HighBaron Brevet tauglich machen

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Hallo Langstreckenfreunde,

Ich habe mir einen HighBaron gegönnt und denke darüber nach, ihn für Brevets zu nutzen. Dafür sind vermutlich ein paar kleine Änderungen notwendig.

- Kann ein anderes Bremssystem montiert werden? Ich würde gerne 26" oder 27,5" Räder nutzen (um etwas mehr Platz für Schutzbleche zu haben, bzw um etwas dickere Mäntel zu fahren um die fehlende Federung zu kompensieren) Die Bremsen sind ja am Rahmen bzw Gabel und geben so den Abstand zu Felge vor...

- Licht: Akku oder NaDy oder Seitenläufer (Velogical & Forumslader)

- Gepäck: Radical Design Seitenstaschen (mit Abstandshalter) oder Anhänger (ExtraWheel)?

Danke für Anregungen.
Carsten
 
Für Brevets nehme ich nur noch
NaDy oder Seitenläufer (Velogical & Forumslader)
Dann gibt es auch nach 10 Stunden Fahrt im Regen noch genug Licht für die Nachtstrecke. Mich auf Steckdosen oder ausreichend Akkus zu verlassen, wäre mir zu unsicher.
- Gepäck: Radical Design Seitenstaschen
Dadurch ist die Zulademöglichkeit begrenzt und du nimmst nur das mit, was wirklich nötig ist. Ich hatte bei viel Platz immer zuviel Unnötiges dabei.
 
als selbstorganisator bis300 km Brevet-Fahrer: was nimmt ma auf so Touren überhaupt mit, dass es zwei Radical Seitentaschen füllen würde?...
(bei 200 km Touren hab ich kaum Gepäck und Verpflegung dabei)
 
Ja, stimmt mit den Radical Taschen.
Vermutlich träume ich unterbewußt bereits von der Königsklasse, obwohl ich bisher noch nicht über die 400 km hinaus kam. Das Gebäck effizient verpacken gehört mit zur Aufgabe.
 
Hi @Cars10 ,

Licht: Akku oder NaDy oder Seitenläufer
da kann ich @velolieger nur zustimmen. An einer Liege würde ich nach Möglichkeit immer mit Nabendynamo fahren.

Gepäck: Radical Design Seitenstaschen (mit Abstandshalter) oder Anhänger (ExtraWheel)?
Keinen Anhänger! Geht sicher; halte ich aber für völlig sinnlos bei Brevets. Vor allem das überflüssiges Gewicht, das zusätzliche Rad sowie das Handling beim Brevet und der An- und Abreise würden mich stören. Ist auch nicht KISS.

Ob es unbedingt Radicaltaschen sein müssen? Nutze ich auch, sind o.k. Es geht aber auch ein leichter Gepäckträger wie z.B. der Airy oder Fly von Tubus mit den dry-Lites von Arkel oder etwa die teuren Tailfin-Lösungen. Ist Geschmackssache.

...zwei Radical Seitentaschen füllen würde?

Naja, die gibt es von 10l (Universal Racer) über 25l (Banana Racer) bis 70l (Banana L). 10l für unsupported >200km wären mir zuwenig. Aber da ist jeder anders. Regenklamotten, Werkzeug und Ersatzteile, vielleicht eine Trinkblase, etwas Proviant, Warnweste und zusätzliche Klamotten für die Nacht... Die Racer langen mir schon auch für längere Strecken. Nachteile: nicht wasserdicht, bei meiner Version keine Außentaschen, die Reißverschlüsse gehen zur falschen Seite auf, ziemlich teuer.

Viele Grüße,
Frank
 
Bitte mit Bild :unsure:
So einer?
Meine Rennradhinterradbremse reicht IMMER zum Blockieren des Rades, deshalb reicht ein Felgenkneifer. Du kannst bei kleineren Rädern eine Brücke aus zwei dünnen Flachstahlstücken auf die Schwingenholme schrauben, wenns da nicht sogar Extensions gibt.
Fürs Gepäck lässt sich entweder eine Heckkoffer oder ein Gepäckträger montieren/ anpassen.
Ein Anhänger käme für Brevets für mich nicht infrage, allerhöchstens für wochenlange Urlaubstouren.
Den letzten Taschenbau-Thread hast Du gesehen? Die wäre größer und am Sitz befestigt.
Gruß Krischan
 
Es gibt auf Internet viele berichte uber 650b umbauten. 650b ist 584mm und genau das gleiche mass wie 27,5 inch. Es gibt bremsen mit langere schenkeln damit das passt. Dann passen auch Schutzbleche und etwas breitere reifen, wenn rahmen und gabel dafur platz lassen. Die langarm bremsen haben etwas weniger leistung. Fur hinten reicht eigentlich alles. Vorne könnte mann sich eine andere gabel mit scheibenbremse nehmen.

