Gefahren durch Ultra-Leichtbau

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AW: Gefahren durch Ultra-Leichtbau

Hi Fabian,

dann fresse ich einen Besen :D.

Dann lasse Ihn dir schmecken ;-)
Ich hatte 2003 von Jürgen Eicks Frau Ulla eine zweite Leitra geliehen weil meine Frau und ich in den Leitras vor das Standesamt gefahren sind ;-)
Diese Leitra war eine alte Leitra aus Mitte der 80er noch mit der leichten Radaufhängung und Lenkrollradius ungleich Null und die wog bzw. wiegt immernoch 28Kg ;-)
Wir hatten die Leitra mal vor Jahren bei Jürgen gewogen, also sich wie jedes Jahr mal einige Leute trafen um am nächsten Tag zur Spezi zu radeln, dass muß so im Jahr 2000 oder 2001 gewesen sein!

So und nun lass Ihn dir schmecken ;-)

Gruß Fabian
 
AW: Gefahren durch Ultra-Leichtbau

...und die Bereitschaft, sein "hochgezüchtetes" VM in regelmäßigen, sinnvollen Abständen genau anzuschauen.
Das muss z.B. an Luftfahrzeugen, die aus Gewichtsgründen oft in Richtung Sicherheitsfaktor 1 ausgelegt sind, auch gemacht werden.

Beispiel aus der Praxis: Bei einem VM eines Bekannten ist ein Alu-Beschlag, der an der Carbon Karosse verschraubt war - dank Salzwasser im Winter - schlicht wegkorrodiert; dumm nur, dass da ein Vorderachslenker dran war bzw. dann nicht mehr :eek:
Hallo,
Das ist vielleicht ein gutes Beispiel von "Kinderkrankheiten", aber die eigentlich vermeidbar wären. Kohlefasser ("Carbon") und Alu ist ein Paar, das mit Feuchtigkeit sehr schnell korrodiert. Ist es an einer Stelle, die nicht absolut trocken bleibt, *muss* eine Zwischenschicht aus Glasfasser da. Oder man nimmt gleich Titan statt Alu...:cool:

Gruß,
Cumulus
 
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Leider gibt es noch keine reine Velomobilrennserie, wo einzelne Velomobilhersteller ihre besten Pferde gegen die Konkurrenz antreten lassen. !

Grüße

Christoph

hallo Christopf,

das stimmt so ja nicht. Komm doch mal zur Cycle Vision oder auch zu den DLC-Rennen oder EMs. Rekordversuche eingeschlossen.

Genau von dort aus geht ja die Entwicklung der schnellen und leichten VMe, wer dort nach vorne fährt, markiert die Speerspitze der Entwicklung. Warum sollen neue reinrassige Rennvelomobile gebaut werden, wenn heute Serienvelomobile die Weltrekorde pulverisieren, die von wenigen Jahre von reinrassigen Rekordmaschinen aufgestellt wurden?

Gruß Jens
 
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Komm doch mal zur Cycle Vision oder auch zu den DLC-Rennen oder EMs. Rekordversuche eingeschlossen.
...
wer dort nach vorne fährt, markiert die Speerspitze der Entwicklung.
Also die Behauptung finde ich etwas gewagt und zu allgemein. Bei EM/WM/Cyclevision scheint mir mehr der Fahrer ausschlaggebend zu sein und nicht das Material. Ymte beweist dies seit Jahren und ein Daniel Fenn kann in fast jedem VM konkurrenzfähig sein.
Für die Rekordversuche ist perfektes Material natürlich Pflicht, was aber auch daran liegt, dass hier international auf höchstem Level (auch Fahrerlevel) über große Zeiträume gegen die Zeit/Strecken gefahren wird.
Leider hat die VM/Liegeradszene zu wenige Topfahrer, als dass man anhand des Materials einschätzen kann, welches die Speerspitze der Entwicklung markiert. Man kann es sich denken, aber objektiv beurteilen wird wohl kaum funktionieren.

Siehe dazu auch hier die Leistungsunterschiede in Paderborn im Sprint:




Da gibt es drei Ausnahmefahrer, vielleicht fünf. Die markieren die Spitze, ob nun im Quest, EVO-R oder Milan SL.

Gruß
Heiko
 
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hallo Christopf,

das stimmt so ja nicht. Komm doch mal zur Cycle Vision oder auch zu den DLC-Rennen oder EMs. Rekordversuche eingeschlossen.

