Also ich habe mir für meine Deutschlandreise extra das Doogee S60 zugelegt, da ich für mich selbst schon seit Jahren mit dem iPhone 4S sehr zufrieden bin aber zum Navigieren etwas flexibleres und unabhängigeres haben wollte als PC und Ape-Map.
Nach kurzen Recherchen habe ich mich dann für das Doogee S60 entschieden. Einziger Hemmschuh war die Beschaffung.
Warum auch immer scheint es keinen deutschen Importeur zu geben. Über Amazon, was ich sonst vermeide, habe ich es dann für 300€ gekauft.
Auch wenn man bei Problemen rechtlich auf verlorenen Posten steht, so weiß man, dass man über Amazon recht viel Druck machen kann.
Es ist nach drei Tagen aus Spanien bei mir eingetroffen und funktionierte einwandfrei.
Das Laden am PC dauert einen ganzen Tag aber mit beiliegendem Ladegerät bei 12V und 2A nur zwei Stunden.
Das Betriebssystem nerft mit einem DOOGEE-Launcher, der nur am Anfangs lustig ist. Ich habe dann einen Nova-Laucher für low installiert.
Vorher wusste ich nicht was ein Launcher ist. Man kommt aber schnell rein.
Dann Locus Free installiert und über openandromaps.org das Kartenmaterial heruntergeladen.
Ganz Deutschland hat es beim Entpacken nicht gepackt, also Nord, Mitte und Süd- Deutschland geladen. Locus versteht irgendewie die Übergänge und wenn man eine offline-Karte ausgewählt hat scheint es automatisch alle auszuwählen und übereinander zu legen. Jedenfalls musste ich nichts mehr machen und konnte ganz Deutschland sehen.
Dann den B-Router runtergeladen und Karten geladen.
Zuerst dachte ich, ich muss im B-Router die Profile belegen.
Später stellte sich herraus, dass alle! Profile im Locus direkt angewählt werden können.
Auf einer Testfahrt war ich einigermaßen begeistert.
Das Routing ist schon sehr Autonah-komfortabel. Rechts halten, scharf links, Kreisverkehr 3. usw..
Natürlich ist unsere Fahrrad-Infrastruktur nicht so konsequent schlüssig und logisch wie das Autonetz und machmal kann rechts abbiegen heißen, links abbzubiegen.
Deshalb ist meiner Meinung nach auf jeden Fall das Einsehen des Displays unabdingbar.
Nach 30km und 1,5Stunden später mit vollem Display waren 20% Akku verbaucht.
Ich habe fesstgestellt, das Locus auch das Display an und abschalten kann, sofern man sich die Pro-Version für 8€ leistet.
Dabei muss man wissen, es handelt sich nicht um ein Update, sondern um eine andere App mit Namen Locus Pro.
Wer dann auf den Home-Bildschirm noch die Free-Version hat sollte sich nicht wundern kein Pro dort zu sehen. Die ist in den Apps versteckt.
Jedenfalls schaltet der Bildschirm dann für eine einstellbare Zeit jeweils 2km, 200m und 100m und kurz vor der Aktion ein.
Auf meiner ersten Etappe habe ich von mir nach Weil der Stadt mit fastbike-lowtraffic geroutet und hatte 145km mit 2000hm.
Dies hat sehr gut geklappt. Ich musste nie anhalten, sondern sah schon früh genug wie ich fahren muss. Auch wenn ich mal schneller war.
Man kann durch einen Druck auf den Power-Knopf das Display immer wieder aufleuchten lassen. Dies ginge auch durch eine Wink-Geste aber das nutzte ich nicht.
Ein Entsprerren ist nicht nötig.
Die Sichtbarkeit des Displays war trotz voller Sonne 30.6.18 zu keinem Zeitpunkt beeinträchtigt.
An den folgenden Tagen ergab sich nur von 10-10:30Uhr das Problem, dass die Sonne so stand, dass das Display die Sonne direkt ins Gesicht spiegelte und daher blendete.
Aber sobald es nicht direkt blendete konnte man das Display wieder erkennen.