Anhanger wurde ich wirklich nicht machen. Wass willst du denn alles mitschleppen? Essen, trinken, extra kleidung, sagen wir mal 30 liter, und etwa 5 kilo. Ich vermute die meisten haben deutlich weniger mit. Und fur diese 30 liter und 5 kilo, dann ein 6 kilo anhanger am rad schrauben???

Mann das passt auch in eine grosse Radical toptasche.

Beim lezten campingausflug hatte ich etwa 30 liter mit, das reichte fur zeltchen, schlaffmatte, schlaffsack, ersatzkleidung, kocher, becher essen.

Grusse, Jeroen
 
- Kann ein anderes Bremssystem montiert werden? Ich würde gerne 26" oder 27,5" Räder nutzen (um etwas mehr Platz für Schutzbleche zu haben, bzw um etwas dickere Mäntel zu fahren um die fehlende Federung zu kompensieren) Die Bremsen sind ja am Rahmen bzw Gabel und geben so den Abstand zu Felge vor...
Vorn würde Gabeltausch helfen. Aber hinten sind keine IS2000-Löcher am Ausfallende, oder? Die kann man notfalls anbauen, zwei Möglichkeiten (A2Z-Adapter und Eigenbau) hab ich probiert, siehe hier: klick
Ist halt schwerer als Felgenbremse, wahrscheinlich auch dann noch, wenn man für die einen Adapter zum Tieferhängen baut.

Die Radical Banana Racer wären mir für 200km glaube ich zu groß. Mit Brevets habe ich keine Erfahrung, aber bei Touren in der Länge habe ich die an der Cheetah immer mit kleinen Spanngurten halb zusammengewickelt, damit sie nicht so tief herunterhängen.
 
Am High Baron liesse sich sicher ein Gepacktrager der leichteren sorte anbringen. Wegen denn grossen abstand zwischen hinterrad und die oberseite vom Sitz passen ohne trager Toptaschen vermutlich auch.

Ich bin auch kein Brevet fahrer, hab aber viele langere touren mit Liegerader gemacht. Fur mich ist es wichtig einige sachen auch ohne absteigen greifen zu können. Telefon, denn Snack fur unterwegs, ( riegel, banane usw) Trinken. Brille/Sonnenbrille, ein Buff, handschuhe, Mutze nach wetter.
Dazu eignen sich die Radical taschen vermutlich prima. Selber nutze ich Molle taschen, fruher auch separate seitenfacher fuhr Rucksacke. Mit zwei schnurchen dazwischen wirft mann die einfach uber denn Sitz. Beide Schnure als Schlaufe knupfen. Die untere liegt einfach doppelt uber oder unter das sitzkissen. Die obere mit ein Schnur uber denn Sitz und denn zweiten hinter/unter denn Sitz, oberhalb der obere befestigung. Das hält die Taschen in position. Nur an die Kettenseite muss mann auf kontact achten.

Um mal absteigen zu mussen um die Jacke in oder aus ne nicht erreichbare tasche zu hohlen finde ich nicht so problematisch. Wechsel von lange auf kurze hose, oder lange anziehen, dann muss mann eh absteigen.

Such mal alles zusammen was du so auf ein 400er brevet mitschleppen mochtest. Steck das in irgendeinen sack oder tasche dessen inhaltsvolumen bekannt ist. Vermutlich liegt wohl einen rucksack, ein daypack, einen drybag oder sonnst was rum. Kleinere Mulltuten haben oft auch ein litermass. Das gibt dann schon ein richtwert um die richtige tasche zu finden. Kleidung macht vermutlich das meiste volumen. Ein temperaturunterschied von 5 grad in der nacht auf 20 grad tagsuber ist nicht aussergewohnlich. Langen hose, zwischenlage, jacke oder shirt und kurze hose. Und irgendwo muss das alles verstaut werden.
 
Ich habe einige Brevets mit dem Ortlieb Liegeradrucksack gefahren; dieser hat 18 l. Das hat immer gereicht, ist aber manchmal etwas knapp. 20 l wäre besser.
Kommt halt drauf an, ob man durch die Nacht fährt (meist ab 600km), oder nicht.
Ohne Nachtfahrten kann man sich einiges an Kleidung sparen. Dan wären da noch Nahrungsmittel und Werkzeug....
Da kommts auch darauf an, ob man häufiger sich was kauft oder alles Mitschleppt.

Für Brevets nutze ich die Banana Racer (25l) von RadicalDesign.
 
wie machen denn die Brevet Profis auf ihren leichten UP-RR denn, die schleppen doch keinen großen Rucksack aufm Buckel mit oder?
 