Genau von dort aus geht ja die Entwicklung der schnellen und leichten VMe, wer dort nach vorne fährt, markiert die Speerspitze der Entwicklung. Warum sollen neue reinrassige Rennvelomobile gebaut werden, wenn heute Serienvelomobile die Weltrekorde pulverisieren, die von wenigen Jahre von reinrassigen Rekordmaschinen aufgestellt wurden?

Gruß Jens

Hallo Jens,

so serienmäßig sind die Rennvelomobile ja nicht gerade, wenn um Titel und Ehren gerungen wird. Wenn man sich alleine die Kettenblätter anschaut, die bei den schnellsten Velomobilen verbaut sind – das hat wenig mit Serienvelomobilen zu tun. Außerdem gibt es diese reinen Rennvelomobile ja schon: Milan, Evo R, Quest, WAW. Vielleicht noch nicht 100 % marktreif in ihrer leichtesten Formen aber eine perfekte Grundlage, um richtig durchzustarten. Wichtig wäre aber mehr Breite in der Spitze. Mehr Hersteller und mehr gute Fahrer. Die Breite in der Spitze wird zu vielleicht noch unglaublicheren Entwicklungen im Velomobilbau führen?! Mehrere haben in der Regel bessere Ideen als ein Einziger. Der Gruppenprozess würde wohl dazu führen, dass sich die Entwicklung dynamisiert. Alle Teilnehmer sollten aber die Möglichkeit haben, mit ähnlichem Material anzutreten.

Ich fände zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine reine Velomobilrennserie sehr interessant. Schon aus fahrtaktischen Gründen würden die Rennverläufe ganz anders verlaufen, als man sich das zum jetzigen Zeitpunkt vor Augen führen mag. Wer von uns weiß denn schon, wie es sich anfühlt mit 20 oder 30 Velomobilen im Pulk zu fahren und das auf einem abgesperrten Kurs auf einer Distanz von 100 km? Führt unter den Möglichkeiten des Pulkfahrens wirklich immer das von vorne fahren zum Erfolg? Es sind hypothetische Fragen, die ich mit in die Diskussion einbringe, aber so richtig beantworten wird sie vermutlich keiner so recht können?!

Reine Velomobilrennen könnten zu einem Publikumsmagneten entwickeln. Dazu müssen sie aber heraus aus Industrie- und Wohngebieten hinein in den Innenstadtbereich. Und hier fahren sie dann nicht wie die schnellsten Profirennfahrer mit einem Schnitt von 50 km/h sondern 60 km/h (reine Mutmaßung auf einem Kurs mit nicht allzu vielen Kurven). Das lockt Zuschauer an. Wenn Menschen das Glück haben, mal ein Velomobil in freier Wildbahn zu sehen, dann bekommen sie ja kaum noch den Mund zu. Wie mag es erst sein, wenn sich 30 Stück davon ein Stelldichein in der Innenstadt geben? Da könnte wirklich richtig was gebacken sein!

Grüße

Christoph
 
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hallo christoph
schöne vision :)
aber wer soll das bezahlen?

Wenn ich Dich richtig verstehe redest Du doch von werksteams?
Glaube nicht,dass die mal eben 3-4 rennpferde pro team bereithalten würden,
abgesehen davon,dass sich die unterlegenen wohl bald wieder verabschieden würden,
da schlechte ränge nicht die beste werbung sind

henner :)
 
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Siehe dazu auch hier die Leistungsunterschiede in Paderborn im Sprint:

Da gibt es drei Ausnahmefahrer, vielleicht fünf. Die markieren die Spitze, ob nun im Quest, EVO-R oder Milan SL.

Gruß
Heiko

Hallo!
Wir haben gute Fahrer auf Amatuerniveau.

Selbst ein T.Sch- aus M., wohl seit langem einer der stärksten Fahrer bei uns, konnte sich aus einem Rennradfeld in Boxberg mit seinem Cervelo nicht absetzen. Zugegebener Maßen ein schweres Unterfangen ... aber er hatte behaupetet er könne es:) ... und er hat es auch mehrfach versucht.

Sprint ist aber ein schlechter Gradmesser, weil zu stark genetisch bestimmt. Sprint ist nur zu etwa 10% trainierbar, der Rest ist "göttliches" Glück.
Tschüss
Jörg Basler
 
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Hallo Jens,

der erste Gedanke beim Lesen war bei mir zweigeteilt und schwankte so zwischen "da macht sich ja einer ernsthafte Gedanken" und "da hat aber einer Angst, dass er die Entwicklung nicht mitgehen kann oder mitgehen will oder beides".

