Die Dritte Stunde. Das wollte ich diesmal wissen. Interessanterweise war es dann kein Schmerz sondern nur langsam. Das kannte ich vom Langstreckenlauf früher anders, da war es beides. Umso besser natürlich, jetzt mit der "Liege". Ich hatte aber auch vorgesorgt mit Elektrolytpulver ("ohne Farbstoffe") in den Trinkflaschen unterm Sitz. Und wenn sich die Beinmuskulatur leicht bemerktbar machte, dann etwas weniger Power und etwas höhere Trifffrequenz. Beim Betrachten des Fotos merke ich jetzt aber, dass ich wohl noch Schwarzteeextrakt oder Brombeersirup dazugeben hätte sollen, es sieht ansonsten farblich doch etwas komisch aus, so ganz "ohne Farbstoffe".
Zum Glück hatte ich auf ein Trinkschlauchsystem verzichtet. Ich hatte zwar in den letzten Wochen damit experimentiert (zwei Flaschen auf ein Mundstück; Gastro-taugliche Bauteile wie Schläuche, Adapter und Tüllen, MW-Desinfektionsgerät), war aber noch nicht vollends zufrieden. Im Moment reicht es mir, die Flaschen von der Magnethalterung zu nehmen und dann wieder einzuklicken.
Es war die erste Testfahrt mit meinen neuen S-Pedelec-Helm (NTA 8776). Mit dem Visier bin ich super zufrieden, was für ein Komfort, der gesonderte seitliche Schutz für die Ohren allerdings hat mich echt irritiert. Die Ohrpolster lassen zwar Geräuche durch, jedoch wirken sie richtungsselektiv wie ein Hörrohr. Höhrrohr?
Alles deutet auf's
Älterwerden. Ich konnte die Richtung, aus der ein Geräusch kam, nicht mehr exakt bestimmen. Ich justiere die Fahrräder immer gerne so, dass sie ganz leise laufen, so kann ich Unregelmäßigkeiten sofort hören. Ziemlich zu Anfang merkte ich ein unbekanntes Geräusch vom Hinterrad. Wie ein Papier, dass im Wind weht, irgendwie ein flatterndes Rauschen, schsch, schsch, schsch. Da war keine Startnummer befestigt, das war sicher. Hatte sich der Aufkleber über dem Ventilzugang der Radscheibe gelöst? Das Geräusch war so nah, dass ich Angst hatte, gleich würde irgendwas blockieren. Angehalten, Rad inspiziert, nichts Auffälliges gefunden, weitergefahren, nichts gehört, gewundert. Ein paar hundert Meter später überholte mich ein Rennradfahrer mit tatsächlich einer Startnummer am Sattelrohr. Und ja, ich konnte deren Flattern im Wind super genau hören. Hörrohrfokussierung. Ein paar Runden später fuhr ich an Inlinern und Rollern vorbei und hörte, wie die über die Curbs ratterten. Dieses Geräusch kam dem sehr nahe, was ich erst von meinem Hinterrad zu hören glaubte. Uff, besser so, lieber bei einer Testfahrt als in echt. Für den neuen Helm muss ich die Kopfstütze noch vielleicht einen Zentimeter nach unten bringen, dann wäre er vollends bequem zu tragen; so musste ich mich manchmal etwas strecken, um den Helm über die Stütze zu bekommen. Der gut geschütze Kopf und die schnellen Kurven haben mich dann an die nächste Schwachstelle denken lassen: Ellbogen. In einer hinausgelehnten Kurve fliegen die auch nur wenige Zentimeter über den Asphalt, der auf dem Hockenheimring teils recht rauh ist. Die Schürfwundendramen der Kindheit will man nicht wiederholen.
Die Velomobile (siehe oben) standen ab und an im Startbereich. Einmal rief mir einer der beiden vermutlichen Fahren was zu wie "... da steht einer?" Tja, mehr ließ mich mein Höhrrohrhelm nicht verstehen, da war ich schon vorbei. Ich weiss nicht mal mehr, ob ich noch mit den Schultern zucken konnte. Was wolltet ihr denn wissen?
@UliB @laafelose
Der Wind. An der Spitzkehre wieder. Man saust um die Kehre und steht sogleich in einer Wand aus Wind. Unverkleidet spürt man das am ganzen Körper. Ich nahms gelassen. Nur später am Abend, in der dritten Stunde, als dann mal die 19 auf dem Tacho stand, das war dann doch bitter. Auf der anderen Seite gab's in der Gegenrichtung schönen Rückenwind und die Muskeln wurden immer gut gekühlt. Für mich war es das erste Mal Hockenheimring und Spitzkehre mit Renn-Trike statt Neige-Trike. Ok, letztes Jahr hatte ich auch schon ein Neige-Trike ohne freie Neigung genommen. Jetzt mit dem komplett starren Trike wird der Unterschied in der Kurventechnik ganz deutlich. Statt aus der Kurve getragen zu werden, radiert man einfach auf kleinstem Radius stur durch die Kurve. Das geht mit üblicher freier Neigung (diese typischen ca. 26° bis 28°) so nicht, jedenfalls wüsste ich nicht wie, das gehen sollte (der Gegenwind ab der zweiten Kurvenhälfte richtet das Neige-Trike etwas auf und man verlässt die
Stabilitätszone, zur Sicherheit driftet man nach außen). Wird mal Zeit, dass ich an dem einen Neige-Trike die Neige-Bremse verstärke für solche Kurvenfahrten, und dabei hoffe, dass die dünnen 26-Zoll-Vorderräder das verkraften (sie sind ja immerhin dann schon geneigt, wenn die Bremse die Neigung einfriert, und stehen in dem Moment nicht senkrecht, was so große Vorderräder sicherlich nicht gut verkraften würden in der Kurve).
Ansonsten kleine Sachen. Die Cleats sind abgenutzt, gegen Ende kam ich fast nicht mehr in die Pedale rein. Die Ausrichtung des einen Schalthebels gefiel mir nicht, der muss noch ein wenig gedreht werden. Komischerweise sprang die Ketter über die Ritzel in Kurven oder bei leichten Gängen, da muss nachjustiert werden. Und bei den schweren Gängen ist schnell Ende, vielleicht doch das große Kettenblatt gegen mehr Zähne austauschen, aber das hat noch Zeit.
Dann war irgendwie Streckenschluss, aber ohne visuelle Anzeige wie ich es aus der Vergangenheit erinnere. Wäre schon gut gewesen, eine Anzeige zu haben wie "jetzt letzte Runde", oder dass die Rundenuhr ausgeschaltet worden wäre, das wäre ja auch eindeutig gewesen. Ich musste dann die 3 Stunden draußen beim Ausfahren auf dem Parkplatz noch voll machen (mir fehlten noch 9 Minuten), aber ok, Stava hat es mit einigen PR durchgehen lassen.
Ich hätte den Eindruck, dass es leicht mehr Besucher als im Vorjahr gab, kann's aber nicht sicher sagen. Leider gibt es nur einen Termin im Jahr, zwei Termine in den Sommerferien wären schon schön. Ich würde auch noch öfter vorbeischauen wollen.
Oschersleben hat dieses Jahr eine Handvoll Termine gehabt, zwei davon stehen noch aus. Für mich persönlich ist das aber leider zu weit weg.
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