Nachdem ich mit dem Tippen dieses Berichtes zu lange gebraucht habe, folgt hier nun Teil 2:
Auf dem Weg nach Coppenbrügge neigte sich der Tag langsam seinem Ende zu und ich konnte meinen Blick ein letztes Mal über die Ausläufer des Wesergebirges schweifen lassen. In Peine angekommen war die Nacht bereits hereingebrochen und ich konnte an der dortigen Kontrolltanke ein weiteres Mal meine Wasservorräte auffüllen. An Gifhorn vorbei führte mich der Track bei Waddekath in das nächste Bundesland: Sachsen-Anhalt. Mittlerweile war die Nacht schon weit vorangeschritten, es mag wohl 04 Uhr morgens durch gewesen sein, und ich schaute mich nach einem Ort für ein Nachtlager um. Da das Buswartehäuschen in Peckensen über eine ausreichend breite Bank verfügte, beschloss ich, mich hier für ein paar Stunden aufs Ohr zu hauen. Die Temperaturen waren noch recht erträglich, daher genügte mir meine Regenjacke als Zudecke. Von der lautstarken Diskussion des gegenüber der Bushaltestelle beheimateten Ehepaares wurde ich nach rund 3,5 h wach. Nachdem ich mich zunächst verfahren hatte, da mein Navi nach dem Tausch der Akkus noch am hochfahren gewesen war, fand ich schließlich den korrekten Abzweig aus dem kleinen Dörfchen hinaus.
Mit den frühen Strahlen der aufgehenden Sonne gelangte ich in das gerade erwachende Salzwedel hinein. Die alte Hansestadt hat viele historische Gebäude vor dem Verfall bewahrt und diese bildeten nun ein willkommenes Fotomotiv für mich. Nachdem ich bisher keine größere Mahlzeit zu mir genommen hatte, meldete sich nun mein Magen mit deutlichem Knurren zu Wort und verlangte nach einem kräftigen Kalorienschub. Zum Glück konnte mir eine Ortsansässige eine Bäckerei empfehlen und ich ließ mir dort erstmal ein ordentliches Frühstück schmecken. Mit frischen Kräften machte ich mich erneut auf dem Weg zwischen Lüchow und Arendsee hindurch zur Elbe. Die Elbbrücke der B191 bei Dömitz hatte ich ebenfalls erst vor kurzem passiert und befand mich nun im nächsten Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern. Langsam aber sicher machte sich das Quecksilber des Thermometers auf dem Weg nach oben, so daß mir in der Gegend der Lübtheener Heide bei Vielank bereits, trotz Zufuhr von lauwarmen Wassers, langsam die Zunge am Gaumen zu kleben begann. Die Kontrolltanke in Neuhaus/Elbe erschien mir wie die rettende Oase und ich gönnte mir zur Erfrischung erstmal ein Eis und ein Alsterwasser. Nach einiger Zeit war mein Gehirn wieder zum Denken in der Lage und ich konnte frohen Mutes meine Tour fortsetzen. Nach den Flussauen des Niedersächsischen Elbetales folgten noch ein paar flache Hügel und via Lüttemark kam ich nach Büchen, wo ich sogleich die nächste Eisdiele ansteuerte. Diese war bereits gut besucht und auch ich kam nach ein paar Minuten Wartezeit in den Genuß des leckeren Eises. Leider gab es dort nur warme Getränke, sodaß ich nochmal zur Tanke im Ort zurückfahren musste, um auch Wassernachschub fassen zu können. Auch wenn ich mich jetzt zunehmend besser auskannte, zeigte mir der Track doch noch den ein oder anderen Schleichweg, welchen ich bisher noch nicht kennengelernt hatte. Um 19 Uhr abends bin ich dann, nach etwas über 600 Km, wieder daheim gewesen. Die Fahrzeit von insgesamt 35 h Brutto zeigte mir, das der CHR, trotz aller Pausen, deutlich schneller als der Alpentourer ist.
Anbei noch ein paar Eindrücke von unterwegs sowie der Track zum nachfahren.