Gutscheinsystem im Online-Handel

Neulich, online, bei der Vorratsversorgung mit Tiernahrung wieder über die Bestandskundenpflege gestolpert: 3% Rabatt für Neukunden, 2% Treuebonus für Bestandskunden. (n)
Gibt's nicht nur da. Wir haben vor ein paar Jahren wegen Umzug nach 'nem Kredit für eine neue Wohnung gesucht. Ein Kreditvermittler warf als bestes Angebot eins von der Bank aus, die unsere Girokonten führt. Aber leider hatte ich dort schon selber nachgefragt und ein Angebot bekommen, das schlechter war als alles, was sonst so zu haben war.

Verarschung ist das nicht. Die Kunden wollen das so ...
Bei dieser Art Argumentation geht mir regelmäßig der Hut hoch. Nur weil die Kunden mitmachen, heißt das noch lange nicht, dass sie das wollen. Es ist nur die beste angebotene Alternative, also Verarschung bzw. das hier:
Die Kunden wollen billig … die Gutscheine helfen dabei, die Illusion von billig umzusetzen.
Es gibt auch in meiner Verwandschaft Leute, die aus der Marktdominanz von HP schließen, dass eine Speedmachine ein besserer Tieflieger sein muss als ein Baron. So viel zum Thema "der Markt hat Recht".
Und weiß eigentlich jemand, wohin die ELASTISCHEN Reflektor-Hosenklettbänder verschwunden sind? Mein Vorrat geht langsam aus und ich bin kurz davor, mir selber welche zu nähen. Radhändler in meiner Gegend sagen mir, "die Kunden wollen" die nichtelastischen, aber die sind bei meiner Wadenform untauglich.
 
das wäre eine tolle Sache und wenn es nur 1 Tag wäre. der Anblick der internetgesteuerten "Handyzombies", die planlos umherirren müsste göttlich sein

Nee, die würden noch apatischer auf ihren Bildschirm starren und hoffen, wieder ein Verbindung zu bekommen. Um einen positiven Effekt zu erreichen, müßtest du das Netz länger als 1 Tag abschalten.
 
"Handyzombies", die planlos umherirren

...dann müssten die Funkzellen auch abgeschaltet werden, sonst würden sie den ganzen Tag, Kopf nach unten Knopf im Ohr mit ihren Freunden bequatschen, wie sehr ihnen das Internet fehlt. Das planlose Umherirren wäre also unverändert.

Aber das Schlimmste wäre, das wir uns hier nicht darüber austauschen könnten...:ROFLMAO:
 
Radhändler in meiner Gegend sagen mir, "die Kunden wollen" die nichtelastischen

Wenn Radhändler für ihre kaufmännischen Leistungen ausreichend bezahlt würden, könnten sie sich leisten beide Sorten für Endkunden bereit zu halten.

Der Verlust von Waren- und Serviceangeboten um die Ecke, und der Verlust von Produktqualität, ist der Preis den viele Kunden bezahlen müssen, wenn ein Großteil der Kunden, wegen dem günstigsten Preis online einkauft. Im Onlinehandel haben Blenderartikel bessere Chancen an den Mann und die Frau gebracht zu werden, als im klassischen Radladen.
 
Warum? Du musst daran denken, dass jeder Marketing-Fuzzi der sich sowas ausdenkt, auch Endkunde bei anderen Dingen ist.
Zwei Beispiele habe ich bereits genannt - die Kunden können nur unter den Angeboten wählen, die sie auch bekommen.
Ich will nicht kritisieren, dass Händler das anbieten, was sie gut verkaufen können. Dass das nicht unbedingt das ist, was für die Kunden auch das Beste wäre, ist eben der Preis, den wir für den freien Markt zahlen. Ich finde es aber ziemlich oberflächlich, wenn jemand "das Beste" und "das Beste, was man kaufen kann" gleichsetzt und daraus, dass ich etwas kaufe, den Schluss zieht, dass ich auch genau das haben will.
Und wirklich schlimm finde ich, dass der freie Markt auch dann mit Zähnen und Klauen gegen Eingriffe verteidigt wird, wenn das resultierende Angebot weit weg von dem ist, was der Umwelt, der Volxgesundheit oder ähnlichen, langfristig oder global wichtigen Werten gut tut. Nicht dass das in diesem Thread passiert wäre, aber schlimm finde ich's trotzdem.
 
