Harte Erkenntnis: VM ist nicht für jeden was

Guten Morgen,

bei der ganzen Lobhudelei: einen kleinen Einwand muss ich auch noch bringen. So eine Rappelkiste bringt nix, wenn man nicht fährt. Die Dinger wollen und müssen regelmäßig bewegt werden. Es existiert ein Leistungseinbruch, wenn man mal zwei - drei Wochen aussetzt. Sowas kannst Du hier überalll querlesen. Das bedeutet, Du musst auch fahren. Regelmäßig, am besten täglich.

Wenn Du die Kiste aber nur mal alle drei Wochen um 12 km zum Arzt zu fahren rausholst, wird es immer langsam und schwer bleiben. Du brauchst dringend einen ernsthaften und regelmäßigen Verwendungszweck.

Viel Spass bei Deiner Entscheidungsfindung.

Gruss Waldschrat
 
Wenn Du die Kiste aber nur mal alle drei Wochen um 12 km zum Arzt zu fahren rausholst, wird es immer langsam und schwer bleiben. Du brauchst dringend einen ernsthaften und regelmäßigen Verwendungszweck.
Stimmt schon, sind aber immerhin 12 km mehr als ohne VM.:) Entspricht etwa dem Nutzungsprofil meines Brompton (Zug statt Arzt) trotzdem gebe ich es nicht her.
Will sagen: die "n+1 Regel" mag einzelne Räder benachteiligen, dem Spaß am Fahren tut sie kaum Abbruch.

Gruß
Christoph
 
viele kaufen sich gern mindestens was 'rechtes', oder 'schnelles'. Alleweder und ähnliche sind trotzdem auch gut.
kann, aber muss nicht sein. Reifen wechseln schon.
(Groß-)Stadtverkehr
hier hast Du recht. Das Profil ist tief, die Hülle schützt (aber nur ein bisschen).
im Prinzip ja, und Fahrräder und Lastis und Trikes und Pedelecs auch. Ob Geschwindigkeit den Spass ausmacht? Wenn ja, welche?
persönliches Fazit
must haben: Stellplatz daheim, passende Strecken, Stellplatz am Ziel, gern schwitzen.
 
Hallo @Disch,

nachdem ich zwar auch sehr gerne VM fahre, aber nicht in meine Fahrzeuge verliebt bin, betrachte ich das Thema auch sehr differenziert. Allerdings kann ich das nur im Vergleich HiTrike m. Wetterschutz und Evo Ks betrachten. Beide gehören zu den schnellsten Fahrzeuge in der jeweiligen Kategorie. Würde ich mein Trike mit dem AW vergleichen, lägen die wohl gleichauf. Allerdings ist das Trike aktuell um 4-5 km/h noch nicht ausgereizt (keine Radscheiben, kein Heckkoffer). Da geht also schon noch was.

Ich fahre beides, aber das Trike auch nur mit Wetterschutz. Es gibt ganz klar Argumente FÜR das VM. Der Vorteil des VM kommt bei mir aber nur richtig zum Tragen, wenn ich längere Überland-Strecken habe. Sonst geben sich die beiden Fahrzeuge nicht viel. Natürlich ist das Trike etwas langsamer, aber auch nicht dramatisch. Die Wendigkeit und perfekte Federung macht das Trike auf bestimmten Strecken sogar schneller.
Die Differenz zwischen beiden Fahrzeugen liegt z.B. auf einer guten Strecke die ich hier sehr häufig fahre (Radweg Isarauen) bei vllt. höchstens 3-4 Minuten auf 15 Km (identischer Weg). Erst wenn ich einen bestimmten Streckenabschnitt erreicht habe, kann das VM seine Geschwindigkeit ausspielen. An der Stelle bin ich mit dem Trike bei 36-37 km/h, mit dem VM bei ca. 45 km/h. Letzteres geht aber nur mit extrem hoher Bremsbereitschaft und langsamer ist hier durchaus auch weniger stressig. Da das aber nur gut 5 km der Strecke sind, ist der Zeitunterschied eben nicht dramatisch.
Das Fahren in der Stadt ist rel. unproblematisch - egal ob Trike oder VM - sofern man sich richtig damit bewegt. Mit dem VM bin ich hier deutlich eher auf der Straße, als mit dem Trike. Das liegt an der dort möglichen Geschwindigkeit, WENN es frei ist. Sonst steht man eh im Stau bzw. fährt doch Radweg. Letzteren nutze ich wegen der Federung deutlich lieber mit dem Trike, als mit dem VM.
Das häufige Anfahren ist mit einem sehr leichten Trike + Verkleidung leichter, weil es gut 5-6 kg weniger wiegt.

