Brevet HaLaRa - Hamburger Langstrecken Radtouren

Hier noch ein Termin-Hinweis in eigener Sache:
-da wir am 26.03.2022 Pandemie-bedingt unseren "Brevet zum Bungsberg" bzw. dessen "Mini"-Variante "Zum Plöner See" nicht offiziell von unserem üblichen Startort in Ahrensburg aus durchführen können, besteht alternativ die Möglichkeit, diesen als "HaLaRa"-Tour in Eigenregie zu bestreiten.
Siehe dazu bitte auch folgenden Link auf die Webseite des Audax Club S.-H.
Ich kann dazu vorab die beiden Tracks im Anhang anbieten und würde mich freuen, wenn sich noch der/die ein oder andere Mitfahrer/-in findet, um gemeinsam einen davon unter die Räder zu nehmen. Hier könnte man, wenn es terminlich besser passt, auch auf Sonntag, den 27.03. ausweichen.
 

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Moin,

nachdem ich den recht hügeligen 600er bei Uwe im Weserbergland Anfang Juli in Folge der Überschreitung der Kontrollzeit um 2 h nach rund 430 Km abgebrochen habe, hatte ich den Wunsch, einen weiteren 600er Brevet zu fahren. Am letzten Wochenende (13./14.08.) habe ich diesen dann in die Tat umgesetzt und bin unseren 600 Km "Brevet entlang der Elbe" vom Audax Club S.H. gefahren. Da ich nicht in Ahrensburg losfahren wollte, habe ich die Strecke auf einen Start vor meiner Haustür umgeändert. Der Weg aus der Stadt Richtung Nordosten war bekannt und auf einem Landwirtschaftsweg hinter Stemwarde traf ich zufällig auf @Marc , welcher an dem Tag auch eine kleine Ausfahrt unternahm. Nachdem wir kurz etwas geschnackt hatten, trennten sich unsere Wege kurz vor Rausdorf, da wir unterschiedliche Tempi und Ziele hatten. Auf der Abfahrt ins Dorf habe ich "nur" 45 Km/h erreicht, da diese recht kurz ist. Das reicht vom Schwung her aber, um den Anstieg Richtung Granderheide auf der gegenüberliegenden Seite fast ganz hinauf zu schaffen. Der weitere Weg führte u.a. nach Schwarzenbek, wobei ich den Bogen des Tracks entlang der B404 auf unserem bewährten Schleichweg über die Bismarckstraße abgekürzt habe. In Kollow war der Abzweig der L158 nach Gülzow auf Grund von Asphaltierungsarbeiten leider gesperrt, ich musste daher via Wiershop ausweichen. Ab Gülzow war die neue Straße schon fertig und es ging im flotten Tempo nach Lauenburg, wo ich die Elbe mittels der dort gelegenen Brücke überquert habe. In Bleckede gönnte ich mir, nach 85 Km, am Kreisel zur Fähre ein Eis zur Stärkung. Dieses wird von dem hiesigen Eiscafe selber hergestellt und ist sehr lecker. Neben vielen Reiseradlern/-innen am Elberadweg begegnete mir in Walmsburg u.a. auch ein Liegeradler auf einem Rad mit 2x26"Laufrädern. Das könnte ein Azub "Max" gewesen sein. Nach dem Austausch eines kurzen Grußes zogen wir jedoch beide weiter unserer Wege. Die nun ab Neu-Darchau folgenden Hügel des hohen Elbufers meisterte das Wolf&Wolf vorzüglich. Auf der Abfahrt mit 13% vom Kniepenberg erreichte ich 76 Km/h. So viel hatte ich vor knapp 20 Jahren auch schon mal mit meinem ersten M5 CrMo Lowracer geschafft. Damals war diese Geschwindigkeit durch die gute Aerodynamik erzielt worden, dieses mal wohl eher durch die höhere Masse von Fahrer+Gepäck. In Anbetracht der heißen Temperatur von fast 30°C erschien mir der Inhalt der zwei 0,75 L Trinkflaschen zu wenig zu sein. Daher legte ich in Hitzacker erneut einen Verpflegungsstopp ein, um mir eine Sicherheitsreserve an Wasser zu besorgen. In den Auen der Jetzel und ihrer Nebenflüsse konnte ich zahlreiche Störche beobachten, die auf Futtersuche waren. Ab Dannenberg ging's weiter durchs Wendland nach Lüchow. Die dortige Kontrolle ließ ich aus und fuhr direkt weiter Richtung Osten.

Kurz hinter dem Rundlingsdorf Schmarsau überquerte ich die unsichtbare Grenze nach Sachsen-Anhalt. Die unterwegs gesichteten Windräder zeigten alle von mir weg, so dass ich tapfer fortfuhr, dem Gegenwind entgegen zu strampeln. Mit dem Lieger fiel einem das zum Glück leichter als wenn man mit dem Up unterwegs gewesen wäre. In Arendsee führt einen die Route direkt an einer der hiesigen Sehenswürdigkeiten, den Resten des ehemaligen Benediktinerinnenklosters aus dem 12. Jhdt., vorbei. Die noch übrig gebliebene Klosterkirche und der Kluthturm zählen zur Backsteinromantik und sind damit der nördlichste Punkt der sog. "Straße der Romantik". In Anbetracht der auf dem nächsten Streckenabschnitt zu erwartenden dürftigen Versorgungslage fasste ich an der Tanke an der B190 nochmals reichlich Wasser nach.
Zu meinem Glück fing der Wind ab 18:30 Uhr an einzuschlafen, was für mich weniger Mühsal beim Vorankommen bedeutete.
Durch die einsetzende Dämmerung führte der Weg über die Hansestadt Osterburg Richtung Elbe. Vor Groß-Ellringen begegnete mir ein weiterer Trike-Fahrer, welcher freundlich zu mir zurück gegrüßt hat. Beim Erreichen der Kreuzung L16/K1070/K1182 war ich kurz mit mir am hadern, ob ich den 3 Km langen Abstecher nach Arneburg machen sollte oder nicht. Letztendlich habe ich mich dann dafür entschieden. Da ich am Morgen, anstatt um 08 Uhr, erst um kurz vor 10 Uhr losgekommen war, hatte der dort gelegene Supermarkt seit gut 1 h geschlossen, so daß mir diese Versorgungsmöglichkeit leider nicht mehr zur Verfügung stand. Auch ein nebenan entdeckter Lieferservice für asiatische Speisen war bereits in den letzten Zügen des Feierabends. Der zeitige Aufbruch hat also einen Sinn! So blieb mir nur eine dort erstandene Dose Coca Cola zum Auffüllen der Energiespeicher. Nach einer 1/4 h machte ich mich auf den Rückweg zur Hauptstraße, um zur Elbbrücke bei Tangermünde zu kommen.

Beim Einbiegen von der Brückenrampe auf den Fuß-/Radweg entlang der B188 über die Elbbrücke hätte ich aus Versehen fast ein Trio Waschbären überfahren, welches sich dort von dem noch warmen Asphalt den Bauch wärmen ließ und welches bei meiner Annäherung lautstark fauchend die Flucht ergriff. Bei Jerichow bin ich ausnahmsweise mal der Empfehlung des BRouters für eine verkehrsarme Wegführung gefolgt, anstatt, wie vom Track vorgesehen, weiter der B107 zu folgen. Im Nachhinein betrachtet hätte ich mir um diese Uhrzeit, es war 22 Uhr durch, den 17 Km langen Umweg über Groß- und Kleinwulkow ruhig sparen können, denn die Bundesstraße war mittlerweile nur noch sporadisch befahren.
Als ich endlich um kurz vor 23 Uhr an der Kontroll-Tanke in Genthin ankam, hatte diese bereits seit gut 1 h geschlossen. So blieb mir nur, ein (zu dunkles) Foto zu machen, und weiter meines Weges zu ziehen. Der Weg parallel zur Bahn und den Seen nach Brandenburg/Havel hinein zog sich und auch im Stadtzentrum und rund um den Bahnhof war, abgesehen von einer Spielhalle, alles zu. Auch ein kurz für eine Pause am Neustädter Mühlentorturm, einem der 4 von ehemals 8 verbliebenen Tortürmen der Stadtmauern rund um Alt- und Neustadt, angesteuerter Steg am Wasser entpuppte sich als bereits durch einen Fischreiher besetzt, so dass ich unverrichter Dinge weiterfahren musste. Als das Knurren meines Magens schließlich nicht mehr zu irgnorieren war, gönnte ich mir auf der Bank der Bushaltestelle bei Luisenhof an der L91/Krakauer Landstraße eine Rast, um meine letzte Stulle zu essen. Es war 02 Uhr morgens durch und die "Luft" war zunehmend raus. Als ich dann weiterfuhr, hielt ich rechts und links der Straße nach einer Möglichkeit Ausschau, um mein müdes Haupt zu betten. Kurz vor dem Abzweig nach Saaringen folgte ich spontan der Radverkehrsführung und bog, als mich der Weg zunehmend von der Straße weg zu führen begann, auf die Saaringer Dorfstraße zurück in Richtung L91 ein, was sich als Glücksfall herausstellen sollte. Gegenüber der Einmündung stand nämlich ein, im Gegensatz zu den bisher gesichteten und für ungeeignet befundenen Unterständen an Bushalten, solide gemauertes Buswartehäusschen. Ein Blick ins innere offenbarte einen sauberen und trockenen Betonfußboden und auch die "Liegelänge" versprach ausreichend zu sein. Also holte ich meine Übernachtungsutensilien aus dem Packsack und machte es mir auf dem Boden bequem. Nach gut 2 h ging der gestellte Wecker. Da ringsum noch dichter Morgennebel herrschte, und auch der langsam einsetztende Morgenverkehr noch vernachlässigbar war, gönnte ich mir eine weitere 1/2 h im Schlafsack. Ich wachte von alleine auf, da zunehmend mehr Autos unterwegs waren und um 06:15 Uhr war ich wieder auf der Strecke.

Am Abzweig nach Roskow stand etwas von einer Straßensperrung auf meiner weiteren Route nach Nauen. Und richtig, am Ortsausgang von Päwesin war die Straße auf einer Länge von rund 100 Metern bis auf das Sandbett abgeräumt worden. Doch abgesehen davon ging der Asphalt danach weiter. Also schob und strampelte ich meinen Alpentourer durch das kurze Stück Sand und Schotter und setzte dann meine Reise fort.
Von der "Funkstadt" Nauen, hier wurde ab Anfang des 20. Jhdt. durch die "Großfunkstelle Nauen" Pionierarbeit im Bereich der drahtlosen Nachrichtenübermittlung geleistet, habe ich leider nur wenig gesehen, auch die dortige Kontrolltanke passierte ich, ohne dort ein Foto aufzunehmen. Kurz bevor die Hamburger Straße in die B5 einmündet, biegt der Track nach rechts auf eine parallel verlaufende asphaltierte Trasse ab, die als Radwanderweg ausgewiesen ist und zu Anfang durch über mannshohe Brombeerhecken führt. Am Flugfeld Bienenfarm vorbei verläuft die Strecke via Paulinenaue nach Friesack. Es war mittlerweile 08 Uhr durch und ich erkundigte mich bei einem Passanten im Ort nach dem nächsten offenen Bäcker. Dieser wies auf eine Zufahrt schräg gegenüber und richtig, bei genauerem Hinsehen war ein steter Strom an Pkws und Leuten auf dem Weg von und zu diesem Geschäft erkennbar. Leider gab es am Wochenende kein Frühstück, sondern nur Brötchen und Kuchen zum mitnehmen. Also kaufte ich mir ein Nuß-Nougat Croissant und 2 Käsebrötchen, konnte mich jedoch nicht dazu durchringen, diese sogleich auf dem Parkplatz des hiesigen Supermarktes zu verzehren. Stattdessen bin ich weitergefahren, in der Hoffnung, eine schattige Bank im Grünen zu entdecken. Der nun folgende Weg durch das Rhinower Ländchen ist eigentlich recht schön, nur die gewünsche Bank blieb bedauerlicherweise unauffindbar. Unterwegs kam ich am Gollenberg(Havelland) vorbei, von welchem aus der Anklamer Flugpionier Otto Lilienthal am Ende des 19. Jhdts. bis zu seinem tödlichen Absturz seine Versuche mit einem Fluggleiter unternommen hat. Auf dem dahinter gelegenen (Sonder)Flugplatz Stölln/Rhinow fanden ab 1910 u.a. durch Waldemar Geest und auch durch die "Akaflieg Berlin" wieder Aktivitäten im Bereich Segelflug statt. Von 1936 bis 1945 bestand zudem eine Schule für Segelflieger. Ab den 1950er Jahren erfolgte erneut die Nutzung durch einen Luftsportverein und 1989 landete aus Anlass des anstehenden 100-jährigen Jubiläums des Menschenflugs und zu Ehren Lilienthals auf der nur rund 860 m langen Graspiste ein Düsenverkehrsflugzeug der Interflug. Die ausgemusterte IL-62 wurde anschliessend " Lady Agnes" getauft, in Referenz zu dem Namen von Lilienthals Ehefrau Agnes Fischer.

