Gehörschäden durch Fahrtwind?

ab einer gewissen Größe der Segelohren geht halt die Durchschnittsgeschwindigkeit zurück... : )
 
So, heute mal in Ruhe einen vergleichenden Test gemacht, nachdem der reale Höreindruck ja nicht so trivial messbar ist:
Die Musik kommt am Ohr mit 70dB Spitze an (Alan Walker), das ist leicht zu messen, auch im Stand.
Das reicht, um bei 45km/h auf geflicktem Asphalt hörbar lauter als die Umgebung zu sein. Insofern sollte der Schalldruck am Ohr beim Fahren im Mittel auch nicht nennenswert drüber liegen?!
Habe übrigens Flausch am Helmgurt, ohne ist die Musik mit 70dB ähnlich laut, wie der VM- und Windlärm (Mango, Minivisier).
Auf einem holprigen Feldweg mit 40km/h sieht's allerdings anders aus;)
Nach der Fahrt klingt's zwar manchmal auch dumpf, das liegt dann aber an den 400hm, die ich vorher mit Tempo abgebaut habe;)

Der Nikolauzi
 
Lärm ist das eine, Luftdruck das andere. Auch wenn es nicht "laut" ist, erscheint mir die Drucklast auf dem Trommelfell viel höher, als es sich in Lärm beziffern lässt.
Die Navhwirkung ist bei mir unmittelbar ein lautes Ohrgeräusch, sieben hohe Pfeiftöne links in dissonantem Akkord und drei tiefe Töne rechts. Das hatte ich das letzte Mal nach einem Billy Talent Konzert gehabt, naja, und beim Liegeradeln über vier Stunden ohne Stirnband/ Ohrschutz.
Mein optisch extrem alberner Selbstversuch mit den Nerfpatronen verlief übrigens super. Stille während Fahrt und Wind. Jetzt muss ich eine weniger augenkrebserzeugende Variante entwerfen :p
Gruß Krischan
 
Lärm ist das eine, Luftdruck das andere. Auch wenn es nicht "laut" ist, erscheint mir die Drucklast auf dem Trommelfell viel höher, als es sich in Lärm beziffern lässt.
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So einen Effekt hatte ich noch nie. Das wäre ja dann Infraschall, da noch langsamere Luftdruckänderungen ja ausgeglichen werden (wie bei meinen letzten 400hm Abstieg).
Wie gesagt, der Windsound ist mit dem Flausch am Helmgurt bei mir jetzt weg ohne sonstige Beeinträchtigung des Hörens. Werde die jetzt noch unauffälliger anbringen, sind im Moment rot-weiß-schwarz, sieht komisch aus...
 
Mein optisch extrem alberner Selbstversuch mit den Nerfpatronen verlief übrigens super. Stille während Fahrt und Wind. Jetzt muss ich eine weniger augenkrebserzeugende Variante entwerfen :p

Also davon würde ich gerne mal Bilder in Aktion sehen :ROFLMAO:

Als Musiker habe ich schon viele Gehörschutz-Versuche hinter mir. An Elacin (angepasster aufgebohrter Gehörschutz) war das beste, wenn man nicht komplett dicht haben will und nach einem 4 Stunden Gig keine dicke Ohren will. Günstigere Varianten gibt es viele. Die Frage stellt sich immer nur, was sie filtern bzw. dämmen.
Schaumstoff Ohrenstöpsel und die MickeyMouse drüber dämmt passive am besten ALLES weg. Nach 2-3 Stunden ist man gaga oder aber es ist sowieso alles egal.
 
Ich hab mal meine Arbeitsothoplasten dringelassen. Hab mich total unwohl gefühlt, weil ich fürchtete, mir entgeht was.
Ein Windschutz vor oder überm Ohr find ich auch besser. Nicht im Ohr!
 
Ich habe vor einigen Wochen die AirStreamz von cat-ears.com bestellt. Inzwischen sind diese eingetroffen und ich komme soeben von einer Testfahrt zurück:

Die Dinger funktionieren definitiv. Es wäre jetzt übertrieben zu sagen, dass ich bei 50km/h dem lieblichen Lied der Vögelein lauschen kann, aber es ist so, dass ich Umgebungsgeräusch (ja, auch das Rumpeln des Velomobils) viel besser wahrnehmen kann. Die Windgeräusche sind nicht weg, aber es herrscht nicht mehr der Orkan der alles übertönt sonder gemässigter akustisch absolut erträglicher Wind. Somit könnte man auch argumentieren, dass die AirStreamz die Sicherheit erhöhen, da andere Verkehrsteilnehmer besser gehört und sich per Geräusch ankündigende Fehlfunktionen im VM früher wahrgenommen werden können.
Anzumerken wäre noch, dass die Dinger subjektiv langsamer machen. Bei Abfahrten hatte ich das unangenehme Gefühl langsam zu sein. Es fehlt der Lärm am Ohr, welchen mein Gehirn ganz offensichtlich mit Geschwindigkeit gekoppelt hat :rolleyes:

