Heckverkleidung selber bauen

Krass, wie hast Du das aufgetrieben? Findest Du auch die Anleitung für das scandinavische cyclebil oder so ähnlich?
Um den Thread nicht zu kapern:
Da kann man sich ganz viel für die Heckflosse abkucken ;)
Gruß Krischan, der sich richtig freut :)
 
2,5 Isotmatten, 2,5 große Tuben Pattex Classic, 2 Stangen einer Strandmuschel, 2 Gepäckträgerstangen, 2-Komponenten-Knete, 10 Schellen, 3 Aluklötzen, 2 Jackenreißverschlüsse, etwas Sperrholz, 6 kleine Buchenholzklötze, Klettband, Sekundenkleber, 6 Holzschrauben und 8 M5-Schrauben später ist die Heckflosse fertig. Sie mit den Holzschrauben und Klettband am Sitz und mit zwei M5 Schrauben am Rahmen befestigt. Das Gepäckfach oberhalb des HR umfasst ca. 60L. Unterhalb des Sitzes ist noch Platz, da sollen noch zwei Fächer für große Wasserflaschen eingebaut werden. Wenn man den Sitz (3 Schrauben) und die beiden M5 Schrauben löst, kann man für den Transport Sitz und Flosse vom Rad entfernen...

Ob sie aerodynamisch etwas bringt, ist noch zu klären. Psychologisch aber bestimmt was...

Anhang anzeigen 245003
Bild 1: Halbe Flosse im Bau. Die grünen Isomattenstücke sind mit Klett am Sitz befestigt. Die kleine Holzplatte soll das Gepäckfache für schwere Lasten aussteifen. Die Verbindungsstellen der Stangen wurden mit aufgeklebten Rohren (teilweise Formschluss) und Zweikomponenten-Knete hergestellt. Hinten wurden Aluklötze, Sperrholz und Schellen dafür benutzt. Das Rücklicht habe ich demontiert, weil ich brauche keine Gepäckfachbeleuchtung.

Anhang anzeigen 245002
Bild 2: Fertige Heckflosse. Rad steht gerade, Haus steht schief ist falsch...

Kannst Du den Deckel in geöffnet zeigen?
Tolles Teil,
Gruß Krischan
 
Kannst Du den Deckel in geöffnet zeigen?
Tolles Teil,
Gruß Krischan


F9E0FA44-F705-4A0B-AD3E-A2D0B5F3AA6E.jpeg
Die Innenmaße sind:
B=28cm, L=65cm, T=30cm
Platz für zwei große Flaschen oder eine große Flasche und ein kleines Zelt könnte man direkt hinter Sitz unter dem Staufach schaffen. Habe ich bei meiner anderen Heckflosse gemacht (tiefes Liegerad mit 20“).
 
Sind mit Jackenreißverschlüssen festgemacht. Die sind mit Pattex classic festgeklebt. Wahrscheinlich nicht perfekt wasserdicht, aber bisher ist alles trocken geblieben
 
Die Heckflossen bringen 2-3km/h an Geschwindigkeit. Sie sind sehr leise und Seitenwind ist kein Problem, bei starken Seitenwind muss man sich etwas in den Wind legen, ist aber easy.
 
Ich habe für die langen Brevets dieses Jahr eine neue Heckverkleidung mit größeren Gepäckfach gebaut. Ziel war Luftmatraze, Schlafsack und Zelt in Kleinausführung unterzubringen und noch Platz für Kleidung und Essen zu haben. Zwei Trinkflaschen sind unterhalb des Gepäckfaches am Sitz befestigt und getrunken wird mit Schlauch.

Gebaut wurde diesemal das Gerüst aus 6mm Pappelsperrholz. Weiteres Material: ein paar Klötze aus Buchenholz aus einem alten Lattenrost, eine Latte aus Kiefernholz, ein paar Schrauben 3,0x30, wasserfester Holzleim, 3 Isomatten, 2 Tuben Pattex classic, 2 Jackenreißverschlüsse 60cm lang, Klettband, 2 Streben von einem alten Stahlgepäckträger.

Das Pappelsperrholz wurde konisch zugesägt. Die Höhe ist unterschiedlich, wegen den unterschiedlichen Längen und wurde per FEM auf eine ähnliche Krümmung optimiert.

IMG_5273.jpg
Heckflossengerüst am Sitz provisorisch befestigt

IMG_5276.jpg
Flaschenhalter unterhalb des Gepäckfachs am Sitz

IMG_5274.jpg
Gepäckfach von oben, die Platte geht nicht durch, damit vorne die Trinkflaschen noch erreichbar sind und hinten gibt es noch ein kleines Fach unterhalb des Bodens. In der fertigen Heckverkleidung sind die Löcher aber durch eine rausnehmbare Isomatte verkleidet

IMG_5275.jpg
Gepäckfach von unten

IMG_5277.jpg
Alles mit 2K Bootslack gestrichen. Erster Test mit Zelt, Schlafsack, Luftmatraze. Passt alles rein und ist noch Platz

IMG_5278.jpg
Beplankung mit Isomatte, die Breite einer Matraze reichte

IMG_5282.jpg
Fertige Heckverkleidung, nicht sichtbar ist, die Verkleidung ist von unten auch fast geschlossen.