An anderen Fahrrädern könnte man das Handy verdrehen aber ich habe es am Schrägrohr des Flevos montiert und hatte diese Möglichkeit nicht.
Sobald das Display des Doogee angeht sieht man das sofort, sodass die Ansagen obsolet sind und ich diese nur ganz leise hatte.
Ich bin Morgens um 7Uhr losgefahren, habe zwei Stunden Pause gemacht und auch sonst mal gehalten und bin Abends um 6Uhr angekommen.
Nach dem ich Morgens mit 100% losgefahren bin, hatte ich Abends noch 75% übrig.
Auch an den anderen Tagen wurden nie mehr wie 30% Prozent verbaucht.
Von Osnabrück nach Norddeich startete ich mit 80%, dank
@chrischan 's abschlatbaren Steckdose, und kam nach gleicher Fahrtzeit aber nach 180km mit 50% an.
Das Gerät ist von der Größe für mich ok, da ich es nicht überall in den Hosensack stecken muss.
Zum Einkaufen und rumlaufen kann man es in den Hosensack stecken ohne dass es stört. Schnürsenkel zu binden ist dann aber unangenehm.
Der Power-Knopf wird sehr leicht gedrückt und wenn Locus noch läuft verstellt sich da schnell sehr viel.
Auch am Flevo zwischen den Beinen störte es mich nicht, auch ohne jetzt o-beinig fahren zu müssen.
Zur Befestigung am Flevo hatte ich ein Silikonhalter für den Vorbau gefunden, der wie gemacht ist für das Doogee.
Das Material, dass sich eigentlich an den runden Vorbau anschmiegen soll wirkete auf dem flachen Rohr des Flevos als zusätzlicher Dämpfer.
Selbst auf Kopfsteinpflaster konnte ich das Display gut ablesen. Ganz selten schlug das Dooge direkt mit der unteren Kante auf den Rahmen auf.
Aber der Halt war immer perfekt. Rein- und Rausmachen geht recht gut und macht Spaß, weil es so perfekt passt.
Alle weiteren Funktionen des Doogee waren für mich weniger interessant, da ich ja noch mein iPhone hatte, welches nach einem Tag nur Musik hören von 100% auf 20% sank.
Auch die Höhenangaben interessieren mich wenig.
Das Höhenprofil kommt vom Kartenmaterial und erlaubt mir in ausreichendem Maße die Einschätzung meines Zeit- und Energiebedarfs.
Alles in allem bin ich sehr froh über meine Entscheidung das Doogee zu wählen und vor allem auch damit Locus Pro zu nutzen.
Damit hat meine Tour sehr viel Spaß gemacht und mir viel Planungsaufwand abgenommen.
Dies motiviert auch solche Touren ohne viel TamTam-Anzugehen.
Man sorgt für zuverlässiges Material, Verplfegung und Unterkunft und muss sich um die Route nicht mehr kümmern.
Ich bin übrigens nach 300km auf das Profile Trekking gewechselt. Da ich mich im Urlaub befand, war mir die Abstinenz von Autos wichtig und dafür sorgte das Trekking-Profil besser als das fastbike-lowtraffic.
Zweimal bin ich im Sand gelandet, der auch nicht mehr mit einem Fahrrad befahrbar gewesen wäre, aber dafür kann das Gerät nichts, das liegt am Kartenmaterial.
Man fährt einfach ungefähr in die Richtung aber auf geeignetem Boden ca. 1km weiter, drückt auf neu berechnen und das Gebiet wird umfahren.
Manchmal kann man das auch in Eigenregie machen, wenn man den Bereich überblickt. Sobald man wieder auf den Track stößt gehts weiter mit dem Routing.
Mein Cockpit
Man erkennt das Display mit den Augen viel viel besser als hier die Fotografie glauben lassen mag.
Es ist wirlich kein Vergleich. Mit dem Auge erkenne ich aus Cockpit sicht sogar die km bis zum Ziel usw. ohne Mühe. Es war 14Uhr, die Sonne hinter mir.
Die Halterung Einfachmal nach Siliko Handyhalterung suchen. Auf Montageart achten! Lenker oder Vorbau.