GoOne Evo-R und seine Vorfahren

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Das optisch dem legendären Vector am nächsten kommende kommerzielle Velomobil ist unbestritten das GoOne Evo-R und das GoOne Evolution. Im alltäglichen Gebrauch zeigen die Konstruktionen ihre wahren Stärken.

Wer einmal damit bei Wind und Kälte unterwegs war, weis was ich meine. Selbst zu kontrollieren wieviel der kalten Luft ich an mich heran lasse, das hat schon was. Das gilt besonders in einem Land wie dem unseren, wo es bis Mai oft winterlich und auch im Juni ein Schneetreiben nicht ausgeschlossen bleibt. Und der Zirkus beginnt dann ab September von neuem. In den Tagen dazwischen ist auch nicht immer gut.

Es sind oft Kleinigkeiten, die entscheidend für den Wohlfühlfaktor in diesen Velomobilen sind, die aber häufig unterschätzt bleiben.
Wie bei jeder geschlossenen Konstruktion macht es Sinn die Haube nach hinten einen Spalt zu öffnen, um eine gute Abluftströmung zu erhalten. Oft bringt es schon viel, ein Stück der Haubendichtung um hinteren Bereich zu entfernen. Ein Naca Duct in der Haube ist aus meiner Sicht ein Muss. Mit diesen beiden Massnahmen ist der Beschlag der Frontscheibe auch ohne den Lüfter anzuschalten nur noch selten ein Thema. Wer Zu- und Abluft eindämmt, sollte sich über beschlagene Scheiben nicht verwundern.

Das Pfeilschnelle EvoR macht beim Beschleunigen und mit Speed richtig Freude. Ob es nun 5 Kmh schneller oder langsamer als andere Velomobile rollt, ist wohl eher ein Thema für den Stammtisch. Für mich ist es oft schon zu schnell und der Schrecken jedes Rennradlers sowieso.;) Mit Hosen wird es bestimmt nicht langsamer.

Um die Verwindungssteifigkeit des Evo-R weiter zu erhöhen, habe ich einen Stabilisator hinter den Sitz vergeklebt. Das Teil wiegt 65 Gramm und es wirkt sich ab 30 Kmh spürbar positiv auf die Laufruhe aus. Bowdenzüge und Kettenrohre an lockeren Stellen mit Filz oder Klett unterlegen schafft erheblich mehr Ruhe auf unebenen Strecken. Denn, jedes auch noch so unscheinbar vibrierende Teil, wirkt wie eine kleine Trommel.

Eine Probefahrt ist sicher ratsam, gibt aber nur einen groben Anhaltspunkt. Ein Urteil über das Produkt macht erst nach einer gewissen Eingewöhnungsphase wirklich Sinn. Welches jetzt das beste Velo von den dreien ist, kann man so einfach nicht sagen. Das GoOne3 ist für lockere Fahrten mit Verwandlungspotential und Hinterradmotor bestens geeignet. Das Evolution ist der Transporter mit viel Stauraum und das Evo-R scheint mir für Speed und Berge wohl am geeignetsten.

Die Konstruktionen geben dem Fahrer das Gefühl von vergleichsweise viel Raum im Inneren und sehen auch noch super aus. Mit dem Ein- und Aussteigen hatte ich nie Probleme und auch bei geschlossener Haube entsteht kein Gefühl der Enge. Egal ob es jetzt ein GoOne3, ein Evolution oder ein Evo-R ist, alle haben eines gemeinsam: Sie sind genial und machen einfach Spaß.

Für mich bleibt nur
ein Dankeschön an die Erbauer…
 
"A thing of beauty from any angle" hat schon der Fotograf beim Isle of Man CC geschrieben.

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Fast alle.
Nur die Serienversion des GoOne2 fällt da etwas raus - die war leider zu stark abgespeckt, was die Optik deutlich verschlechtert hatte.

Was ich am liebsten hätte: ein "GoOne4". Vorne wie das 3, also mit der breiten Spur und den angesetzten Kotflügeln wie beim 3. Aber aerodynamisch besser konstruiert. Und hinten ein Evolution. Vielleicht mit dem Einzug oberhalb des Bodens. Und das ganze etwas leichter als das Evo.

Aber trotzdem: bereits so wie es zur Zeit ist, macht mein 3 bereits viel Spass. Es ist halt nichts für Leute, die keinesfalls irgendwie aus der Masse herausstechen wollen.

Dem Dank an die Gebrüder Beyss möchte ich mich auf jeden Fall anschliessen.
 
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@VTom: Wie hoch schätzt du den Geschwindigkeitsvorteil auf der Ebene zwischen Evo-R und dem Evolution? Das Evolution hat auch viele Stellen bei denen man aerodynamisch nachhelfen kann. Wenn man mit dem Evolution schnell fährt merkt man erst wieviel Luft da hineinströmt und die muss dann, wenn man mit Haube fährt, wieder heraus. Hast du Hecklöcher beim Evolution angebracht?
 
Wie hoch schätzt du den Geschwindigkeitsvorteil auf der Ebene zwischen Evo-R und dem Evolution?
Bereits beim Anfahren ist das Evo-R im Vergleich zum Evolution spürbar leichter zu beschleunigen. Das ist ja auch nicht verwunderlich, wenn man den Gewichtsunterschied ansieht, ca.10 Kilo sind nicht ohne. Da ich kein Leistungsgerät habe, ist ein realer Vergleich nicht möglich.
Grob geschätzt als Anhaltswert würde ich sagen, wenn ich 30 kmh mit dem Evolution fahre wird das Evo-R mit ungefähr gleicher Tretleistung an die 40 kmh fahren.