Der Wetterschutz ist mit beiden Fahrzeugen vergleichbar, wenn auch das Gefühl um den Kopf deutlich anders ist - Haube gegenüber Kapuze. Beides hat Vor- und Nachteile.
Bzgl. Spaß - das macht es mit beiden Fahrzeugen gleichermaßen.
Bzgl. Basteln geben Trike und VM sich auch nichts. Technisch gibt es nur extrem wenig zu pflegen. Wenn ich etwas dran arbeite, dann weil es mein Kopf will, ich einige Optimierungsmöglichkeiten sehe und gerne nutzen möchte. :)
Die Kosten liegen bei meinem Trike mit Wetterschutz auch neu noch spürbar unter dem meines VM (ca. 5.500,- zu 11.000,-). Gebraucht lässt sich da aber einiges sparen.

2/3 Umland können aber bei guter Wegeplanung schon ein starkes Argument FÜR ein VM liefern. Allerdings habe ich vor einer Zeit doch gestaunt, wie schnell ich mit dem Trike in Gröbenzell bei Flux war. Da müsste man mal die Realität ermitteln.

Bzgl. Kindertransport hat das Trike klar Vorteile, weil man meist einen Hänger sehr einfach nutzen kann.

Du kannst Dich ggf. auch melden und die Möglichkeiten vor Ort vergleichen - und TATSÄCHLICH sind Trike und VM mein Autoersatz. ;) Nur bei seltenem Bedarf nutze ich carsharing.

VG, Roland
 
Die Gründe warum ich kein VM fahre :

1. Fehlendes Budget, bei den schnellen Velomobilen läuft i.d.R. unter 4000 Euro selbst gebraucht selten etwas

2. Keine sichere Abstellmöglichkeit...Einspurer kommt mit in die Wohnung, geht bei einem VM nicht.

3. Ich fahre zu geschätzt 70% nur in der Großstadt und aufgrund Staus und stockendem Verkehr gerne auf Radwegen. Ich fahre i.d.R. nur Touren unter 80 Km , meist sogar nur kurze Alltagsstrecken da kommen oft nur 2x10 Km bei rum und eventuell noch Paar Km wenn man noch zur Stadt fährt usw...im Jahr im Schnitt 4000 bis 5000 Km...da lohnt ein VM nicht.

4. Was macht man wenn man mit einem VM liegen bleibt und nicht mehr weiter kommt ? Beim Einspurer ist es einfach zum nächsten Bahnhof schieben und gut ist es. VM dürfte schwierig sein ohne Auto das nach hause zu bekommen.

Vorteile wäre für mich nur Wetterschutz und auf freien Strecken mehr Speed letzteres aber auch nur mit einem richtig schnellen VM also mindestens Quest besser Milan SL o.ä.

Ich fahre ein Optima Stinger, sicher nicht der schnellste und leichteste Einspurer trotzdem kann selbst ich damit länger in der Ebene bequem mit 30+ durch die Gegend rollen ohne zu schwitzen und zu schnauben. Mit einer leichten ungegederten Liege mit Heckverkleidung geht sicher deutlich mehr .

5 . Einspurer kann man mal ebend irgendwo mit rein nehmen und in den Keller tragen...

Würde ich persönlich auf dem Dorf mit Hof und Garage wohnen sähe meine Argementation ganz anders aus. Wäre dann überwiegend pro VM.

