Brevet H-B-K 2018

ist der "Mark of Sky" aus Aalen, derjenige mit dem ehemals verunfallten CHR, der zum Vendetta ähnlichen MBB umgebaut wurde und der jetzt auf hpv gebrauchtradliste die Vendetta mit langer Kettenstrebe für über 3000 Euro verkaufen will?
Die Frage von Spreehertje warum Verkauf des Cruzbikes würd mich auch interessieren...
 
Mein HBK 2018

Nachdem ich Mi/Do sommerlich aber doch ziemlich beladen angereist war, konnte ich mich Freitag akklimatisieren, anmelden und viele bekannte Gesichter begrüßen.

Wenn es denn einen Plan oder Überlegung gab, dann die, mehr tagsüber zu fahren und nachts zu schlafen. Das mit dem Schlafen in Nacht „0“ vor dem Start ging schon mal schief – viel zu heiß in der Bude unterm Dach. Nach dem ersten heißen Brevettag war mir der kühle Abend und die Nacht dann zu schade zum Schlafen, am nächsten Morgen in Messinghausen angenehm frisch und nach einem Frühstück fit für den Tag, dann zu schnell, d. h. noch am frühen Abend in Rösrath und noch ohne Bettschwere, die sich dann in der kommenden Nacht einstellte und für einen guten Schlaf Montag früh von 3 bis 6 in Messinghausen sorgte. Von da an war ich wieder im Plan, Tagfahrt ins Ziel ;-)

Zum Start schieben wir nach einem gemeinsamen Frühstück auf die Straße. Von den Ansprachen bekomme ich weiter hinten nichts mit. Aber das Feld setzt sich pünktlich um 6 in Bewegung und unter einer Schnur mit vielen Landeswimpeln werden wir auf das Abenteuer HBK entlassen.
Ich geselle mich dann zu den anderen VMs hinter Jochen im Führungsfahrzeug. Sobald dieser entschwindet übernimmt @Guzzi Navigation&Pace. Die ersten km sind neu gegenüber der letzten Ausgabe und vermeiden die B5 gegen die aufgehende Sonne.
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Erste Straßensperrungen und Umleitungen ignorieren wir und finden bei weggefräster Fahrbahnoberfläche einen passablen Radweg. So viele Sperrungen und Umleitungen habe ich noch auf keinem Brevet erlebt – aber dem ausgewiesenen Track konnten wir vertrauensvoll folgen. Klasse vorbereitet, abgefahren und nachrecherchiert von Michael&Co.
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Da uns Michael schon vorgewarnt hatte, uns nicht viel eher als 3 in Berlin/Nauen weiterziehen zu lassen, steuerten wir eh auf eine längere Pause in Nauen zu. Uns so erreichten @Guzzi, @Radfahrer, @Bergschnecke und ich gegen viertel nach 1/halb 2 das Freibad in Nauen, wo die HBK-Crew schon Bänke im zunehmend sich verdünnisierenden Schatten aufgebaut hatte. Drinnen gab‘s ein reiches Nudel- und Reisbuffet und vor allen Dingen kühle Apfelschorle satt. Nach dem Vormittag unter Schleierwolken kam jetztz die Sonne mit voller Hitze raus. Die bald eintreffenden ersten Rennradfahrer haten auch schon reichlich Salzstreifen auf den Trikots.

Sehr fix mit seinem QuattroVelo war auch Gert unterwegs und zischte als erster kurz vor 3 Richtung Ditfurt. Hier war auch der erste Streckenteil neu. Der Bahnübergang, der letztes Mal für einige Stürze gesorgt hatte, wurde umfahren. Dafür war es jetzt richtig heiß und trocken in Brandenburg – erinnerte mich ein bißchen an unsere Etappe in der Provence letztes Jahr mit @leines_jk und @Skipper, also Gas geben und für ordentlich Lüftung sorgen und Spaß haben.
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Konzentration in der Stadt Brandenburg bei vielen Pflaster und Straßenbahnschienen.
Schweißtreibend waren dann 2 geschlossene Bahnübergänge, der 2. kurz vor der Elbe, bevor es durch das idylische Wäldchen mit verlockendem Badesee ging. Hier spannte CatWeezle himself eine rote Girlande über die Straße. Ich kuschelte mich da in den Schatten eines ebenfalls wartenden PKWs.

