Auch wenn die eigentliche Routenoptimierungsgeschichte erledigt ist, möchte ich noch ein wenig berichten, weil einiges erwähnenswertes passiert ist.
Nach der Woche Arbeit bin ich mit meiner Familie zusammen mit dem Auto in den Norden aufgebrochen. Meine Family hat mich bei meinen Eltern rausgeworfen und ich bin dann mit dem Milan weiter nach Norden gefahren.
Zuerst ging es nach Wedel in Schleswig-Holstein. Erst einmal durch den Deister geschraubt, dann bei Steinkrug Richtung Wennigsen gleich die Tages-Vmax von 80 km/h erreicht ... und kurz darauf umgeleitet worden: Ortsdurchfahrt gesperrt. Herum-Eierei. Ein paar Kilometer weiter ist noch eine Ortsdurchfahrt gesperrt, und ich rumpele im zügigen Schrittempo über einen Feldweg um den Ort herum ... 30 km sind nach der ersten Stunde gefahren ...
Dann nehme ich aber Fahrt auf und fahre zwei Stunden lang 44er Schnitt durch die norddeutsche Tiefebene. Bei Scheeßel geht gedanklich ein kurzer Gruß an
@BorisD. Dann nehme ich Kurs auf Kutenholz, um den Captain
@Kid Karacho endlich einmal persönlich zu treffen. Bei einem kühlen Wasser auf der Terrasse Pholosophieren wir über Milane und Alphas. Probesitzen im Alpha-Vorführer muss auch noch sein. Von der Verarbeitung und von vielen Detaillösungen her hat mich das Alpha ja schon überzeugt. Aber mit dem L-Sitz konnte ich sogar sehr gut und flach darin sitzen. Das hatte ich nicht erwartet. Das Beweisfoto vom Besuch haben wir vergessen, Sven ... Beim nächsten Mal dann
.
Weiter geht es durch das alte Land Richtung Hamburg. Die Elbfähren machen Kurzarbeit (laut Ein-Stern-Google-Rezensionen) und man weiß nicht, ob man rüber kommt. Das Alte Land ist über viele Kilometer ein Straßendorf am Elbdeich: Häuser rechts und manchmal links und durchgehend 50 km/h vorgeschrieben. Perfektes VM-Terrain. Manchen Autofahrern sind meine 47 bis 55 km/h trotzdem nicht genug -- kennt man ja.
Je näher ich an Hamburg komme, desto industrieller wirkt das Umfeld mit Fabriken, Containerhöfen und vielen Lastwagen auf der Straße. Ich wurschtele mich in Richtung alter Elbtunnel und stelle fest, dass ich keine Detailkarte von Hamburg habe. Die vorgeschlagene Route gibt es nicht. Nach ein, zwei Runden im Kreis fahre ich in der späten Dämmerung auf einer sechsspurigen Straße bergauf zwischen Lastern: Des Velonauten Traum. Herrlich.
Dann bin ich eigentlich da, bin aber inzwischen nach meinen 250 km so verpeilt, dass ich das Gebäude mit den Fahrstühlen nicht erkenne
. Schließlich rolle ich den Sl in den vier Meter langen Fahrstuhl
. Unten noch ein Foto gemacht (s. Augenschmaus-Thread) und weiter geht's am Fischmarkt entlang und über die Elbchaussee. Genervte Autofahrer sind mir inzwischen sooo egal. Irgendein Tourist fährt über längere Strecken mit dem Auto 30 bis 35 km/h, und ich werde überholt ohne, dass es eine Lücke vor mir gibt. Nötigung ist keine Ordnungswidrigkeit, sondern ein Straftatbestand ... auch inzwischen egal. Ich brumme nur jedes Mal "Ars$#l0ch". Bei nächster Gelegenheit bergab überhole ich alle wieder
.
Schließlich komme ich in Wedel an.
Am nächsten Tag geht es in Richtung Schlei. Doch zuerst treffe ich einen ehemaligen Kollegen in Kiel zum Mittagessen. Es läuft prima bis kurz vor Kiel, dann springt anscheinend die Route von Velomobil_schnell auf Trekking_besonders_langsam. Irgendwann ballere ich über einen unbefestigten Waldweg, also Kollegen anrufen, dass es etwas länger dauert. Langsam nähere ich mich dem Ziel. Beim Antreten an einer Ampel knackt es laut und der Sitz verschiebt sich. Hmm, wahrscheinlich aus der Halterung gesprungen ... oh, nee, gebrochen ...
Ich schreibe
@Axel-H , in der Hoffnung, dass er eine Idee für eine provisorische Lösung hat. Er schreibt zurück, dass er ab 17.00 Uhr zu Hause ist. Sehr nettes Mittagessen an der Waterkant, noch einen Kaffee, dann geht es nach Rendsburg. Den Sitz habe ich mit Kabelbindern soweit fixiert Also Route ändern und los.
Axel empfängt mich freundlich und meint, er könne den Sitz laminieren, aber das dauere natürlich. Wow!
Er gibt mir seinen Sitz mit (nochmal Wow!) und ich zische ab über Axels TT-Strecke und Schleswig nach Ulsnis.
Zwei Tage später fahre ich schon wieder nach Wedel, weil unser Häuschen anderweitig belegt ist. Inzwischen stehen auch schon wieder über 600 km an drei Tagen auf der Uhr. Ganz schön viel für einen ehemaligen Sprinter ...
Zwischendurch Boxenstopp bei Axel zum Sitztausch!
Hammersache! Der Sitz ist super laminiert und sollte so schnell nicht mehr brechen! Zusammen bohren wir neue Löcher und korrigieren dabei auch noch eine leichte Asymmetrie ab Werk, um die ich mich schon immer einmal kümmern wollte ...
Vielen Dank nochmals, Axel!!! Wenn Dir einmal der Sitz in Bayern bricht (Oh ja, wie wahrscheinlich ...
), kannst Du auf mich zählen.
Dann fahre ich zum ersten Mal durch den Fußgängertunnel in Rendsburg.
BTW, schöne Stadt, Rendsburg!
Die übrigen Kilometer fahre ich in Bewegung mit 44er Schnitt in die Dämmerung. Es läuft.
Fortsetzung folgt.