Ab Rhinow folgte die von unserem Zeitfahren Hamburg-Berlin her bekannte "Allee des Leidens". Doch bei Sonnenschein und mit Rückenwind hatte diese diesmal für mich ihren Schrecken verloren. Vielmehr freute es mich zu sehen, das nun auch die ab der Ortsgrenze folgenden ca. 1,5 Km rechts und links mit Bäumen bepflanzt worden sind, welche in einigen Jahren Schatten und Schutz vor den Elementen bieten werden.
Durch die Auen kurz vor Havelberg konnte ich schon den berühmten Dom der Stadt ausmachen und auf der Flussinsel der Altstadt gönnte ich mir in einem Dönerladen ein frühes Mittagessen, hatte ich doch mein Frühstück auf Grund der fehlenden Parkbank und der wieder früh einsetzenden Hitze bisher unangetastet gelassen. Beim Verzehren meines vegetarischen Croques konnte ich u.a. ein Tandem und eine Trike-Fahrerin beobachten, welche, wie viele andere Radler/-innen auch, den unterhalb meines Aussichtspunktes gelegenen Havelradweg frequentierten. An der St. Annen-Kapelle vorbei ging es anschließend den Hügel zu der an der B107 gelegenen Kontrolltanke hinauf.
Auch hier fasste ich einmal wieder Wasser & Cola nach, bevor ich mich erneut auf die Strecke begab.

In Bad Wilsnack genehmigte ich mir an der dortigen Tanke zur Abkühlung ein Eis und weiter ging es durch Wald und Flur zum nächsten größeren Ort an der Route, Wittenberge. Dieser ist die bevölkerungsreichste (>17.000 Ew.) Stadt des Landkreises Prignitz besteht seit dem Mittelalter und stieg im Zuge der Industrialisierung zu einem Technologiestandort (u.a. f. Nähmaschinen und Eisenbahninstandhaltung) auf. Die Route führt zwar direkt am ehemaligen Produktionstandort von ersteren vorbei, doch hatte ich zu dem Zeitpunkt ein Auto hinter mir und wollte nicht extra für ein Foto stoppen. Auf einer an der Straße nach Lenzen gelegenen Tanke im Ort verspeiste ich genüßlich erneut ein (Cola-)Eis und spülte dieses parallel mit einem eisgekühlten Radler hinunter, bevor ich mich wieder auf's Rad setzte um den nächsten Streckenabschnitt in Angriff zu nehmen.
An Lenzen/Elbe mit seiner Burg, welches übrigens angeblich "Deutschlands grösstes rein veganes Hotel" beherbergt, vorbei gelangte ich nach Dömitz. Unweit der im Stadtzentrum gelegenen Johanneskirche erstand ich bei den dort beheimateten "Eispiraten" ein Softeis und bemühte mich, dieses schnellstmöglich aufzuessen, drohte es doch mir ob der immer noch beträchtlichen Wärme vorher davon zu fließen.
Via Lübtheen und Hagenow ging es weiter zur nächsten Kontrollstelle, dem in Wittenburg gelegenen Autohof. Da ich mich schon in Hagenow mit Getränken versorgt hatte, fuhr ich, nach einen kurzen Stopp für ein Beweisfoto, erneut in die Dämmerung hinein. In Zarrentin angekommen dunkelte es bereits, als ich im hiesigen Dönerladen für ein spätes Abendessen vorstellig wurde. Leider war die Küche bereits kalt bzw. gab es wohl nur noch Reste mit Fleisch, was ich dankend ablehnte. Dummerweise endete in Gudow mein Track, da sich mein Navi wohl an den vielen Wegpunkten "verschluckt" hatte. Aus der Erinnerung heraus wusste ich noch, dass die Route eigentlich weiter Richtung Mölln führte, wahrscheinlich weil es von dort aus leichter zum eigentlichen Start-/Zielort Ahrensburg zurück ging. Ich hatte jedoch keine große Lust mehr auf einen Umweg, sondern wollte, da ich die 600 Km bis dahin auf jeden Fall "im Sack" haben würde, lieber direkt(er) gen Heimat radeln.
Ich probierte es daher mit einer "aktiven Route" auf dem Navi, fand mich jedoch, mangels grösserer Orte in Wegrichtung, auf dem "Mäusekino" nicht zurecht und gab die Sache nach einer 1/2 h auf. Stattdessen entschied ich mich zu einem Kompromiss, d.h. einer Mischung aus mir bekannten Teilstücken und aus der (ADFC-Rad)Karte entnommenen Teilstücken. Die ersten paar Kilometer bis kurz vor Roseburg klappte das noch recht gut. Um nach Wotersen zu gelangen musste ich jedoch erst einen kleinen Weg über einen Höhenzug nach Roseburg finden und anschliessend ging es (fast) im Dunkeln über tlw. sandige Wege zum Schloss Wotersen. Über kleine Wirtschaftswege mit asphaltierter und sandiger Oberfläche fand ich zum Gut Lanken. Hier musste ich extrem in die Karte meines Navis reinzoomen, um den in die gewünschte Richtung (nach Möhnsen) führenden Weg zu identifizieren. Wie sich herausstellte, war dies ein fast völlig zugewachsener Trampelpfad auf der Mitte einer (übrigens gesperrten) Treckerspur. Nachdem ich mich eine gefühlte Ewigkeit durch den Busch geschlagen hatte, erreichte ich am Ortsrand von Möhnsen endlich wieder eine asphaltierte Strasse. Ich hätte niederknien und diese Küssen mögen.
Ab hier verlief der Track vom Hinweg, so dass der Rest der Strecke ein Kinderspiel wurde.
Am Ende bin ich dann um 02:30 Uhr zuhause angekommen. Für die insgesamt 640 Km habe ich 40,5 h Brutto und 30 h Netto benötigt. Diese Differenz liegt hauptsächlich in der Unterbrechung zum Schlafen und den am 2. Tag ob der Hitze häufiger benötigten Pausen begründet.
Unterwegs habe ich immer versucht, eine Geschwindigkeit zw. 20 und 25 Km/h zu halten, der (Netto-)Schnitt betrug 21 Km/h.
Abgesehen von dem einen oder anderen Umweg ist es eine recht gut zu befahrende Strecke, die auch mit dem VM bewältigt werden kann.
Anbei noch ein paar Impressionen von diesem Brevet. Ich hoffe sehr, das wir diesen im kommenden Jahr auch endlich wieder offiziell anbieten können.

Viele Grüße
Morten
 

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"Kleine Harzrunde" eines gemischten Duos

nachdem @loursblanc während einer unserer gemeinsamen Ausfahrten die Idee aufgebracht hatte, mal die Strecken des 600er Brevets von Claus (Czychol) und die des 4- bzw. 600ers von Hartmut (@Guzzi ) zu kombinieren, und wir, bedingt durch den Feiertag Ende Oktober, dieses Jahr noch ein langes Wochenende zur Verfügung gehabt haben, habe ich dazu mal eine Route ausgearbeitet. Schnell wurde klar, dass eine Kombination aller 3 Brevets von der Länge her zeitlich doch etwas zu ambitioniert ist. Aber zum Harz hin, unten um den Südteil herum und wieder zurück zu fahren sollte an 3 Tagen machbar sein. Zahlreiche potentielle Mitradler, die ich dazu angesprochen hatte, mussten aus verschiedenen Gründen absagen. Letztendlich fand ich wenige Tage vor dem Start in @spreehertie einen Kompagnon für diese Tour.
Los ging es am 29.10. gegen 09:20 Uhr, nachdem Felix zuvor per VM von seinem zuhause zu mir gefahren war. Wir überquerten zunächst die Norderelbbrücken, fuhren über Kirchdorf zur Süderelbbrücke bei Stilhorn und dann am Deich entlang bis Fliegenberg, wo wir Richtung Stelle nach Süden abbogen. Da Felix keine eigenen Navigationsmittel an Bord hatte, nannte ich ihm die als nächstes kommenden Dörfer und Abbiegehinweise, was in den meisten Fällen auch geklappt hat. So konnte jeder entspannt sein eigenes Tempo fahren und Felix nutzte das höhere Tempo seines VMs, um unterwegs den einen oder anderen Schnappschuss zu machen. In Amelinghausen legten wir nach rund 60 Km die erste Rast ein und stärkten uns mit einem belegten Brötchen aus der Auslage einer hiesigen Bäckerei. Dabei galt es zwischendurch noch die Neugier einiger Passanten zu befriedigen, die noch nie ein VM aus der Nähe gesehen hatten und denen wir geduldig alle Fragen beantworteten, bevor wir uns schließlich wieder auf den Weg machten.

Der weitere Weg führte uns via Eimke, Unterlüß, Müden/Aller und Vechelde nach Salzgitter. Da hier zwischen den einzelnen Ortsteilen starker Autoverkehr herrschte, wechselte Felix mit dem Milan SL auch auf den Fuß-/Radweg. In Broistedt haben wir bei einem Supermarkt einen Verpflegungsstopp eingelegt, um noch Essen und Wasser für die restliche Tagesstrecke bzw. für die anderen beiden Tage zu bunkern. Hinter Salder ging der Track hoch nach Gebhardshagen, um, nach dem überqueren einiger Hügelflanken, bei Kunigunde wieder in das Tal der Innerste abzusteigen. Kurz vor Langelsheim klagte Felix über stärker werdende Müdigkeit, so daß wir uns in der Ortsmitte entschieden, in einer dort befindlichen Pizzeria einzufallen, um jeder erstmal ein großes Glas Cola zu trinken. Solcherart reanimiert begaben wir uns nach 20 Minuten wieder auf den Weg, um die letzten 25 Km bis zu unserem heutigen Tagesziel Clausthal in Angriff zu nehmen. Dieser führte uns an der Innerstetalsperre vorbei nach Lautenthal, von wo wir dem gleichnamigen Tal weiter aufwärts folgten. Da die Übersetzung in Felix Vm eher Richtung schnell als Richtung langsam bergauf ausgelegt ist, entschwand sein Rücklicht schon nach kurzer Zeit wieder meinem Blickfeld. Ich passierte den Ort Wildermann und begann mich zu fragen, ob ich Felix wohl noch einholen würde oder nicht. Kurz nach dem Abzweig nach Zellerfeld kommt noch eine Spitzkehre und da sah ich das VM wieder. Der Gradient der Steigung zieht dort noch etwas an und das war zuviel für Felix. Er entschied sich auszusteigen und zu schieben. Da ich mit unserer heutigen Gastgeberin vereinbart hatte, mich bei Erreichen des Ortsrandes zu melden, und die Uhr auf Mitternacht zuging, fuhr ich den restlichen Kilometer bis dorthin voraus. Ich hatte gerade die Einmündung der Straße zu unser Unterkunft erreicht, da begegnete sie mir auch schon. Ich schilderte ihr kurz die Situation und sie fuhr daraufhin Felix ein Stück entgegen. Dieser hatte den steile(re)n Abschnitt mittlerweile bewältigt und zusammen legten wir die letzten Meter bis zu Ihrem Haus zurück. Nach einem späten Abendessen und dem Genuss einiger geistiger Getränke sind wir dann gegen 02 Uhr morgens in die Betten gekrochen.