Hast du Hecklöcher beim Evolution angebracht?
Habe im Evolution ein Loch im Heck, habe jedoch keinen deutlichen Gewinn feststellen können.
Die Haubendichtung im hinteren Bereich auf 30cm entfernt ist schon mal nicht schlecht für die Abluft. Wenn es mal wärmer ist fahre ich sowieso ohne Haube. Bei Fahrten mit Haube hat sich eine kleine Luftschaufel bewährt, mit der ich Frischluft gezielt an die Stelle leiten kann, an der ich diese wünsche.

Das Evolution hat auch viele Stellen bei denen man aerodynamisch nachhelfen kann.
Aerodynamisch nachhelfen kann beim Evolution sicher etwas bringen, aber infolge der erheblich grösseren Stirnfläche des Evolution wird keine Massnahme an die Fahrleistung des Evo-R heranreichen können.

Trotz der Nachteile finde ich das Evolution sehr schön...
 
Ich besitze ja beide, ein Evolution der ersten Generation und ein EVO-R der letzten Generation aus dem Hause A.Beyß.

Zwischen den 2 Fahrzeugen liegen leistungstechnisch Welten.
Wenn das Evolution erstmal rollt, dann geht es zwar auch vorwärts, nur....das dauert ein bisschen. Zu schwer, zu behäbig. Mit einer kleinen elektrischen Unterstützung macht es aber wieder sehr viel Spaß.

Dieses üppige Platzangebot und die Rundumsicht, herausnehmbare Seitenfenster, das ist schon toll und begeistert Interessierte immer wieder.

Das letzte EVO-R aus der Serie der FA. Beyß ist mit dem Evolution verglichen eine völlig andere Liga.

Kommt immer darauf an, was man bevorzugt, ich fahre beide gerne. Optisch finde ich sogar das Evolution ohne Dach einen Tick hübscher, als meinen Liebling, dem EVO-R ohne Dach.
 
Das letzte EVO-R aus der Serie der FA. Beyß ist mit dem Evolution verglichen eine völlig andere Liga.

Kommt immer darauf an, was man bevorzugt, ich fahre beide gerne. Optisch finde ich sogar das Evolution ohne Dach einen Tick hübscher, als meinen Liebling, dem EVO-R
Wie kommst du denn bei "Aprilwetter" mit dem Evo-R ohne Seitenfenster zurecht?
 
Aktuell bin ich, was das Fahren angeht, stark eingeschränkt und fahre nur bei bestem Wetter. :X3:
 
Beim 3 habe ich mir bei noch feuchter Strasse sowas wie Toms selbstgebatute Haube gewünscht, also über dem Kopf geschlossen und nur an den Seiten offen. Das Hinterrad sorgt nämlich ganz gut für Beregnung ;-)

Nur halt unbedingt mit einer möglichst freien Sicht in der vorderen Hälfte der Haube - also möglichst komplett aus PMMA und mit möglichst dünnen Stegen (im Unterschied vor allem zu der Haube des grünen Evo-R-Vorführers). Hintergrund: freie Sicht auch steil nach oben ist bei den zahlreichen Verkehrsampeln hier im Ballungsgebiet eigentlich unabdingbar.
 
Um die Verwindungssteifigkeit des Evo-R weiter zu erhöhen, habe ich einen Stabilisator hinter den Sitz vergeklebt. Das Teil wiegt 65 Gramm und es wirkt sich ab 30 Kmh spürbar positiv auf die Laufruhe aus.
You had my curiostity, but now you have my attention!

Gibts da ein Bild von?
 
was seh ich da auf dem Bild ?
ist das als Gepäck"netz" gedacht, damit nix nach vorne fällt ?
oder eine Versteifung der Seitenwand gegen Bollern ?
 
Kann jedoch nicht sagen, ob die Gesamtkonstruktion diesen Einbau auf Dauer auch mitmacht...
 
Und wenn Du die Kräfte auf eine grössere Fläche verteilst und vor allem duch Verjüngung nach aussen hin Spannungsspitzen abbaust?
 
Du stützt den Radkasten gegen die Aussenhaut ab? Aber die beiden haben doch kaum was mit der Hinterradführung am Hut...

Eine Stange vom Schwingenlager zum Radkasten könnte ich mir vorstellen :unsure:
 
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So sieht es bei meinem Evolution aus und funktioniert perfekt. Scheibe lief an, Klappe aufgestellt, sofort war wieder alles frei, ohne einen Lüfter eingeschaltet zu haben.

IMG_20210402_160535.jpg
 
Ein Naca-Duct taugt als Lufteinlass; als Auslass ist er aerodynamisch ungünstig.
 
Bei mir läuft es bis 52km/h ziemlich leicht, danach brauche ich richtig Leistung ohne dass ich noch einen der Leistung entsprechenden Geschwindigkeitsgewinn bemerke. Das liegt wohl hautsächlich an meinen dicken Reifen. Mit dünnen Reifen hatte ich nicht so das Gefühl ab 52km/h gegen eine Wand zu fahren.
 
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