Und vermutlich hast Du Dein Ziel bereits erreicht, denn mit der hohen Resonanz ab der ersten Stunde Deines Posts hast Du zumindest den "inneren" Zirkel dieser Szene erreicht. Und von ausserhalb dieses Zirkels wirst Du wohl kaum mit Anfragen nach superleichten Milan SL's bombardiert.

Ich halte Deine Bedenken für wohlbegründet. Da der SL auch alltagstauglich ist und in erster Linie sein soll (ich konnte ja vor einigen Wochen bewundern, wie du Zelt, Schlafsack, Isomatte und weiteres Gepäck neben dem VM aufgetürmt hast), wäre es für den Durchschnittsverdiener eine Katastrophe, nach x-tausen Km zur Kenntnis nehmen zu müssen, dass ihm seine Carbon-Kiste gerade unter dem A.... wegbricht. Ganz abgesehen von der Verletzungsgefahr (Carbon-Sarg? :p) kommt sowas in einer so kleinen Szene gar nicht gut an - und bleibt halt immer am Produkt bzw dem Hersteller hängen.

Das Quest - ein Maßstab, an dem sich halt alle messen lassen müssen - scheint ja nach 10 Jahren am Markt bewiesen zu haben, dass es "fast ewig" hält. (sogar 160 000 kM mit der ersten (!) Kette geht - aber das ist Stoff für einen anderen Thread und wird hier NICHT diskutiert).

Das Heulen und Zähneklappern wäre in der ganzen Republik deutlich vernehmbar, sollten die neuen Entwicklungen da ein anderes Bild als das Quest abgeben. Und genau dieser Punkt wird angesichts der neu aufgestellten Rekorde und der fortlaufenden Gewichts-Meldungen in den letzten Monaten hier "vergessen" (oder verdrängt). Die Leute - mich eingeschlossen - nehmen wohlwollend zur Kenntnis, dass weniger Gewicht für einen monetären Aufpreis möglich geworden ist und wollen mehr ... nein weniger natürlich ;)

Und wie immer stiert der "Verbraucher" (Käufer Kunde Anwender ... also wir!) nur auf die magischen Zahlen. "Der kann aber 18 kg, hier hätte ich 20kg" wird dann zur Entscheidungsgrundlage.

Dass einige kg mehr Masse an der richtigen Stelle mehr (Langzeit-) Stabilität bringen, wird ja in einigen Vorgängerbeiträgen bereits in Frage gestellt. Man muß halt nur wissen wo und wie ... ja klar! Was denn sonst? Das ganze Leben, ja die gesamte Evolution ist letztendlich ein Experiment. Und nach 100 Jahren sinnieren höchstens noch vertrocknete Wissenschaftshistoriker über die Fehlschläge von damals. Die Szene ist (noch) zu klein, um sich gefahrlos und ungestraft bis - sagen wir 95% an das Optimum - heranzubasteln. Jens hat mit seinen Bedenken also zu 100% ins Schwarze getroffen ... !

Und wenn schon optimiert wird, dann bitte auch für die 50 kg Frau ... bis hin zum 100 kg Mannsbild. Auch das wurde weiter oben schon erkannt. Das kann ein so kleiner Markt kaum stemmen. Noch nicht. Die Nischen werden später besetzt.

Dass ein KG Mehrgewicht weder vom Alltagsradler noch vom Rennpiloten auf ebender Strecke je sujektiv wahrgenommen werden kann, ist eh klar. (Wer das bezweifelt, soll bitte den Doppelblindversuch selbst durchführen.) Die neue Größenordnung einer 30% Gewichtsreduktion ist aber schon beachtlich - nur käme es mir dann auf die letzen 3 kg nicht mehr an, wenn ich wüßte, dass sie der Stabilität und Sicherheit dienen. Der Sprung von 35 nach 25 kg ist für sich genommen jedenfalls ein Riesenerfolg.

Aber ich freue mich sowohl über die Entwicklung als auch über einen Hersteller, der warnend seine Stimme erhebt. Hier in Oberbayern spielt das Gewicht halt schon eine Rolle ... aber in erster Linie wohl mein eigenes! Aber seit ich weiß, dass ich in einen SL gerade noch so reinpasse, macht das Sparen schon wieder viel mehr Spass.

Grüße - Andreas
 
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Ich fände zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine reine Velomobilrennserie sehr interessant. Schon aus fahrtaktischen Gründen würden die Rennverläufe ganz anders verlaufen, als man sich das zum jetzigen Zeitpunkt vor Augen führen mag. Wer von uns weiß denn schon, wie es sich anfühlt mit 20 oder 30 Velomobilen im Pulk zu fahren und das auf einem abgesperrten Kurs auf einer Distanz von 100 km? Führt unter den Möglichkeiten des Pulkfahrens wirklich immer das von vorne fahren zum Erfolg? Es sind hypothetische Fragen, die ich mit in die Diskussion einbringe, aber so richtig beantworten wird sie vermutlich keiner so recht können?!

