Gforce Trike auf Trommelbremsen umbauen

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Prolog: @DeutscherDiesel soll in Ermangelung eines VM mit einem Gforce/Performer Trike zum nötigen Training kommen, um am Lausitzring noch einmal einen Rekordversuch in einem dann (hoffentlich) vom RW gestellten Milan zu versuchen. Das derzeitige Wetter zeigte sich allerdings als materialmordend, insbesondere für die Scheibenbremsbeläge, daher sollte das Trike auf Trommelbremsen umgerüstet werden.

@Lutz/Co hat denn auch die Naben superschnell versandt, so dass ich die Laufräder letzten Samstag fertig hatte und @DeutscherDiesel zu mir bestellte, um die Räder/Bremsen umzubauen. Die kam denn auch bei widrigsten Wetterverhältnissen bei mir an und ich machte mich an die Arbeit.
Die alten Scheibenbremsräder liessen sich auch mitsamt Achse problemlos aus dem Radträger/Achsschenkel schrauben. Die Achse der Trommelbremsräder saß allerdings sehr locker im Gewinde der Achsschenkel.
Die Überprügung ergab, dass die alte Achse größer als M12 war, ein heutiges Nachmessen zeigte dann, das an dem alten Gforce 1/2 Zoll Achsen mit 20G Gewinde verbaut sind.

Als Lösungsmöglichkeiten kamen mir in den Sinn:

- Achsschenkel mit M12 Heli-Coil ausrüsten lassen.

- 12er Loch durch die Achsschenkel bohren und die Achse allein durch eine Stoppmutter halten lassen.

(Beide Lösungen behagen mir nicht sonderlich, da nicht reversibel. Falls die alten Naben doch noch wieder eingebaut werden sollen)

- passende Achse drehen lassen.

Hat vielleicht schon jemand Erfahrung mit der Umrüstung eines alten Gforce/Performer?
@Jack-Lee : Vielleicht schon eine fertige Lösung ;).
 
Verstehe ich ehrlich gesagt nicht, wie man freiwillig Scheiben auf Trommeln umbaut. Heute wieder, ok war Schnee im Radkasten, 5 Sekunden gewartet bis die Bremswirkung rechts einsetzte, weitere 3 Sekunden später kam sie dann links. Wohl dem, der einen positiven Lenkrollradius hat, der bekommt das voll gut mit, wenn's ungleichmässig ist. Nach weiterer Gefällebremsung, dann plötzlich ein heftiges Beissen der rechten Bremse bei unveränderter Handkraft und ein erbärmliches Quitschen. Also, dass Trommelbremsen nichts von der Witterung mitbekommen ist eine weit verbreitete Falschmeldung. Aber ok, die Beläge halten länger...
 
Hallo Wolfgang,

was Du mit Deinen Trommelbremsen anstellst würde ich gerne wissen. Selbst meine momentanen Beläge, die absolut am Ende sind, bremsen egal bei welchem Wetter ohne Reaktionszeit. Zwar nicht mehr gleichmäßig, weil die Lagerflächen am Ende sind, und die Feststellbremse tut auch gar nichts mehr, weil nichts mehr nachzustellen geht, dafür haben sie 16 Monate und deutlich über 20 Mm (noch nicht nachgezählt) durchgehalten. Da hätte ich mit dem Flux etwa 30 Scheibenbremsbeläge für gebraucht.

Wie alt sind Deine Trommeln? Verschleißteile auswechseln vollbringt wahre Wunder...

Gruß,

Tim
 
Ich hab eigentlich überhaupt keine Erfahrung mit Trommelbremsen. Eine Probefahrt mit rubbelnden Trommeln (könnten durch Überhitzung verformt gewesen sein, oder halt nach dem letzen Regen nicht rostfrei gebremst) und 4500km, also quasi neuen 90er SA Trommeln und regelmässig geschmierten Zügen, am SL und der Fall ist klar. Es liegt nicht am Alter oder der km-Leistung. Die sind einfach für Rollstühle in Altersheimen konstruiert. Etwas mehr Erfahrung hab ich mit hydraulischen Scheibenbremsen (selbstnachstellend). Und ein wenig mit mechanischen Scheibenbremsen als Familien-Team-Mechaniker (Mechaniker-nachstellend). Aber wie man in 20000km/30 Satz Beläge = 667km pro Belagsatz verschleissen kann ist mir komplett unklar, es sei denn man führe permanent Downhilllrennen mit Gepäck und Kinderanhänger. Aber vielleicht hab ich noch nie ein Trike mit Sturz und ungünstiger Schutzblechanordung gefahren?
Ich würde @speedmanager jedenfalls nicht empfehlen irgenwelche Helicoils einzusetzen um die Trommeln doch noch passend zu bekommen. Sondern mit der Standardausrüstung zu leben. Lieber Regen als Traufe.
 
Servus,

@speedmanager : Der Umbau ist kinderleicht.
Es braucht eigentlich nur ein 15x15 Aluvierkantstab, einen 5mm Bohrer und ein M6 Gewindescheinder (sowie passende M6 Schrauben).
Man schiebt die Trommelbremsplatte (mit Abstandshalter) auf die Achse, legt den Alustab auf beide Aufnahmebohrungen für den Scheibenbremssattel und makiere sich den Punkt, an dem das Loch der Drehmomentstütze sitzen muss.
Löcher bohren, Gewinde reinschneiden, anbringen, fertig.
Mit etwas Fingerfertigkeit schnell gemacht.

Gruß,
Patrick
 
Der Umbau ist kinderleicht.
...
Mit etwas Fingerfertigkeit schnell gemacht.

