Geliebtes Eisenschwein

Hallo Martin,
das ist mir auch erst aufgefallen als ich nach langer Zeit wieder ein Peer Gynt haben wollte.
Habe mir ein relativ günstiges geholt, leider mit langen Rahmen. Mit 180 cm und Beinlänge 83 deutlich zu lang, deshalb ein zweites gekauft.
Das passte sofort und nachdem mein Herzblatt gemerkt hat wieviel Spass das macht wollte sie auch eins. Also ein kurzer Rahmen, weil meine Frau 160 cm groß ist. Das läuft auch sehr gut und nach15 Minuten konnte sie fahren. Naja, eventuell hole ich mir das schwarze, weil die Komponenten so hochwertig sind. Das ist nämlich ein Peer Gynt plus.
Gruß Rainer
 
Hallo Martin,
das ist mir auch erst aufgefallen als ich nach langer Zeit wieder ein Peer Gynt haben wollte.
Habe mir ein relativ günstiges geholt, leider mit langen Rahmen. Mit 180 cm und Beinlänge 83 deutlich zu lang, deshalb ein zweites gekauft.
Das passte sofort und nachdem mein Herzblatt gemerkt hat wieviel Spass das macht wollte sie auch eins. Also ein kurzer Rahmen, weil meine Frau 160 cm groß ist. Das läuft auch sehr gut und nach15 Minuten konnte sie fahren. Naja, eventuell hole ich mir das schwarze, weil die Komponenten so hochwertig sind. Das ist nämlich ein Peer Gynt plus.
Gruß Rainer
Hallo Rainer,
vom PG plus wusste ich noch gar nichts. Klingt spannend. Wie unterscheidet es sich vom "normalen", das ja schon hochwertig ausgestattet war?
Viele Grüße, Martin
 
Hallo Martin,
eigentlich hieß das Peer Gynt dann Spezial und hatte nur noch XT Ausstattungen. Während das "normale" Peer die LX Schaltung hatte.
Das kostete damals, ich glaube 92/93 ungefähr 300 DM mehr. Ich habe das damals genommen und war nie enttäuscht.
Habe aber alle Räder und Sportsachen verscherbelt als mein Arzt nach einem Unfall sagte: Ab jetzt kannst du Churchill spielen, also "no Sports"
Und keine 20 Jahre später fahre ich doch wieder Peer Gynt, aber nicht mehr so intensiv wie damals.
Gruß Rainer
 
Ich stelle mal ein Foto rein wenn das Wetter besser ist uuuuund ich das Rad geputzt habe.
Gruß Rainer
 
Hallo Rainer (@Nevermine ) ,

gut, dass Du wieder fährst. Jeder Kilometer mit dem Rad ist ein guter Kilometer. Ich habe mich vor 25 Jahren nach einem Autounfall mit dem Alleweder wieder gesundgebastelt und -gefahren.
Und danke für die Auskunft zur Bezeichnung!
Ich habe meine Liegen über die Jahre selber immer weiter aufgewertet, damit dürfte ich also auch ein PG Plus haben. Ich habe übrigens nach Deinen Längenangaben mein Alltags-PG gemessen und stellte fest, dass es ein "S" mit einem 28 Zoll-Hinterrad ist, weil ich Sitzriese von ca. 1,72 m Stehhöhe bin. Jetzt warte ich darauf, dass ich nach meiner 2. Impfung einmal mit meinem Schätzchen bei Fateba vorstellig werden kann, damit ich ihm dessen Lenker und hohen Sitz verpassen, also ein Hybrid daraus bauen kann.

Viele Grüße, Martin
 
sind denn Fateba ganz viel toller als z.B. ganz ähniche Radiusse? Was anderes wär z.B. ein US-Linear.
Ich habe meine Antwort hierhin verschoben, weil sie nicht mehr viel mit der Fragestellung des ursprünglichen Threads zu tun hat:
Die gehobeneren Fatebas haben in der Neigung anpassbare "konkave" Barends am Lenker und sie haben hinter der Querstange noch kleine Fortsätze, in die ab Werk die Lenkerendschalthebel eingesetzt werden. Das ermöglicht Rückspiegel an den vorderen Enden der Barends oder klassische Schalt-Bremshebel in Rennradgeometrie, ggf. hydraulisch. Obendrein hat der Lenker einen separaten Klemmblock vom Sitz, was eine noch genauere Anpassung ermöglicht.
Die Sitzlehne ist im oberen Teil in die Vertikale gezogen, was bessere Abstützung ermöglicht.
Das Tretlager ist etwas höher.
Das Einzige, was dem Gerät für mein Ermessen noch fehlt, wäre eine moderne Hinterbaufederung.