Obwohl wir den Wecker am Sonntag auf 06 Uhr gestellt hatten, gelang uns erst gegen 08:40 Uhr der Aufbruch, wobei uns der Weg zunächst nach Clausthal hinein führte, wo wir auch noch die dort gelegene Werkstatt unserer Gastgeberin besichtigten. Nach dem Austausch einiger weiterer Anekdoten ging es dann um kurz nach halb Zehn Uhr endgültig wieder auf die Strecke, welche uns zunächst abwärts nach Silbernaal und wieder hinauf führte. Nach dem überqueren eines letzten Hügelkamms ging es endgültig abwärts in das schöne Fachwerkstädtchen Bad Grund am Harz, wo wir einen kurzen Stopp bei einer Filiale meiner Bank einlegten. In Gittelde sind wir dann auf die Strecke von Hartmuts 400er eingebogen, welche zunächst weitestgehend flach durch das Tal der Söse führt, bevor es ab Dörste gilt, den nächsten Hügel zu erklimmen. Der Ausblick vom Sonnenberg ist wunderschön. daher hielt ich kurz für ein Foto an. Via Wulften, Bilshausen und dem Ort Bodensee führt uns der Track nach Krebeck, von wo es auf dem Stück zur B27 zwei tiefe Querrinnen zu passieren gilt. Ich kannte diese ja bereits von dem im Mai gefahrenen 400er her und konnte diese durch seitliches anfahren durchqueren. Der Milan meines Mitfahrers ist zwar nicht bis auf den letzten Zentimeter Richtung Strasse abgesenkt. Aber an der zweiten Rinne saß der Vogel dann doch auf, so daß Felix gezwungen gewesen war, auszusteigen und das VM über das Hindernis hinweg zu wuchten. Da ich so etwas schon geahnt hatte, wartete ich am Ortsrand von Ebergötzen auf ihn. Zwischen Landolshausen und Falkenhagen war die Strasse auf Grund der Verlegung von Glasfaserkabeln gesperrt, doch konnten wir uns hier dennoch "Durchmogeln".
Nach einer kurzen Rast und einen Plausch mit einer zufällig dort vorbei kommenden Familie setzten wir bei strahlendem Sonnenschein unseren Weg fort. Ab Rittmarshausen konnten wir wieder einem Flusstal, dem der Garte, folgen und gelangten so nach Siemerode.
Ein weiteres Mal war ein Hügel zu bewältigen und auf dem Weg nach Heilbad Heiligenstadt hinab verloren Felix und ich uns kurzzeitig aus den Augen. Aber Felix hatte zum Glück den richtigen "Riecher" und so trafen wir uns am letzten Kreisverkehr, wo es kurz vor der Stadtgrenze auf die Ortsumgehung Richtung Osten geht, wieder. Der daurauf folgende Abschnitt via Geisleden und Kreuzebra ist weniger schön, geht es doch entlang des Hangs über dem Flusstal der Geislede auf einer stärker befahrenen Landstrasse einige Male hoch und wieder runter. Ab Dingelstädt folgt zum Ausgleich das liebliche Tal der Unstrut, wo uns zahlreiche Radler/-innen auf MTBs begegneten, die auf dem parall verlaufenden geschotterten Flussradweg unterwegs gewesen sind. In Helmsdorf sprach Felix, da uns das Wasser ausging, spontan einen Bauern an, welcher gerade seine Hühner über die Straße auf die am Flußufer gelegene Wiese trieb. So erfuhren wir, das die Straße zum nächsten Dorf Zella wegen einer schadhaften Brücke eigentlich gesperrt sei, man mit dem Rad bzw. zu Fuß aber passieren könne. Zum Glück ist der Vogel meines Mitradlers so schmal gebaut, daß wir uns an den zur Sperrung diagonal auf der Straße verteilten stählernen Leitplanken vorbeiquetschen konnten.

In Dachrieden ging es weg von der Unstrut und wir konnten im Rückspiegel einen letzten Blick auf die Hügel des gegenüber in der Ferne verschwimmenden Hainichs werfen. Kurz vor Schlotheim, es mag so gegen Viertel vor 6 abends gewesen sein, rief ich das erste Mal in unserer heutigen Unterkunft, einem Hotel in Ballenstedt an, um einen Ort für die Deponierung des Zimmerschlüssels für den (immer wahrscheinlicher werdenden) Fall unserers verspäteten Eintreffens auszumachen. Zu unserem Glück zeigte sich das Hotelpersonal sehr entgegenkommend und flexibel, sodaß wir eine Lösung hierfür finden konnten. Ebeleben, Greußen und Trebra waren weitere Orte auf der Strecke, die wir im Dunkeln passierten. Dann unterlief mir zu meinem tiefsten Bedauern ein navigatorisches Mißgeschick: -ich verpasste die Verlängerung der K530 geradeaus und rauschte stattdessen nach Niederbösa in den Ort hinab. Das ist mir, der ich den Brevet schon zu den Zeiten von CAS gefahren bin, noch nie passiert und ich war darüber ehrlich erschrocken. So durften wir dann das Kopfsteinpflaster im Ort "genießen" und uns durch selbigen quälen. An den nächsten Abschnitt mit kleinem Granitpflaster auf dem Weg hinab nach Günsrode errinnerte ich mich jedoch punktgenau und konnte meinen Mitfahrer hierauf einstimmen. Er fuhr den Weg ins Tal der Wipper verhalten hinab, ich dagegen konnte es einigermaßen laufen lassen, sodaß wir uns erst am Ortsausgang, bevor das Granitpflaster wieder anfing, trafen.
Positiv überrascht war ich dann, als ich feststellte, daß man inzwischen einen parallel dazu verlaufenden Rad- und Fußweg fertiggestellt hat, welcher bis zu einer neu erbauten Brücke über den Fluß führt. Dort folgt dieser der Wipper einige hundert Meter, bevor der Radweg wieder auf die Seite der entlang des Flusses verlaufenden Straße wechselt. In dem Flußtal stiegen Nebelschwaden auf, welche sich klamm auf meine bloße Haut legten und der Stimmung zu Halloween etwas leicht schauriges verliehen. In Göllingen zog ich mir darum etwas wärmers an und rief auch nochmal in unserer Unterkunft an, um unsere Ankunft auf deutlich nach 22 Uhr zu verschieben. Der Track führte uns nun parallel an dem Höhenzug des Kyffhäuser vorbei, so daß wir nur flache Ausläufer hiervon überqueren mussten. Da wir die Abschnitte mit Nebel hinter uns gelassen hatten, könnten wir immer wieder einen Blick in den klaren Sternenhimmel werfen und der große Wagen wurde uns ein treuer Begleiter.
In Roßla legte Felix einen Powernap in der Filiale der hiesigen Sparkasse ein und wir verließen kurz den Track, um bei einer in entgegengesetzter Richung liegenden Tankstelle eine Flasche Vitacola für jeden zu erstehen, bevor diese gegen 22 Uhr zumachen würde.

Hinter der A-38 ging es erneut aufwärts, galt es doch, die Südostecke des Harzes zu überqueren. Auf diesem Abschnitt bin meist ich vorausgefahren, da ich mit meiner Übersetzung leichter hügelaufwärts gekommen bin als Felix in seinem Milan. Via Hayn/Harz und Neudorf ging es nach Silberhütte, wo wir in das Tal der Selke kamen, was uns erlaubte, wieder etwas mehr Tempo zu machen. Wir passierten die Kurorte Alexisbad und Mägdesprung, am Abzweig der L243 zur Stadt Gernrode folgten wir jedoch weiter der B185, welche zunächst eine weitere Steigung für uns bereithielt. Was dann folgte kann ich nur als "Achterbahn" beschreiben, es waren leicht wellige Straßenabschnitte die einem geradezu zum heizen herausforderten und welchem wir auch willig nachgaben. Nachdem wir unser Hotel auf der Hohe ausserhalb von Ballenstedt erreicht hatten, galt es zunächst den Schlüssel zu finden und die Räder unterzustellen, bevor wir uns über das für uns noch bereitgestellte Abendbrot hermachten und dieses mit einem Bier hinunterspülten. So wurde es dann auch nach 01:30 Uhr, bevor wir das Licht löschten und ins Bett fielen.

Den Wecker am nächsten Morgen hatten wir auf 06 Uhr gestellt, da wir eigentlich noch still und heimlich das VM aus dem dort über Nacht abgestellten Frühstücksraum entfernen wollten. Dummerweise war der Besitzer des Hotels noch früher am Start, um das Frühstück für die zahlreichen anderen Gäste zuzubereiten. Nach einer etwas peinlichen Situation und der Verbannung des Störenfriedes auf den Parkplatz vor dem Hotel legten wir uns noch wieder für eine weitere Stunde pennen, da es nicht vor 08 Uhr Frühstück gegeben hat.

Nachdem wir selbigem mit jeweils drei Nachschlägen Ehre angetan hatten und dem Hotelmanager gegenüber das Mißverständnis bzgl. der Unterbringung des "Vogels" erklärt hatten, gab sich dieser etwas besänftigt und nahm noch ein Foto von uns und unseren Gefährten auf.
In Asmusstedt kamen wir am dortigen "Verkehrslandeplatz Ballenstedt-Harz", einem Flugplatz für Segel- und (kleinere) Motorflugzeuge vorbei und sahen dort eine Transall C-160 am Rand stehen, die hier als permanentes Ausstellungsstück verblieb. Zum Glück hatten wir heute nur halb soviel Höhenmeter wie am gestrigen Tag zu bewältigen und waren froh, den Elm nur von der Ferne zu betrachen. Via Gröningen und Helmstedt ging es nach Fallersleben, wo wir einander kurzzeitig verloren, uns jedoch wieder zusammentelefonieren konnten.
Im nächsten Ort Weyhausen legten wir in einem Dönerrestaurant eine Rast ein, wo jeder von uns eine ca. 40 cm durchmessende Pizza vertilgte.
In der Zeit machten die 2 "Jungs" das Fleisch von zwei Bratspießen klein und verkauften dies an die gut 1/2 Dutzend Leute, die ständig im Laden und vor der Tür anstanden und auf ihr bestelltes Essen warteten. Anscheinend ist dies der einzige Dönerladen gewesen, der weit und breit an diesem Wochenende geöffnet hatte ;-).

Hinter Hankensbüttel legten wir auf offener Strecke eine weitere kurze Schlafpause ein. Für Felix in seinem VM mag das ja auszuhalten gewesen sein, ich jedoch habe, trotz des Anziehens fast aller Jacken, die ich mitgehabt habe, ziemlich bald im böigen Wind tierisch gefroren und war darum um so froher, als es endlich weiterging. In Ebstorf sind wir einander ein weiteres Mal kurzzeitig verlustig gegangen, doch konnte mir Felix irgendwann telefonisch beschreiben, wo er steckt und ich konnte die Stelle aus der Erinnerung identifizieren. Weiter ging es über Embsen, den drei "-gellersen" und Bahlburg nach Asshausen, wo wir zunächst der Bahnlinie HH-Hannover folgten, um dann kurz hinter Stelle dem Deich des Asshausener Mühlenbachs in Richtung seiner Mündung bei Wuhlenburg in die Elbe zu folgen. Die den Weg bildenden Betonplatten lagen krumm und schief und so kam Felix nur sehr mühsam voran. Ab der Elbe lief es dann wieder etwas besser, doch der lange Tag begann von uns beiden seinen Tribut zu fordern, so daß wir kurz nach dem Verlassen von Bullenhausen nochmal eine kurze Schlafpause in einer Bushaltestelle einlegen mussten. Bis wir dann über Moor- und Obergeorgswerder und die Peute zu mir nach Hause gefunden haben, war es schon fast 04:30 Uhr. Die letzte Etappe mit ihren 284 Km ist eindeutig zu lang gewesen. Sollte ich sowas nochmal planen, würde ich das entweder anders aufteilen oder mit Hilfe der Bahn abkürzen. Insgesamt haben wir an den drei Tagen 775 Km zurückgelegt, was uns zwar durch viele schöne Gegenden geführt hat, was aber auch recht anstrengend gewesen ist. Anbei noch ein paar Impressionen von unterwegs.
 

