Gelcoat beschädigt durch provisorische Aufkleber

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Ich hatte mir Anfang Mai kleine Warnschilder provisorisch auf Papier gedruckt und mit breitem Klebestreifen vorn auf beide Seiten des Mango gepappt. Jetzt steht das Mango beim Folierer und neben Anbringen von Werbung sollen auch die Provisorien durch richtige Aufkleber ersetzt werden. Darunter ist nun aber anscheinend das Gelcoat beschädigt. :eek:
IMG-20170906-WA0005.jpg
Ich kenne mich mit Gelcoat überhaupt nicht aus und frage mich was ich nun tun kann. Einfach Aufkleber drauf? Sieht dann natürlich wellig aus. Und was passiert dann darunter? Aufkleber an einer anderen Stelle anbringen? Lassen sich die Stellen später mit geringem Aufwand wieder herrichten? Ist es nur kosmetisch oder muss man was tun?
 
Da hatte Dein Aufkleber offenbar ein Lösemittel in der Klebersubstanz, welches tatsächlich Gelcoat angreift, sofern es sich um Gelcoat handelt.

Gelcoat ist eine aus Epoxid- oder Polyesterharz bestehende, zumeist etwas angedickte und eingefärbte Deckschicht des Faserverbundmaterials, welche zumeist chemisch sehr resistent ist. Es wundert mich, dass es zu "Blasen" darauf kam.

Bist Du Dir sicher, dass Du ein mit eingefärbtem Gelcoat beschichtetes VM hast, kein lackiertes? Bei einer lackierten Oberfläche sind Schäden an der Lackschicht schon durch leichte Lösemittel wie Alkohol möglich, je nach Widerstandsfähigkeit des Lacks.

Viele Grüße
Wolf
 
Ich habe es selbst noch nicht anschauen können. Das Klebeband hatte nur am Rand Kontakt mit der VM-Oberfläche. Dort erkennt man auf dem Foto eigentlich nur die Reste vom Kleber. Die "Pickel" sind dort, wo das bedruckte Papier Kontakt mit dem VM hatte. Kann das mit Feuchtigkeit zu tun haben?
Gelcoat oder Lack - bin nicht sicher. Bisher ging ich davon aus, dass Mangos immer mit Gelcoat beschichtet sind. @H@rry ?
 
Schwer zu erkennen, aber "Pickel" hört sich nach Osmoseschaden an. War Wasser unter das Klebeband gekommen?
 
Ich hatte mir Anfang Mai kleine Warnschilder provisorisch auf Papier gedruckt und mit breitem Klebestreifen vorn auf beide Seiten des Mango gepappt
Genau selbiges hatte ich auch, als ich meine Warnschilder nach der Bodenseetour wieder abmachte. Nach ein paar Tagen haben sich diese "Hubbel" wieder aufgelöst. Frage mich nicht warum.
 
Eine Sache hatte ich noch vergessen zu erwähnen. Mein Ausdruck war lediglich 1,5 Wochen drauf und ist in der Zeit oft nass geworden. Ich vermute stark, dass diese Bläschen mit der Feuchtigkeit einhergehen, die sich dabei unter dem Warnschild bildete. Bei mir sah es aber nicht ganz so schlimm aus wie bei deinem geposteten Bild.
 
Habe das Mango heute abgeholt und mal ein besseres Bild gemacht. Auch meine Handykamera wollte zuerst lieber auf die Reflektionen scharf stellen.
20170907_162139.jpg
Die meisten Punkte erscheinen eingedrückt. Deutlich weniger Punkte sind erhaben. @Karlsruhe : Wie sah das bei Dir aus?

Aufkleber habe ich erstmal nicht drübergepappt - in der Hoffnung dass es sich noch verbessert. Allerdings ist Sonne gerade Mangelware.
 
Dellen sind wirklich selten, wenn es Gelcoat sein sollte. Bläschen durch Osmose o.Ä. - okay, aber Dellen / Pinholes? Seltsam.