Viele Grüße, Martin
 
Ich weiß nicht ob es schon erwähnt wurde, aber ich finde Langlieger immer sehr angenehm wenn man ein Schlagloch erwischt, durch den langen Radstand kommen die Schläge verzögert, ich finde da braucht es gar keine Federung mehr!
 
@orange : Klar, dazu kommt noch die Sitzflächenfederung selber. Ich halte die Heckfederung vor allem für materialschonend, weil Lastspitzen mindernd: Rahmen und eventuelles Gepäck, dazu bessere Straßenhaftung. Mein PG ist eine herrliche Reisesänfte. Wenn jetzt noch eine gute Dämpfung hinzukäme...
Es ist lange her, dass ich zuletzt ein Fateba in Natura gesehen habe. Als ich etwa 1992 einmal bei Fateba war und dort einen top ausgestatteten Reiselieger - ich glaube dunkelgrün metallic - auf dem Montagetisch sah, da ging mir schon das Herz auf. Die Geräte sind einfach schön!
 
Ich habe vorhin mein PG nach dem Winterschlaf (bin im Winter Upright gefahren oder gelaufen) wieder ausgemottet und bin ein paar Runden zur Wiedergewöhnung gefahren. Das Ding fühlte sich seltsam unsicher an, gerade im Vergleich zum Dino: Ein nagendes Erleben, dass die Sitzposition nicht stimmte und die Steuerbarkeit nicht so war wie gewohnt. Ließ sich auch nach mehreren Kilometern nicht abstellen.
Die Lösung war simpel: Die Rohre, die den Sitz stützen, sind in Klemmblöcken am Rahmen fixiert. Deren Klemmschrauben gelöst, die Streben etwa 15mm nach oben geschoben und die Schrauben wieder angezogen. Ergebnis: Sitzlehne spürbar aufrechter, Sitzfläche nicht mehr leicht nach hinten gekippt, sondern horizontal. Und das Fahrgefühl stimmt wieder.
Jetzt fahre ich diese Geometrie schon fast 30 Jahre und lerne immer noch hinzu. Heftig!
 
Das erste Liegerad mit dem ich in Berührung kam war ein Pichler-Langlieger. Hat den noch jemand in Gebrauch? Diese Räder sind inzwischen auch schon über 30 Jahre alt....
Hartmut
 
Ich weiß zumindest, wo einer in der Garage hängt.
Den hab ich aber noch nie in Bewegung gesehen.
 
Pichler nicht, aber mein PG ist für mich der Altagseinspurer. Und mein Dino steht inzwischen bei meiner Herzensdame, wo es für gemeinsame Ausfahrten genutzt wird. Fateba in Winterthur / Schweiz baut immer noch sehr hochwertige Langlieger, zu qualitätsgerechten Preisen. Bei Ausfuhr nach Dtl. kommt da noch der Zoll drauf.
 
Zuletzt bearbeitet:
So sieht die Kettenführung original aus, oben gibt es kein Kettenrohr, unten eine kleine Umlenkrolle, denke das ist eine Rolle aus einem Schaltwerk.
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Kannst Du mir sagen, wo Du die Gabel her hast? Weil die 28-440 Decken anscheinend nicht mehr produziert werden, werde ich wohl früher oder später auch auf so eine moderne Gabel mit 406-er Rad umsteigen. Ich habe am Wochenende wieder einmal ein Kettwiesel gefahren: Das hat an der 406-er Gabel für das Vorderrad zwar einen Sockel für das Schubstangengelenk, aber keine Anlöter für die Hydraulikbremsen.
 
Hier gabs grad ein Pichler und ein Avatar für je 150,-Euro.

Das wär für mich ein Heimspiel und ich könnt was zwischenlagern,
wenn von euch jemand zuschlagen wöllte...
 
