Hase Lepus per Bahn transportieren

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Hallo,

ich möchte am kommenden Wochenende ein Lepus auf der Strecke Erfurt-Göttingen-Hannover mit dem Regionalexpress transportieren und habe daher das Forum nach Erfahrungsberichten durchsucht. Erst mal ist es schön, zu wissen, dass es meistens gelungen ist, Trikes per Bahn mitzunehmen. Meine Idee ist nun, eine Fahrradkarte zu kaufen und es ungefaltet hochkant im Fahrradabteil hinzustellen.

Meine Fragen:
1. Das Lepus ist 81 cm breit. Bekommt man es gut durch die Einstiegstüren in den Wagon? Mir wurde gesagt, manche Türen wären nur 80 cm breit.
2. Könnte ein zusammengefaltetes Lepus auch als Faltrad und damit als Gepäckstück durchgehen? Ich meine, heute in den Bestimmungen der Deutschen Bahn zu Fahrrädern gelesen zu haben, dass Falträder zusammengefaltet max. 130 x 90 cm aufweisen dürfen, kann aber die Quelle jetzt leider nicht wiederfinden.

Diesen Faden und einige andere habe ich gelesen. Über weitere Erfahrungsberichte und Tipps wäre ich danbkbar.

Viele Grüße
Chrissi
 
Die Regelungen zu Fahrrädern unterscheiden sich je nach Bundesland UND Verkehrsverbund/-betrieb. Details dazu findest du hier:

 
Hallo Chrissi,

ich habe ein Hase Trix und bisher bin ich damit in jede Bahn ( Baden Württemberg, Rheinland Pfalz und Hessen) rein gekommen. Am Dienstag bin ich erst von Karlsruhe nach Frankfurt im Zug und wieder zurück gefahren, alles ohne Probleme. Habe eine Fahrradkarte gekauft die niemand sehen wollte. Stelle das Trix immer hochkant, gab noch nie Probleme.

Was vielleicht sein kann, das die Aufzüge zu kurz sind, dann muss man es halt da auch kurz hochkant nehmen. Und eventuell passt es von der Breite gerade so durch die Tür vom Aufzug, das war hier in Mannheim der Fall.

Gruß Bernd
 
Hallo,

danke für die Tipps. In den diversen Links habe ich geblättert, aber zu meinen beiden, speziellen Fragen keine Antwort gefunden. Insbesondere nicht, ob ein gefaltetes Lepus als "gefaltetes Faltrad" und somit auch unverpackt als "Gepäckstück" akzeptiert wird, für welche ja keine Beförderungsgebühr erhoben wird. Kennt da jemand genauere Infoquellen bzw. einschlägige Bestimmungen?

Kennt jemand den RE, der zwischen Göttigen und Erfurt (Gera, Glauchau) verkehrt? Der hat relativ steile Treppen, wo man das Rad hochzerren muss, und schmale Einstiege. Sind die für ein Lepus mit 81 cm breit genug? Rollstuhlmitnahme z.B. wird für diesen Zug von der Bahn gar nicht angegeben.

Beim Metronom RE Uelzen-Hannover-Göttingen ist dagegen die Möglichkeit der Rollstuhlmitnahme angegeben. Somit gehe ich davon aus, dass die Türbreite ausreichend ist.

Viele Grüße
Chrissi
 
Die Bahngesellschaften verstehen unter "Fahrrad" grundsätzlich normale Up-Fahrräder.

Unter Faltrad maximal ein 20 Zoll Zweirad.