Zur Optik. Was soll ich sagen. It ain't pretty. Aber ich glaube ich kann damit leben. Nutzen vor Schönheit...
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Wobei es mal eine Zeit gab in der man mit den AirStreamz allenfalls hätte punkten können :LOL:
Unbenannt.PNG

Zum Material. Die Airstreamz sehen nicht nach super duper hitech cutting edge technologie aus und sind es wohl auch nicht. Es ist einfach etwas Flausch (sehr weich) und Klett. Besonders viel Geschick bräuchte man wohl nicht um das selber hinzubekommen. Oder mann macht es wie Elvis.


Erstes Fazit. Grundsätzlich habe ich die AirStreamz bei der ersten kurzen Ausfahrt als sehr angenehm befunden. Am nächsten Wochenende werde ich diese Mal auf einer längeren Fahrt testen. Für mich könnte das die Lösung sein, da ich bei Geschwindigkeiten bei denen der Wind nervig wird eh meist mit Helm fahre.
 
AirStreamz von cat-ears
Der Name hat mich drauf gebracht, dass Nachbars Katze genau den richtigen Schwanzdurchmesser hat ;). Weil, zu so richtig flauschigen Kotelettten reichts bei mir nicht.
Bei meinen Spoilern Marke Eigenbau schaetze ich die Windgeraeusche bei ca 40km/h wie sonst bei 15 km/h ein. Weiterer vorteil ist, dass ich nie mehr vergesse mit Helm zu fahren. Nachteil is da ich jedes kleinste Geraeusch im VM und Liegefahrrad hoehre und damit die Haendler nerve.
 
Langstreckentest erfolgreich abgeschlossen :cool:
Habe die AirStreamz dieses Wochenende während knapp 500km getestet. Die Dinger bleiben. Sie haben sich definitiv bewährt. Dazu ein paar Dinge die mir aufgefallen sind:
  1. Ohne die AirStreamz waren die Windgeräusche leiser wenn ich zur Seite geschaut habe und der Wind frontal auf das Ohr traf, als wenn ich nach vorne geschaute habe. Mit AirStreamz ist es umgekehrt. Dürfte ein Indiz dafür sein, dass sie funktionieren.
  2. In Kombination mit EarPod Pro ein kleiner Traum. Podcasts sind unter 50% der Lautstärke gut verständlich. Zuvor musste ich immer auf 80-90% hochschrauben. Zeigt für mich fast am deutlichsten das die Dinger taugen.
  3. Bin gestern auch lange ohne Podcast oder Musik aber mit Noise canceling durch die Nacht gefahren. Ebenfalls sehr angenehm da. Ohne AirStreamz hat das NC eigentlich gar nichts gebracht da der Wind alles andere sowieso massiv übertönt hat. Mit AirStreamz hingegen ist das nicht mehr der Fall. NC macht so auch bei 45kmh+ einen sehr deutlich Unterschied. Es bleibt ein relativ tiefes Wummern aber von den höheren Tönen werden recht gut gefiltert. Der Leerlauf zum Beispiel ist mit NC so leise, dass man fast ein wenig erschrickt wenn man einen der Pods raus nimmt.
  4. Man hört bei meinem WM ein leises Quietschen, das ich ohne NC nicht höre. Es tut sich quasi ein neues WM Geräuschespektrum auf, dass ich vorher „überhört“ habe
  5. Autos hört man definitiv weniger. In der Nacht kein Problem, da sich die Scheinwerfer früh im Spiegel ankünden und eh nicht viel läuft auf der Strasse. Aber man hört sie quasi erst wenn sie beim Überholen auf gleicher Höhe sind.
 
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  1. Autos hört man definitiv weniger. In der Nacht kein Problem, da sich die Scheinwerfer früh im Spiegel ankünden und eh nicht viel läuft auf der Strasse. Aber man hört sie quasi erst wenn sie beim Überholen auf gleicher Höhe sind.
Mit NC oder ohne? Ich finde, man hört Autos deutlich früher, wenn das Grundrauschen weg ist, fahre aber auch ohne Kopfhörer.
 