Moin Patrick,

das wäre aber die Bremsmomentabstüzung. So weit bin ich ja noch gar nicht. Ich muss erst noch die Nabe am Radträger befestigen.
Und im besten Fall so, dass ich alternativ die alten (Scheibenbrems-)Naben wieder verwenden kann.
 
Zwei Achsen neu drehen lassen: Eine Seite mit dem zölligen Gewinde andere Seite mit M12 Gewinde und aussen mit einer Mutter befestigen.
 
Servus,
ich vergaß, die Achsschenkel hatten ja ein M12 Innengewinde.
Einfach mit einem 12mm Bohrer die "Spitzen" der Gewindegänge wegnehmen, sodass eine 12mm Achse durchpasst. Die Achsen kann man sich anfertigen, oder es sich einfach machen und welche z.B. beim Räderwerk, bei Gingko (aus Titan), bei uns (Titan) oder div. holländischen Velomobilherstellern ordern.
Ein Gewinde würde ich da NICHT reinschneiden, Sollbruchstelle.
Das originale Laufrad lässt sich dennoch wieder befestigen.

Gruß,
Patrick
 
Als Lösungsmöglichkeiten kamen mir in den Sinn:

- Achsschenkel mit M12 Heli-Coil ausrüsten lassen.

- 12er Loch durch die Achsschenkel bohren und die Achse allein durch eine Stoppmutter halten lassen.

(Beide Lösungen behagen mir nicht sonderlich, da nicht reversibel. Falls die alten Naben doch noch wieder eingebaut werden sollen)

- passende Achse drehen lassen.

Noch eine Idee, die etwas kleinere Drehteile erfordert: Die Trommeln auf 15/28 mm -Lager (61902 bzw. 6902 genannt) umbauen. Das erfordert aber auch eine andere Distanzbuchse zwischen den Lagern. Diese könnte man jeweils bis unter die Lager führen und innen auf 1/2" ausdrehen, damit die Standardachse paßt.
 
Hi Günni,
JC-20 0der JC-70?
Ich saß neulich bei meinem JC-20 und habe die Räder gar nicht abbekommen...weil ich falsch gedacht habe...ich war der meinung die Achse Müßte am Schenkel dran bleiben...aber (Trike steht als VM gerade in Wolfburg...). Soweit ich mich erinnere ist Hinten ja eh eine Kontermutter dran. Ich glaube da solltest du in einer Motorradwerkstatt die Helicoil machen mal eine Expertiese einholen ob ein Helicoil-Gewinde dieser Belastung gewachsen ist...im Motorrad-Bereich ist ja mit viel höheren Belastungen zu rechnen und da wird es ja oft gemacht. (Nicht in den neuen glattgelutschen Pseudo-Rennställen nachfragen sóndern bei einem Krauter der noch weiß welches Mopped genau hinter dem Begriff Gummikuh steckt). Ich halte diese Lösung nämlich für die Sinnvollste. Nebenbei gibt es evt. die Möglichkeit eine Buchse einzupressen und da ein Gewinde reinzuschneiden?

R65
 
Servus,

schaut euch bitte an wie es z.B. bei Velomobilen gemacht wird..
Eine 12mm Achse aus 42CrMo4 , innen ein M8 Gewinde mit Senkung (für Senkschraube), außen ein M6 Gewinde.
Achse wird durch die 12er Bohrung des Achsschenkels geschoben, die M8 Mutter ist schon eingeschraubt und mit Loctide gesichert, dann die Bremsplatte und anschließend das Rad aufgeschoben.
Nun noch außen mit M6 Mutter sichern und gut.
Ein Gewinde auf die Achse schneiden und zusätzlich sichern ist sinnfrei und sorgt nur für eine Sollbruchstelle an der höchstbelasteten Stelle.

@madeba : Was war an meinem Beitrag falsch? Wortgewand war ich noch nie ;)
 
Vielen Dank für die vielen hilfreichen Beiträge.

@Jack-Lee : Schön erklärt. So werde ich wohl die Erlaubnis zum Bohren bekommen, ohne das gleich das böse Wort vom "Kaputtmachen" fällt ;).
Die Achsen kann man sich anfertigen, oder es sich einfach machen und welche z.B. beim Räderwerk, bei Gingko (aus Titan), bei uns (Titan) oder div. holländischen Velomobilherstellern ordern.
Achse von Gingko hatte ich gleich mit den Trommeln bestellt. Erwies sich leider als zu kurz. Spricht etwas gegen M12er Bolzen in 8.8 oder 10.9?
 
Servus,

Bolzen gehen genauso. 8.8er reichen, bei hoher Last lieber 10.9er.


Gruß,
Patrick
 
Bolzen? Schraube? Schraubenschaft als Lagersitz? Zu ungenau. Ich seh nicht durch ohne Bild oder Skizze.

Edit: Ich tippe zu langsam...
 
Servus,

bei Sturmey Archer wird es standardmäßig mit einer Schraube gemacht !
Hält..
Auch die Achsen bei einigen VMs sind eher ne Wurfpassung das auch das hält.
 
Aber wie man in 20000km/30 Satz Beläge = 667km pro Belagsatz verschleissen kann ist mir komplett unklar,
Sind halt unterschiedliche Belastungen. Die 650 km war der Lebensdauerschnitt für BB7-Bremsbeläge an meinem Flux im Ganzjahreseinsatz in Stuttgart. Man beachte: Eine Scheibenbremse.
Mit dem Milan hab ich nicht soviel Höhenmeter (waren 40 Hkm allein Arbeitsweg pro Jahr), dafür muß ich aus einer anderen Geschwindigkeitsregion runterbremsen, weil weniger Luftwiderstand vorhanden ist.

Leiba x-stream vor ein paar Monaten von Scheibenbremsen auf Trommeln umgebaut
Wie war Dein Verbrauch an Bremsbelägen?

Gruß,

Tim
 
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