Ja das Fateba ist ein lebender Klassiker und schöne Fahrräder.
Was mich faziniert ist die ständige Weiterentwicklung (insbesondere der Ausstattung) über eine so lange Zeit und doch blieb Fateba dabei immer nahe bei seinen Wurzeln.

Eine Ankedote aus meinen Liegeradanfängen (vor über 10 Jahren):
Fateba war damals berüchtigt für lange Lieferfristen, die (wohl nicht ganz ernst gemeinte) Empfehlung war den Vorführer für eine ausgiebige Testfahrten zu mieten und falls alles passen sollte den Kaufentscheid direkt per Telefon an Fateba mitzuteilen und keinesweg den Vorführer zu retournieren da man sonst erst in Ewigkeiten zu seinem Fateba kommen würde...
Wie es heute mit der Verfügbarkeit aussieht kann ich nicht beurteilen, denke aber sie haben einen gewissen Bestand an Lager, konnte sie ja auch zeitweise mieten.
Ich erinnere mich noch an eine entsprechende Anfrage als Student, etwa von 1991. Lieferfristen wie bei Luxusautos, aber eben alles auf Maß gefertigt und: Made in Switzerland.
Hin und wieder tauchen ja Fatebas auf tutti.ch auf, die mir richtig Appetit machen. Allerdings habe ich mit mir selber ausgehandelt, dass ich erst einmal ein L3 für einen Tag mieten und dann entscheiden würde, ob die Unterschiede des L3 mit der geknickten langen Rückenlehne und dem Rennlenker zu den Radiusrädern so gravierend sind, dass sich die weitere Suche lohnt.
 