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Danke Morten für diese Vorlage,

ja spontan hatte ich mich entschieden Mortens Tour mitzufahren, auch, weil ich mir den Fahrradladen in Claustahl-Zellerfeld mal anschauen wollte. Eigentlich war die Idee schon am Vorabend bei Morten zu sein, aber dann bin ich doch erst am Samstag, nachdem ich auch noch verschlaften hatte, etwas verspätet angekommen. Irgendwie hatte ich auch nicht mitbekommen, daß sich Morten schon im letzten Jahr schon von seinem Quest getrennt hatte und hatte bei dieser langen geplanten Strecke nicht damit gerechnet, daß er mit dem Wolf fährt.
Die Fahrt aus Hamburg raus ist schon etwas mühsam durch Kopfsteinpflasterstraßen an der Veddel und schmale Brückenwege. Anfänglich war ich südlich der Elbe noch mit über die Radwege gerumpelt, aber das ist mit dem VM schon mühsam und manchmal mit Rangieren verbunden, also bin ich auf der Fahrbahn gerollt und habe an schönen Stellen Fotostops gemacht.
Auf manchen Strecken habe ich Morten echt bedauert, weil er sich auf dem Radweg langsam durcharbeiten mußte, während ich zügig auf der Fahrbahn voran kam. Manche Radwege folgen eben mehr dem Landschaftsprofil als die Fahrbahnen und sammeln damit mehr Höhenmeter. Und bei den Walddurchfahrten mußte man den Radweg unter dem ganzen Laub schon erahnen.
Die Schaltung im Milan ist 1x12 mit 10 bis 50 Zähnen, das Kettenblatt hat wohl 70 Zähne, damit komme ich schon Steigungen hoch, allerdings war es anfangs in den kleinen Gängen mühsam, da unterm Sitz nur eine Umlenkrolle ist und das gestaucht gelagerte Kettenschutzrohr bei den kleinen Gängen gegen den Sitz gedrückt wird. An einer Steigung, schon auf der von Morten erwähnten Brevetstrecke ging es erstmal schwerer und dann konnte ich frei durchtreten, weil sich das Kettenschutzrohr an der Umlenkrolle vorbei vor zum Kettenblatt gearbeitet hatte. Diese neue Kettenführung mußte ich dann durch zwei Kabelbinder - um das Rohr und am Kaderngelenk des Tillers - so optimieren, das das Kettenschutzrohr, vorne etwas ausgefranzt, jetzt zwischen Umlenkrolle und Kettenblatt gehalten wurde. Dadurch kam die Trittleistung viel effektier am Hinterrad an, nur die Geräusche unterm Sitz waren etwas lauter.
Als es abends hoch nach Clausthal-Zellerfeld ging, war ich, auch mit den rund 60 km, die ich schon morgens zu Morten gefahren war, etwas ermüdet und nach der Cola brauchte ich noch zusätzlich etwas Schlaf. Ich wünschte mir bei Morten eine paar-minütige Schlafpause in einem Buswartehäuschen und bei dem Anstieg kam wirklich eine Haltestelle mit Häuschen auf deren Bank ich mich lang machte. Nach etwa 10 Minuten, kurz vorher war auch ein Bus vorbeigehuscht, war ich erfrischt und hatte wieder Konzentration und Leistung um erstmal vorauszurollen.
Anbei noch ein paar Bilder vom ersten Tag.
Fortsetzung folgt ...

Gruß
Felix
 

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hier noch ein paar Bilder ...

Gruß
Felix

PS: Ich finde Ortsausgangsschilder lustig, die den Ort abkündigen und ins Nichts weisen. Sehr informativ:rolleyes:
 

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Großartige Tour! Danke fürs Teilen.
Obwohl wir den Wecker am Sonntag auf 06 Uhr gestellt hatten, gelang uns erst gegen 08:40 Uhr der Aufbruch
...die Uhren im Harz laufen nun mal anders. Und besonders bei Juliane... :ROFLMAO:
Nachdem wir selbigem mit jeweils drei Nachschlägen Ehre angetan hatten und dem Hotelmanager gegenüber das Mißverständnis bzgl. der Unterbringung des "Vogels" erklärt hatten, gab sich dieser etwas besänftigt und nahm noch ein Foto von uns und unseren Gefährten auf.
Wie geil ist das denn? :ROFLMAO: (y)
und der große Wagen wurde uns ein treuer Begleiter
So viel zum Thema "unsupported"... ;)

Beeindruckend fand ich, dass ihr das im Mix VM / LR hinbekommen habt... Ich hätte gar nicht gewagt, so etwas zu versuchen. (y)
 
Moin Christian,

...die Uhren im Harz laufen nun mal anders. Und besonders bei Juliane...
sie mußte auch lange arbeiten, weil sie einige Reparaturen und Umbauten von Urlaubern übers Wochenende fertig bekommen mußte.
Die Verpflegung war perfekt und es hat Spaß gemacht mit ihr zu fachsimpeln.
Wie geil ist das denn? :ROFLMAO:
Darüber hatte ich ja schon da berichtet.
Beeindruckend fand ich, dass ihr das im Mix VM / LR hinbekommen habt... Ich hätte gar nicht gewagt, so etwas zu versuchen.
ich bin davon auch etwas überrascht worden, weil ich mir nicht vorstellen konnte, daß Morten eine so lange Tour so langsam mit dem Liegerad fahren will. Und es hat sich ja gezeigt, daß am Ende der Tage immer noch ein paar Kilometer zu fahren waren. Besonders am Montag, als wir schon wieder früh bei Morten ankamen.

Gruß
Felix
 

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wo es auf dem Stück zur B27 zwei tiefe Querrinnen zu passieren gilt.
Ich hoffe, du hattest Felix vorab gewarnt gehabt. Bei der ersten Test-Abfahrt des 400er durfte ich nach der ersten Querrinne erstmal die M&Ms aus dem VM sammeln...
Der daurauf folgende Abschnitt via Geisleden und Kreuzebra ist weniger schön, geht es doch entlang des Hangs über dem Flusstal der Geislede auf einer stärker befahrenen Landstrasse einige Male hoch und wieder runter.
Im Tal gibt es einen Radweg aber der ist geschottert wie der hinter Dingelstädt
das liebliche Tal der Unstrut, wo uns zahlreiche Radler/-innen auf MTBs begegneten, die auf dem parall verlaufenden geschotterten Flussradweg unterwegs gewesen sind.
Dafür durfte der Milan in der Abfahrt nach Dingelstädt die Schallmauer durchbrechen.
ich verpasste die Verlängerung der K530 geradeaus und rauschte stattdessen nach Niederbösa in den Ort hinab. Das ist mir, der ich den Brevet schon zu den Zeiten von CAS gefahren bin, noch nie passiert und ich war darüber ehrlich erschrocken.
Da hat dir dein Gedächtnis einen Streich gespielt. Christians 400er ging da nicht lang, aber in den ersten beiden Jahren führte mein Track vom 400er noch durch Niederbösa, bis mich @speedmanager mal darauf hinwies, daß man das Kopfsteinpflaster ganz leicht umfahren kann...
Günsrode ... Ortsausgang, bevor das Granitpflaster wieder anfing, trafen.
Positiv überrascht war ich dann, als ich feststellte, daß man inzwischen einen parallel dazu verlaufenden Rad- und Fußweg fertiggestellt hat, welcher bis zu einer neu erbauten Brücke über den Fluß führt.
Die Baustelle hatte man schon beim 400er im Frühjahr gesehen. Von der Größe der Baustelle hatte ich gedacht, die würde die ganze Straße verlegen. Das muß ja ein gewaltiger Radweg sein :oops:. Aber schön, daß man da jetzt auch am Geholper vorbeifahren kann.
Via Gröningen und Helmstedt ging es nach Fallersleben
Hättest du mal früher was gesagt, wäre ich Montag mit der Liege ein Stück mit euch gefahren.

Gruß Hartmut
 
Moin Hartmut,

Ich hoffe, du hattest Felix vorab gewarnt gehabt.
gewarnt ist gut. Er meinte, ich soll da mit nicht mehr als 30 km/h runter fahren.o_O
Und obwohl mein Milan nicht besonders tief ist, war ich glücklicherweise vorsichtig und konnte über die untere Kante der erste Rinne ganz langsam drüberrutschen. Bei der Zweiten hakte es und ich mußte aussteigen.

Im Tal gibt es einen Radweg aber der ist geschottert
naja, dann war die andere Strecke schon besser. Allerdings wollte Morten mir das als Bergrücken verkaufen. Wer hat schonmal so einen welligen Rücken gesehen?

Dafür durfte der Milan in der Abfahrt nach Dingelstädt die Schallmauer durchbrechen.
Da war ein schönes Gefälle, aber ich weiß nicht ob der folgende Ort so hieß. Ein kleiner Wermutstropfen war, daß ich auf der Abfahrt überholt werden mußte. Und leichter Seitenwind bewog mich dazu zwischendurch mal zu bremsen. Leider war mein Tacho nicht in Funktion (Kabel direkt am Halter abgerissen) aber gefühlsmäßig war es irgendwas bei 90 oder 100 oder drüber - geknallt hat es aber nicht.

daß man das Kopfsteinpflaster ganz leicht umfahren kann...
Morten hatte schon auf sein Navi geschaut und einen Abschneider gefunden, der aber beim verkehrten Maßstab nicht im Blick war. War aber ein idyllisches Örtchen und ich hatte schon schlimmere Katzbuckel; gerappelt hat es trotzdem ganz gut.

Hättest du mal früher was gesagt, wäre ich Montag mit der Liege ein Stück mit euch gefahren.
Naja, beim nächsten Mal. Ich bin ja jetzt zum ersten Mal in der Gegend geradelt, habe aber schon vor mal wieder nach Clausthal-Zellerfeld zu fahren, dieses Jahr aber wohl nicht mehr.

Gruß
Felix
 

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Obwohl wir den Wecker am Sonntag auf 06 Uhr gestellt hatten, gelang uns erst gegen 08:40 Uhr der Aufbruch, wobei uns der Weg zunächst nach Clausthal hinein führte, wo wir auch noch die dort gelegene Werkstatt unserer Gastgeberin besichtigten.
an diesem Sonntag wurde übrigens die Zeit umgestellt, also hatten wir eine Stunde mehr Schlaf. Die Hälfte von dieser Stunde verbrachten wir dann beim Aufstehen damit rauszufinden, welche Uhr im Haus befunkt wird und die richtige Zeit amzeigt. Ich hatte leider mein Mobiltelefon im VM gelassen und das hatte sich aufgrund von ein paar Weckzeiten mit seinem schwachen Akku ganz leer geklingelt, was dazu führte, daß Morten mich den Tag über, wenn wir verschiedene Wege gefahren waren, nicht zusammentelefonieren konnten. Aber irgendwie haben wir, wenn ich zu weit in die falsche Richtung vorausgeeilt war, immer wieder zusammengefunden.

