Vom Liegeradfahren alleine kann ein Mensch nicht seine gesamte Verschrobenheit bestreiten. Er muß auch Zubehör basteln, beispielsweise...
Mich hat der Gepäckträger am Flevo schon länger gestört. Ein Ding aus dickerem Aludraht(?), ziemlich labbrig und auch optisch m.E. nicht besonders ansprechend. Ich hab ihn durch einen Eigenbau aus Stahlrohr ersetzt. Da alles auf meine Vorstellungen und Möglichkeiten zugeschnitten ist, für Nachbauer eher uninteressant. Hier trotzdem ein paar Bilder dazu.
Zuerst habe ich ganz altmodisch einen Entwurf auf Papier gemalt. Größe 1:1; 4 Blätter für die Seitenansicht und ein Blatt für die Ansicht von hinten.
Außerdem habe ich mir eine Biegezange besorgt. Die taugt im Prinzip, kann aber nur max. 90°-Bögen biegen und hat keine Winkelskala.
Dann die Einzelteile. Das Rundrohr ist Eisen 8x1mm (billig bei Eb*y), das Rechteckrohr ist Edelstahl 10x10x1 (teuer im Baumarkt), die Haltelaschen sind Blech 2mm, und die Platte für das Rücklicht ist Blech 1mm. Am arbeitsaufwendigsten ist das Zeug aus Vierantrohr, weil dort viele Bohrungen (bohrt sich besch...) zu machen sind und auch Ecken etc ausgesägt werden müssen. Später habe ich alles hart verlötet.
Dafür war die Biegerei des Rundrohrs sehr problemlos. Das ging wie das Brezelbacken. Ich habe zuerst eine "Probebiegung" gemacht, um festzustellen, wo der Bogen im Verhältnis zum Einspannpunkt (vordere Rolle der Zange) zu liegen kommt. Das war sehr nützlich, um die Bögen an die richtige Stelle zu bekommen. Man muß dann nur noch aufpassen, dass kompliziertere Teile nicht allzu windschief werden. Aber das bekommt man hin.
Das Bauprinzip ist, dass das Rundrohr in Stücke aus Vierkantrohr gesteckt wird. Das Runde muß in das Eckige... Deswegen auch die vielen Schlitze und Löcher in den Vierkanten. Die Abmessungen sind so gewählt, dass es gerade eben passt. Theoretisch, praktisch hatte das Vierkantrohr innen einen Grat, den ich erst wegfeilen mußte.
Die Schlitze in die Querstreben habe ich mit der Flex geschnitten, deswegen sehen sie so häßlich aus. Da sie später nach unten zeigen, stört das aber nicht.
Letztendlich läuft die Sache auf eine Art "Lötmuffen für Arme" hinaus.
So wird es vielleicht deutlicher. Die Teile sind hier nur lose zusammengesteckt.
Dann das Zusammenlöten. Prompt ist mir ein Mißgeschick unterlaufen.
Die Teile standen etwas unter Spannung. Beim Heißmachen ist der Vierkant links weggebröselt wie Keks. Siehe Pfeil. Dadurch hat die Position nicht mehr gestimmt (zu weit innen, angedeutet durch die rote Markierung). Der Vierkant müßte entsprechend der grünen Markierung sitzen. Ich habe die Stelle aufgesägt und korrigiert.
Das ist der fertig gelötete Träger.
Ich übe die Löterei noch... Bei den Blechteilen hatte ich etwas Schwierigkeiten, genug Hitze ins Material zu bekommen. Das Messinglot ist nicht schön verlaufen. Die Rund- und Vierkante waren problemlos.
Dann die Flußmittelreste abwaschen, nochmal gründlich mit der Feile drübergehen und schwarz anpinseln....
Paßt überraschend gut, steht nicht schräg und gefällt mir optisch besser als das Aluteil. Das Lichtkabel liegt jetzt im Rohr anstatt dass es mit Klebeband außen festgemacht ist, und das Rücklicht hat ein kleines Dach über dem Kopf, falls mir mal ein Gepäckstück aus der Hand rutscht.
Auf eine Möglichkeit, das Rad hochkant auf den Träger stellen zu können, habe ich verzichtet.
Der neue Träger ist mit etwa 1000g allerdings etwas schwerer als der Aluträger (550g), fasst sich aber viel stabiler an. Heute war die erste Fahrt damit (die Farbe ist noch etwas klebrig). Ob das Ding hält werde ich jetzt sehen müssen. Aber ich denke schon.