Den Speedvorteil kann man eh nur umso mehr ausspielen je weniger Stopps man hat und je mehr und längere gerade Strecken man hat.
Auf meinen Strecken dürfte ein leichter Einspurer das Optimum sein.
 
spricht was beim Velomobil dagegen ?
Das ist doch wie ein Ferrari mit Anhängerkupplung. :p Aber logisch geht das. Es gibt nach meiner Erinnerung ja auch ein paar die das machen. Beim Trike ist's aber definitiv einfacher - Kupplung einsetzen - fertig - nur bei meinem nicht. :whistle:
Beim VM muss man idR erst mal die Kräfte an der Karosserie auffangen. Also machen kann man natürlich alles. ;)

Was ich nur ausdrücken wollte - von "Verliebtheit" abgesehen kann man das auch ganz nüchtern angehen und da gewinnt das VM keinesfalls immer.

VG, Roland
 
mmh. Also ich werde nur selten angehupt, dafür ziemlich oft von Beifahrern gefilmt, die Reaktionen der anderen Verkehrsteilnehmer sind also eher freundlich, ganz im Gegensatz zum Fahrrad.

Volle Zustimmung mit der Ergänzung, das mich die Autos im Mango mit einem fast schon übertriebenen Abstand überholen im Vergleich zum Up.
 
fürs df gibt's Serienmässig dafür ja ein verstärkungsteil

wenn man sich ein df bestellt und das haben will (bei Quest, Strada wohl ebenfalls) machen die das einem dann auch gleich ab Werk rein

siehe Bild von Formteil: https://www.velomobilforum.de/forum...mobile-und-anhaenger.43005/page-2#post-801561

also zumindest die Anhängerkupplung ist glaub ich kein wirkliches Argument..

ansonsten: dein HiTrike ist ein Ferrari unter den Trikes - gibt sich also nicht viel ;)
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Volle Zustimmung mit der Ergänzung, das mich die Autos im Mango mit einem fast schon übertriebenen Abstand überholen im Vergleich zum Up.
was - finde ich - beim Velomobil auch kommt:

man fühlt sich mehr als Auto, mehr als gleichberechtigt, mehr "ich darf die Strasse auch verwenden"

mehrspurige Strassen, wovor man als normaler Radler eher Abstand nimmt oder eine Hemmschwelle da ist ===> das kehrt sich mit Velomobil um.. mittlerweile mag ich mehrspurige Strassen, weil: da kann ich mir mit gutem Gewissen eine Spur nehmen, es bleibt noch eine (oder mehrere) für die Autos zum Überholen

mit dem Fahrrad fühlt man sich auf solchen Strassen eher "falsch"
nimmt sich dann lieber nicht eine Spur..
und kriegt auch viel öfters den Vogel gezeigt wenn mans doch macht
 
Moin Disch, genau die selben Bedenken wie Du hatte ich vor 6 Jahren auch. Damals war ich es leid, bei jedem Mistwetter mit dem Einspurlieger zu fahren. Und erst recht mit dem Auto. Bei einem Arbeitsweg von 2,4 km hin hätte ich auch noch Schläge dazu verdient. Also blieb mir nichts anderes übrig als mich auf dem Velomobil-Gebrauchtmarkt umzusehen. Und ich bin fündig geworden: Ein Alleweder A2 in sehr gutem Zustand für 2000 € aus Groningen in den Niederlanden. Seit dem fahre ich nicht mehr mit dem Auto zur Arbeit, das spart enorm Reparatur- und Spritkosten. Und ich bin dank Versatildach ausreichend wettergeschützt. Aber was das positivste ist: Velomobilfahren macht nicht nur unendlich Spaß, es hält auch fit. Selbst auf so kurzen Strecken, wie ich sie zur Arbeit fahren muß. Und am Wochenende oder im Urlaub wirst Du die Entscheidung pro Velomobil garantiert nicht mehr bereuen. Die meisten Km bin ich mit meinem Alleweder in der Freizeit gefahren. Und ich werde nicht einen Km bereuen, im Gegenteil, ich kriege den Hals nicht voll und habe mir jetzt ein Quattrovelo bestellt. Einfach, weils geil ist und das Fahren mit einem Velomobil unendlich viele Glückshormone produziert. Mache es einfach, sieh Dich auf dem Gebrauchtmarkt bis 3000 € um, da wird immer irgendwo was angeboten und fahre bis Du nicht mehr kannst. Und wenn Du nicht gerade GFK- oder CFK-Schäden reparieren mußt, alles halb so wild, man wächst mit seinen Aufgaben und selbst das Schrauben fängt irgentwann an, Spaß zu machen. Und wenn Du dann nach ein paar Jahren, oder vielleicht auch früher, das Gefühl hast, es könnte doch mal was neues, schnelleres sein, ja dann, dann bist Du vollends infiziert. Wie ich.:whistle:
Das QV ist reiner Luxus, trotzdem gönne ich mir nächstes Jahr rechtzeitig zu meinem 60zigsten dieses Teil. Weils einfach geil ist. Und ich plane jetzt schon die langen Urlaubstouren damit, wenn ich in 4 Jahren in Rente gehe. :):D
Und sollte Dir das Velomobilfahren aus irgendeinem Grund doch nicht gefallen, es gibt immer wieder solche Leute wie Dich, die das liebendgerne mal ausprobieren würden und nur auf ein günstiges, gut eingefahrenes Alleweder, Mango, Quest oder dergleichen scharf sind.

