Hecklenkung am Liegerad

AW: Hecklenkung am Liegerad

Hallo,

Das ist aber fast eher ne Python oder ?

finde ich nicht, weil der Fahrer die Lenkbewegung nicht mitmacht. Bei Python Flevo usw. knickt der Fahrer beim Lenken ein und kann auch so lenken. Bei diesem Hecklenker und dem Kalle ( http://www.youtube.com/watch?v=SVwmGiH-HPg ) und dem Quilin und einem Hecklenker den ich mir mal gebaut hatte ist ein Lenken durch "Körperknicken" nicht möglich. Dafür hat man aber auch nicht die Tretbewegung so in der Lenkung. Jemand der es ganz genau wissen wollte sagte mir mal das die vorgenannten alles keine Hecklenker wären. Die Lenkung ist ja nicht hinten. Die Lenkung ist in der Mitte (jedenfalls ist sie mehr in der Mitte als hinten). Deshalb sind das Knicklenker (Bezogen aufs Fahrgestell)

Gruß Heiko
 
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Ja, daher kam auch meine Vermutung, ich hatte mir nur die Position des Gelenks angesehen, aber das stimmt schon, der Körper lenkt hier nicht mit.
 
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finde ich nicht, weil der Fahrer die Lenkbewegung nicht mitmacht.
Finde ich schon - zumindest beim erstgenannten. Die Lenkung hebt eindeutig recht stark, d.h. die Stabilisierung beruht auf dem gleichen Prinzip wie bei der Python. Die Ansteuerung der Lenkung ist halt nur anders.

Es wäre interessant zu erfahren, ob bei diesem Hecklenkermodell auch die Instabilität mit der Geschwindigkeit zunimmt.

Grüße,
André
 
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Finde ich schon - zumindest beim erstgenannten. Die Lenkung hebt eindeutig recht stark, d.h. die Stabilisierung beruht auf dem gleichen Prinzip wie bei der Python.
Die Stabilisierung (Self-Centering) ist doch nicht das entscheidende Merkmal eines Python, sondern, wie von Heiko beschrieben, das Steuern mit dem Körper.
Ich denke, dass man weder automatisch ein Python fahren kann, wenn man den Hecklenker beherrscht noch umgekehrt. Beide sind einfach ne Gattung für sich.
Es wäre interessant zu erfahren, ob bei diesem Hecklenkermodell auch die Instabilität mit der Geschwindigkeit zunimmt.
Ich sehe hierfür keinen Grund.
 
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Die Stabilisierung (Self-Centering) ist doch nicht das entscheidende Merkmal eines Python, sondern, wie von Heiko beschrieben, das Steuern mit dem Körper.
Darüber ließe sich nun vortrefflich streiten. Ein Flevo steuert man auch mit dem Körper, trotzdem würde ich nicht behaupten, das Flevo und Python die gleichen Merkmale haben. ;)

Grüße,
André
 
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Darüber ließe sich nun vortrefflich streiten. Ein Flevo steuert man auch mit dem Körper, trotzdem würde ich nicht behaupten, das Flevo und Python die gleichen Merkmale haben.
Flevo und Python sind aber immerhin beide in derselben Kategorie "Knicklenker".
Ich traue mir jedenfalls zu mit meiner Python-Erfahrung auch ein Flevo nach kurzer Eingewöhnungsphase fahren zu können.

Der Hecklenker ist was völlig anderes.

Wenn für dich Self-Centering das einzige Unterscheidungsmerkmal ist, dann ist das auch ein Python. :rolleyes:
 
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Wenn für dich Self-Centering das einzige Unterscheidungsmerkmal ist, dann ist das auch ein Python. :rolleyes:
Nö, aber auch ein Einrad (was ein besseres falsches Beispiel gewesen wäre) nicht. :p

Trenn einfach mal in drei Aspekte:

  1. Motorik, also die Art der Lenkungsansteuerung:
    Ob ich das nun mit Kopf wackeln, Armbewegungen oder Rumpfdrehungen mache ...
    (Knicklenker zeichnen sich IMHO durch die Ansteuerung per Rumpfbewegung aus)
  2. Sensorik:
    Lenken beim Einspurer bedeutet ja, die Spur dem projizierten Schwerpunkt nach zuführen. Die Lage der Lenkachse ist das Entscheidende Merkmal dafür, welche Beschleunigungen dabei auf unsere Sensorik wirken.
  3. Regelung:
    Welchen Anteil an Eigenregelung hat eine Lenkung und welchen Anteil an Fremdregelung. Die Eigenregelung bestimmt die Stabilität des Fahrverhalten und die Fremdregelung, wie schwer oder leicht das Fahrzeug zu lenken ist.
Die Motorik unterscheidet sich stark von der Python, die Sensorik dürfte recht ähnlich sein, da die Lage der Lenkachse rel. identisch ist und auch bei der Regelung gibt es IMHO einige vergleichbare Aspekte.