19:15 h dann nach ein paar leichten Hügeln in der Abendsonne erreiche ich Ditfurt und schiebe dort das steile Pflaster hoch – gefühlt noch einmal rund um das Dorf, bis ich die dortige HBK-Crew treffe. Ich sei aber spät diese Jahr ;-).
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Da ich seit Nauen grad 1 l Wasser getrunken habe, zischt das Weizen jetzt, dann dusche ich schnell und spüle gleich Hemd und Hose durch, bevor ich mich am schönen Buffet stärke und noch 2 l Schorle nachkippe.
20:45 h fahre ich weiter und nach ein paar km klebt schon wieder der Gaumen. Aber ich habe 3 l Getränke an Board und die Temperaturen sind jetzt sehr angenehm. Quedlinburg, und dann geht es bei buntem Abendhimmel in den Harz.
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In der Dunkelheit verschwindet auch die Zeitanzeige meines Tachos und es kurbelt sich fortan zeitlos. Die vor Trendeburg ignorierte Straßensperrung führt mich an Wagen und LKWs wie von einem FilmSet vorbei. An einem Lichtpilz stehen 2 Leute, nehmen aber keine Notiz.
Nach der Weserüberquerung und im Angesicht eines Schildes, das 10% Steigung für 3 km ankündigt, werfe ich die Kette vorne auf das kleinere Blatt – für die nächsten ~500 km bis zur 2. Durchfahrt in Messinghausen.
In der Zwischenkontrolle an der Tanke in Lüttgenrode erfrage ich die Uhrzeit: 2:15h. Aha, außer, dass es in 2,5 h hell wird, sagt mir das jetzt auch nichts und ich kurbel beschwerdefrei weiter.

5 Stunden später um 7:15h bin ich in Messinghausen und zu faul, die schwere Kiste die Rampen zur Schützenhalle hochzuschieben. Also langsam hochdrücken und sich vornehmen, beim nächsten Mal, vernünftiger zu sein.

Wunderschön, die Mannschaft jetzt beim Frühstück zu anzutreffen und gleich mitzufrühstücken.

Nach dieser Pause folge ich meinem Biorhythmus und strample jetzt weiter auf und ab Richtung Rösrath/heimische Gefilde. Über Threema bekomme ich die Nachricht von einem befreundeten VM-Fahrer aus dem Siegtal, dass die Strecke ja in der Nähe vorbeiläuft und er vorbeikommt. Einige Chats weiter treffen wir uns dann an der Zwischenkontrolle in Buschhütten.
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Wegen der Hitze und Steigungen hat er dann doch das Auto genommen ;-) und begleitet mich mehr oder weniger bis nach Rösrath, wo schon die Familie vor Ort ist. Nach der willkommenen Dusche freue ich mich dann auch über Bärbels RoteGrütze, sehr lecker.
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Und es ist immer noch hell und ich nicht richtig ko – also weiter, der Rückweg nach Messinghausen soll ja auch nicht so anstengend wie der Hinweg sein. Bis nach Lindlar ist es nur leicht ansteigend und auch die Stücke entlang Listertalsperre und Biggesee lassen sich gut fahren.
Hinter Attendorn geht s nach nach Helden rauf und hinter der Zwischenkontrolle in Finnentrop nach Fretter geht‘s dann schon länger und auch steiler aufwärts und es kommt die 2. Nacht.
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Und dann habe ich auf den letzten 50 km bis nach Messinghausen, dass es kreuz und quer, raut und runter geht. Manche Stellen erkenne ich wieder, dort vor 4 Jahren dann geschoben zu haben, heuer geht‘s im DFxl per Kurbel – aber sehr langsam.
Gegen ungefähr 1 nicht so weit weg von Messinghausen kommen mir @Guzzi und @Radfahrer entgegen. Und ich bin froh, gegen 2 dort wieder zu landen, esse und dusche erstmal und sinke dann in einen tiefen Schlaf – bis Björn mich weckt und ich mit @Sturmvogel frühstücken kann.
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Die Sonne scheint und jetzt geht‘s mehr oder weniger flach zurück nach Hamburg. Bin gespannt, wie sich die Beine erholt haben, denn vor ein paar Stunden waren die für nicht mehr viel zu gebrauchen.
Und sie haben sich erstaunlich schnell wieder erholt.
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Nach 6 Stunden bin ich in Lindern, wo ich wieder auftanken kann, Ludgers Zucchinni-Puffer probiere und sogar ein Eis die Pause versüßt. Und dann noch mal genau 6 Stunden nach Hamburg und dort um kurz nach 8 abends herzlich begrüßt von Michael „Wir haben Dich schon etwas früher erwartet.“ Er überreichte mir Pokal und eine Weingummischnecke im Farbton meines DFxls.

