Geschätztes Alter dieses "Marathon Spezial 47-406"

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Hab für einen guten Freund ein Ostrad Adagio in NRW erstanden, mit dem ich - wenn ich es schon für ihn abhole - noch eine kleine Reise nach Koblenz unternehmen will. Nun sind ja alte Marathons schon recht robust und grundsätzlich gut dazu geeignet, die noch 'runter zu fahren. Diesen "Typus" kenne ich allerdings gar nicht. Wie alt sind diese Pneus? Hab es schon (kann mich nicht mehr erinnern, bei welchem Reifen) erlebt, dass sich ein Stück Schlauch durch Risse der Seitenwand gequetscht hat, so etwas möchte ich nicht unbedingt risikieren.
 

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Aber nicht das Alter, sondern der Zustand sollte doch relevant sein. Wenn es keine Risse gibt, nicht brüchig: kein Problem. Schlechte Lagerung (Sonne etc.) und geringes Alter kann schlimmer sein als gut lange gelagert. Also fühlen, ob das Gummi weich ist.
 
zum Einen kann ich im Moment selber nicht fühlen, zum Anderen weiss ich nicht, welcher der Vorbesitzer das LR wie lange der Sonne, Frost o.ä. ausgesetzt hat. Werde den Verkäufer fragen, ob sich der Gummi weich anfühlt und sonst lieber auf Nummer sicher gehen. Denke, auch bei guter Lagerung - ist der Gummi nach fast 15 Jahren verhärtet und hat dann nicht mehr allzu guten grip (?).
 
den Verkäufer fragen, ob sich der Gummi weich anfühlt
Und was genau möchtest Du mit so einer subjektiven Einschätzung anfangen? Und was sagt das über den Zustand der Schläuche und des Felgenbands aus?

Plane ein, dass 406er Bereifung ist in DE unterwegs nicht gerade trivial beschaffbar ist.
 
ist der Gummi nach fast 15 Jahren verhärtet und hat dann nicht mehr allzu guten grip (?).
Weiss nicht, aber du stellst ja keine besonderen Anforderungen. Was anderes beim VM hinten, bei Nässe kann das Rad leichter ausbrechen. Du musst dich ja nicht extrem in die Kurven legen etc.
Ich habe noch alte 28" Nokio-Spike-Reifen, die 20 Jahre alt sind, ich glaube, die sind noch völlig ok. Fahre sie aber ohnehin nur im Winter, und inzwischen eigentlich nicht mehr, wegen Wechsel zu LR u VM.
 
Hi Schlawag,

...noch eine kleine Reise nach Koblenz unternehmen will...
ich würde vermuten, dass Du das problemlos machen kannst. Wissen wirst Du es aber erst, wenn Du es machst;-)

Plane ein, dass 406er Bereifung ist in DE unterwegs nicht gerade trivial beschaffbar ist.
Das sehe ich nicht so skeptisch. Nahezu jeder größere Baumarkt hat 20" (406er) in Billigqualität rumhängen; Fahrradhändler mit Kinder- oder BMX-Rädern im Angebot haben üblicherweise auch welche.

Ansonsten einfach einen Ersatzreifen mitnehmen, ein oder zwei Schläuche und Felgenband (alternativ große Rolle Textilklebeband) sollten ja eh dabei sein.

Viele Grüße,
Frank
 
ok, das hätte ich auch zu Beginn schreiben können: hab eh 2x conti urban 42-406 da (plus Schläuche), die brauche ich im Moment nicht; der Verkäufer würde die pneus auch mit mir zusammen in seiner Werkstatt d'rauf machen. Mir war nicht klar, wie alt die Marathon spezial sein können. Deshalb habe ich hier nachgefragt.Bezweifle auch, dass ich die Routine dafür habe, um via grip zu ertasten, ob der Gummi noch weich ist. Felgenband wäre auch noch so ein Thema... Hab schon erlebt, dass sich das beim Tausch von Schlauch und Reifen in seine Bestandteile auflöst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würd‘ bei diesem Alter und unbekannter Vorgeschichte nicht lange fackeln: Runter mit dem alten Kram, Felgenband kontrollieren. Wenn die Mäntel dann nicht brüchig und noch elastisch sind wieder ruff, ansonsten lieber gleich die Neuen. Und dann sollte das ein paar Jahre (oder tkm) Ruhe geben.
 
Bei Autoreifen ist das Problem, irgendwann sind die Weichmacher raus und das Gummi wird hart und nutzt kaum noch ab. Problem oft bei Gebrauchtwagen mittleren Alters mit niedrigen Laufleistungen, weil die Reifen haben ja noch viel Profil. Das Nassbremsverhalten ist jedoch eine Katastrophe, vor allem im Sommer, wenn nach vielen sonnigen Tagen der erste Regen kommt und dann auch noch viel Staub und Pollen auf der Straße ist.

