Bremsenmisere:
Meine Magura Big sind jetzt so, wie sie sind seit ziemlich genau 2 Jahren im Einsatz.
Jetzt musste ich das linke Vorderrad neu einspeichen. Nachdem ich dabei den Bremssattel abbauen muss, um das Rad runter zu bekommen, beschloss ich also, die Kolben gleich mal zu reinigen und zu mobilisieren.
Ich benutze zum Zähnepputzen sogenannte Singl-Brush-Brüsten. Wunderbar, um rund um den Koblen herum zu säubern.
Also Beläge raus, um den Kolben herum gebürstet, mit Druckluft ausgeblasen, Beläge rein, Kolben zurückgedrückt, Bremse wieder dran und losgefahren.
Bremse schleift stark, weil Kolben nicht zurückfährt! Ich hasse langsam die Magura Big.
Also Bremse wieder ab, Beläge raus, Bürste mit Ballistol (hat bei Rockshok Freigabe für Federgabeln, schadet als nicht den Gummidichtungen) getränkt und den Kolben rundum damit eingeschmiert, alte abgefahrene Beläge rein (Müllbeläge, weil ich ja möglicherweise Öl drauf schmiere), Kolben zurückgedrückt, Kolben mehrfach hin und her gefahren, Kolben zurück, Müllbeläge raus, Sattel mit Waschbenzin durchgespühlt und sofort per Druckluft getrocknet, alles wieder zusammen gebaut und geht. So weit so gut.
Nun die rechte Bremse.
Sattel ab, Sicherungssplint der Beläge ist festoxidiert. Wärme hilft nicht, WD40 hilft nicht, Splint ist jetzt abgerissen, Sattel also vorerst Schrott! Zum Glück ist es der rechte Sattel, also der nicht gespiegelte Sattel. Der ist deutlich zu bekommen. Aber das dauert zu lange, bis ich einen neuen habe. Also Schublade durchwühlt, denn da müsste eigentlich noch...... JA! Es ist noch ein rechter Magura Big Sattel da.
Nun habe ich also die rechte Bremse komplett abgebaut, um den Sattel auszutauschen. Magura Big Geber kann man nur bei waagerecht gelagertem Ausgleichsbehälter entlüften.
Bisher habe ich immer einen alten Fahrradlenker irgendwie so auf dem Tisch gelagert, daß der dort montierte Bremsgriff so stand, daß der Behälter waagerecht zu ligen kommt.
Dann bleibt das Problem, daß der Sattel irgendwie auf dem Tisch rumfliegt. Und wenn ich Pech habe, schiebe ich beim Hantieren mit dem Sattel über die störrische Hydraulikleitung den Bremshebel samtz Lenker weg und der kippt dabei. Geile Schweinerei wird das dann.
Beim letzten Mal hatte ich dann den Lenker im Schraubstock, dann kann der Hebel nicht kippen. Dafür liegt dann der Sattel deutlich tiefer, als der Griff. Beim Abstöpseln der Spritze geht dann Öl verloren und die Bremse arbeitet wieder nicht so richtig zufriedenstellend.
Gestern hatte ich eine Eingebung:
So ist der Höhenunterschied minimal und der fixierte Bremssattel macht das Arbeiten gleich noch viel einfacher!
Als nächstes werde ich den gestern ruinierten Sattel mal zerlegen, um zu sehen, ob ich verklemmte Nehmer-Kolben nicht auch selber wieder gängig bekommen kann. Ich habe noch einen gespiegelten Big Sattel hier, der eigentlich ganz schön wäre, wenn er wieder arbeiten würde.
Im Übrigen werde ich wohl künftig die Bremsen einmal jährlich warten, denn offenbar vermindern gut mobile Kolben auch das Quietschen der Bremsen.
Gestern habe ich ein Konglomerat aus 6 Big-Bremsen für Bastler erstanden. Was ich auf dem Bild sehen konnte: 2 Bremsgriffe sehen komplet aus, bei den anderen fehlen Hebel und teilweise Gehäuse.
Der Knüller: Ein Sattel ist ein gespiegelter Sattel! Wäre toll, wenn der noch gut geht oder mit Schmieren wieder gut gängig wird.
Auch brauche ich ja für meinen Fahrradcamper zwei rechte Sättel für die Auflaufbremse. Einen der beiden, die ich noch hatte, habe ich ja leider gestern dem Greenspeed geben müssen.