe

In der Summe gefällt mir die Navigation auf der Polar Vantage V2 besser, die Uhr betrachtet.

Softwareseitig ist natürlich der in der Suunto App integrierte Routenplaner mit direkter Übertragung der Route inkl. Turn-by-Turn-Anweisung auf die Uhr klar vorne, da man nicht den Umweg über Komoot gehen muss.

Ich werde mir bei den nächsten Touren noch die Möglichkeit auf beiden Uhren anschauen, was passiert, wenn ich eine in der Suunto App geplante Route auf beiden Uhren routen lasse.

Heute zeigte die S9B am Ende der Route 1010 Höhenmeter (barometrisch), die V2 1015 Höhenmeter, die heute auch von Polar Flow korrekt übernommen wurden.

fluxx.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi @fluxx,

ein ganz großes Dankeschön für Deine Vergleiche und Berichte!

Bin wirklich gespannt auf Deinen Test der Grit X Pro. Allerdings dürfte die Batterielaufzeit der Suunto 9 Baro nicht erreicht werden, falls ich da richtig gelesen bei Üolar gelesen habe.

Viele Grüße,
Frank
 
Sorry, das ist ohne „Hilfe von aussen“, also die Übermittlung eines Referenzdruckes über Funk gar nicht möglich.
Hi Michael,

ich glaube da ist ein Denkfehler drin.

Das intelligente Gerät startet zu einem bestimmten Zeitpunkt mit einer barometrischen Messung und einer Höhe lt. GPS.
Die beiden Werte haben einen bestimmten Abstand zueinander. Der GPS Wert ist vielleicht 50 Höhenmeter ungenau.

Nun bist Du den Tag lang unterwegs und die Differenz dieser Werte wird immer größer, d.h. der barometische Druck zeigt im Verhältnis zum GPS immer höhere Werte an. Dann sagt die Intelligenz irgendwann: "Jetzt langt's aber, das ist ein Abfall des Luftdrucks!".... und gibt einen Alarm aus.

Gruß, Harald
 
Bei einer Unwetterwarnung ist es ein Abfall von 4 hPa innerhalb von 3 Stunden. Dann erhält man die Warnung.
Also etwa 25m. Das war unsere bisher größte Höhendifferenz auf einer Rundtour. Passt gut.
Das war auf einer Nordseeinsel mit einem richtigen(!) Sommergewitter (s. Temperatur).
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Gruß
Christoph
 
Bin wirklich gespannt auf Deinen Test der Grit X Pro.
Heute konnte ich die Polar Grit X Pro testen und zusammen mit der Suunto 9 Baro ging es raus in den Nebel auf eine hügelige Tour mit ein paar Schleifen und vielen Auf- und Abfahrten.

Die Grit X Pro ist etwas kleiner und leichter als die S9B, sehr angenehm zu tragen, fürs Radfahren natürlich am Arm einigermaßen sinnfrei, was dann die Pulsmessung überflüssig macht. Ist ja bei allen Sportuhren so und im Winter nochmal schwieriger, denn der Arm ist unter einer Jacke und unter Handschuhen im Uhrbereich.

Die Grit X Pro hatte ich am Trike, vorne am Umwerferausleger befestigt, die S9B über der Jacke am Ärmel. Beide Pulsmessungen aus, keine Hintergrundbeleuchtung, GPS+Glonass, Hillsplitter bzw. Climb Hill bei der S9B aktiviert, Navigation während der Aufzeichnung anhand einer in Komoot erstellten Route auf beiden Uhren, Autoloop 1 km, Autostopp. Beide Uhren beim Start 100 % Batterie.