Ein Lepus wird nicht als Gepäck durchgehen.
 
aber vermutlich Zweirad.
Lt. Originaltext der aktuellen Beförderungsbestimmungen der DB (den ich mir inzwischen detailiert studiert habe) wird lediglich der Transport von ungefalteten Fahrrädern "grundsätzlich" auf zweirädrige und einsitzige Fahrräder beschränkt, ungefaltete Dreiräder, Liegeräder und Tandems im "Ausnahmefall" aber dennoch zur Mitnahme ausdrücklich zugelassen, wenn genügend Platz in den jeweiligen Zügen vorhanden ist. Da auch Zweiräder/einsitzige Fahrräder nach den grundsätzlichen Bestimmungen der Bahn bzgl. Fahrrädern nur dann mitgenommen werden können, wenn entsprechend Platz in den Zügen vorhanden ist und die Bahn auch für diese Räder eine Beförderungsgarantie ablehnt, ist der diesbezügliche Unterschied zwischen diesen und Trikes/Tandems so groß auch wieder nicht. :rolleyes: Heißt: Ist Platz vorhanden, kann man Zweiräder, Tandems und Trike mitnehmen. Ist die Bahn schon voll, kann man nix mehr einladen.

Gefaltete Fahrräder fallen dagegen in die Kathegorie "Traglasten" (ggf. sogar "Handgepäck", je nachdem, wo diese abgelegt werden) und diesbezüglich enthalten die Beförderungesbestimmungen keine Beschränkung bzgl. Anzahl der Räder oder Sitze. D.h., gefaltete Trikes sind Traglasten, so die betreffende Person diese tragen, in die Bahn ohne Hilfe einladen und sicher an geeigneter Stelle abstellen kann. Unter diesen Bedingungen können gefaltete Trikes in der Bahn mitgenommem werden. Nachzulesen hier: https://assets.static-bahn.de/dam/jcr:6c7a43a2-4038-4ca3-9f1d-1d3ca1fce115/Beförderungsbedingungen der DB AG - Stand 28.04.2023.pdf

Ob die Verfasser der Beförderungsbestimmungen das Ziel hatten, die potenziellen Reisenden zu verwirren, oder für Klarheit zu sorgen, ist nicht ganz klar. ;) Ich denke aber, als potenzielle Nutzer der Bahn sollten wir da nicht in vorauseilendem Gehorsam etwas hineininterpretieren, was da gar nicht steht. Und andererseits die Bahn auch beim Wort nehmen, bei dem, was da steht.
Ich lese da jedenfalls ziemlich eindeutig die Möglichkeit, erstens mein Liegetrike ungefaltet bei genügend Platz in der Bahn als "Fahrrad" deklariert mitnehmen zu können und zweitens gefaltet das "Traglast".
Wenn ich da irgendwas im verlinkten Text überlesen haben sollte, was dem widerspricht, dann bin ich dankbar für einen konkreten Hinweis.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Risiko sehe ich noch darin, daß unter
Gefaltete Fahrräder
nur Einspurer verstanden werden könnten und ein gefaltetes Trike dann eben nicht als Traglast gesehen wird.
Das hängt vermutlich sehr vom Zugbegleiter bzw. -führer ab, und ein gefaltetes Lepus stelle ich mir auch ziemlich sperrig vor für eine Person.

Ich hoffe, daß Du das nicht erlebst, möchte diese Möglichkeit aber nicht grundsätzlich ausschließen.
 
... Kennt jemand den RE, der zwischen Göttigen und Erfurt (Gera, Glauchau) verkehrt? ...
Ist das diese Baureihe?
Hier gibt es noch ein Video zu der Baureihe mit Innen Ansicht (1:16). In das größere Mehrzweckabteil könnte ein Trike passen, aber geht halt die Treppe hoch und um die Ecke. Nicht so ganz komfortabel wie z.B. in den Doppelstockwagen.
Aber alles unter dem Vorbehalt, dass es diese Baureihe ist und die so auch "möbliert" sind.
 
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ein gefaltetes Lepus stelle ich mir auch ziemlich sperrig vor für eine Person.
Das Problem ist nicht die Sperrigkeit an sich. Sondern, dass Menschen mit Behinderungen, die aufgrund ihrer Einschränkungen ein Lepus nutzen, dieses ggf. auch nicht einfach "tragen" und allein in den Zug einladen können. Das könnte den Zugbegleiter veranlassen, zu argumentieren, die Bedingungen für eine "Traglast" wären nicht erfüllt.
 
