Hitze-Fred - Dies und Das zur Temperatur auf Endzeitniveau

In einigen Dingen sind wir komplett diametral, ja. Klappt trotzdem seit 12 Jahren..
 
Kleine Anmerkung zur Wäremdämmung des Daches bzw. Hauses, besonders, wenn man den Dachboden ausbauen und bewohnen möchte: Styropor nutzt da fast geranichts, weil es zuwenig Masse hat und die Hitze erstaunlich schnell "durchlässt". Weichholzfaserplatten wirken viiiiel besser - sind natürlich auch teurer.

Wie immer ist nicht alles schwarz oder weiß.

Der Wärmedurchlasswiderstand von EPS "Styropor" (Lambda = 0,035) ist in der Regel besser als der von Weichholzfaserplatten (Lambda ca. 0,036-0,045), das bedeutet schon, dass Styropor bei gleicher Dicke besser dämmt.

Zumal Styropor bei Dachdämmungen fast gar nicht mehr eingebaut wird, da es als Zwischensparrendämmung oder Aufsparrendämmung relativ ungeeignet ist.

Von den konventionellen Materialien wird als Zwischensparrendämmung meistens Glas- oder Mineralwolle eingebaut, die gibt es bis Lambda 0,032.
Bei der Aufsparrendämmung wird konventionell meistens PUR eingebaut, das gibt es bis Lambda = 0,024 o. 0,022, das ist also schon doppelt so gut wie Weichholzplatten.

Der große Vorteil bei den "ökologischen" Baustoffen Weichholz oder Isofloc (Zwischensparrendämmung aus geschredderten Zeitungspapier) ist die gute (bessere) Wärme-Speicherfähigkeit. Dadurch ergibt sich eine Phasenverschiebung. Die intensive Mittags/Nachmittagshitze der Sonne wird in die Nacht verschoben und so die Temperaturkurve geglättet. Nachts wird es wieder kühler man kann querlüften und die Bauteile auch nach außen abkühlen.

Diese Phasenverschiebung ist aber nur im Sommer interessant, im Winter wo man kontinuierlich heizt, spielt das keine Rolle, da kommt es (fast) nur auf den Wärmedurchlasswiderstand an. Wieviele Wochen ist es tatsächlich ZU heiß, und wieviele Wochen heizt man im Winterhalbjahr ?

Der große Nachteil der ökologischen Baustoffe ist das Gewicht. (dadurch auch die Speicherfähigkeit)
Wenn man das beim nachträglichen Dachausbau tatsächlich überprüft, gibt es viele Dachstühle, insbesondere bei großen Mehrfamilienhäusern,
die tatsächlich verstärkt werden müssen. Das kann sich dann über Sparren und Pfetten bis in die nächste Decke ziehen und plötzlich sehr große Kosten nach sich ziehen.

Auch die größeren Dicken der Ökobaustoffe können ein Problem werden. Wenn man in den KFW oder Niedrig/Passivenergiehausbereich geht,
spielt es oft schon eine Rolle ob ich 25 cm oder 40 cm Dämmen muss. Da wird dann schnell die Brandwand zu niedrig und muss erhöht werden.

Man kann wegen der unterschiedlichen Wärmedurchlasswiderstände auch nicht den cbm-Preis der Baustoffe vergleichen, sondern muss immer den gesamte Bauteil U-Wert betrachten. In der Regel ist eine Mineralwolle-Zwischensparrendämmung schon deutlich günstiger als eine Öko Dämmung.

Aber ja, wenn es statisch konstruktiv und finanziell möglich ist würde ich für mich selbst auch immer Weichholz / Isofloc einbauen.
Wichtiger (für den sommerlichen Wärmeschutz) ist aber die AUSSENLIEGENDE Verschattung aller Fenster und Dachfenster.
 
Ich miete eine ungedämmte Dachgeschosswohnung 60er-Jahre-Bau. Entsprechend klasse sind die Temperaturen. Allerdings liegt ein Dachboden dazwischen, den ich als "Puffer" nutze. Bei heißen Temperaturen mache ich die letzten Jahre schon immer bei beiden Giebeln das Fenster auf, damit die von den Pfannen aufgeheizte Luft weg kann.
 
@seemann11 ,
danke für die ausführliche Erklärung. Alles korrekt und mir auch bewusst...wollte bloss nicht soviel schreiben ;).

P.S.: Unser Dachstuhl ist zum Glück Ende der 60ger Jahre "total überdimensioniert" gebaut worden (meinten Bauingenieur & der Dachdecker). Von daher war es kein Problem bei der fälligen Neueindeckung des Daches ordentlich Weichholzfaserplatten drauf zu packen. Jetzt schmelzen im Sommer die Weihnachtsbaumkerzen nicht mehr auf dem Dachboden :giggle:.
 
Ich weiß ja nicht, wie es woanders ist, aber bei uns werden gerade richtig viele Flächen versiegelt.