Es gibt wohl mehr Gründe die dagegen als dafür sprechen!


  • Wer hat die Zeit neben Beruf und Training noch durch die ganze Republik (evtl. Österreich, Schweiz, Holland...) zu fahren um an einer Rennserie teil zu nehmen?
  • Welcher Hersteller ist groß genug (und/oder willig) um mehrere Fahrer/Teams zu unterstützen ohne mit dem Tagesgeschäft (von dem er lebt) in Rückstand zu kommen?
  • Wenn man die Amateure und die Freizeitfahrer ausschließt wird man wohl kaum auf 20 oder 30 Fahrer kommen.
  • Wer organisiert und noch viel wichtiger wer bezahlt die Rennen?
    "Otto Normal" geht nicht auf ein "Seifenkistenrennen" wenn er dafür auch noch Eintritt bezahlen muss (Zumindest nicht die Schwaben! ;))
  • Wenn wir schon beim Geld sind... ICH kann es mir nicht leisten jährlich ein oder zwei oder noch mehr Carbon-Velomobile zu kaufen.

    Und ich hab auch keine Lust, jedes Jahr das alte zu "verticken", weil ein neues, leichteres, schnelleres... auf dem Markt ist, dass ich dringend brauche, um Wettbewerbsfähig zu bleiben!
Am "Dekra-Wochenende" wurden mehrere Rekorde "nach Europa geholt"! Ist deswegen die User-Zahl im Forum gestiegen (Neuanmeldungen)?

Das hier (im Forum) ist meiner Meinung nach die Velomobilszene! Für andere, außerhalb des Forums braucht man keine Rennen planen - die erreicht man eh nicht! Höchstens regen die sich auf, weil mal wieder wegen ein paar Bekloppten eine Straße gesperrt wurde!
 
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Wenn ich die Wahl hätte zwischen:

A) einem 20 kg schweren alten Trekkingrad und
B) einem 20 kg schweren stabilen Velomobil mit passablen Gepäckraum

würde ich immer B) bevorzugen.
Vor allem dann wenn sich der Preis in der Gegend der "Nicht-Leichtbau" VM befindet.
Das Carbon-Ausgangsmaterial wird in den nächsten 10 Jahren billliger werden :D .
(BMW soll in seinen nächsten Modellen viel mehr Carbon einbauen um Gewicht einzusparen, als jeder andere Volumenhersteller. Dafür lassen die extra in Zusammenarbeit mit SGL Carbon Fabriken bauen).
 
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Auch wenn BMW ihre Autos halb so schwer bauen könnte ohne Carbon, indem man den ganzen Sinnfreien "Komfort" Firlefanz wie : El. verstellbare Sitze, Klimatisiertes Lenkrad usw rauswirft..
 
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@ Jack-Lee

Da haste recht.
Und wenn man das - wie du schon richtig erwähnt hast - unnütze Zeug rauswirft und zusätzlich mit Carbon baut, wird die Kiste noch leichter.
Natürlich nie so umweltfreundlich wie ein VM - völllig klar.
Aber das Carbonmaterial wird dann nochmal in ganz anderen Mengen = Größenordnungen hergestellt.
DAs wollte ich verdeutlichen.

Ob die Herstellung von Carbon fürs Klima gut ist, ist eine andere Frage.
 
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hallo christoph
schöne vision :)
aber wer soll das bezahlen?

Wenn ich Dich richtig verstehe redest Du doch von werksteams?
Glaube nicht,dass die mal eben 3-4 rennpferde pro team bereithalten würden,
abgesehen davon,dass sich die unterlegenen wohl bald wieder verabschieden würden,
da schlechte ränge nicht die beste werbung sind

henner :)