Im Onlinehandel haben Blenderartikel bessere Chancen an den Mann und die Frau gebracht zu werden, als im klassischen Radladen.
Blenderartikel? Meinst Du sowas hier :ROFLMAO::
https://www.bike-components.de/de/Truvativ/Pedalunterlegscheiben-p27642/
https://www.bike-components.de/de/SKS/MS-Bundbolzen-p43817/
https://www.bike-components.de/de/SKS/Schiebebruecke-fuer-Chromoplastics-p37385/
Das sind alles Dinge, die ich seit Anfang Dezember mal gesucht und jeweils auf einer Rundtour durch 5-7 Radläden im Münchner Nordwesten nicht ein einziges Mal gefunden habe. Bei den Pedalunterlegscheiben weiß ich inzwischen allerdings, dass ich sie bei einem Liegeradhersteller hier um die Ecke bekommen würde.
 
Im Onlinehandel haben Blenderartikel bessere Chancen an den Mann und die Frau gebracht zu werden, als im klassischen Radladen.

Umgekehrt. Im Radladen nehme ich halt notgedrungen mit was gerade da ist. Beim bestellen vergleiche ich dreimal, denn da habe ich die Wahl.

Reifen z.B. die letzten, die ich beim Händler gekauft habe, waren Road Cruiser. Es waren die einzigen 406er die es gab. Die würde ich nie online kaufen. Da kaufte ich Shredda (teuer) und Nutrak (billig) und mit beidem zufrieden...... Der Händler ist übrigens ok, nur nicht auf Liegeräder spezialisiert. Gute, hilfsbereite und kompetente Werkstatt. Den Sinn eines guten Händlers sehe ich darin, dass er aus einem unüberschaubaren Angebot eine stimmige Auswahl trifft (für die Zielgruppe des Ladens, nicht für jeden). Ich kann mich also bei diesem oben genannten Händler drauf verlassen, dass er mir wirklich kompetent bei jedem Ebike helfen kann. Das ist seine Spezialisierung. Brauche ich nur einen schnellen 406er Reifen, nehme ich nicht übel, dass das nicht vorrätig ist. Ich erwarte ja bei Elmi auch nicht billiges rosa blümchenzeugs für Kinderräder - und im Spielwarenladen kein VM.

Ärgerlich ist dass es bei uns kaum mehr Einzelhändler gibt, weil sie das nicht begriffen haben. 08/15 Sortiment ahnungslos vertickt statt fachkundige Spezialisierung. Die gehen ein. Die spezialisierten ziehen ihre Kundschaft aus einem sehr sehr großen Radius an und florieren.
 
Ne, Du bildest Dir Deine Meinung schon selber … was auch gut & richtig ist. Nur manche Schlussfolgerungen Deinerseits und insbesondere die herablassende, teils beleidigende Meinungsäußerung Deinerseits, daran musst Du noch erheblich arbeiten, wenn Du etwas bewirken und nicht nur stänkern willst.
 
Ich will nicht stänkern, sage wie ein Kind oder einer der nicht lügen will seine ehrliche Meinung. Fast alle tun das nicht, die können nix dafür, haben sich so erziehen lassen. Blöd nur das Sie die Wahrheit weder sprechen noch vertragen
 
Meinst Du sowas hier :ROFLMAO::

...alle 3 Artikel habe ich Vorrätig in meinem kleinen Tante-Ema-Laden. :D bin aber kein Onlinehändler :X3:

Mit Blenderartikel meine ich zweitklassige Komponeten die hauptsächlich über ihre Optik den Kunden ansprechen wollen,
aber im Gebrauch nicht so viel taugen auch wegen den Folgekosten. z.B. Mavic Laufräder

Es waren die einzigen 406er die es gab
in dem Fahrradladen wo ich früher gearbeitet habe, hättest du nicht mal die bekommen, weil wir spezialisiert waren auf RR, MTB, Trekking und Citybikes. Klappräder waren höchst selten mal gefragt. Das meinte ich aber nicht mit Blenderartikel.

Ich bin auch nicht auf Liegeräder spezialisiert, weil es in meinem Kaff keine Liegeradfahrer gibt, und aus kaufmännischen Gründen.

Früher gab es hier in unserem Dorf bis zu 3 Fahrradläden, im größeren Nachbarort 4 , aktuell sind es 0,5 hier, und 1,0 drüben. :eek:

Das Fahrradladensterben wird auf alle Fälle weiter gehen, da bin ich mir sicher und wenn der Beratungsklau noch weiter zu nimmt, nützt es auch nicht viel sich zu spezialisieren. Wenn der E-Bike-Boom abschwillt werden da auch noch ein paar weitere Läden dicht machen.
 