Ist das diese Baureihe?
Hier gibt es noch ein Video zu der Baureihe mit Innen Ansicht (1:16). In das größere Mehrzweckabteil könnte ein Trike passen, aber geht halt die Treppe hoch und um die Ecke.
Ganz genau, diese Baureihe ist es, also die 612. Ich hab die Türen bei meiner Fahrt vermessen, der Einstieg ist (auch durch die Haltestangen begrenzt) nur ca. 85 cm breit. Ein Lepus mit Scheibenbremsen würde also gerade durchpassen, oben müsste man es hochkant stellen, um es zwischen den beiden Stangen hindurch auf den Fahrradstellplatz zu hieven. Die Treppe ist steil, ganz und gar nicht komfortabel. Ich konnte es nicht ausprobieren, weil ich dann doch ohne Lepus untwerwegs war. Rückzu bin ich dann auch die andere Stecke mit zusätzlichem Umstieg in Eichenberg von Hannove nach Erfurt gefahren. Da waren alle Züge mit bequemem Ein- und Ausstieg und ausreichd Platz für eine Trike. Jedoch ist der Bahnhof Eichenberg ohne Fahrstuhl und man müsste das Trike beim Bahnsteigwechsel lange Treppen runter und wieder hoch zerren. Das möchte ich alleine eigentlich auch nicht...

Ein Lepus der ersten Baureihen noch mit Felgenbremsen ist für die Türen der Baureihe 612 übrigens zu breit.
 
Das hatte ich so befürchtet mit der 612 Baureihe. Andere Strecke, z.B. über Halle, dauert vermutlich deutlich länger?
 
Das hatte ich so befürchtet mit der 612 Baureihe. Andere Strecke, z.B. über Halle, dauert vermutlich deutlich länger?
Mit der Variante über Halle habe ich mich nicht beschäftig. Aber die Alternative mit zusätzlichem Umstieg im Eichenberg habe ich ausprobiert, siehe oben. Wer sein Trike in Eichenberg die Treppen zur Unterführung runter und dann am anderen Bahnsteig wieder hoch tragen bzw. über die Treppen ziehen kannst, dem würde ich dir diese Route empfehlen. Da war dann der Einstieg in alle Züge ohne Treppen, die Türen breit und in den Zügen viel Platz für Fahrräder.
 
... Da war dann der Einstieg in alle Züge ohne Treppen, die Türen breit und in den Zügen viel Platz für Fahrräder.
So kenne ich das hier in der Gegend schon seit Jahren (von einzelnen Ersatzzuggarnituren abgesehen). I.d.R. haben die Bahnhöfe auch funktionierende Aufzüge. Aber das hängt wohl von den Prioritäten der jeweiligen Landesregierung ab. In BW ist es mir auch schon passiert, dass man zum Bahnsteigwechsel statt Aufzug über die Gleise durfte, ganz nach alter Väter Sitte.
 
Erfahrungsgemäß hängt es davon ab, mit welchem Bein das Zugpersonal morgens aufgestanden ist.

Rausgeworfen wurden wir noch nie, aber zwei Mal wurden wir am Bahnsteig stehen gelassen - gut, der Zug war wirklich voll, das zweite Mal war's ne Horde Kinderwagen, die am gleichen Bahnhof zusteigen wollte.

Wenn Du ganz sicher gehen möchtest, fotografieren, messen, Bilder an die Bahn senden und fragen, ob das ein Fahrrad im Sinne der Bahn ist (bei positiver Antwort ausdrucken und mitnehmen).

Zum Umsteigen: es lohnt sich manchmal zu schauen, ob es alternative Umsteigebahnhöfe gibt, wo man z.B. das Gleis nicht wechseln braucht. In großen Städten ist auch das Gedränge groß. Eine Station weiter hat es sich manchmal schon entspannt.
 
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