Gelesen: Das große Einmaleins der Velomobile

Moin
Jupp
Volle Zustimmung für deine hier geschriebenen Gedanken.
Man spürt deine Lebenserfahrung in deinen Worten!
Gruß
Ludwig der Ostfriese
 
Wenn in 10Jahren neue noch schnellere Vms gibt ist sind die heutigen Rennvelomobile Alltagsvms.
Irgendwie muss man sich die ja dann rechtfertigen!

Aber heutige schnell sind nunmal 14 kilo leichter viel steifer und Aerodynamischer.
Trotzdem fällt am Berg die Geschwindigkeit ab, selbst wenn sie 3kg wögen und keinen Luftwiderstand hätten.

Ein 45er kann bis zu 4000W haben, komplett ohne sich anzustrengen. Das ist schon cool wenn man gerade keinen Sport machen will!

Ich würde das dann eher Leichtauto nennen als Velomobil, aber das sind bloß Wörter...
 
Zuletzt bearbeitet:
es ist irgendwie himmelschreiend schade wieviel Potential mit Velomobil eigentlich vorhanden ist...

und es wird nicht genutzt..

da wird geredet ob vom Quest noch 10 Stück oder doch 15 im Jahr gebaut werden,
das df mit 50 Stück (???) im Jahr ist eines der erfolgreichsten..

und doch haben alleine die 5 größten Länder Europas zusammen fast 200 Millionen Autos...

diese 200 Millionen Autos machen im Jahr Milliarden Fahrten die so kurz sind, dass auch ein Fahrrad oder Velomobil sie machen könnten

wenn ich dann so schaue...
ganz schlimm finde ich, ist es am Land.. noch nicht mal in der Stadt

eine Handarbeits-Lehrerin aus meiner Verwandschaft hat mir mal erzählt, dass sie bis zu ihrer Pensionierung die 6 Schulen in denen sie unterrichtet hat per Fahrrad angefahren ist...
am Land zwischen den Ortschaften...

in meiner Kindheit (vor 30-35 Jahren) wars bereits so, dass ich als Kind einen Mann im Ort kannte (Gemeindearbeiter), der kein Auto hatte und alles per Rad gefahren ist...
wenn wir mit Auto wo hingefahren sind, und im Nachbarort ihn mit Rad gesehen haben, war das schon was besonderes für uns... ein komischer Kauz war das...
den Mann hat für mich immer so eine Aura des "Besonderen"/"Merkwüdigen" umgeben, weil dass man alles mit dem Rad (also Alltagsstrecken) fahren kann - irgendwie ungewohnt, da doch jeder das mit Auto macht

mittlerweile erobert sich ja das Rad die letzten 2 Jahrzehnte Stückweit seinen Platz wieder zurück als echtes Transportmittel

trotzdem: am Land kenne ich weiterhin eigentlich niemanden, der tatsächlich (außer mal bei einer Radtour am Sonntag) mit dem RAd paar Ortschaften weit fahren würde...
oder allein die 3km übern Hügel in den Nachbarort einkaufen...
alles mit Auto...

Millionen Fahrten könnten bzw. wären perfekt mit einem Velomobil fahrbar...
technisch hat das Gerät das Potential dazu...
leider leider: wird's die nächsten 50 Jahre wohl in der Nerd-Ecke festhängen bleiben...

(was andererseits für uns auch ein Glück ist, weil wir so wohl gewissen Regulierungen entgehen werden...
denn: ein Fahrzeug, dass ohne Führerschein, ohne Helm, ohne Nummerntafel in der Ebene konstant 50km/h+ fahren kann ... sowas darfs eigentlich gar ned geben)
 
Viele Menschen die kurze Strecken fahren, also klassische Fahrradstrecken wohnen in der Stadt, Velomobile sind nicht wirklich Stadt geeignet, auf der Straße stehen sie genauso im Stau wie die PKWs auf dem Radweg fehlt oft die Bodenfreiheit und gerade mit Haube, die Übersicht. Deshalb glaube ich werde wir mit unseren heutigen VM mögen sie noch so schnell sein keinen großen Erfolg haben.
Gucke ich mir in meinem Umfeld an wie viele Lastenräder es gibt oftmals 40+ kg schwer dann sind diese Innerstädtisch augenscheinlich erfolgreicher wie unser VM, weil sie den typischen Kurzstrecken bedarf abdecken; Transport von Kind und Kegel.
Ich denke man muss die Menschen dort abholen wo sie stehen und das ist sicher eher im e- bike Bereich mit großes Funktionalität als im rasanten Überlandpendelbetrieb.
 
irgendwie ungewohnt, da doch jeder das mit Auto macht

Das Witzige bei uns war, das mein Vater jeden Tag mit dem Rad, 2,4 km zur Arbeit gefahren ist, aber Sonntags den einen km zur Kirche, immer mit Auto. Dabei dauerte es länger, das Auto aus der Garage zu holen und ums Haus zu manovrieren als eine 3 Minuten Fahrt mit dem Rad.