Auf dem letzten Stück noch ein Reifenwechsel. Der rechte ONE beulte aus. Ein 406er Mantel war dann auch das einzige benötigte Ersatzteil. Dafür habe ich die 4 Ersatzmäntel und 7 Schläuche gern durch die Gegend gefahren.
Und wieder habe ich auch viel zu viel zu futtern mitgehabt. „Rosinenbrötchen haben es die gesamte Tour und auch wieder zurück nach Köln geschafft.Von dem Duzend Riegeln habe ich auch nur 3 geschafft.
Noch auffällig bei dieser Tour war das viele Wild, früh morgens ein Wildschwein, 3 Füchse, Rebhühner, 2 Rehe und im Harz sauste etwas Dachs ähnliches kurz vor mir durch den Lichtkegel und rummste auch gegen den Bug.
Bis zum Schlafen war ich wie vor 4 Jahren 44 Stunden unterwegs, fühlte mich aber trotz der Wärme besser und hatte keine toten Punkte zu überwinden noch Anzeichen von Halluzinationen bemerkt. Vielleicht waren die abendlichen Regenschauer damals anstrengender. Den Knien und Haxen hat die Wärme wohl auch gut getan.

Aber richtig besonders machen HBK die gut gelaunten und hilfsbereiten Unterstützer an den Kontrollpunkten mit ihren Buffets, Getränken, Schlafmöglichkeiten und guten Wünschen. Die haben meist noch weniger geschlafen als wir Teilnehmer. Daher ein gaaanz großes Dankeschön an alle Beteiligten vor Ort und hinter den Kulissen!! Die auf der HBK-Seite veröffentlichten Fotos zeigen, wie schön bunt alles war. Und was haben die teilnehmenden Taiwanesen, Koreaner, Thailänder und Randonneure aus Hongkong jetzt für ein Bild von Deutschland, so sie das erste Mal hier waren? Hitze, kleine Dörfer und ein paar Kleinstädte mit Kopfsteinpflaster wie Nauen, Stadt Brandenburg, Schönebeck, Bad Oeynhausen und sonst Wald, Wiesen und kleine steile Straßen?
Es war am Dienstag, den ich noch im Ziel in Großhansdorf verbracht habe, auch schön mitzuerleben, wie sie nach und nach glücklich reingekommen sind.

Grüße - Hajo
 
ie vor Trendeburg ignorierte Straßensperrung führt mich an Wagen und LKWs wie von einem FilmSet vorbei. An einem Lichtpilz stehen 2 Leute, nehmen aber keine Notiz.
Da musste ich kurz mit dem wichtigen Wachmann diskutieren, nach dem ich seinen harten Job anerkennend bewundert hatte ließ er mich "aber bitte zügig" passieren.
 
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