Das ist gewollt, Stichwort Paragraph 13b BauGB: Aktuell könne Gemeinden Baugebiete ausweisen ohne Umweltverträglichkeitsprüfung und ohne Ausgleichsmaßnahmen. Und das spart ja Geld, oder? Allein in unser VG = 1 Städtchen & 6 Ortsgemeinden werdnen gerade 14(!) Baugebiete geplant.

Das wird alles ganztoll, wirklich.

Querlieger
 
In NRW hat der BUND gerade Klage eingereicht deswegen, dass es in Hessen eher schlimmer ist als hier, wusste ich nicht.
 
Stimmt ja, da war ja noch was... Wenn alles gut geht, haben wir im Winter strengsten Frost, und im Sommer dann Temperaturen oberhalb von dem heute.
 
Im Durchschnitt, vielleicht. :)
Obwohl - wir könnten versuchen, die Extreme zu kompensieren, in dem wir einfach überall massiv Stein verlegen. Wenn wirs richtig anstellen, geben die Steine dann im Winter die Wärme des Sommers ab, und im Sommer kühlen sie dann. Theoretisch.
 
Meine Kinder fragten mich letzte Woche auf dem ersten Schul/Kindergartenweg, ob jetzt Herbst sei, weil die Blätter von den Bäumen fallen. :oops:
 
Klimaanlage für die paar Tage finde ich noch überflüssig den Solarstrom verbrate ich da lieber anders wo.
Eigentlich finde ich Klimaanlage total dekadent und das in einem Nullenergiehaus was für eine Verschwendung.
ich kenne zugegebenermaßen nur ein Nullenergiehaus. Da kann man nicht mal die Fenster aufmachen was für ein Mist.
Der Computer lüftet.

An unserem Haus haben wir alte Fensterläden angebaut. Die sind unbezahlbar was das Fernhalten der Sonne angeht.
Leider haben wir hier lauter Nachbarn die unsere zu hohen Bäume - Hecken fällen wollen.
So haben wir noch den Luxus von einer Schattenseite und einer Sonnenseite im Garten.
Und die Sonne steht um 9:30 bei den Nachbarn im Fenster also Licht bekomme sie genug.
Ist die Sonne vom Rasen weg kurz sprengen das kühlt ungemein.
Unsere tollen Kieselwaschbetonplatten heizen sich auch gut auf, Ab und zu eine Dusche und es wird kühler.
Auf die Sonnenseite vom Haus haben wir viel Wein sehr lecker und spendet auch Schatten.
Man kann also ne Menge tun ohne Solar und ohne Klima.... aber schwitzen tu ich trotzdem man bin ich schlapp.
 
ich kenne zugegebenermaßen nur ein Nullenergiehaus. Da kann man nicht mal die Fenster aufmachen was für ein Mist.
Der Computer lüftet.
also ich wohne jetzt auch in einem Passiv oder SEmipassiv oder zumindest niedrig-Energiehaus (Wohnung):
ich finds toll !

ich wohne jetzt seit 2 Jahren hier.. hab die letzten 2 Winter nicht heizen müssen...
Es gibt zwar in jedem Raum so einen Mini-Heizkörper, die sind aber immer aus...
der Fernseher steht direkt vor bzw. über so einem Heizkörper - da machte ich mir anfangs sorgen, ABER: der Heizkörper ist immer aus, somit egal

Null-Energie ist es aber nicht: die sprechen davon in der Anleitung, dass für 10m² ein Heizbedarf benötigt wird, den eine Glühlampe mit 60Watt erbringen kann

die letzten 2 Sommer hab ich nicht als richtige Sommer empfunden: ich war es die letzten 10 Jahre von der alten Wohnung gewohnt:
a) Innenstadt, somit heißer (STichwort Tropensommer)
b) Doppelstockbett, wodurch hoch hoben

hier jetzt in dieser NIedrig-Energiewohnung wird es im Sommer nachts nicht mehr so heiß.. das gefühlt es wäre ein richtig heißer Sommer fällt für mich weg
find ich fast bissal schade, da ich es mag 2 Monate im Jahr heiße nächte zu haben...
meine Freundin findest aber gut, die hat unter der hitze Nachts eher gelitten

Fenster: die Balkontür ist bei uns jetzt seit 3 Monaten immer offen.. die Katzen können so auch immer auf den Balkon
sind schwere dicke fenster und türen, mit 6 Dichtungen und dickes 3-fach Glas

hätten wir nicht ständig die Tür weit offen, würde es im Sommer (Abschattung von außen) auch nicht so warm werden in der Wohnung..
die Isolierung hilft nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer

die Raumlüftung ist auch toll.. angeblich kompletter Luftaustausch alle 2h

ich war sehr skeptisch, da man immer wieder negatives über solch Häuser hört..
bin aber absolut positiv überrascht worden...

in der alten (Altbau)Wohnung hat man ja als umweltbewusster Mensch ein schlechtes Gewissen wenn alle Räume gleich beheizt werden...

bei dem Passiv-Haus jetzt mit der geschlossenen Bebäudezelle, wo jeder Raum automatisch gut temperiert ist, und wenns das Abstellkammerl oder der KEller ist - find ich das sehr angenehm..
 
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