Kommt halt drauf an, ob man durch die Nacht fährt (meist ab 600km), oder nicht.
Und auf das Wetter. Beim Brevet Paris–Hamburg (1200 km) 2017 habe ich mich ordentlich verschätzt; das fand Mitte September statt. In der Woche zuvor gab es noch Temperaturen über 30 °C (also viel zu heiß, um dabei viele Stunden zu radeln), dann hat es etwas abgekühlt; entsprechend habe ich mich auf Temperaturen um die 20 °C eingerichtet. In der Nacht vor der Abfahrt hat es heftig geschüttet, beim Start hatte es gerade aufgehört, die Temperatur war angenehm. Den ganzen Tag Sonne, nicht zu heiß. Aber abends zog dann eine Front durch; nachts, bei der Fahrt über den Hunsrück, wehte ein eiskalter Wind, und ich habe gefroren (weil ich erschöpft war nur eine kurze Hose hatte). Wegen des Wetterberichts hatte ich mit Sommerwetter gerechnet, aber die Temperaturen fielen auf um die 10 °C, wenn ich mich richtig erinnere. Der Regen später am Tag war dann nicht mehr so schlimm; aber am nächsten Morgen kam noch einmal eine Front mit sintflutartigem Regen, und danach ein heftiger Sturm, der auch Teile des Eisenbahnnetzes lahmlegte. Das Radfahren klappte einigermaßen, ich kam gut vorwärts; aber unter diesen Bedingungen war es natürlich vollkommen unmöglich, sich mal am Straßenrand in die Wiese zu legen und etwas zu schlafen. So habe ich fast gar nicht geschlafen und kam entsprechend total erschöpft und übermüdet in Hamburg an.

Fazit: Ich habe mich mit der Kleidung verschätzt; aber es ist auch schwierig, wenn vor dem Brevet noch Hochsommerwetter herrscht und während des Brevets der erste heftige Herbststurm durchzieht.
 
wie machen denn die Brevet Profis auf ihren leichten UP-RR denn, die schleppen doch keinen großen Rucksack aufm Buckel mit oder?
Denen reicht man unterwegs dann gern Werkzeug, Handschuhe, Notfallriegel, Powerbanks, funktionierende Scheinwerfer, Rücklichter, etc. und blickt in verzweifelt frierende Nachtgesichter.

Ja, es gibt die Minimal-Experten; aber das sind dann auch die schnell bis schnellsten Leute. Oft sind sie zu dritt oder viert unterwegs; dann kann man diverse Dinge auch nur einmal mitnehmen (Mäntel, Schläuche, Werkzeug, ...), wenn man *streng* zusammen bleibt.

Ich bekam ab 400 km meine Radical Racer immer voll; ab 600 km auch pickepacke voll und hatte Werkzeug und Ersatzmantel dann schon an Rahmen und Schwinge "versteckt". (Troytec Highracer)
Allerdings bin ich auch jemand der eine vollständige zweite Garnitur Kleidung dabei hat (mind. Hose, Base-Layer, Mid-Layer, Handschuhe, Socken). Das nagt sehr am verfügbaren Packvolumen. Lässt man die Wäsche-Redundanz weg, wird es sehr viel übersichtlicher.
Und ja, man muss auch im April / Mai schonmal damit rechnen, dass man in den Mittelgebirgen Eis an der Kleidung und auf dem Rahmen hat.
 
ob @Cars10 hier noch mitliest?
Ich hatte ne sehr volle Woche, um 55h auf der Arbeit.
Erstmal Danke für Eure Kommentare!
Das ich den Gedanken an den Anhänger erwähnt habe, bereue ich inzwischen. Mein Fehler. Es ging mir mehr um die technischen Dinge wie Bremsen bzw Laufräder und Licht.
Die Tatsache ein ungefedertes Rad mit 25-622 und 8 bar mehr als 300km zu fahren schmeckt mir noch nicht ganz.
 
Am Baron muss ich mir in den nächsten Tagen die Sperrklinken anschauen. Über eine neue Schaltgruppe nachdenken. Außerdem mal meine Radical Bananas rüberwefen und sehen, ob die überhaupt von der unverhüllten Kette berührt werden. Dann noch verfügbaren Platz bei Gabel und Rahmen ausmessen.
 
25-622 und 8 bar mehr als 300km zu fahren schmeckt mir noch nicht ganz.
Geht aber schon ganz gut. Ich bin das Troytec auch mit bockhart eingestelltem Dämpfer oder auch mit der Hardtail-Schwinge gefahren.
Leider kenne ich den High Baron nicht. Das Troytec mit Hardtail auf guten 25-622 fährt sich jedenfalls komfortabler als das Zox auf 28-559.
 
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