Grüße,
André
 
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Wie du meinst.
IMHO ist es schon ein entscheidender Unterschied ob ich mit dem Rumpf fest mit dem hinteren Teil des Fahrzeugs verbunden bin und den vorderen Teil durch Beinschwenken drehe (Armeinsatz ist dabei nebensächlich) oder ob ich mit dem kompletten Körper fest mit dem vorderen Teil verbunden bin und das Lenken ausschließlich über die Arme erfolgt.

Aber das darf jeder selbst für sich entscheiden.
Wenn der Sitz am hinteren Teil befestigt wäre, würde ich dir zustimmen.
 
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Hmm, ich finde beide Videos nicht sonderlich aufschlußreich. Ja, man kann die Räder beide fahren. Im ersten Video werden aber überhaupt keine engen Lenkmanöver gefahren und im zweiten sehen sie nicht sehr vertrauenserweckend aus (siehe v.a. letzte Sekunden). Für eine Rennmaschine mag es reichen, wenn die Geradeausfahrt stabil ist. Für nenen Alltagsrad darf es schon etwas mehr sein. Wie sieht es eingentlich mit einem Einspurlieger mit Velayo-Lenkung aus?

Fabi
 
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Hallo zusammen,

danke für die interessannten Beiträge!

Als ich noch selbst Liegeräder bastelte hatte ich auch eins mit Hecklenkung gebaut. Aber ich konnte es (zur großen Belustigung der Nachbarschaft) nicht fahren. Bei meinem Rad war die Lenkung unter dem Sitz. Die Lenkung konnte ich so verstellen das ich entweder zum Linksfahren nach links oder rechts lenken musst ich hoffte dass ich damit meine antrainierten Reflexe austricksen konnte.
Ich wollte dann noch ein Versuch mit einer Hecklenkung machen bei der das Lenkkopflager senkrecht steht mit einer ungekröpfte Gabel. Also Null Nachlauf. Und Antrieb auf das ungelenkte Vorderrad. Nach meinen Misserfolgen hatte ich dann aber keine Lust mehr.
Damals hatte ich alle mögliche Literatur zu Liegerädern gesammelt. Im englischsprachigem Buch „Bicycling Science“ (ISBN 0-262-73060-x) wurde auch das Thema Lenkung und Lenkgeometrie ausführlich behandelt.
In dem Buch gibt es Eine Zusammenstellung von Fahrradbestsellern und deren Verhältnis von Nachlauf zu Lenkkopfwinkel. Dargestellt in ein einem Diagramm.
Die Autoren konnten keine Formel finden mit der das ideale Verhältnis berechnet werden kann. Ein beliebtes Kinderrad hatte sogar Vorlauf.
Auch ist dort ein Sesselrad beschrieben auf dem der Fahrer mit dem Rücken zur Fahrtrichtung fährt und über einen Spiegel in Fahrtrichtung schaut. Das Hinterrad wurde direkt (wie beim Einrad) angetrieben.
Ich glaube der Mensch ist so Leistungsfähig das er mit entsprechender Übung eigentlich alles fahren kann.

Was haltet Ihr von meiner Idee mit der senkrecht stehenden Gabel ohne Nachlauf
 
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Als ich noch selbst Liegeräder bastelte hatte ich auch eins mit Hecklenkung gebaut. Aber ich konnte es (zur großen Belustigung der Nachbarschaft) nicht fahren. Bei meinem Rad war die Lenkung unter dem Sitz. Die Lenkung konnte ich so verstellen das ich entweder zum Linksfahren nach links oder rechts lenken musst ich hoffte dass ich damit meine antrainierten Reflexe austricksen konnte.
Hallo Leidensgenosse!
Genauso hab ich auch angefangen.
Idee war: Wie balanciere ich auf einem Seil - welche automatischen Bewegungen mache ich, wenn ich das Gleichgewicht zu verlieren drohe. wie bewege ich mich, wenn mich z.B. jemand während des Balancierens seitlich anstößt...
Wie muss also die Lenkgeometrie eines Gefährt aussehen, damit diese automatischen Bewegungsabläufe auch zu einem stabilen Fahrverhalten führen ohne dass man das Fahren extra lernen muss.

Theoretisch war's glaub ich schon ziehmlich perfekt - praktisch funktioniert hat es aber nicht. :eek:
(wobei ich nach meinen Erfahrungen des Pythonfahren-Lernens im Nachhinein vielleicht zu dem Schluß komme, es einfach nicht lange genug versucht zu haben)
Was haltet Ihr von meiner Idee mit der senkrecht stehenden Gabel ohne Nachlauf
Wenn du nie vorhast auch mal freihändig zu fahren, kannst du's ja mal versuchen.
Der Sinn erschließt sich mir aber nicht.
 
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Der Sinn erschließt sich mir aber nicht.

Hallo Klopfer,

bei allen Lenkgeometrien wird das Fahrverhalten von Nachlauf und Lenkkopfwinkel beeinflusst. Bei einer senkrecht stehenden Gabel ohne Nach- oder Vorlauf wäre keine Beinflussung da. Die Geradeausstellung könnte mit einer Feder erzwungen werden.
 
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