Hatte ich schon erwähnt, das die Verpflegung bei Juliane hervorragend war? Glücklicherweise ging es, nach dem kleinen Anstieg um Laden, dann erstmal heftig bergab. Eine tolle VM-Autobahn mit relativ gemässigte Kurven, Irgendwann kam dann, auf der neuen Route, kam dann der Gegenanstieg, den ich aber durch den herausgefahrenen Vorsprung locker vor Morten erklimmen konnte, um mir dann einen schönen Fotostandort auszusuchen.
Danach ging es weiter bergab nach Bad Grund, allerdings nicht mehr so gut zum Laufenlassen.
Nach einer kurzen Rast und einen Plausch mit einer zufällig dort vorbei kommenden Familie setzten wir bei strahlendem Sonnenschein unseren Weg fort.
Nicht ganz. Es ging vorher leicht bergauf, ich war erstmal vorgefahren und hatte mir dann am Ende einer Parkbucht ein Parkplatz gesucht. um das VM zu lüften. Das Grundstück direkt daneben war mit einer ganzen Kinderschar bevölkert, die mit zunehmendern Parkzeit Interesse an meinem Fahrzeug zeigte. Dann kam auch noch ein Auto von hinten, gefüllt mich Erwachsenen, die dort wohnten. Es ergab sich eine schöne Unterhaltung über mein VM, es wurden ein paar Fotos geschossen - wobei ich meinen Wunsch äußerte, nicht nur von oben als "armer Dackel" fotographiert zu werden. Morten meinte das hing mit meinem Schiebedach zusammen:rolleyes:, aber ich finde ein Foto auf Augenhöhe einfach schöner. Dann konnten wir dort praktischerweise auch noch Kühlwasser nachbekommen.
In Helmsdorf sprach Felix, da uns das Wasser ausging, spontan einen Bauern an, welcher gerade seine Hühner über die Straße auf die am Flußufer gelegene Wiese trieb.
Das war wieder eine Warte- und Lüftungspause - eigentlich habe ich die Hälfte der Tour nur gewartet.:cool:
Der Bauer kümmerte sich um sein frei herumlaufendes Federvieh und zeigte auch Interesse an meinem komischen Fahrzeug.
Außerdem gab es dort im Hintergrund eine Kirche mit einem interessanten, schiefergedeckten Türmchen.
Zum Abschluß der Pause konnten wir auch dort wieder Kühlwasser bekommen und der Bauer machte uns auf die Sperrung aufmerksam, die wir dann ja glücklicherweise ohne Klimmzüge überwinden konnten.

Wir passierten die Kurorte Alexisbad und Mägdesprung, am Abzweig der L243 zur Stadt Gernrode folgten wir jedoch weiter der B185, welche zunächst eine weitere Steigung für uns bereithielt.
Die Steigung war zwar langgezogen, aber so langsam hatte ich mich in dem Milan eingelebt und bergauf war Morten nur leicht schneller.
Die Achterbahn bergab kann ich nur jedem Velomobilisten empfehlen, aber wenn, dann im Dunkeln. Es ist sehr schön wellig und man kann die leichten Hügel locker wegdrücken zu zum Ende wird es richtig lustig, wenn die Warnschilder "70" und "Kurven" aufblicken.

Morten hatte aufgrund etwas weniger Geschwindigkeit von diesem Spaß nichts.
In dem Flußtal stiegen Nebelschwaden auf, welche sich klamm auf meine bloße Haut legten und der Stimmung zu Halloween etwas leicht schauriges verliehen.

Tja, im VM bekommt man manchmal weniger mit. Besonders von Wetter und Temperatur - man hat sein eigenes Mikrowetter.
Nachdem wir unser Hotel auf der Hohe ausserhalb von Ballenstedt erreicht hatten, galt es zunächst den Schlüssel zu finden und die Räder unterzustellen,
:rolleyes:
Ich sag' dazu nichts. Aber es war ja auch schon spät und wir waren etwas erschöpft.
Dadurch hatten wir den Hotelier auch falsch verstanden, als er Morten gesagt hatte, mein Fahrrad könnte im gerade ungenutzen Wintergarten stehen. Wir hatten den abends nicht mehr gefunden und waren deswegen mit einigen Hebeaktionen durch das Hotel auf die Frühstückraumlösung gekommen, die den Chef am nächsten Morgen etwas geschockt hatte.
Eigentlich hätte ich mir den Milan sogar direkt neben's Bett stellen können, wenn wir die manuellen Schiebetüren am Wintergarten nicht als Automatiktüren fehlgedeutet hätten, weil unser Zimmer direkt an den Wintergarten grenzte.

bevor wir uns über das für uns noch bereitgestellte Abendbrot hermachten und dieses mit einem Bier hinunterspülten
Der Service war wieder perfekt mit reichlich frischem Salat und Käsebroten auf unserem Zimmer deponiert.

Nach einer etwas peinlichen Situation und der Verbannung des Störenfriedes auf den Parkplatz vor dem Hotel legten wir uns noch wieder für eine weitere Stunde pennen, da es nicht vor 08 Uhr Frühstück gegeben hat.
Ich fand's nicht peinlich und hatte sowieso vorgehabt, den dann trockenen Milan rauszustellen.
Das Frühstück brauchte etwas länger, das Angebot war einfach zu reichhaltig und gut.
Nachdem wir selbigem mit jeweils drei Nachschlägen Ehre angetan hatten und dem Hotelmanager gegenüber das Mißverständnis bzgl. der Unterbringung des "Vogels" erklärt hatten, gab sich dieser etwas besänftigt und nahm noch ein Foto von uns und unseren Gefährten auf.
Der "Hotelmanager" ist sogar ein Niederländer, der sich seit 2008 dort ein schöne Reich geschaffen hat; den Wintergarten hat er erst in der "C"-Zeit ausgebaut. Trotz seiner Wurzeln konnte er mit meinem Velomobil so gar nichts anfangen und bedurfte etwa Aufklärungsarbeit. Hoffentlich hat's was gebracht und er ist jetzt nicht traumatisiert.

Noch ein paar Fotos vom Tag ...
 

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hier noch ein paar ...
 

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und der Rest.
 

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Moin Forum,

die Königs- bzw. Abschlußetappe mit rund 285 km (ein perfekter Winterpokalstart) unserer kleinen Harzrunde fehlt ja noch.
Dummerweise war der Besitzer des Hotels noch früher am Start, um das Frühstück für die zahlreichen anderen Gäste zuzubereiten. Nach einer etwas peinlichen Situation und der Verbannung des Störenfriedes auf den Parkplatz vor dem Hotel
so unterschiedlich können Wahrnehmnungen sein. Ich habe einfach festgestellt, daß der Chef vom Hotel nur geschockt war durch dieses große, weiße Etwas, was wir durch seinen Frühstücksraum und durchs Foyer ins Freie schoben. So eine Erscheinung hatte er noch nie.
Immerhin, als wir dann zum Frühstück erschienen hatte er sich schon wieder eingekriegt und traute sich ja sogar zum Abschied, sich das Gefährt näher anzuschauen.
Das Bufettüffet in dem Hotel war wirklich reichhaltig und wir haben uns auch gut geschlagen.

So gut gestärkt konnten wir erstmal gemütlich in den Ort zurückrollen, nicht, ohne daß ich vorher nochmal das Milan bei der Ausfahrt geräuschvoll aufgesetzt habe, weil ich zu dicht am Rand eine zu hohe Kante erwischt hatte.

Für die weiteren Fahrt, dann auch an dem Transportvogel vorbei hatte mich Morten auf ein Steigung eingestimmt, von der ich allerdings gar nichts mitbekommen habe, weil dieser Hügel mit Schwung gar nicht richtig wahrnehmbar war (die Steigungswarnzeichen in Mortens Navi waren sowieso etwas zufällig verteilt und bildeten nicht richtig den realen Verlauf der Route ab).
Via Gröningen und Helmstedt ging es nach Fallersleben, wo wir einander kurzzeitig verloren, uns jedoch wieder zusammentelefonieren konnten.
Es lief eigentlich ganz gut, eher flach und nur kleine "Maulwurfshügel" die ich gut mit Schwung nehmen konnte, bis , ja bis wir wieder in eine Autofahrergegend kamen. Ich bin meistens auf der Fahrbahn vorgefahren und Morten, um nicht vom Kraftverkehr genervt und bedrängt zu werden langsam auf dem Radweg hinterher. Dabei sind die Navi-Infos nicht immer eindeutig und ich habe auch nicht alles richtig verstanden, wodurch ich dann mal falsch abbog oder auch nicht abbog.
Es kostete auch zusätzlich Zeit, wenn Morten mir bei einem Stop die weitere Strecke erklärte oder wir langsam, wenn die Fahrbahn es zuließ die nächsten Orte oder Abzweige im Rollen zuwarf, während ich mit halb hochgeklapptem Deckel nebenher rollte.
Immerhin hatte ich in der vergangenen Nacht mein Mobilteil nicht im VM gelassen sondern endlich aufgeladen, damit wir so wieder zusammenfinden konnten.
Bei solchen Passagen hätte ich mir Morten schon im VM gewünscht, damit wir zusammen schnell durch diese Dosen-Gebiete kommen.
Aber es ergaben sich auch gute Gelegenheiten eindeutige Strecken relativ weit vorauszurollen, um dann Fotostops zu machen.
Im nächsten Ort Weyhausen legten wir in einem Dönerrestaurant eine Rast ein, wo jeder von uns eine ca. 40 cm durchmessende Pizza vertilgte.
Der Verpflegungsstop war sehr gut. Wir hatten uns eingangs des Imbisses eine Platz gesucht, um halbweg unsere Räder im Blick zu behalten, verspeisten in aller Ruhe unsere großen Pizzaräder und schauten dem Treiben der beiden Pizzabäcker und Dönerhecksler zu, die von einer Hilfskraft unterstützt, alle Hände voll zu tun hatten.
Danach fuhren wir schon in die Dämmerung. Passagenweise bin ich hinter Morten gefahren, was für mich eine ganz verheerende Folge hat. Wenn ich ohne Leistung zu bringen in das "Schau-mir-in-die-Augen"-Rücklicht sehen muß werde ich nach kurzer Zeit müde und brauche Pause. Deswegen beantragte ich die bei Morten und blieb ob der Kühle und Feuchte einfach in meiner angewärmten Schwitzhütte sitzen. Morten war da viel schlechter dran und mußte sehen mit alufolierter Sitzmatte sich ein möglichst geschütztes Eckchen zu suchen, um nicht zu stark auszukühlen.
Für die weitere, zum Teil hügelige Fahrt auf schönen Strecken mit um diese Abendzeit kaum Verkehr einigten wir uns darauf, daß ich irgendwo in den nächsten Orten oder an einem Abzweig zu warten und bis dahin erstmal vorauszurauschen. Diese Lösung war für mich sehr gut. Ich konnte mich richtig auspowern und stellte fest, daß der Vogel mit der richtigen Übersetzung und ordentlich Drehzahl auch an leichten Steigungen sehr gut zu beschleunigen ist. An geeigneter Stelle stellte ich den Vogel an dem Straßenrand, zuerst mit aufgeklapptem Deckel, um den meisten Wasserdampf raus zu lassen und dann wieder geschlossen. So döste ich dann ein paar Minuten vor mich hin und wachte meistens auf, wenn ein Scheinwerfer im Rückspiegel Morten ankündigte.
Weiter ging es über Embsen, den drei "-gellersen" und Bahlburg nach Asshausen, wo wir zunächst der Bahnlinie HH-Hannover folgten, um dann kurz hinter Stelle dem Deich des Asshausener Mühlenbachs in Richtung seiner Mündung bei Wuhlenburg in die Elbe zu folgen. Die den Weg bildenden Betonplatten lagen krumm und schief und so kam Felix nur sehr mühsam voran.
Da waren sie wieder, meine 3 Probleme.;) Langsam hinter Mortens Rücklicht hinterher ohne Anregung für meine Kreislauf. Ich hatte einige Sekundenschlafphasen, meistens mit kurzen Traumsequenzen, die aber immer rechtzeitig endeten, sodaß ich nie komplett vom Weg abkam. Deswegen brauchte ich dann noch eine Schlafpause. Als es dann auf einsamen Asphaltstraßen weiter ging konnten wir immerhin nebeneinander fahren und die Rücklichthypnose fiel weg, trotzdem war es für mich ein Kraftakt nicht einzuschlafen.
Bei Morten fand mein Vogel in einer ruhigen Hinterhofecke an einen Baum angekettet und unter einer Motorradplane seine Schlafstätte und wir legten uns auch für ein paar Stunden zur Ruhe.
Nach einer kalte Dusche und einem gemütlichen Frühstück rollte ich nachhause. Großstädte sind nicht so richtig das Revier von Velomobilen und direkt an den ersten Hauptverkehrsadern von Morten weg bin ich auf Radwegen geschlichen. Dann schaute ich auf dem Weg nach Norden noch in Kampnagel vorbei, aber Björn hatte erst Nachmittags Arbeitsbeginn.
Weiter ging es auf meinem "Lieblings-Radschnellweg" aus Hamburg raus. Weiter im Norden fuhr ich über Wilstedt und Wakendorf II nach Kisdorferwoldt und habe mich dann verleiten lassen nach Kisdorf abzubieten, was mir ganz gutem Kraftfahrverkehr und noch ein paar hms einbrachte. Nächstes Mal werde ich die Strecke über Hüttblek, Struvenhütten nach Schmalfeld nehmen.
Ja, so endete, bei schönstem Herbstwetter die für mich spontane Harzrunde. In der Gegend bin ich nicht das letzte Mal geradelt, einzig braucht es gute Routen mit möglichst wenig unangenehmen Passagen wie rund um Salzgitter oder Wolfsburg.
 