Gelcoat wird durch kein Lösemittel wirklich effektiv angegriffen (aufgelöst) und hat für sich auch eine geringe Feuchtigkeitsaufnahme. Was durch Hitze/Sonne und Feuchtigkeit unter Aufklebern entstehen kann, kann ich nicht beurteilen. Wenn es nur eine Lackierung wäre, käme mir das Bild nicht so seltsam vor, da derartiges bei Nasslacken teils recht einfach auftreten kann.

Viele Grüße
Wolf
 
dass Mangos immer mit Gelcoat beschichtet sind.

Ja. Nur wenn der Kunde eine spezielle Farbe will die nicht in Gelcoat Farben kommt, spritzen wir mit Autolack. Grau ist eine standard Gelcoat Farbe.

Ich kenn mich auch nicht so aus mit sowas. Werde Roelf die Fotos zeigen.
 
Die Pickel sehen schon nach typischer Osmose aus. Die Löcher habe ich so noch nie gesehen, vielleicht Osmosepickel die in sich zusammengefallen sind?
 
Werde Roelf die Fotos zeigen.
Von allein gebessert hat sich leider bisher nichts. Hat Roelf einen Tipp für mich? Meine Fragen sind im Grunde: Ist das nur kosmetisch oder muss man was tun? Kann ich dort wie beabsichtigt jetzt einfach die richtigen Aufkleber draufkleben? Sieht dann halt etwas wellig aus. Oder passiert dann darunter noch mehr?
 
Hallo,

wenn es sauer nach Essig riecht,wenn Du so eine Blase aufstichst und Flüssigkeit drin ist, dann ist es Osmose. Die gibt es aber nicht bei Epoxidharz, nur bei Polyesterharzen. Bei Booten streicht man deshalb Epoxidharz als letzte Schicht, wenn ein Boot Osmose hat. Sollte es Osmose sein, ist das ein Zeichen dafür, dass der Hersteller extrem schlecht das Mischungsverhältniss für den Polyesterharz in der Produktion eingehalten hat. Die Ursache für Osmose sind ungebundene Bestandteile im Polyesterharz. Aber normal gibt es das nur bei Booten, da genug Wasser da ist.

Schöne Grüße Jürgen
 
Aus einem anderen Thread, wo es eigentlich OT war:
Dafür hätte ich eventuell doch einen Erklärungsansatz.

Von einigen Kunststoffschläuchen ist bekannt, dass sie recht fiese Chemikalien vertragen. Stehendes Wasser kann sie aber zerstören, da sich darin verschiedenste Lebensformen entwickeln, welche mit ihren Ausscheidungen fast alles zersetzen können.



Bleibt also ein harmloser Papieraufkleber über längere Zeit nass, entwickelt er sich zu einem fiesen Cocktail:eek:.



Bisher nicht.
Ich gehe davon aus, dass alle Klebstoffe, welche für die Verwendung an Autos vorgesehen sind, auch auf Gelcoat akzeptabel sein sollten.
 
Um Schäden von provisorischen Aufklebern zu vermeiden:
Aufkleber sind viel (!) leichter zu entfernen, wenn die Klebeschicht vorher von Staub abgeschwächt wurde.

Die Methode habe ich vor langer Zeit im KFZ Bereich kennengelernt:
Politur auftragen, aber nicht wegwischen. Auf die angetrocknete staubige Schicht dann die Aufkleber drauf.

Seither verwende ich sie für allerlei Zeug das nur temporär drauf ist, wie z.B. Vignetten.
Erst mal die kKlebefläche auf einem Stück Stoff (z.B. Hose) ganz leicht aufgelegt, dann auf mehreren Stellen immer mehr Partikel auf der Klebefläche aufgesammelt.
Erst dann am Fahrzeug aufgeklebt und nur leicht angedrückt.

Man kann dabei recht gut steuern, wie gut oder schlecht das Ding noch kleben soll.
 
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