Bei Fahrradreifen habe ich Michelin Reifen für 355 Felgenmaß, die nach 20 Jahren im Keller noch keine Risse haben und normal fahren. Bei Vredestein habe ich früher nie die Reifen abgefahren bekommen, weil die Flanken rissig wurden (lag laut Vredestein am Ozon). Bei meinen Schwalbe Marathon Plus Reifen war eher das Problem, das die im Alter Beulen seitlich bekommen haben oder Risse in der Nähe der Felge, bei denen man defekte Fäden sehen konnte.
 
Ich habe noch alte 28" Nokio-Spike-Reifen, die 20 Jahre alt sind, ich glaube, die sind noch völlig ok.
das stimmt, ich hatte Reifen von continental und hutschinson aus den späten 1910er frühen 1920er Jahren, mit Baumvollgewebe und Naturkautschuk, waren gut gelagert, völlig elastisch, belastbar, ohne einen Riss, wie neu. Lagerung ist entscheidend.
 
Ich nehme an, du hast dich nicht verschrieben: die Reifen sind also grob 100 Jahre alt?o_O
Musste erstmal nachschauen, aber ja, wohl Continental als auch Hutchinson als Firmen gibt es seit 18xx!
 
ja, es waren sog Wulstreifen, (die um den Schlauch herumgehen, man braucht keinen Felgenband) ca 100 Jahre alt, allerdings damalige Spitzenqualität, fabrikneu und sehr gut gelagert. Innen waren noch Fertigungszettel, aussen die Härchen von der Presse. Ich konnte kein Härchen abreissen, so gut war das Gummi noch.
 
Diesen "Typus" kenne ich allerdings gar nicht.
Das müsste der Ur-Marathon sein. Ich hab auch noch einen im Einsatz, in 25-622. Waren immer meine Winterreifen. Machen sie gut, auch bei Schnee (der extreme Winter 1985...) Die Pannensicherheit ist zwar ordentlich, aber nur mit separatem Pannenschutzband wirklich gegeben. M.W. haben diese Reifen noch keine Pannenschutzeinlage.
 
die heutigen dickwandigen Reifen mit Pannenschutzeinlage sehen auch bei sehr geringem Reifendruck noch nicht platt aus. Nicht geübte/sensible Popos fahren dann damit eine ganze Weile. Das macht die Flanken sehr schnell rissig. Es kommt auf die Karkasse an, ob diese den Druck hält. das kann noch lange der Fall sein, selbst wenn die Flanken wie ein ausgetrockneter Wüstenboden aussehen. Risse sind am besten sichtbar, wenn entweder der Reifen bis zum Maximum aufgepumpt wird und sich dehnt, oder ohne Luft, in dem man ihn knetet/zusammendrückt (führt auch zu Stellen, die sich aufwerfen und den Blick auf die Karkasse freigeben. Mit wenig Luft im Reifen oder demontiert fallen Risse oft nicht groß auf. Über die Gummihärte sagt das natürlich alles nichts aus. Manche "Decken" wirken glasig wie alte Bremsbeläge, wenn sie hart werden. Und Risse können wie gesagt noch lange ignoriert werden, wenn das Karkassengeflecht intakt ist/bleibt. Das alles ist ohne Fachkenntnis geschreiben, nur aufgrund eigener Erfahrungen.
 
solche Reifen kenn ich von alten Bastel-Rädern und würde so 80 er 90er Jahre tippen. Ich hab schon öfters die Erfahrungen gemacht, dass solche Reifen noch sehr lange hielten bei Benutzung und ich dann den Eindruck hatte, dass Fahrradreifen früher robuster und haltbarer gefertigt wurden... Vielleicht hatte ich aber nur Glück?
 
Diesen "Typus" kenne ich allerdings gar nicht. Wie alt sind diese Pneus?
Ich kenne diese Reifen aus den 90ern und ich meine wurden Anfang der 00er Jahre geändert.
Also älter als 15 Jahre... Persönlich würde ich die nicht mehr fahren.

Ich hatte mal mehrere Jahre alte Stelvios und die waren dann bei Nässe arg rutschig geworden.
Trocken ist es meist kein Problem.
 
hab's jetzt 'mal riskiert und bin "nur" ca. 100km mit diesen Uralt Marathons gefahren: vielleicht lag es am feinen und scharfkantigen Jura Schotter oder an der 20cm Teersosse (der eigentliche Asphalt wurde noch nicht aufgetragen), über die ich hinweg musste: jedenfalls sehe ich jetzt an den Profilkanten teilweise fast ein paar Zehntel Spalt. Glück gehabt. Hab das Gefühl, dass der - in diesem Fall wohl ziemlich verhärtete Gummi - bei Ritzeinflüssen durch Kalkschotter aufreisst.
 
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