IMG_5283.jpg
Rückansicht mit Rücklicht, Reflektor und Reflexfolie. Das Klettband ist für das Ersatzrücklicht

Kopfhutze wird morgen gebaut. Bilder folgen dann.

Fazit:

Die Heckflosse ist größer als die Alte, weil außen am Sitz fest und nur eine Lage Isomatte verbaut ist. Bei der alten Verkleidung mußten die GFK Stäbe auch noch innen mit Isomattenstreifen beklebt werden, weil Stab auf Isomatte kleben hält nicht. Dadurch ging auch nochmal Platz verloren. Die neue Verkleidung dröhnt minimal, kommt wahrscheinlich vom großen Holzboden, die Alte mit GFK Stäben und kleinem Holzboden war fast lautlos. Aber wegen der größeren Zuladung wollte ich es eben auch etwas stabiler machen.

Die Form sieht besser aus, als bei der alten Variante mit Stäben, dort drücken die Stäbe etwas durch. Auch ist die Krümmung durch die konischen Stäbe ist die Form wahrscheinlich besser. Beim Ausrollversuch rollt das Liegerad mit der neuen Heckverkleidung jedenfalls jetzt schon weiter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe für die langen Brevets dieses Jahr eine neue Heckverkleidung mit größeren Gepäckfach gebaut. Ziel war Luftmatraze, Schlafsack und Zelt in Kleinausführung unterzubringen...
Nette Bilder und Umsetzung, aber wie lange sollen dein Brevets werden damit das 'Gerümpel' oben alles mitführen musst?
Das Reicht ja für ne Radreise über ne Woche...
 
Das Reicht ja für ne Radreise über ne Woche...
Stimmt, aber wenn man mit dem Fahrrad anreist, kann es auch schon mal länger dauern... Und wenn das Gepäckfach nur halb voll ist, stört das ja auch nicht.

Wenn man die Randonneur Definition bei Wikipedia liest, sollte es eigentlich bei PBP keine Verpflegungsstationen und keine Übernachtungsmöglichkeiten geben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man die Randonneur Definition bei Wikipedia liest, sollte es eigentlich bei PBP keine Verpflegungsstationen und keine Übernachtungsmöglichkeiten geben.
Moin,
wenn sich die letzten Jahre nichts Wesentliches geändert hat ist das korrekt. Viele fahren mit Packtaschen die Tour, du musst schon autark sein und 1200km ohne Pause fährt ja kaum jemand. Und dann hat man eben das Geraffel dabei, ein Zelt und der Schlafsack sind für eine Übernachtung so groß wie für 4 oder 10.
Biwaklösungen sind cool, aber wenn es nachts pladdert und du willst nach 4h Schlaf weiter ist es ganz nett die 4h trocken gewesen zu sein. Zwischen Paris und Brest gibt es sehr weite Strecken ohne nix, gut zum Fahren aber schwierig um sich mal in eine ruhige Ecke zu drücken.
Ich hätte eher bedenken ob des Gewichts - PBP hat in Summe über 10.000 Höhenmeter, da würde ich eher dran feilen als am Volumen.
 
Ich hätte eher bedenken ob des Gewichts
Ich habe die Heckverkleidung gewogen, sie wiegt 1850g und hat das Fassungsvolumen von einer großen und einer kleinen (Lowrider) Ortliebtasche. Die entsprechenden Taschen, die ich besitze wiegen zusammen 1970g. Wenn Dich die Heckverkleidung um 2km/h im Schnitt schneller macht und Dein Schnitt bei PBP von 21km/h auf 23km/h steigt, sparst Du 5h Fahrzeit oder Du kannst 5h mehr schlafen.
 
Soweit die Theorie :cool:
Die 2km/h stimmen bestenfalls bei +35km/h, nicht bei knapp über 20km/h da ist der Gewichtseinfluß in Relation zu den Höhenmetern größer und die erhöhte Seitenwindanfälligkeit ist da noch nicht eingerechnet.
Kofferraum ist aber immer gut, da kommt man unterwegs schneller an das Zeug als bei Packtaschen.
 
Also bei mir sieht es so aus, mit dem Alltagsrad als voll gefederter HighRacer fahre meist in der Ebene 26-27km/h, mit dem Brevet Rad mit Heckflosse 29-30km/h. Seitenwind ist kein Problem, Meufl Verkleidungen sind ja etwas weicher als GFK oder CFK Verkleidungen, bei einem plötzlichen Windstoß gibt die Verkleidung also etwas nach, d.h. der Impuls ist nicht so stark.
 
Zurück
Oben Unten