Hi zusammen,
(ich hatte jetzt länger nicht geguckt und diesen Thread auch noch überlesen...)
Ich habe ja in meinem Retroroadster auch die Variante mit dem Nebeneinandersitzen gewählt. Das war auch eine optische Designentscheidung, weil ich etwas bauen wollte, was eine Oldtimer-Assoziation weckt. Bei mir ist das meiste reiner Luxus - viel Nutzen hat das Teil nicht. Allerdings hole ich häufiger damit Leute vom Bahnhof ab. Da fehlt mir dann aber noch der Kofferraum (ist aber eine andere Baustelle, kommt demnächst bei mir im Thread).
Ich bin von vornherein von größeren Dimensionen ausgegangen. Drängelgitter passieren zu können, kam in meinem "Lastenheft" nicht vor. Allerdings durch Poller durchzukommen, ist natürlich praktisch. Das schaffe ich in den meisten Fällen auch noch, obwohl meine Kiste echt breit ist (Spur vorn ca. 140cm). Aber ich fahre viel Strasse und mache eine bewegliche Verkehrsberuhigung.
Ich habe mich aber auch verschätzt oder vermessen, je nachdem wie man das sieht. Ich wollte eben den von
@stan genannten Manta-Effekt mit Aussenellbogen nicht so haben. Und ich hatte einen Bauplan, wo hinten eine 66cm Spur angegeben war. Mein VC hat nun eine Sitzbreite von ca 118 cm! Und das ist echt nicht nötig. Ich bin auch nur ein Schmalhans, aber ich würde sagen 100cm reichen. Wenn man die Anregung von
@Solarfreak aufgreift, und versetzt baut, auch weniger.
(Die Spur vorn und hinten ergab sich aus den alten Bauplänen von Williams Mourlot. Und wegen der schmalen Spur hinten ist die besagte Breite vorn, damit man nicht ausserhalb der Kipplinien sitzt).
Bei mir ist die Bank allerdings ein zentrales tragendes Teil für die Karosserie. Da kam versetztes Sitzen nicht in Frage.
Ja und es viel kommunikativer und ggf. kuscheliger. (Mit der Liebsten und dem VC im Sonneruntergang am See... was man so für Ideen hat...
)
Mit den Lücken in der Polsterung darf die auch nass werden, ohne dass sich Wasser sammeln würde und der Hintern feucht wird.
Ich hatte auch schon Einzelsitze, da gab es einen minimalen Versatz....
Ich habe bisher keine Motoren verbaut, deswegen ist es nahezu zwingend, dass die mitfahrende Person auch mit tritt. Das blaue Teil wog 60 Kilo, der Retroroadster 75 Kilo - wenn ich da noch eine Person zusätzlich bewegen soll, reicht meine Kondition nur sehr kurz.
Gleichermaßen macht es dann Sinn, der mitfahrenden Person eine eigene Schaltung zu geben. Sonst lässt sich die Kraft schwer synchronisieren. Bei mir gibt es als an beiden Plätzen 3x7 Gänge. Ich schalte über Drehgriffe. Die mitfahrende Person über die Hebel.
Absurd lustig ist der häufige Hinweis von begutachtenden Passanten - "da kann ja nur einer lenken"
Was meines Erachtens noch wichtig ist, ist die Anpassbarkeit - ein meinem Fall ein verschiebbares Tretlager. Die Liebste ist vielleicht immer gleich groß - aber mal fährt die Tochter mit, oder zum Treffen jemand ganz anderes. Zum Tretlager Verschieben brauchts aber auch einen Eingriff in die Kette, da habe ich einen verstellbaren Umlenkmechanismus.
Zur Tretlagerüberhöhung und Effizienzen: Ich kann nicht so richtig liegen, dann tut mir der Nacken weh. Ich brauche 60 Grad Lehnenneigung. Und bei Tretlagerüberhöhungen bekomme ich Bauchschmerzen beim Treten. Ich brauche 120 Grad zwischen Lehne und Tretlager. D.h. bei mir ist üblicherweise der Sitz höher als das Tretlager - üblicherweise auch die 10 cm, die
@stan schildert.
(In dem alten Schinken "Einfälle statt Abfälle - Chopperfahrräder" ist 15 cm unter Sitzkante als ergonomisch bestes Maß angegeben)
Ich habe übrigens keine Türen, sondern tiefe Ausschnitte. Da habe ich meine Möglichkeiten gesehen, Gewicht zu sparen und Steifigkeit zu steigern. Das bewirkt aber, dass man Einsteigen muss (und nicht sich erst setzt) - und beim Einsteigen braucht man Platz zum Stehen. Bei mir passte das so mit dem Abstand zum Lenker, aber eine Kugel anfuttern dürfte ich mir nicht.