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Hallo miteinander,

am letzten Samstag habe ich mal das gute Wetter genutzt, um ein Café anzusteuern, von dem mir @spreehertie während unserer gemeinsamen Harz-Tour erzählt hatte: "Unser kleines Café" in Volzrade. Auf Anregung eines ADFC-Radtourenleiters habe ich ebenfalls angefangen, mich mit der Routenplanung via Komoot zu beschäftign, u.a. weil man die damit gefahrenen Strecken auf die Webseite des Winterpokals exportieren kann. Ein weiteres Feature, welches ich bei dieser Gelegenheit selbst ausprobieren wollte, ist das Einbinden von Fotos, die man unterwegs aufgenommen hat. So kann man hinterher leichter nachvollziehen, wo das jeweilige Bild entstanden ist.
Los ging es an der U-Bahnstation "Burgstraße", von wo ich zunächst der Veloroute 8 in Richtung Bergedorf gefolgt bin. Auf Höhe der Boberger Niederung habe ich mich als nächstes zur Bille orientiert, da ich nicht durch Lohbrügge hindurchfahren wollte. Kurz vor dem Bahnhof in Bergedorf habe ich dann herausgefunden, warum die o.g. App bei der Streckenplanung partout einen Abschnitt auf der Gegenseite entlang führen wollte: -kurz vor dem Einkaufszentrum CCB, auf dem ehemaligen Gelände der Post, wird gebaut und der Geh-/Radweg davor ist deswegen aufgehoben. Sowas ist echt praktisch! An der Sternwarte vorbei und über den hiesigen Friedhof führte mich der weitere Weg dann durch Wiesen, Felder und Wäldchen nach Hohenhorn. Durch dieses Dorf sind wir bereits ungezählte Male hindurch gefahren. Was ich bisher aber nicht wusste ist, daß der Kirchturm der dortigen Kirche als Triangulationspunkt für die von Carl Friedrich Gauß durchgeführte "Landesaufnahme" (sprich Vermessung) des Königreiches Hannover gedient hat. Und zu Ehren dieser Leistung sind die in einem Netz aus Dreiecken zusammengefassten Referenzpunkte auf dem alten 10 DM-Schein abgebildet worden.
In Gülzow stand ein Hinweis auf eine Streckensperrung der Straße nach Lütau. Optimistisch wie ich bin, bin ich trotzdem erstmal weitergeradelt um zu sehen, ob man nicht vielleicht doch irgendwie durchkommen könnte. An der Baustelle angekommen wurde mir jedoch schnell klar, daß das, ohne Brücke, nur mit nassen Füßen enden würde. Aber wozu hat man ein Navi dabei? Also habe ich auf dem Bildschirm des Gerätes in die Umgebung eingezoomt und hatte Glück: -es führt ein schmaler Weg aussen um die Baustelle herum. Als ich kurz vor dem entsprechenden Abzweig war, kam mir ein anderer Radler entgegen, der wohl auch diese Umfahrung genutzt hat. Weniger angetan war ich von den zwei Pkws, die kurz darauf folgten, auch wenn diese sich redlich bemühten, mir Platz zu machen. Aber naja, irgendwo müssen die Einheimischen ja auch lang fahren.

Hinter Basedow stieß ich an den Lanzer See, welcher im Sonnenschein funkelnd dalag. Spätestens auf der hier verlaufenden Doppelspur aus Beton würde man mit einem Mehrspurer den Spaß verlieren, weil diese einfach zu schmal ist und deren Zustand zu wünschen übrig lässt.
Von der Brücke über den Elbe-Lübeck Kanal habe ich, auch wenn auf dem Wasser nichts los gewesen ist, ein Foto geschossen. Ich mag einfach Wege, die sich verheißungsvoll bis zum Horizont erstrecken. Auf Höhe der Zweedorfer Tannen waren auf einer Wiese mehrere Dutzend Kranichpaare dabei, sich für ihre weite Reise zu stärken. Ich hatte extra das Handy rausgekramt, um diesen imposanten Anblick festzuhalten, doch ist die Aufnahme beim Hochladen in Komoot leider als Einzige verloren gegangen.
Kurz vor Gresse bog ich nach Süden ab und habe Boizenburg entlang der B5 nördlich umfahren. Am Abzweig nach Neu-Gülze konnte ich die B5 endlich wieder verlassen und nun wurde die Strecke wirklich schön. Es ging auf schmalen baumbestandenen Wegen durch zahlreiche kleine Dörfer und die Niederungen der Flüsse Schaale, Sude und Kanke ins Storchendorf Preten. Meister Adebar hatte sich zwar schon abgesetzt, aber die vielen Nester in und um das Dorf verdeutlichen, das dieser hier einen reich gedeckten Tisch vorfindet. Im Ort ging es links durch den Seeburger Polder und weiter parallel zur Sude. Auf den Weiden rechts und links stand allerhand Milchvieh und am Aussichtsturm "Sude Kiekut" legte ich eine kurze Rast ein, um bei einer Banane den weiten Blick über die Wiesen und Knicke zu genießen.

Kurz vor Rosien kam ein weiterer Abzweig, dem ich folgte. Die Straße verläuft hier durch ein kleines Waldgebiet und die Sonne hatte an den vor ihrem Licht geschützen Stellen noch Rauhreif und weiß gepuderte Flecken übrig gelassen. Glatt ist es zu meiner Erleichterung jedoch nirgends gewesen. Hier entschied ich mich, den direkten Weg nach Volzrade zu verlassen und stattdessen einen Umweg nach Lübtheen zu machen. Hintergrund war, daß ich wieder mal vergessen hatte, vor dem Aufbruch eine Filiale meiner Bank aufzusuchen. Und nur mit Münzen im Portemonnaie war ich mir sicher, im Café nicht weit zu kommen.
Unterwegs bin ich an einem Wohnhaus vorbei gekommen, welches aus Raseneisenstein erbaut worden ist. Dieses Material ist typisch für die Niederungen um die Lübtheener Heide und dicht bei dem etwas entfernter gelegenem Dorf Göhlen befanden sich im 4. und 5. Jahrhundert zahlreiche Rennöfen, wo dieses Erz verhüttet worden ist. Bevor ich den Ortsrand von Lübtheen erreichte, hatte ich noch eine Begegnung mit einem Tier, welches ich eher in einer anderen Klimazone erwartet hätte. Doch ein kleiner Zirkus hatte hier sein Winterquartier genommen und ließ seine vierbeinigen Mitarbeiter auf einer an die Straße grenzenden Wiese das Grass abweiden.
In der "Lindenstadt" Lübtheen wurde ich schließlich fündig und konnte meine fehlenden Finanzen aufstocken. Den hiesigen Bäcker ließ ich links liegen, da ich mich zu dem Zeitpunkt noch auf den Besuch des "Kleinen Cafés" im Gutshaus von Volzrade gefreut habe.

Am Gutshaus angekommen musste ich jedoch zu meinem Bedauern feststellen, daß man hier kurzfristig eine geschlossene Gesellschaft verköstigte und daher daß Café für den Publikumsverkehr dicht war.
Als Randonneur kommt man viel herum und mir fiel sogleich eine Alternative ein: -beim Abfahren der Strecke von HH-B hatten wir in Neuhaus Station gemacht und dabei die dort gelegene Filiale des auch in Lübtheen ansässigen Bäckers frequentiert. Also das Rad herum gedreht und auf ging's. Nunmehr wieder der geplanten Strecke folgend hatte ich gerade in Lübtheen-Gudow ein weiteres aus Raseneisenstein erbautes Gebäude fotografiert, als ich in der Ferne einen lauten Krach vernahm, welcher zunehmend näher kam. Ich blieb also stehen und wartete gespannt darauf zu ergründen, was wohl die Ursache für diesen Lärm bilden würde. Des Rätsels Lösung waren zwei Jugendliche, die Ihre Mountainbikes mit Hilfe von im Rahmendreieck montierten Rasenmähermaschinen motorisiert hatten und laut knatternd mit einem "Affentempo" durch das Dorf düsten.
Ein Auspuff war dabei Fehlanzeige. Ich hoffe, daß deren weitere berufliche Karriere zwar auf diesen Erfahrungen aufbauen kann, jedoch in stillere Bahnen führen wird. Die Nachbarn werden es ihnen auf jeden Fall danken... .

Auf dem Weg durch Neu-Lübtheen brach nochmal die Sonne durch die Wolken und zwischen den Bäumen der Allee, welcher ich gerade folgte, konnte ich immer wieder den Schatten von mir und meinem Lieger entlang flitzen sehen. Es war zu dem Zeitpunkt zwar erst kurz vor halb Vier Uhr nachmittags, aber man konnte mit Fug und recht bereits von "Abendsonne" sprechen, da sich diese bereits merklich dem Horizont angenähert hatte. Der Kuchen bei dem Bäcker in Neuhaus war zwar solide, aber nicht spektakulär. Jedenfalls brachte es mir den mittlerweile dringend benötigten Energieschub und da ich eine gewisse Abneigung verspürte, denselben Weg hin- und wieder zurück zu fahren, machte ich mir Gedanken über die weitere Strecke. Die Region des Amtes Neuhaus bietet viele kleine Wege, auf denen es sich herrlich radfahren lässt.
So bog ich hinter Gülze rechts in einen Feldweg ab, um einen Teil der eigentlich recht wenig befahrenen B195 zu umgehen. In der Ferne sah ich, wie sich die letzten Sonnenstrahlen durch die Wolken gezwängt haben und wollte eigentlich von diesem tollen Farbenspiel in Blau- und Rottönen ein letztes Foto aufnehmen. Doch leider war es dem Akku meines Smartphones, trotz des Transportes in einem Ski-Handschuh, mittlerweile zu kalt geworden und er hatte daraufhin seinen Dienst eingestellt. Daher fiel dies in die Rubrik "das verpasste Foto".
Kurz darauf kreuzten zwei Hirsche in der Dämmerung meinen Weg. Überhaupt gibt es hier reichlich Naturräume, wo sich "Fuchs und Hase gute Nacht sagen". Die B195 verlassend folgt der weitere Weg Richtung Soltow noch einmal der Sude. Doch ist diese in der Dunkelheit, wie auch die Elbe, der ich anschliessend folge, mehr zu erahnen denn zu sehen.

In Lauenburg geht es hinüber an das andere Ufer, denn ich möchte lieber im Flachen nach Hause fahren. Durch das stille Artlenburg geht es parallel zum Elbdeich zur Elbbrücke bei Geesthacht. Die Ampel an der dortigen Baustelle erfordert nochmal Geduld, doch in mir ist eine Ruhe und Gelassenheit, die mich auch diese Verzögerung mit Langmut ertragen lässt. Es folgen als letzte Höhepunkte noch Altengamme und das Horster Moor, bevor sich die Gebäude der Stadt wieder um mich schließen und ich auf grünen Schleichwegen nach Hause zurück gelange.

Insgesamt bin ich, trotz der kalten Witterung, zwar wieder mal länger als geplant unterwegs gewesen. Doch die in rund 12 h brutto gefahrenen knapp 208 Km sind es auf jeden Fall wert gewesen. Anbei noch ein paar Impressionen dieses schönen Tages.