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und wenn der Beratungsklau noch weiter zu nimmt
Ich möchte gerne Fachhändler unterstützen, inzwischen erlebe ich aber bei den wenigen, welche noch existieren, oft genug eine ziemliche Beratungswüste. Wenn mir dann aufgrund fehlenden Fachwissens falsche Teile verkauft oder eingebaut werden, bin ich oftmals im Internet, insbesondere in Fachforen, deutlich besser beraten. Trotzdem finde ich es zum ko...n, dass die Fachhändler aussterben.

Noch schlimmer ist es bei Handwerksleistungen, welche ich nicht selber leisten kann. Meine Heizungstherme wurde falsch eingebaut. Die Ursache für den ständigen Druckverlust habe ich erst nach vielen Jahren gefunden. Um diesen zu beseitigen müsste die Therme derart demontiert werden, dass Folgeschäden nicht ausgeschlossen sind:mad:.
 
welche noch existieren, oft genug eine ziemliche Beratungswüste.

Ich bin mir nicht sicher ob es wirklich die besten Fahrradläden sind, die bis jetzt übrig geblieben sind. Früher hatte man wirklich die Wahl in welchem Fahrradladen man sein Geld lässt. Da konnte der Kunde den Händler seines Vertrauens finden und nutzen. Genauso wie Händler noch sowas wie Stammkunden hatten, denen dann berechtigter Weise, bester Service und Konditionen zu kamen. Ich glaube das ist auch schon fast ausgestorben.

Wenn ich den Vergleich ziehe zum Aussterben von HiFi- und Fernsehfachgeschäften, dann sind da eher die schlechteren Läden übrig geblieben.

Bei solchen Entwicklungen bleiben wohl in erster Linie die Läden übrig, denen es immer schon in erster Linie ums Geldverdienen ging. Die Läden denen es um gute Produkte und Kunden geht, kommen als erstes an ihre Grenzen, wenn sich Kaufkraft verändert.

Es gab in Rheda-Wiedenbrück mal einen weithin bekannten Laden und Spezialisten für Kaffeemaschienen, aber als ich mir dann auch mal eine gute Solis Kaffeemühle kaufen wollte, war der schon dicht. :( ...Preis wäre mir egal gewesen.
 
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Ich möchte gerne Fachhändler unterstützen
ich ja auch, doch warum bringt es der Fachhändler nicht hin mir ein Teil zu bestellen. Ich bin ja bereit seine kaufmänischen Kosten & Risiken zu vergüten und einen Mondpreis für eine Messerspeiche zu bezahlen die er nur einmal alle 2 Jahre verkauft.
Darf der Einzelhändler denn nicht beim Einzelhändler bestellen zum Weiterverkauf?
 
doch warum bringt es der Fachhändler nicht hin mir ein Teil zu bestellen

...weil der Fahrradhändler von solchen "Geschäften" Pleite geht. Du kannst dir die Frage selbst beantworten, wenn du Umsatz und Gewinnmarge in Verhältnis zum entsprechenden Zeitaufwand setzt.

Ersatzspeichen sollte man da kaufen, wo man das Laufrad oder das Fahrrad gekauft hat. Für die Läden macht es Sinn, die Speichen zu bevorraten. Das gehört zum Servicebereich eines Fahrradladen. Der Servicebereich wird über den Verkauf quer finanziert. Wenn da eines Tages nur noch der Servicebereich gebraucht wird, ist der Ladenbesitzer gut beraten, wenn er den Laden dicht macht.

Darf der Einzelhändler denn nicht beim Einzelhändler bestellen zum Weiterverkauf?

...doch das darf er, aber es wird seiner Kaufmannsseele schmerzen.:cry:

um was für eine Speiche ging es denn ?o_O
würde mich interessieren, ob ich die vorrätig gehabt hätte :sneaky:
 
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Hallo zusammen,

Ich bin mir nicht sicher ob es wirklich die besten Fahrradläden sind, die bis jetzt übrig geblieben sind.