Mache es, Du wirst es nie bereuen. (y)

Gruß Uwe
 
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Ich benutze mein CB auch nur noch sehr selten (wenn es halt schon stark regnet wenn ich losfahre), weil ich eigentlich lieber offen fahre. Aber ich freue mich doch bei jeder Fahrt, dass es besser rollt als Anthro oder meine Einspurer und deswegen möchte ich mich doch nicht von ihm trennen - obwohl ich von "brauchen" wirklich nicht reden kann.
C.
 
Zum Ökonomischen: ist sicher schon ein sehr wichtiger Aspekt, und wenn man's Geld nicht hat, dann hat man's nicht.
Aber warum fragen andere und man sich selbst, ob sich's rechnet beim VM-Kauf, aber nicht beim:
- ins Kino gehen
- Café-/Restauranbesuch
- Kajak/Segelfliegen/Kite (Drachen) oder 1000 andere Dingen, die einfach als Hobby richtig Geld kosten dürfen, aber bitte kein Fahrrad!!!
 
Leute die Kajak-Fahren, Segelfliegen etc. -> die wundern sich auch nicht über ein teures Fahrrad..

und Kino oder Restaurant..
für den Preis eines Velomobils kann ich 70 Jahre lang einmal im Monat ins Kino gehen ;)
das sind kleine Preise, die einem nicht wirklich auffallen..

8000Euro am Stück für ein Velomobil ist halt schon was anderes
zumal das Teil von Heute auf Morgen gestohlen werden kann oder bei einem Unfall zu Bruch geht
 
Ok, also der Preis lässt sich nicht wegdiskutieren, egal ob ich mich darüber wundere. Und klar gibt es Varianten, um den zu reduzieren (sprich gebraucht, was aber wie gesagt noch immer ne Hausnummer ist) oder anders zu tragen (ich denk jetzt mal an Jobrad oder so, falls das der AG mitmacht). Allerdings sehe ich das durchaus als Einstiegshürde.

@roland65: die Trike Variante hilft da natürlich und die hatte ich ehrlich gesagt auch schon überlegt, aber aus verschiedenen Gründen wieder verworfen. Aber vielleicht sollte ich das noch mal überlegen.

Vor dem Stadtverkehr habe ich jetzt vielleicht etwas weniger Respekt, dass muss man wahrscheinlich ne Zeit lang mal ausprobieren.

Ich vermute, dass es da noch ein paar Gedanken braucht, bis die Entscheidung gefallen ist. Die ganzen Antworten haben aber schon viel Input gebracht! Nochmals Danke!
[DOUBLEPOST=1500182962][/DOUBLEPOST]Und ja, wahrscheinlich bin ich schon infiziert, sonst würde ich wohl kaum wieder anfangen darüber nachzudenken ;)
 
Wegen Preis bedenke:
Ein hochwertiges leichtes Trike wie Roland es faehrt mit
Nose + Kotfluegel + Cape, Gepaecktraeger und Taschen (oder Heckkoffer) plus Licht liegt im Bereich eines guenstigen neuen aehnlich schnellem oder schnellerem Velomobil
 
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