Als Kind hatte ich großen Respekt vor ihm wegen der täglichen "Weltreise" mit dem Rad zur Arbeit. Gefühlte Strecke, wenn wir mal im Auto an seiner Firma (Interlübke) vorbei fuhren, mindestens 10km, dann hab ich jetzt jahrelang gedacht es waren ja nur 4 km und somit gar nicht so besonders, wie ich es als Kind gedacht habe und als ich es jetzt mit Brouter vermessen habe, waren es auf einmal nur noch 2,4 :eek:

Komisch, je älter man wird, um so kürzer werden die Wege, oder vielleicht wird auch die Welt immer kleiner.(n)

Mit 80 kann ich dann alles zu Fuß erreichen. :X3::LOL:


Schade das ich als Kind nicht erfahren habe, wie einfach es ist, sein persönliches Umland per Rad zu entdecken und so deutlich zu verkleinern. :(

Kinder VM's gibt es ja auch heute immer noch nicht.:(
 
Kinder VM's gibt es ja auch heute immer noch nicht.:(
Sag das nicht:


Ich weiss jetzt bloss nicht genau, ob's ein Renn- oder Alltags-VM ist. :unsure:
ganz schlimm finde ich, ist es am Land.
(Auch) In Schweden zeigt die Statistik wohl, dass auf dem Land auch die kurzen Strecken mit dem Auto gefahren werden, das Argument ist aber: hier brauchen wir ja ein Auto, es geht ja nicht ohne. Viele haben auf dem Land ja gar kein Fahrrad.
 
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Sag das nicht:

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Ich weiss jetzt bloss nicht genau, ob's ein Renn- oder Alltags-VM ist. :unsure:

stand nicht mal wo dass das gebaut ist wie ein Panzer? soviel wiegt wie 2 Alpha7 ?
 
als Kind nicht erfahren habe, wie einfach es ist, sein persönliches Umland per Rad zu entdecken und so deutlich zu verkleinern.

Warum nicht — das ist doch ideale Radfahrgegend. Ich war immer mit dem Rad unterwegs. Für das erste, das ich selbst ausgesucht und bezahlt habe, hatte ich über Ostern zwei Wochen in der Wurstfabrik gearbeitet. Das zweite, ein Motobecane Rennrad, für das ich 1977 mein Auto verkaufte, fahre ich heute noch — wie man einen Oldtimer fährt: defensiv und mit Bedacht, bei schönem Wetter.
 

Es ging ja los mit WECO Rollschuhen und Vollgummi bereiftem 3Rad das konnte man auf 2Rad umbauen. Da ging das dann mit dem Zweiradschrauben schon los, vor allem nach dem mir Onkel Tönne dann das Radfahren beigebracht hat. Der ganze Hof lag voller Fahrradteile, die ich immer wieder zu neuen Kreationen verbunden habe. Mit 13 hat mir Jürgen Reipschläger sogar das Einspeichen beigebracht an einem Rennrad was ich komplett selbst zusammen baute und 600,-DM in die Teile investierte, die ich nach und nach durch Heimarbeit bei Onkel Josef zusammen verdient habe.

Aber ich habe unser Dorf nur selten verlassen 10km nach Gütersloh einmal in der Woche mit RR zur Gruppenstunde bei der KSJ, das war für mich immer eine Weltreise und Aufgrund des Plastiksattels eine Tortour, die nicht nach Wiederholung oder Verlängerung schrie.

Als Kind und Jugendlicher wusste ich nichts davon das die Knochenhaut der Sitzknochen sich an einen Sattel gewöhnen kann und muss. Und vor allem wusste ich nicht das Radfahren leichter wird, wenn man es regelmässig macht. Ich hab nicht erfahren was ein Trainingseffekt ist. Hat mir auch nie einer erklärt. Ich dachte immer man kann das oder eben nicht. Mein Vater und mein älterer Bruder, das waren für mich Radfahrer vor denen ich Respekt hatte, weil sie so oft und so weit fahren konnten. Mein Bruder ist fast jeden Tag die 10 km nach Gütersloh gefahren mit seinem 3Gang Tourenrad. Das war eine Leistung die ich mir nie zugetraut hätte, obwohl ich auch damals nicht gerade schwache Beinchen hatte.