Gruß
Morten
 

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Moin zusammen,

langsam kann man daran gehen, auch mal wieder etwas längere Touren zu fahren. So wird dieses Jahr die Tour "Rund um [das Dorf] Berlin" in verschiedenen Varianten angeboten:

18.02.2023 ca. 130 Km "Gravel-Tour". Start ist um 08 Uhr am Schloss Eutin
Weitere Infos, die Anmeldung & den Link zu der Strecke gibt es hier: HaLaRa-Webseite => Aktuell

11.3.2023 ca. 205 Km Tour zum "Einrollen". Diese wird erstmals auch unter der „Schirmherrschaft“ der neu formierten ARA- Schleswig- Holstein als Trainings-Brevet stattfinden. Es wird verschiedene Startorte geben und die digitale Brevet-Karte kann ausprobiert werden.
(Achtung! Es gibt dafür keine Homologation für PBP, aber wertvolle Trainingskilometer).
Weiteres dazu demnächst auf der Webseite des ARA Schleswig-Holstein (ganz nach unten scrollen.)

Hier die Strecke aus dem letzten Jahr als BEISPIEL: BRouter - Rund um das Dorf Berlin 2022

Ich plane beide Termine wahrzunehmen und würde mich über den/die ein oder andere/n Mitfahrer/-in sehr freuen.

Gruß
Morten
 
N'Abend,

hier mein Bericht zu der Tour "Rund um [das Dorf] Berlin - Gravel" am letzten Samstag:
-nachdem ich einige Tage zuvor noch einen MTB-Reifen auf die Hinterradfelge gezogen hatte, riss mich mein Wecker um 03:30 Uhr morgens unsanft aus dem Schlaf. Es blieb gerade genug Zeit für eine Katzenwäsche und zum Einpacken der benötigten Sachen wie Werkzeug, Notration, Wasser und Regenklamotten, dann hieß es auch schon zum HH-Hbf. zu radeln, um den Zug nach Kiel zu erwischen. Gegen kurz nach 07 Uhr war ich dann in Eutin angekommen und machte mich auf die Suche nach einer bereits geöffneten Bäckerei, um das ein oder andere Backwerk für das 1. und 2. Frühstück zu erstehen. Auf einen Tipp der Bäckereiverkäuferin hin begab ich mich, da bis zum Start noch etwas Zeit war, anschliessend in die Altstadt, wo auf dem Marktplatz Stände für Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch, Blumen, Kleidung und andere Kurzwaren aufgebaut wurden. Ich wollte noch etwas Obst und wurde schnell fündig. Um kurz vor Acht wartete ich dann vor der Einfahrt zum Eutiner Schloss auf das Eintreffen weiterer Mitfahrer. Gerald ward als erstes gesichtet, doch drehte dieser zuerst noch eine Runde um das Schloß, bevor er sich zu mir gesellte. Kurz darauf kamen dann Mitfahrer Nr. 3 und 4., beides ebenfalls Randonneure und langjährige Weggefährten von Gerald, hinzu. Pünktlich um Acht, und gerade als wir losfuhren, setzte ein leichter Nieselregen ein. Also warf auch ich mich in Regenklamotten und folgte dem Trio auf verwinkelten Schleichwegen aus der Stadt.
Die erste Herausforderung für uns sollte nicht lange auf sich warten lassen. Schon kurz nach Verlassen der Stadtgrenze galt es einen schlammigen Hohlweg, den "Braaker Mühlenweg" zu meistern. Ich hatte mich gegen das Aufziehen eines BMX-Reifens auf das VR entschieden und musste diese (Fehl-)Entscheidung dort gleich büßen, als ich mich das erste Mal auf die Seite gelegt habe. So konnte ich erstmals auch den Kantenschutz am Sitz meines Wolf&Wolf seiner Bestimmung entsprechend einweihen. Zum Glück war der Matsch weich, doch flog mir dabei die Kette ab. Nachdem ich diese wieder auf das HR-Ritzel gehoben hatte, machte ich mich an die Verfolgung des bereits ausser Sicht geratenen Trios.
Die Kameraden hatten mein Fehlen bemerkt und warteten netterweise an der Einmündung auf den nächsten Wirtschaftsweg. Im raschem Wechsel folgten Asphalt- und Sandwege, wobei ich mich mal mit dem einen, mal mit dem anderen Teilnehmer unterhielt. Kurz vor der Wöbser Straße sammelte ein Mitfahrer mit dem Vorderrad einen Schlehendorn auf. Ihm war klar das wenn er diesen herausziehen würde, sein Reifen die Luft verlieren würde. Aber mit dem daran befindlichen Ast weiterzufahren hätte diesen wahrscheinlich bald von selbst herausgezogen. Also fügte er sich in das Unvermeidliche und gemeinsam machten wir uns an den Austausch des Schlauchs. Das ging fix und kurze Zeit später ging die Fahrt weiter.

Am Torhaus in Seedorf, einem Überbleibsel des dortigen Gutshofes, sammelten wir einen weiteren Mitfahrer ein, der hier auf uns gewartet hatte.
An diversen Seen vorbei ging es auch immer wieder durch kleine Waldstücke, die sich mit Abschnitten durch Wiesen, Moore und Felder abwechselten. I.d.R. bin ich gut mitgekommen und wo der Boden mal zu morastig wurde, wartete man auf mich. Ein paar Passagen waren nur per Pferd oder zu Fuß zu passieren, sofern diese nicht gleich ganz durch einen an der Einmündung aufgeschütteten Erdwall gesperrt waren. Da meine Mitfahrer ebenfalls keine Lust auf Portagen hatten, haben wir uns dann hierfür spontane Umgehungen gesucht.
Um kurz nach halb Zwölf Uhr mittags sind wir bei der Bäckerei Michely in Hartenholm eingefallen. Die Verkäuferin hatte Mitleid mit uns (fast) "ersäuften Katern" und half uns mit einem (oder zweien) süßen Teilchen und einem Becher heißem Kaffee dabei, die Lebensgeister wieder zu wecken. Um ihren Langmut nicht unnötig zu strapazieren, wagten wir uns ca. eine 3/4 h später erneut hinaus in den Regen. Die Stimmung war gut und in flottem Tempo ging es in den nächsten Wald in Richtung NSG "Barker Heide". Da der Track hier auf einem Pfad mitten durch den Wald verlief, und ich die Vier dabei nur unnötig aufhalten würde, bin ich auf einem festen Waldweg parallel zu der Gruppe gefahren und war sogar zuerst am Treffpunkt. Ok, ich gebe zu, das mein Waldweg sicherlich um einiges besser zu befahren ging.
Auf dem Abschnitt am Rande des Ortes Bockhorn entlang bekam ich dann deutlich vor Augen geführt, warum ein Liegerad nicht die beste Wahl für so eine Tour ist: -hier schlängelte sich ein schmaler Trampelpfad auf und ab durch das Gebüsch und innerhalb kürzester Zeit waren meine Mitfahrer ausser Sicht. Zu meinem Glück warteten diese jedoch am Ende, kurz vor der Überquerung der Bockhorner Landstraße, auf mich.
Nachdem ich eine Lücke im Verkehr abpassen musste, hieß es erneut zur Gruppe aufzuholen. Leider habe ich mich "im Eifer des Gefechtes" am nächsten Waldrand erneut auf die Seite gelegt, da mir mein 20"-VR auf dem nassen Boden weggeschmiert ist. Der "Big Ben" hat bei solchen Bedingungen, wie wir sie dort vorfanden, einfach zu wenig Grip.

In Fahrenkrug verließ uns unser Mitfahrer vom Torhaus wieder, da er dort noch seine (Schwieger?)Eltern besuchen wollte. Dem Verlauf der B-206 / Bramstedter Landstraße folgend ging es nach Bad Segeberg hinein und der zwischenzeitlich abgeflaute Regen nahm wieder zu. Hier entschied sich auch unser Mitfahrer aus Preetz dazu, lieber in Richtung Heimat anzudrehen. Zu Dritt folgten wir als nächstes dem südlichen Ufer des Großen Segeberger Sees, wobei selbst der Weg stellenweise unter Wasser stand. Unsere Bremsen waren, ob des raschen Abriebs der Beläge durch Nässe und Sand, bei dem auf und ab der Uferlinie zunehmend in der Nähe des Verschleisslimits. In Quaal wollten meine Mitfahrer in einer Bushaltestelle einen kurzen Stopp einlegen, um das Ende des Regens abzuwarten. Mich drängte jedoch ein dringendes Bedürfnis dazu, die Grenzen des Dorfes möglichst rasch hinter mich zu bringen, um mich hinter einem Knick zu erleichtern.
Ich war gerade fertig und auch der Regen hatte aufgehört, als ich meine Kameraden die Straße entlang kommen sah. So konnte die Fahrt gleich weitergehen.

Zwischen Westerrade und Pronstorf wühlten wir uns durch die noch im Bau befindlichen sandigen Zufahrten zu und von der neu entstandenen Brücke über einen Zufluss in den Wardersee. Auf dem Weg zum nächsten "Highlight", dem NSG Heidmoor mit seiner Niederung, überquerten wir dort auch die noch schmale Trave. So schön es dort ist, kann ich jedem nur empfehlen, besser bei trockener Witterung hierher zu kommen. Denn der Weg über die Wiesen und Hügel ist anscheinend ohne Maschinen und nur mit sandigem Lehm unterfüttert worden. D.h. hierauf stand das Wasser und an Fahren war grösstenteils nicht zu denken. Selbst meine Mitfahrer hatten ihre liebe Not, mit dem Crosser oder dem Gravelbike drüberweg zu eiern. Auch die stellenweise vorhandenen vermosten Plankenwege waren nur mit höchster Vorsicht zu bewältigen.
In Sarau hat dann der Pannenteufel bei Gerald zugeschlagen und er musste einen kleinen Splitter aus Flintstein aus dem Mantel seines Vorderrades pulen. Die weiteren Wirtschaftswege aus Asphalt waren anschliessend ein Klacks. Nach einem Blick auf die Uhr meinte Gerald, dass wir es wohl noch rechtzeitig für den Zug um 17 Uhr nach Lübeck zum Bahnhof schaffen würden. Also hieß es "Kette rechts und ab dafür".
Um 16:55 Uhr waren wir nach rund 129 Km am Bahnsteig von Eutin, wo ich mich geschafft aber glücklich von meinen Mitfahrern verabschiedet habe. In HH-Rahlstedt, bis wohin der Zug nach Hamburg auf Grund von Bauarbeiten nur verkehrte, bemerkte ich dann, daß auch ich mir einen Platten eingefangen hatte. Zu meinem Glück war das Loch nur sehr klein, so daß ich es mit 2x Nachpumpen dennoch auf eigener Achse nach Hause geschafft habe. Die Tour war eine bemerkenswerte Erfahrung, doch denke ich nicht, das es eine Wiederholung meiner Teilnahme mit dem Wolf & Wolf geben wird. Dafür würde ich wenn eher einen Lieger mit zwei großen Laufrädern und Stollenreifen vorziehen.
Anbei noch ein paar Impressionen von Unterwegs.

Gruß
Morten
 

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Moin zusammen,

da Björn S. und ich beide vorhaben, einen 600er am nächsten WE zu fahren, und bis dahin noch etwas Training gebrauchen konnten, haben wir uns am letzten Samstag spontan zu einem 300er verabredet. Zur Auswahl standen unser Audax S.-H. 300er zur Ostsee und eine bis dato noch nicht weiter ausgearbeitete Strecke nach Parchim. Weil uns beide das Neue gereizt hat, ist die Entscheidung schnell für letzteres Ziel gefallen und ich machte mich am Freitagabend daran, per BRouter und Komoot schnell noch einen entsprechenden Rundkurs zu erstellen.
Kurz nach Acht Uhr am nächsten Morgen ist Björn dann bei mir eingetrudelt. Nachdem wir noch den Track auf sein GPS-Gerät aufgespielt hatten, konnte es losgehen. Zunächst folgten wir der Strecke von Claus Czycholls altem Startort in HH-Horn aus der Stadt, welche uns nach Barsbüttel und via Stemwarde und Kuddewörde stetig gen Osten führte. Seltsamerweise routet einen der Track im RR-Profil mit möglichst wenig Verkehr des BRouters auf der Landstraße via Hamfelde/Lauenburg und Mühlenrade nach Groß-Schretstaken. Da Björn jedoch die kleinen Feldwege südlich davon gut kennt, sind wir stattdessen via Dahmker und Basthorst dorthin geradelt. Es folgten kleine Dörfer und Orte wie Talkau, Güster, Göttin und Gudow, welche wir zügig passierten. Die Durchfahrt in letzterem Ort ist mittlerweile komplett neu asphaltiert und lässt sich gut fahren. In Zarrentin haben wir auf dem Südende des Schaalsees kleine Wellen bemerkt, welche ein weiteres Anzeichen für die frische Brise gewesen sind, welche uns auf unserem Weg durch M.-V. stetig voran getrieben hat.
In der Altstadt von Wittenburg erwartete uns ein glattes Granitpflaster und wir passierten die Kunstinstallation des Eingangs zu der "U-Bahnstation Rathaus" in der Großen Straße. Hier hat uns der BRouter wieder mal auf eine unangenehme Abkürzung durch eine kleine Seitenstraße mit verschiedenartigem Pflaster zur Rennbahnstraße geführt. Stattdessen sollte man besser der Großen Straße bis zur Bahnhofsstraße folgen, um via Rosenstraße zur Dreilützower Chaussee zu gelangen. In unserer Begeisterung über den exzellenten Radweg entlang der L042 haben wir wohl den Abzweig zur K27 nach Gammelin verpasst, was uns aber erst bei Erreichen des Dorfes Dreilützow aufgefallen ist.