Ich habe die letzten Abende damit verbracht, mein altes Radius Dino nach über 20 Jahren grundzuüberholen.
Für die etwas jüngeren Forumsteilnehmer: Das Dino ist ein klassischer alter, ungefederter Langlieger, Baujahr ca. 1993, vorne mit 440mm / 20 Zoll-Rad, hinten 28 Zoll. Rahmen aus Mannesmann-Stahlrohr, Gewicht um die 22kg. Ich hatte es ca. 1994 von meinem ersten Honorar als Dozent in einer Bildungsstätte gekauft. Früher bin ich damit weit gereist, aber in den letzten Jahren stand das Rad immer etwas im Schatten meiner beiden VM und bekam nur die Wartung, die es unbedingt brauchte. Ergebnis war u.a. dass die Lichtanlage nicht mehr funktionierte, der Gepäckträger knarrte, der Kettenstrang laut und schwergänging war, die Spannschnüre des Sitzes ausgeleiert, die Decke des Hinterreifens rissig, die Schnellspanner der Räder angerostet usw. Also dringendst Zeit zur Generalüberholung.
Da mein Jahresurlaub meteorologisch bestenfalls Ausfahrten per VM erlaubte, hatte ich Zeit, meine Fahrradwerkstatt gründlich aufzuräumen und fand dabei mancherlei netten Kleinkram, der wunderbar am Dino Platz finden konnte.
Ergebnis waren mehrere lange Abende in der Fahrradwerkstatt und am Ende folgende erledigte Arbeiten:
- Alte Ketten runter, später 2,25 neue drauf;
- Ganzen Antriebsstrang mit Ritzelpaket, Kettenblättern, Kettenleitrolle und Schaltwerk geputzt und Lager neu gefettet.
- Ganze Lichtanlage aus den frühen 90-er Jahren (Seitenläufer, Halogenscheinwerfer, Glühobstrücklicht, Kabelage) runter und durch Ixon IQ Frontscheinwerfer, Bumm Secutec Rücklicht, Doppelkabel und einen in der Grabbelkiste gefundenen alten Walzendynamo etwa aus dem gleichen Baujahr wie das Rad selbst ersetzt. Problematisch waren die kurzen Kabel des Dynamos, von denen eines ursprünglich den Massekontakt zum Rahmen herstellen sollte. Nach langer, von sehr farbenfrohen Kraftausdrücken begleiteter Tüftelei habe ich schließlich die Kabel vom Dynamo in einer Lüsterklemme befestigt, die gerade so zwischen hinterem Schutzblech, dem Brückenblech für den Seitenständer / Dynamo und dem "Sattelrohr" Platz fand. Von der zweigen oben die Kabel nach vorne und hinten ab (Parallelschaltung, nicht Reihe, kein vom Frontscheinwefer durchgeschleiftes Rücklicht!). Um die ganze Sache feuchtigkeitsunempfindlicher zu machen und weil mir die Kabel x-mal aus der Lüsterklemme gerutscht waren, habe ich diese Ecke, als alles funktionierte mit üppiger Anwendung von Heißleim vergossen und fixiert. Obendrüber und darunter zum Schutz noch Gewebeklebeband: Jetzt wirkt die Sache recht vertrauenserweckend. Die Kabel nach vorne und hinten möglichst geschützt und auf direkter Strecke verlegt und in recht kurzen Abständen mit Kabelbindern am Rahmen bzw. den Schutzblechstreben fixiert: Ich mag keinen Kabelsalat! Der Dynamo ist zwar laut, aher ich habe ihn mehr der Vollständigkeit / Legalität halber drauf: Ich möchte das Dino als reines Schönwetterfahrzeug nutzen.
- Sitz: Die alten ausgeleierten Gummischnüre komplett rausgeschnitten und durch Gummischnur mit 6mm Durchmesser aus dem Baumarkt ersetzt: Die kam auf einer Rolle von 10 Metern. Komplett abgewickelt, halbiert und dann immer abwechselnd von beiden Seiten die Sitzfläche im Wortsinne wieder "eingebunden", dabei regelmäßig nachgestrafft. Am Ende blieb auf jeder Seite noch ca. 1 m übrig, nicht eben viel. Eine Probefahrt zeigte, dass die Schnur zu weich war, die Sitzfläche schlug auf jeder Unebenheit in Richtung Oberrohr durch. Lösung: 2 Packgurte aus dem Rucksackladen vorne und in der Mitte vom Sitzrahmen aus unter der Sitzfläche durchgezogen und gestrafft. Stimmt jetzt, fühlt sich gut an.
- Angerostete Stellen am Rahmen mit Hammerit mattschwarz überstrichen, das passt perfekt zur Pulverbeschichtung. Gerade auf den Bildern noch ein paar Roststellen entdeckt.
- Hinterreifen erneuert, jetzt ist dort ein Marathon Plus. Da ein Langlieger auch liebevoll-spöttisch als "Einrad mit Stützrad" bezeichnet wird (Gewichtsverteilung hinten / vorne gefühlt 80%/20%), dürfte das auch sinnvoll sein.
- Lenklager neu justiert.
- Abstand des hinteren Schutzblechs zum Reifen justiert.
- Reste alten Klebebands entfernt und auch den ganzen Rest geputzt.
- Keinen Tacho mehr montiert: Ich fahre das Rad nach Gefühl für meine eigene Belastung. Back to the roots.

- Noch zu tun: Neue Rattrap-Fußkäfige, neue Schrauben, evtl. neue Bremsen, Kleinteile: Alles etwas angerostet. Inzwischen stört mich das.

Das Ergebnis ist jetzt ein für mein Empfinden ausgesprochen edles, puristisch wirkendes Rad, das sich sehr leicht, superleise und angenehm fährt. Die zurückhaltend gestalteten LED-Lichter fügen sich stimmig ein.
Effizienz- und Geschwindigkeitsfanatiker mögen jetzt die Nase rümpfen, aber mit seiner guten Übersicht im Verkehr , der Möglichkeit, ihn ohne besondere Vorkehrungen im Berlingo zu verstauen, sowie ihn mit Straßenschuhen zu nutzen, für Spaßfahrten und Besorgungen bei gutem Wetter und für Touren mit Bekannten aus der Upright-Szene ist der KALLI (Klassischer Alter LangLIeger) richtig gut geeignet. Last but not least ist es irgendwie ein gutes Gefühl, einen Klassiker zu fahren.

Viele Grüße, Martin

Anhang anzeigen 108674 Anhang anzeigen 108675 Anhang anzeigen 108676 Anhang anzeigen 108677
Jajaja..ich mach ja auch bald..3x PeerGynt, 1x Dino..war die Familie noch größer damals..
 
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