Am Ende der Tour 93 % Batterie bei der Grit X Pro, 86 % bei der S9B (Aufzeichnung und Navigation 2,5 Stunden bei 8 °C).
45,7 km auf der Grit X Pro, 45,8 km auf der S9B (da am Ärmel zählte sie die Wege zum Fotografieren und Pinkeln mit, deshalb etwas mehr Strecke).
1021 Höhenmeter auf der Grit X Pro, 1020 Höhenmeter auf der S9B. Beide Uhren vor dem Start manuell auf die Starthöhe kalibriert. Die Grit X Pro hatte am Ende 10 Meter mehr als am Anfang. Polar Flow übernimmt den Wert der Uhr korrekt, gibt aber 1069 hm an Strava weiter, die Korrektur in Strava ergab dann 1030 hm. Die korrigierte Höhe in Strava für die S9B war auch 1030 hm. Das kennt man ja von Garmin Connect ... nachdem die Uhren in der Strava-Datenbank mit Barometer gelistet sind, werden die Daten der Herstellersoftware als so gemessen übernommen und von den Usern nicht immer korrigiert. Nur dann sind sie aber vergleichbar, wenn Strava anhand der eigenen und sehr genauen Datenbank die Daten nochmal überprüft.
Die Navigation auf der Grit X Pro ist so, wie man sich das vorstellt, da kann die S9B leider nicht mithalten. Obwohl die Grit X Pro keine Karten hinterlegt hat, wird die aus Komoot importierte Route noch dahingehend bearbeitet, dass an Gabelungen und Kreuzungen, auch wenn es geradeaus geht, ein Hinweis mit Symbol und in Metern abnehmender Entfernung auf allen Bildschirmen oben eingeblendet wird. Sehr gut zu lesen, wesentlich besser als die blau hinterlegten Hinweise auf der S9B, die zu dürftig und im Moment des Wegpunkts ohne weitere Information sind. Da muss Suunto noch deutlich nachlegen.
Hill Splitter (Grit X Pro) zeigt Steigung und Gefälle fast sekundengenau an, damit lässt sich auch auf dem Mountainbike perfekt die Steigung, das Gefälle ablesen. Climb Hill auf der S9B zeigt das auch an, allerdings mit einem MIttelwert von 10 bis 30 Sekunden, was fürs Radfahren absolut ungeeignet ist. Ich habe das bereits an Suunto weitergegeben. Allerdings ist der Wert des stündlichen Aufstiegs, der bei Climb Hill mit ausgegeben wird, eine feine Sache für Berg- oder Mountainbiketouren mit langen Aufstiegen.

Das Display der Grit X Pro ist etwas besser als die bisherigen Displays von Polar, allerdings auch nur auf dem Niveau von der S9B. Bei bestimmten Blickwinkeln oder im Gegenlicht (gerade auf dem Liegerad/Trike) sehr schlecht bis gar nicht ablesbar. Dass es anders geht für eine Outdooruhr, das zeigt Casio mit der GBD H-1000 (ein Vergleichsfoto im Anhang),

Fazit: Nach diesem ersten Test entscheide ich mich klar für die Grit X Pro. Die fehlende Temperaturmessung (die ja beim Tragen der Uhr am Arm sowieso nie stimmt) kann ich verschmerzen, ist am Lenker des Rads ein schönes Feature der S9B, aber nicht wirklich nötig. Die Höhe (bei sich änderndem Luftdruck) kann auf der Grit X Pro auf dem Hill Splitter Display per OK Taste im laufenden Betrieb manuell kalibriert werden, was eine tolle Sache ist, vor allem wenn man unterwegs eine bekannte Höhe hat (Almhütte, Gebirgspass, etc.). Trägt man die Grit X Pro am Arm, kann man das Pulssignal per BLE an einen Radcomputer weitergeben. Im Gegenzug kann die Grit X Pro, wie auch die S9B , alle gängigen Sensoren per BLE verbinden und die Daten auf dem Display (frei konfigurierbar) anzeigen. Auch von E-Bikes, die ein BLE-Protokoll anbieten.

Fürs Radfahren alleine sind all die Uhren voll unnützer Features, vor allem die Pulsmessung in der Uhr ist bei Anbringung am Lenker oder Vorbau überflüssig, da man die Daten und die Navigationshinweise vor sich und nicht am Arm haben will. Die letzte von Suunto dafür geeignete und bisher meine präziseste Uhr war die Suunto Spartan Ultra, ohne OHR, aber mit allen Features, die die neuen Suunto Uhren auch haben.

Mehr fällt mir im Moment nicht ein, ich hoffe, es ist was Brauchbares dabei ... :D

fluxx.

P. S.: Und hier die Casio GBD H-1000, Polar Grit X Pro und Suunto 9 Baro im Displayvergleich. In Natura noch viel krasser. Wenn im Freien die Sonne drauf scheint, dann relativiert sich das etwas, aber am Lenker, Vorbau ist die Casio das Maß aller Dinge.

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Zuletzt bearbeitet:
Ein freundliches Hallo!
Ich habe eine Frage an die Experten:
Seit eininger Zeit habe ich die Polar Grit soweit bin ich sehr mit der Uhr zufrieden!
Nur ein Problem habe ich bzw. ich finde keine Erklärung:
Bei der Höhenmessung Zeigt die Uhr nicht immer aber oft eine Differenz von Höhenmeter bergauf und Höhenmeter bergab an
bei gleichem Anfangspunkt und Endpunkt
Manchmal ist es ein Meter manchmal sind es 15 Meter unterschied
Ist das normal?
Vielen lieben Dank für eure Hilfe
 
Hi
Barometrische Höhenmessung ja
Wetteränderung nein
es waren immer nur Feierabendausfahrten für eine Stunde
 
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