Björn ist dafür gewesen, zu dem Abzweig zurückzufahren. Ich dagegen hatte, nach einem Blick auf die Karte in meinem Navi, einen kleinen Weg entdeckt, welcher uns direkt nach Süden zu unserem Track zurückführen würde. Das dieseer aus Schotter, Sand und Katzenkopfsteinpflaster bestand, hat bei keinem von uns Begeisterungsstürme ausgelöst. Doch unverzagt folgten wir der anfangs gewundenen Strecke aus dem Dorf. Björn mit seinem MBB und schmalen RR-Reifen hatte dabei seine liebe Not, auf dem losen Untergrund nicht wegzurutschen. Nach einem letzten Blick auf das am Stadtrand von Wittenburg gelegene Alpincenter gelangten wir zurück auf den ursprünglich geplanten Track, welche sich als kürzlich neu geteerte Kreisstraße offenbarte. Der Ausbau reichte jedoch nur bis zum Ortsrand, dann folgte eine mäßig ebene Asphaltstraße.
An dem Schnittpunkt mit der K26 ist die Kreuzung mittlerweile einem Kreisverkehr gewichen, doch endete der Teer dahinter erneut. Während wir noch beratschlagten, ob wir auf dem Schotter weiterfahren sollten oder nicht, passierten uns einige Traktoren und Mopeds, welche von sandigen Staubwolken umweht waren. In Anbetracht der schlechten Erfahrungen mit der vorherigen "Off-Road" Passage haben wir uns dann entschieden, der ausgeschilderten Umleitung via Parum, Walsmühlen und Warsow zu folgen, um zu unserem Track zurückzugelangen.
Über Goldenstädt gelangten wir in das Gebiet der "Fischteiche in der Lewitz", einem Feuchtgebiet, durch welches auch die "Müritz-Elde-Wasserstraße führt. Hinter Spornitz stießen wir auf die B191, entlang welcher ein hervorragend ausgebauter Rad- u. Fußweg zu unserem Etappenziel Parchim führt. Hier begegneten wir zahlreichen RR, welche die exzellente Oberfläche ebenfalls zu einem wahren Temporausch genutzt haben. Nachdem sich das Stadtgebiet um uns geschlossen hatte, hat uns der Track auf eine ruhige Nebenstraße in Richtung Altstadt geleitet. Dort angelangt umrundeten wir die aus Backsteinen errichtete Kirche St. Marien, deren Anfänge bis ins 13. JH zurückreichen.
Da uns die Umleitung einige Zeit gekostet hatte, diskutierten wir am Rande des rund um die Kirche gelegenen Platzes unser weiteres Vorgehen.
Eine spontane Abkürzung hätte uns beim Finden der notwendigen Strecke noch mehr Zeit gekostet, daher wählten wir die Option weiterhin dem Track zu folgen. Bevor wir jedoch die Stadt verließen, haben wir einen kurzen Blick auf den am Rande des Stadtgebietes befindlichen Wockersee geworfen. Mit einer Größe von 60 Hektar und einer Wassertiefe von im Schnitt nur 3,8 m wird dieser im Volksmund "Pütt" (Pfütze) genannt, welches sich in heutiger Zeit auch als Name auf die Stadt Parchim übertragen hat.
Auf kleinen Sträßchen gelangten wir an Friedrichsruhe vorbei zur B321 nach Crivitz. Während wir diese Straße entlang radelten, sind mir die zahlreichen Gedenksteine für die Opfer der hierauf zu Ende des 2. Weltkrieges erfolgten Todesmärsche ins Auge gefallen. Dabei hat es sich um Märsche von Inhaftierten aus den KZ des Naziregimes gehandelt, welche vor den anrückenden Alliierten in Richtung Ostsee "evkuiert" worden sind. Wer dabei vor Erschöpfung, Hunger und Krankheit umgefallen ist, der ist von den diese Trecks begleitenden Wachen erschossen worden.
Ich finde diese Art des Gedenkens macht das ungeheure Ausmaß dieser Schrecken und des damit verbundenen Leids um so deutlicher sichtbar.

Auf dem Abschnitt hinter Crivitz ist Björn vorgefahren und hat wohl während eines Telefonats mit seiner Frau von Zuhause eine Zeit mitbekommen. Via Pinnow ging es nun auf oder parallel zur B321 nach Schwerin hinein. Nach Durchquerung des Stadtteils Mueß sind wir hügelan nach Neu-Zippendorf mit seinen, im Vergleich zur Altstadt, modernen Plattenbausiedlungen und dem Schweriner Funkturm gekurbelt.
Leider hat Björn dabei dermaßen aufs Tempo gedrückt, das ich letzteren zu meinem Bedauern nicht habe fotografieren können.
Jedenfalls haben wir uns im anschließenden Stadt- bzw. Industriegebiet aus den Augen verloren. An einem für ihn geschlossenen Bahnübergang bin ich nochmals auf Sichtweite herangekommmen. Da er danach aber auf der stark frequentierten B321 weitergefahren ist, während ich es vorgezogen habe, den parallel dazu verlaufenden Rad- und Fußweg zu benutzen, bin ich ab ca. Schwerin-Wüstmark nur noch allein unterwegs gewesen. Im Kopf habe ich dann unsere im Verlauf des Tages geführten Gespräche rekapituliert und mir ist klar geworden, dass er, um seine Zielzeit von 22 Uhr zu halten, ganz einfach von dannen ziehen musste. Deswegen habe ich Björn keinen Vorwurf gemacht, denn auch während eines Brevets ist es nicht ungewöhnlich, das man sich begegnet, ein Stück zusammen fährt und, wenn das Tempo zu unterschiedlich ist, jeder nach seiner "Facon" einzelnd weiterfährt.

Nach dem Ort Stralendorf bin ich wieder auf die bereits durch die Umleitung während des Hinweges bekannte Strecke gekommen. Den Rad- und Fußweg zwischen Walsmühlen und dem gleichnamigen Ausbau kann ich nicht empfehlen. Darauf hätte ich auf dem Hinweg, auf Grund von kurz hintereinander quer über den Weg verlaufenden Wurzelaufbrüchen, beinahe eine Trinkflasche verloren. Die auf dem Weg zurück gen Westen benutzte Straße ist dagegen viel besser zu befahren.
In Badow forderte das zuvor gefahrene hohe Tempo (27er Netto-Schnitt bis Parchim) dann seinen Tribut: -ein vor dem in der Ortsmitte befindlichem Herrenhaus gelegenes und mit einer Sitzbank ausgestattetes Buswartehäuschen hat mich magisch angezogen.
Hier gönnte ich mir erstmal eine ausgiebige Pause, um in Ruhe etwas Brot und Kuchen zu essen und um mein (wieder mal) leeres Smartphone an die mitgeführte Powerbank zu hängen. Das mit dem Timing dafür muss ich noch besser hinbekommen, damit die Lücken in der Aufzeichnung meines Weges nicht ganz so groß ausfallen. Kurze Zeit später ist ein Duo RRlerinnen an mir vorbei gefahren, doch ich verspürte keine Motivation, mich an diese dranzuhängen. Stattdessen habe ich noch etwas meine Pause genossen und habe mich erst weitere 10 Minuten später erneut auf den Weg begeben.

Ab Krembz habe ich wieder gewusst, wo genau ich mich befunden habe, bin ich hierüber doch schon häufiger nach Gadebusch gefahren.
Am Dutzower See habe ich noch einen kurzen Fotostopp eingelegt, auch um die daran vorbei führende historische Kopfsteinpflasterstraße zu knippsen. Diese ist, selbst wenn man auf dem daran entlang befindlichen Sandstreifen fährt, sowohl mit dem Einspurer und mehr noch mit dem VM ein Graus.
Aber sie ist nun mal der kürzeste und (fast) Auto-freie Weg nach Ratzeburg bzw, Mölln.
Via Salem und Schmilau kam ich endlich nach Mölln, wo ich mich wie ein Verdurstender, der in die rettende Oase gelangt, fühlte.
Zur Erklärung: -mir war kurz zuvor der letzte Rest Trinkwasser ausgegangen. Da ich von meinen bisher absolvierten Brevets gewusst habe, dass in der Nähe des Elbe-Lübeck-Kanals eine Tankstelle mit langen Öffnungszeiten liegt, hieß es hier erstmal Wasser zu bunkern und erneut Energie in Form von Brot, Eis und Kuchen einzuwerfen. Weil es gegen kurz vor 22 Uhr nun eindeutig gedämmert hat, habe ich auch gleich noch meine gelbe Reflexweste und Reflexstreifen angelegt. So gestärkt und gewappnet habe ich mich auf den "Endspurt" begeben, um die letzten noch zu bewältigenden 50-60 Km gen Heimat herunter zu radeln.

In Grönwohld und Lütjensee lockten mich Abkürzungen nach Hause, doch ich bin stur dem lilanen Faden auf meinem Navi Richtung Norden gefolgt und via Siek und an Ahrensburg vorbei über die Walddörfer nach Hamburg hinein geradelt. An der Einmündung zur Fuhlsbütteler Str. habe ich, trotz Kamera an der Ampel, kein Grün erhalten. Selbst die danach bemühte Fußgängerampel lässt einen (streng genommen) nicht in einem Umlauf auf die andere Straßenseite wechseln. Jede/r möge daraus seine/ihre Schlüsse ziehen, was die Priorisierung des nicht-motorisierten Verkehrs in Hamburg angeht... . Wie auch immer, gegen kurz nach 01 Uhr morgens bin ich dann, nach total 339 Km und einer Fahrzeit von rund 15 3/4 h brutto, wieder zuhause angekommen. Meine Erkenntnis daraus ist, das sich, mit etwas weniger Tempo am Anfang, auch die rund 600 Km des nächsten Brevets machen lassen sollten. Anbei noch ein paar Impressionen von unterwegs sowie die modifizierte Wegstrecke zum nachfahren. (Ohne den Abstecher bis nach Schwerin hinein.)
 

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Moin,
ich hoffe das passt hier rein,
ARA Hamburg hat ja für die 600er Abendstarts vorgesehen. Wo ist denn da Grund für?
PS: habe ein normales Rad und werde bestimmt 35+ benötigen. Oder sollte ich lieber was mit Morgenstart anvisieren?
Grüße
 
Grund aus meiner Sicht Training für PBP und dass du am Sonntag ein bisschen mehr Zeit Erholung hast, um Montag wieder auf der Arbeit frisch zu sein. Find ich ätzend, zwei Nächte auf dem Rad, wenn dann würde ich nach jüngsten Erfahrungen am Samstagabend eine Schlafpause einlegen, wenn Zeit da ist. Kommt natürlich auch drauf an ob du freitags ausgeruht startest oder der Tag schon früh beginnt und nach der Arbeit direkt zum Brevet. Viel Spaß, ich fand die Strecke letztes Jahr sehr anstrengend, wurde aber wohl etwas entschärft. Frühstart würde ich persönlich immer vorziehen :)
 
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