Zum Schluß, nur damit in Zukunft keiner mit den Augen rollt, wenn ich "Gebäckträger" schreibe:
bergauf
Mich hat der Gepäckträger am Flevo schon länger gestört. Ein Ding aus dickerem Aludraht(?), ziemlich labbrig und auch optisch m.E. nicht besonders ansprechend. Ich hab ihn durch einen Eigenbau aus Stahlrohr ersetzt. Da alles auf meine Vorstellungen und Möglichkeiten zugeschnitten ist, für Nachbauer eher uninteressant. Hier trotzdem ein paar Bilder dazu.
Zuerst habe ich ganz altmodisch einen Entwurf auf Papier gemalt. Größe 1:1; 4 Blätter für die Seitenansicht und ein Blatt für die Ansicht von hinten.
Außerdem habe ich mir eine Biegezange besorgt. Die taugt im Prinzip, kann aber nur max. 90°-Bögen biegen und hat keine Winkelskala.
Dann die Einzelteile. Das Rundrohr ist Eisen 8x1mm (billig bei Eb*y), das Rechteckrohr ist Edelstahl 10x10x1 (teuer im Baumarkt), die Haltelaschen sind Blech 2mm, und die Platte für das Rücklicht ist Blech 1mm. Am arbeitsaufwendigsten ist das Zeug aus Vierantrohr, weil dort viele Bohrungen (bohrt sich besch...) zu machen sind und auch Ecken etc ausgesägt werden müssen. Später habe ich alles hart verlötet.
Dafür war die Biegerei des Rundrohrs sehr problemlos. Das ging wie das Brezelbacken. Ich habe zuerst eine "Probebiegung" gemacht, um festzustellen, wo der Bogen im Verhältnis zum Einspannpunkt (vordere Rolle der Zange) zu liegen kommt. Das war sehr nützlich, um die Bögen an die richtige Stelle zu bekommen. Man muß dann nur noch aufpassen, dass kompliziertere Teile nicht allzu windschief werden. Aber das bekommt man hin.
Das Bauprinzip ist, dass das Rundrohr in Stücke aus Vierkantrohr gesteckt wird. Das Runde muß in das Eckige... Deswegen auch die vielen Schlitze und Löcher in den Vierkanten. Die Abmessungen sind so gewählt, dass es gerade eben passt. Theoretisch, praktisch hatte das Vierkantrohr innen einen Grat, den ich erst wegfeilen mußte.
Die Schlitze in die Querstreben habe ich mit der Flex geschnitten, deswegen sehen sie so häßlich aus. Da sie später nach unten zeigen, stört das aber nicht.
Letztendlich läuft die Sache auf eine Art "Lötmuffen für Arme" hinaus.
So wird es vielleicht deutlicher. Die Teile sind hier nur lose zusammengesteckt.
Dann das Zusammenlöten. Prompt ist mir ein Mißgeschick unterlaufen.
Die Teile standen etwas unter Spannung. Beim Heißmachen ist der Vierkant links weggebröselt wie Keks. Siehe Pfeil. Dadurch hat die Position nicht mehr gestimmt (zu weit innen, angedeutet durch die rote Markierung). Der Vierkant müßte entsprechend der grünen Markierung sitzen. Ich habe die Stelle aufgesägt und korrigiert.
Das ist der fertig gelötete Träger.
Ich übe die Löterei noch... Bei den Blechteilen hatte ich etwas Schwierigkeiten, genug Hitze ins Material zu bekommen. Das Messinglot ist nicht schön verlaufen. Die Rund- und Vierkante waren problemlos.
Dann die Flußmittelreste abwaschen, nochmal gründlich mit der Feile drübergehen und schwarz anpinseln....
Paßt überraschend gut, steht nicht schräg und gefällt mir optisch besser als das Aluteil. Das Lichtkabel liegt jetzt im Rohr anstatt dass es mit Klebeband außen festgemacht ist, und das Rücklicht hat ein kleines Dach über dem Kopf, falls mir mal ein Gepäckstück aus der Hand rutscht.
Auf eine Möglichkeit, das Rad hochkant auf den Träger stellen zu können, habe ich verzichtet.
Der neue Träger ist mit etwa 1000g allerdings etwas schwerer als der Aluträger (550g), fasst sich aber viel stabiler an. Heute war die erste Fahrt damit (die Farbe ist noch etwas klebrig). Ob das Ding hält werde ich jetzt sehen müssen. Aber ich denke schon.
Zum Schluß, nur damit in Zukunft keiner mit den Augen rollt, wenn ich "Gebäckträger" schreibe:
bergauf