Ich kann nicht glauben, dass das ein so großes Problem sein kann wie von manchen vermutet. Wenn das so wäre, müssten die Küstenbewohner, bei denen oft eine steife Briese weht alle taub sein. Ich habe gestern mal etwas gelauscht und wie vermutet war der KFZ-Verkehr um ein Vielfaches lauter und unangenehmer als der Fahrtwind. Außer bei meinen zwei Abfahrten mit 80-90km/h, da lärmt es schon etwas im Ohr, aber das ist auch immer recht schnell wieder vorbei. Viel schlimmer finde ich das Fahren mit Haube. Da müsste ich auch immer mit Gehörschutz fahren, weil es mir in den Ohren dröhnt.

Dazu muss ich sagen, dass ich beim offenen Fahren mit ungeschützten Ohren recht schnell mit Entzündungen zu kämpfen habe und daher fast immer mit Stirnband fahre, das auch die Ohren überdeckt. Das mag auch den weiter oben angesprochenen Effekt haben, dass die Luft sauberer strömt und weniger Lärm erzeugt. Und im Hochsommer, wenn es zu warm für das Stirnband ist, stopfe ich mit etwas Watte ins Ohr, funktioniert hervorragend. Ich höre damit immer noch gut und die Ohren sind vor Zugluft geschützt. Etwas leiser ist es auch, aber das ist für mich nur ein netter Nebeneffekt.
 
Wenn das so wäre, müssten die Küstenbewohner, bei denen oft eine steife Briese weht alle taub sein.
Unterschied ist, dass die selten ihre Ohren so perfekt zum Wind ausrichten wie auf dem Fahrrad. Wenn man auf dem Rad den Kopf zur Seite dreht, ist es auch kein Problem mehr.
 
Dazu muss ich sagen, dass ich beim offenen Fahren mit ungeschützten Ohren recht schnell mit Entzündungen zu kämpfen habe und daher fast immer mit Stirnband fahre, das auch die Ohren überdeckt.
Das ist genau der Punkt.

Meine Erfahrungen:
  • Gegen das Gerumpel unter der Haube sind gut sitzende Ohrstöpsel super (EarBikers).
  • Gegen Windgeräusche hilft aber auch eine wie auch immer geartete Umlenkung der Strömung, sei es durch Stirnband, AirStreamz, Frisur, Windrichtung, ...
  • Bei Windgeräuschen waren meine alten Ohrstöpsel, die deutlich schlechter saßen, besser, vermutlich weil sie längere Nippel haben, die irgendwie die Strömung positiv beeinflusst. Die besser sitzenden Stöpsel dichten das Ohr besser ab, aber es entstehen stärkere Windgeräusche.
Gegen den Lärm in der Haube ist die Sache für mich klar; aber bei Windgeräuschen ist die Abhilfe wohl sehr individuell.
 
Ich kann nicht glauben, dass das ein so großes Problem sein kann wie von manchen vermutet.
Man glaubt es meisst erst wenn es schon zu spaet ist. Bei niederlaendischen Motorradpolizisten hat mal jemand einen anfaenglich belaechelte Akustik- und Gehoertests gemacht. Danach hatte er direkt den Auftrag gekriegt um fuer stillere Helme zu sorgen. Klar mit dem Motorrad ist man schneller unterwegs, dafuer geht der Helm aber immer schon auch ueber die Ohren.
 
Wobei Motorräder selbst auch ganz schön viel Krach machen ...

(Ändert natürlich nichts daran, dass die Nichtentdeckung eines potenziellen Problems das Problem als solches nicht nichtig macht.)
 
Der Wind übertönt beim Motorrad auch mal locker selbst nicht zugelassene Sporttüten. Und wenn du eine Scheibe (wie viele Polizeimopetten) und viel Dusel hast, kann es sein, dass die Abrisskante der Luft genau auf der Höhe der Unterseite des Helmes ist. Das ist dann ganz besonders fein.
 
Angeregt von dem Bericht von @HolyCow habe ich mir mal so Katzenohren gebastelt.

Es ist tatsächlich so, daß ich beim Schnellfahren ohne Haube immer den Kopf leicht zur Seite drehe, weil das Sausen an den Ohren einfach sehr anstrengend ist.
Übeltäter ist zu einem sehr großen Teil der vor dem Ohr verlaufende Helmriemen.
Also: Achtung! Helmtragen bei hohen Geschwindigkeiten kann zu Gehörschäden führen. ;)

Ich habe mir ein Stück feinhaariges Kunstfell organisiert, passende Streifen geschnitten, es ein wenig geschoren und Klettstreifen drangeklebt.
P3180226.JPG
P3180227.JPG
Die Dimensionierung der Kunstkoteletten ist wohl noch ein wenig overdosed, aber es funktioniert ganz hervorragend.
Das Windgeräusch ist fast vollständig weg, bzw. sehr leise und ich kann Fahrzeuge, die sich von hinten nähern auch wieder akustisch wahrnehmen.
 
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