Großes Kettenblatt + großes Ritzel = steiferer Antrieb?

Irgendwie muss man halt auch die eher mässige Übersetzungsspanne gesund beten. 52:11=4.72 ist jetzt ja eher was für seltene oder kurze Steigungen oder gorillamässige Fahrer. Gegenüber (70:11):(39:36)=5.87 ein gewaltiger Rückschritt.

Bislang bedeutete Radfahren am Berg dass der Antrieb wegen Kettenblattwechsel weicher wurde. Ausserdem kostet ein Kettenblattwechsel Schwung. Jetzt profitieren die Gorillas natürlich vom steifen Antrieb da kann man kurze Steigungen durchdrücken und den Schwung mitnehmen auch wenn die Trittfrequenz suboptimal ist. Ist natürlich nicht nachhaltig, an längeren Steigungen ist nix mehr mit Schwung mitnehmen.

Vermutlich wird sich das beim Milan nicht durchsetzen. Nur mit steilen Sitzen kann man drücken.

Was hindert einen daran 2x12 zu fahren. Packen das die Schaltwerke?
 
Nur mit steilen Sitzen kann man drücken.
und gesunde Knie brauchst auch... da hab ich lieber etwas weicher, aber dafür effizienter abgestuft.
Wollte aber mehr drauf hinweisen, dass, wenn die Ritzel alle grösser werden, auch die Kettenblätter proportional grösser werden müssen, und da stösst man vielleicht an Grenzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
wenn die Ritzel alle grösser werden, auch die Kettenblätter proportional grösser werden müssen, und da stösst man vielleicht an Grenzen.
Ich frage mich gerade, ob das nicht ein "back-to-the-roots" ist... "Damals" (meine Erinnerung sagt: späte 80er/frühe 90er) waren Ritzel insgesamt größer - 13er Startritzel waren normal und 14er waren nichts ungewöhnliches. Und dann fing irgendwann dieser ganze "Microdrive" und anderer Marketingblödsinn an, und ich erinnere mich noch, dass es für mich im Laufe der Jahre immer schwieriger wurde, "große" Kettenblätter (53/39 bzw. 50/39/30 am Up) mit einer mir genehmen¹ Abstufung und Bandbreite zu kombinieren. Irgendwann habe ich dann aufgegeben und bin auf die Kombination "MTB-Kurbel" (=kleine Kettenblätter) mit "Race-Kassette" umgestiegen - weil man den Kram wenigstens mit begrenztem Aufwand "von der Stange" kaufen kann. Das fahre ich an den Einspurern heute noch. Ich nehme an, dass ein Schritt zu insgesamt größeren "Zahnrädern" entsprechend auch mehr Bastelaufwand bzw. Suchen nach Quellen bedeutet?

¹Flachland + hohe Kadanz
 
Du sollst doch auch ziehen
Ja, aber dann halbiert sich die Pedalkraft und dann merk ich nix mehr von der Nachgiebigkeit. :unsure: Ich behaupte sogar dass wir Milanesen fast soviel ziehen wie drücken. Das muss sich weitgehend aufheben bei der quasi liegenden Position.

Anderweitig spekulier: Wenn du links trittst und die Kette rechts zieht ist das der dümmste Lastfall. Das Kräftepaar liegt gut 100mm auseinander. Wenn Du links halb drückst rechts halb ziehst wirds noch ungünstiger das Kräftepaar liegt noch weiter auseinander.

Noch einer, je grösser das Kettenblatt desto kleiner die Kettenkraft. Aber desto vertikaler zieht es an der vorderen Umlenkrolle. Hinten genauso. Je grösser desto mehr Vertikalkomponente in der Kette. Wenn man beide Seiten noch grösser macht kann man das Zugtrumm in direkter Linie über die Schulter führen. Gibt aber schwarze Streifen am Hals. Ich glaub jetzt wird abstruss. :oops:

Wenn man eine druckfeste Kettenführung hat schliessen sich die Kräfte kurz. Die Greenmaschine müsste eine fantastische Antriebssteifigkeit haben.
 
Torsion um die Längsachse des Auslegers?
Die ist vernachlässigbar gering, da Kettenzug und Kraft am Pedal ziemlich parallel zum Rohr wirken.
Dazu ist mir heute (nicht erst, ich hab nur nochmal drauf geachtet) etwas aufgefallen: Wenn ich auf das mittlere Blatt schalte und den Umwerfer nicht genau auf die richtige Position bringe, schleift die Kette im Rhythmus der Pedalumdrehung am Umwerfer (auf dem kleinen Blatt tendentiell auch). Das kann nur auftreten, wenn sich der Tretlagermast merklich verwindet.

Das Innenlanger ist neu und schmal (107mm-Vierkant), die Kurbeln sind ebenfalls neu und laufen grundsätzlich gerade.
 
Das kann nur auftreten, wenn sich der Tretlagermast merklich verwindet.
oder der Tretlagerschlitten und der Umwerfer über die große Übersetzung zum Tretlagermast versetzt wird, schau mal genauer hin bergauf.

Was hindert einen daran 2x12 zu fahren.
Zuallererst die schmal-breit-Kettenblätter passend zur schmal-breit-Kette. Und die 1x12-Schaltwerke haben natürlich kaum Zusatzkapazität, man müsste also eine kleinere Bandbreite hinten fahren, was genau den unerwünschten Effekt kleinerer Zähnezahlen hat.

Gruß,

Tim
 
oder der Tretlagerschlitten und der Umwerfer über die große Übersetzung zum Tretlagermast versetzt wird, schau mal genauer hin bergauf.
Dann würde der Umwerferhalter wie ein Zeiger wirken, aber letztlich kann auch der nur eine Deformation des Mastes abbilden.
 
… Ich behaupte sogar dass wir Milanesen fast soviel ziehen wie drücken. Das muss sich weitgehend aufheben bei der quasi liegenden Position. …
In meinem Sitz ist eine Stufe drin an der ich mich recht effektiv abstützen kann. Mit den Füßen auf den Pedalen schaff ich es nicht mich die Stufe hochzudrücken. Allerdings hab ich die vordere Aufhängung des Sitzes am Fahrzeugboden ~ 30mm nach hinten verlegt. Damit sitz ich ein wenig aufrechter, hab aber eine gute Sicht aus der Haube raus.
 
Hi,

@emgaron : deine Erinnerung stimmt - 14-28 bzw. 14-32 waren bis Ende 80er normal. die 13er gabs einige Zeit nur auf DuraAce-Kränzen und -Kasetten. Was auch nicht zu vernachlässigen ist (steht vielleicht schon irgendwo, hab nicht minutiös alles gelesen): Je mehr Zähne in Eingriff desto weniger Verschleiss im Antrieb. Fahre deshalb z.B. mein Bergrennerle zwar mit 48/39, hinten aber 15-30(!) (7402er Schaltwerke packen das) - da hält alles manche Tour rund um den Belchen oder Blauen aus ;-)

@beate : Unterschätze die Biegefreudigkeit von Tretlagerachsen nicht ;-) mancher meinte schon, er habe seinen Stahlrahmen "weichgetreten", bis er danebenstand beim Test....

Grüsse, duncan
 
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