Hinterrad mit Nabenmotor am Tadpol Trike richtig einspeichen?

Hallo @Velo68

Das Rad sieht vom Einspeichen her ganz gut aus. Prinzipiell ist da kein Fehler gemacht worden. Die Speichen der Antriebsseite als Bogenspeichen und die Bremsenseite komplett als Kopfspeichen zu montieren machen wir auch. So rutscht die Felge zwar nach rechts, wird aber nach links zentriert. So erhalten die linksseitigen Speichen eine höhere Speichenspannung, während die soweiso meist stärker angezogenen Speichen etwas entlastet werden. Das Resultat sind etwas angeglichenere Speichenspannungen. Allerdings muß man hier die Speichen beider Seiten etwas von der Lönge her anpassen. Die rechtsseitigen Speichen müssen also etwas lönger werden und die linksseitigen dementsprechend etwas kürzer.Die Motoren haben meist einen sehr geringen Flanschabstand und sind zudem auch noch asymmetrisch.
Der Sitz des Speichenkopfes in der Nabe sieht hier auch ganz passabel aus. Aber an dieser Stelle hast Du ja auch keine Probleme, so dass ich hier auch keine Speichenscheibchen einziehen würde.
Auch die Knicke finde ich jetzt nicht so sehr schlimm. Da sind wir bei den Trommelbremsen ganz andere Knicke gewöhnt. Die Knicke sind solange unkritisch, solange die Speichenspannung im Laufrad relativ gleichmässig und vor allem hoch ist. Ist sie etwas zu niedrig, fängt dieser Knick beim Fahren und vor allem unter Querbelastung und Beschleunigung/Bremsen an zu arbeiten, was letztendlich tödlich für die Lebensdauer ist. Gegen die Knicke ist gerade bei stabilen felgen mit starker Wandung in dem Beriech fast kein Kraut gewachsen. man müsste letztendlich eine Felge mit 13G Bohrungen verwenden und die Nippel mit MG Washers von Sapim montieren. So würde man noch ein wenig Schrägstellung herauskitzeln können. Ich würde mal Deinen Fachbetrieb machen lassen, aber auf eine hohe Speichenspannung von mindestens 1200 N bestehen. Vielleicht messen die ja die Speichenspannung beim Aufbau des Laufrades. Zudem sollte man auf eine richtige Länge achten. Prinzipiell reissen zwar keine Speichen aus dem Nippel - her reichen schon 5 Umdrehungen, dass da nix mehr passiert. Aber eventuell zu weit herausschauende Gewindegänge wirken durch die Kerbwirkung als Bruchbeschleuniger. Die Speichenenden sollten beim fertig gespannten Rad zwischen dem Nippelschlitz und der Oberfläche des Nippelkopfes liegen. Sie können auch ein klein wenig überschauen. Dann ist alles richtig.
Genauso wichtig sind ordentlich gesetzte Speichenköpfe und ordentlich abgedrückte Räder . Kommt es während der späteren Nutzung zu Setzbewegungen des Rades , weil die Belastung beim Abdrücken niedriger waren als bei der normalen Nutzung, dann nimmt die Speichenspannung mit der Zeit auch ab, was sich wiederum auf die Lebensdauer des Rades auswirkt.
frohes Schaffen wünscht
der Lutz
 
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