Bei uns hat sich die Qualität wenige geändert. Ich wohne in einer Stadt mit rund 57000 Einwohnern, die unmittelbar an Düsseldorf grenzt. Trotzdem ist in den vergangenen 30 Jahren kein Händler wegen der Konkurrenz von dort oder des Internets verschwunden. Als ich hierhin zog, gab es zwei Fahrradläden und eine Filiale von Karstadt Sport. Letztere ist dem Schrumpfungsprozess von Karstadt zum Opfer gefallen. Einer der Läden hat irgendwann geschlossen, dafür kamen drei dazu: Ein Garagenladen ohne feste Öffnungszeiten, ein Laden zog aus einer Nachbarstadt zu und einer gab nach relativ kurzer Zeit auf, nachdem er wegen Krankheit länger geschlossen war. Dafür öffnete ein anderer neu, so dass wir zur Zeit drei Fahrradläden haben, die weniger auf einen Fahrradtyp als vielmehr auf bestimmte Marken (vermutlich mit Gebietsschutz, einer bestimmt, denn der ist in der ZEG) spezialisiert sind, sich also Konkurrenz machen. Und man höre und staune, seit wenigen Jahren gibt es einen weiteren Händler, der sein Sortiment Spezialräder (u.a. Hase) ständig erweitert. Der profitiert sicher davon, dass er im Umkreis keine Konkurrenz hat.

Wenn ich den Vergleich ziehe zum Aussterben von HiFi- und Fernsehfachgeschäften, dann sind da eher die schlechteren Läden übrig geblieben.

Hier gibt es, trotz der Ansiedlung von Saturn vor wenigen Jahren, noch drei alteingesessene Läden dieser Sparte. Irgendwie scheint der Schwanengesang "Internet und Ketten machen inhabergeführten Einzelhandel kaputt" mancherorts dann doch nicht zu stimmen.

...weil der Fahrradhändler von solchen "Geschäften" Pleite geht. Du kannst dir die Frage selbst beantworten, wenn du Umsatz und Gewinnmarge in Verhältnis zum entsprechenden Zeitaufwand setzt.

Das mag stimmen, wenn andere potentielle Kunden im Laden sind. Wenn er aber solche Bestellungen in Zeiten ausführt, in denen es niemanden zu bedienen gibt, rechnet sich das schon ganz anders. Zudem besteht die Gefahr ;), dass der so zufrieden gestellte Kunde wiederkommt und vielleicht sein nächstes Fahrrad dort kauft, weil er den Händler schätzen gelernt hat.

Ersatzspeichen sollte man da kaufen, wo man das Laufrad oder das Fahrrad gekauft hat.

Das funktioniert spätestens dann nicht, wenn man es gebraucht gekauft hat, es den Laden nicht mehr gibt oder weit entfernt ist (z.B. nach eigenem Umzug). Vom Kauf im Baumarkt etc. will ich da gar nicht reden.

Für die Läden macht es Sinn, die Speichen zu bevorraten. Das gehört zum Servicebereich eines Fahrradladen.

Sollte gehören. Ich bin in mehreren Fällen damit gescheitert, ein Schaltkettchen für eine Sachs 3x7 zu kaufen, obwohl Fahrräder mit dieser Schaltung dort verkauft wurden (ich hätte zu zweit gehen sollen: Einer lenkt den Händler ab, der andere schraubt das gewünschte Kettchen aus einem der Fahrräder ;)). Der größte von den Händlern wollte mir mit der Autorität seines Meisterbriefes über dem Tresen einreden, dass das Kettchen für die 5-Gangnabe passe, obwohl es völlig andere Abmessungen als das mitgebrachte gerissene hatte. Der Laden hat aufgrund einer riesigen Stammkundschaft leider auch überlebt und inzwischen einen anderen Inhaber.

Gruß, Klaus
 
Wenn er aber solche Bestellungen in Zeiten ausführt, in denen es niemanden zu bedienen gibt, rechnet sich das schon ganz anders.

Versuch mal zu überschlagen wieviel Zeit dieser Händler mit und für den Speichenkunden braucht, dann rechne den Betrag in einen Stundenlohn um und überschlag dann mal, welcher Stundenlohn erwirtschaftet werden müsste um am Ende des Monats alle Rechnungen bezahlen zu können. (Ladenmiete,Strom, Heizung, Steuerberater, Versicherungen, Kreditzinsen.....und dann will er ja noch etwas Geld mit nach Haus nehmen für seine Lebenshaltungskosten, Familie, Urlaub, Pipapo. Da würde er in jedem Facharbeiter-Job mehr verdienen.

Einzel-Speichenverkauf die bestellt werden muss, ist zu keiner Tageszeit ein Geschäft, sondern eine Gefälligkeit, Liebhaberei oder Hobby.

Du musst immer bedenken für den Händler läuft die Zeit, ab dem Punkt wo er sagt "guten Tag, womit kann ich ihnen helfen....
 
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