Anscheinend war ich da in Erfurcht im Dorf erstarrt. Aus heutiger Sicht als Radsportler, kann ich es noch weniger verstehen warum ich mich so behindert habe. Was früher ne Weltreise war, reicht heute gerade mal um mich warm zu radeln. Die weiteste Maitour die ich mal nach Bad Rotenfelde, 1981 gemacht hatte, liegt heute auf der Rückfahrt eines läppischen Dienstagstrainings.

Das ist für mich immer noch ein Mysterium.

Andererseits gibt es Leute in meinem Alter die sich auch nicht vorstellen können, wozu sie in der Lage wären, wenn sie das richtige Material hätten.
 
Zuletzt bearbeitet:
4 km und somit gar nicht so besonders, wie ich es als Kind gedacht habe und als ich es jetzt mit Brouter vermessen habe, waren es auf einmal nur noch 2,4 :eek:
Komisch, je älter man wird, um so kürzer werden die Wege, oder vielleicht wird auch die Welt immer kleiner.
Als ich das gelesen habe, fiel mir ein, dass ich schon den Weg vom Kindergarten nach Hause alleine mit dem Fahrrad gefahren bin. Allerdings wurde ich dabei von der Mutter eines anderen Kindergartenkinds beobachtet, welche auf der anderen Straßenseite fuhr.
Geschätzt waren das 6 km und die letzten 500 m dann ohne Beobachtung.

BRouter sagt 1,8 km und dann noch 200 m:whistle:.:ROFLMAO:
[END OT]
 
Warum nicht — das ist doch ideale Radfahrgegend. Ich war immer mit dem Rad unterwegs. Für das erste, das ich selbst ausgesucht und bezahlt habe, hatte ich über Ostern zwei Wochen in der Wurstfabrik gearbeitet. Das zweite, ein Motobecane Rennrad, für das ich 1977 mein Auto verkaufte, fahre ich heute noch — wie man einen Oldtimer fährt: defensiv und mit Bedacht, bei schönem Wetter.
ich bin als Kind auch viel RAdgefahren..

aber nicht weit...
meine Eltern Lehrer, wir wohnten 50m bzw. später 300m von der Schule entfernt wo sie arbeiteten

ich war mit dem RAd (3 Gang, Damenrad mit Licht, Dynamo, etc.... (hab kein BMX bekommen :( )
ständig im Wald unterwegs..

also keine 10km irgendwo hin, sondern 1km hinterm Haus im Wald oder mal 3km entfernt am anderen Ende der Ortschaft

also ständig am Rad unterwegs, aber keine Touren gefahren...

als Teenager mit meiner kleinen Schwester gemeinsam die erste Tour gemacht: 120km (700hm) zu meiner Oma gefahren, und 2 Tage später die 120km 700hm wieder zurück

einen Stich hats mir im Herz gegeben, als ich 5te Schulstufe gekommen bin:
in der Volksschule konnte ich immer neidig beobachten, wenn der Truck für die Verkehrserziehung kam, un ddie in der 5ten Schulstufe mit Go-Karts und aufgestellten Ampeln etc. rumfahren durften..

als ich dann in der 5ten war, kam der Truck wieder... aber statt Go-Carts hatten sie auf normale Fahrräder gewechselt :(

aber wenn ich so zurückdenke: da war das Interesse an Trike und Velomobil quasi vorprogrammiert ;)
 
Hallo,
Ich stelle mein neues Buch auf der Spezi vor:

Samstag 12 Uhr im Vortragssaal (ist ausgeschildert)


Das Buch ist im Buchhandel oder beim Verlag (ld-vlg.de) erhältlich.

Dietrich Lohmeyer
Velomobile, schnelle Fahrräder mit Wetterschutz
ISBN 973-3-9806385-7-9
Windek 2018

Beschreibungen stehen auf der Seite des Verlages.

Ich würde mich freuen, wenn einige kommen.

Dietrich L.
 
@Solarfreak : Dir wird sicher nicht entgangen sein, dass dein Buch auch schon fleissig diskutiert wurde.
Schön, dass es endlich eine Zusammenstellung und Überblick über die Vielfalt der VM in Buchform gibt!(y)
 
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