Gestatten...

Gern, um eine wirklich leichte Karosse zu bauen, schau mal bitte bei den Booten in „Skin on frame“ Bauweise nach. Federleicht als Holzgerippe mit Tuchüberzug und dann Epoxy? Hammerhart aber bestimmt nicht so gut bei Feindberührung, denke ich.
 
Ja, damit habe ich anfangs auch geliebäugelt. Dazu gibt es tolle Tutorials im Netz.
Das hat schon auch seinen eigenen Flair ...
1580750020731.png
 
Den Faden kannte ich noch nicht, aber über die Mosquitos gibt es einiges im Netz.
Auch sehr schön aufgebaute Karossen mit transluzenter Bespannung.
 
Hier übrigens die Spiegelgehäuse.
Als Haltearm habe ich zwei aufeinandergeleimte und tragflächenförmig geschliffene Hälften aus Buchesperrholz vorgesehen, wie weiter oben auf dem Foto zu sehen, mit je einer halben Nut für die Stromversorgung der Blinker.
 

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Hier nach langer Zeit wieder mal ein Update.
Zunächst einmal
Buche ist halt sehr feuchtigkeitsempfindlich bzw. muss sehr schnell wieder getrocknet werden wenn es nass wird.
Aber ich denken das hast Du eh auf dem Schirm ;)...
Ja, es wird an dem ganzen Gefährt kein blankes Holz geben. Wird alles wasserdicht verpackt.

Gestern war endlich das Wetter soweit brauchbar, dass ich mich an eine Probefahrt gewagt habe.
Dadurch ergaben sich viele viele neue Erkenntnisse.
Aber der Reihe nach.

Positiv aufgefallen sind:
- Saubequeme Sitzposition auch auf dem nackten GFK.
- Ergonomisch scheint alles prima zu passen.
- Weder Knie noch Zehen noch Hacken haben Feindkontakt.
- Schön kleiner Wendekreis.
- Auf Anhieb über 40km/h in der Ebene bei normalgemütlichem Pedalieren.
- Keine Beschädigungen oder Verformungen an Fahrwerk und Karosse.

Dann aber die negativen Punkte in aufsteigender Reihenfolge:
- Scheibe läuft im Sichtbereich stark an.
- Bergauf ist unglaublich anstrengend. Ohne Motor ist das Gefährt zum Pendeln im Spessart nicht praktikabel.
- Die Schwinge ist deutlich zu weich, der Hinterreifen schleift in Kurven an der Verkleidung.
- Die Lenkung ist viel zu nervös. Über 40km/h geht mit böse der Kackstift.

Zur Lenkung habe ich dann auch gleich noch ein paar Fragen an die Fahrwerksexperten.
Die Aufhängung hat ähnlich wie die Hinterachse vieler Kleinwagen einen eingebauten Stabilisator.
Das auf den Bildern zu erkennende Edelstahlrohr läuft einmal quer durch die Karosserie und lenkt mittig über einen Hebel einen Luftdämpfer an.
Wenn also das linke Rad einfedert, wird das rechte zum Teil mit hoch gezogen.
Da ich mir nicht sicher war, wie stark der Effekt sein muss, habe ich mir die Möglichkeit offengelassen in den Achsschenkeln weitere Federelemente unterzubringen und entsprechend weniger Druck auf den Dämpfer zu geben.
Soviel dazu.
Die Achsschenkel haben also eine nahezu feste Drehachse, die von der oberen Kugel-Gleitführung durch den Gelenkkopf des Längslenkers geht.
Dadurch ergibt sich ein Nachlauf von ca. 29mm pro Rad und ein Lenkrollradius von etwa 20mm.
Letzteres ist vermutlich deutlich zu viel, da sich beim einseitigen Bremsen merkliche Lenkkräfte ergeben.
Das viel größere Problem ist aber die nervöse Lenkung bei höheren Geschwindigkeiten.
Meine erste Idee nach der Probefahrt war es, den Nachlauf zu vergrößern. Nun habe ich allerdings an mehreren Stellen gelesen, dass bei mehrspurigen Fahrzeugen der Nachlauf keine so große Rolle spielt.
Die Spur habe ich so eingestellt, dass sich der Winkel nach vorne um etwas weniger als ein halbes Grad öffnet. (Kenne leider den Fachbegriff dafür nicht)
Die Übersetzung der Anlenkung habe ich etwa 1:1 ausgelegt, war im Nachhinein bei dem kleinen Lenker und den daraus resultierenden größeren Kräften vermutlich viel zu direkt ist.
Allerdings kann es auch nicht nur daran liegen, denn dann sollte sich die Fuhre beim Loslassen der Lenkung ja wieder selbst zentrieren. Tut sie aber nicht obwohl die Lenkung recht leichtgängig ist.

Als nächste Schritte würde ich vermutlich doch die Achsschenkel so umbauen, dass sich der Nachlauf vergrößert und der Lenkrollradius verkleinert.
Außerdem würde ich die Anlenkung auf ein Verhältnis von etwa 2:1 untersetzen.

Meint Ihr, das macht Sinn oder bin ich damit völlig auf dem falschen Weg ?

Gruß
Basti
 

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Die Lenkung ist viel zu nervös. Über 40km/h geht mit böse der Kackstift.
Nervös bedeutet (ausser Kackstift begehend)? Reagiert über selbst ohne Wind?
Suspekt ist mir die Seitensteifigkeit der alleinigen geschobenen Schwinge zusammen mit der Anlenkung von hinten des Achsschenkels von hinten.
Vielleicht hilft schon Spur vorne weiter auseinander.
Aber Achtung: Ich bin KEIN Experte.
 
Zuletzt bearbeitet:
von Fahrwerk hab ich null Ahnung, da werden sich die PRofis sicher melden
das letzte Bild mit den 40km/h + 2 Schraubzwingen im Bild - super geil :)
 
Genau bumfidel, die Lenkung reagiert auf die kleinste Bewegung und hat auch keinerlei Neigung sich selbst zu stabilisieren. Ich bin also mit minimalen Lekerausschlägen und maximaler Kraft dauernd am korrigieren.

Die Schraubzwingen halten den Ausleger für die Kamera an Ort und Stelle. :)
 
Über die mache ich mir wiederum keinerlei Gedanken. Die Lagerung ist an den äußeren Enden der Karosserie und es fühlt isch auch alles sehr steif an beim dran rum zerren.
Das Rohr stammt aus einem alten Freischwingerstuhl. Dort hatte es vom Austritt aus der Sitzfläche bis zum aufliegenden Punkt am Boden eine Länge von einem knappen Meter und muss einen wippenden 150 Kilo Menschen aushalten.
 
Hats du Spur und Sturz unter Last, also mir Gewicht (paar Zementsäcke oder sowas), eingestellt? Ohne Balast gibt es da teilweise recht große Unterschiede.
 
Der Sturz ist nicht einstellbar, aber die Spur habe ich im Leerzustand eingestellt.
Das ist ein guter Einwand, das muss ich überprüfen.
 
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