Hallo Henner,

die Kosten für ein solches Unterfangen dürfen keinesfalls den Herstellern der Velomobile aufs Auge gedrückt werden. Das, was möglich sein sollte, wäre ein reduzierter Preis für ein Rennvelomobil, wenn sich der Fahrer für die Teilnahme an Rennen entschließt. Auch sollte es möglich sein, ein freies Plätzchen für notwendige Reparaturen beim Hersteller zu ergattern, sofern es notwendig wird. Es sollte zu einem gewollten Austausch zwischen Hersteller und Rennfahrer kommen. Mit einer Fotomappe unterm Arm und der passenden Kulisse im Hintergrund sollten sich nach einem ersten Rennen spielend Sponsoren finden lassen, die sich gerne durch ein schnelles Velomobil in Szene setzen lassen. Heute haben Velomobile das Manko, dass viele Menschen denken, dort hocke der absolute Oberfreak herinnen (Es gibt eben nur so wenige – einer allein ist ein Verrückter, zwei hingegen eine Gruppe).. Auch das schreckt nicht nur potentielle Sponsoren sondern auch tolle Sportler ab. Es muss ja nicht gleich im ersten Jahr eine Rennserie mit 5 und mehr Rennen sein, aber ausgerüstet mit ein wenig Fingerspitzengefühl sollte ein Rennradrennenveranstalter schnell davon überzeugt werden können, im Rennen 7 das VELOMOBILrennen auszutragen. Wenn die Resonanz in Presse und Publikum entsprechend positiv ist, wird man ganz sicher im nächsten Jahr wieder versuchen, diese seltsamen, wie hießen die noch, ach genau, Velomobile an den Start zu bekommen. Allein wenn der Begriff Velomobil schon geläufiger würde, wäre das ein Riesenschritt nach vorne. Beim nächsten Mal sind es dann aber nicht mehr 10, sondern vielleicht schon 15 Velomobile am Start, weil entweder Zuschauer oder andere Sportler einfach nur „impressed“ waren und auch mitmachen möchten. Schnell fahren und das ohne die horrenden Kosten, wie man sie von Motorsportarten her kennt. Und Hand aufs Herz: wer einmal in einem schnellen Velomobil drin gesessen hat, der will da nicht mehr raus?! Ich muss fortwährend an Daniels Hammersprint in Paderborn denken, als er mit über 80 Sachen an mir vorbeigeballert ist, als wenn er einen Fluxkompensator im Brutos eingebaut hätte. Wenn er noch schneller gewesen wäre, hätte ich wahrscheinlich in die Hose gemacht ;). Und dieser Eindruck entsteht bei jemandem, der schon mehr als ein Velomobil gesehen hat? Was mag für ein Eindruck bei Unbeleckten entstehen? Bei diesen Bildern wird in den Köpfen der Leute mit deren physikalischem Verständnis Klavier gespielt!

Grüße

Christoph
 
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AW: Gefahren durch Ultra-Leichtbau

oke :)
klingt ja wieder ganz gut!
Ich habe mit der radsportszene in der praxis nichts zu tun
und weiss also zb. auch nicht wie sehr veranstalter gewillt sind derartiges zu unterstützen.

Die idee reiner velomobilrennen finde ich jedenfalls prickelnd.

Mich beschleichen nur zweifel in wie weit von seiten eingefleischter frontmänner
so ein "rennzirkus" überhaupt gewünscht wird.

CAS möchte wohl, wenn ich ihn richtig verstehe,
dass die em/wm sich über die sportlichen leistungen begründet
und der zuspruch der massen dabei untergeordnet ist.
Andere sportliche grossveranstaltungen definieren hingegen ihren erfolg eher über den zuschauer
und sponsorenzuspruch.

...vom topic abschweif
 
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Deine Wunschträume von reinen Velomobilrennen sind hier falsch am Platz. Hier geht es um Leichtbau und deren Gefahren. Mit einer reinen Velomobilrennserie, die auf einem Stadtkurs ausgefahren wird, erhält der Hersteller keine profunden Ergebnisse. Ausserdem ist es für den Zuschauer ziemlich langweilig, wenn da zwanzig gelbe Kisten lang fahren.

Ich fahre seit knapp 10 Jahren Liegeradrennen und war schon auf Veranstaltungen, wo es reine Velomobilrennen mit 20 bis 30 Velomobilen gab und es war als Zuschauer gähnend langweilig (Interessant war es nur wenn mein Bruder vorbeifuhr oder einer aus der Kurve geflogen ist.)

lieben Gruß

Uli
 
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Moin,

ich finde das zusätzlich zu den behandelten Themen noch mind zwei weitere Aspekte beim Karbonbau bedacht werden sollten:

1) Was passiert bei einem Unfall/ Sturz? Reines Karbon kann übel splittern, ich hörte von Karbonferlgen (Triathlon / RR) die sich sehr plötzlich übel splitternd zerlegt haben. (Mir zum Glück nie passiert, mein Karborahmen brach "kontrolliert") Im WISIL habe ich die Empfehlung gelesen das zum Schutz des Fahrers Aramid empfohlen ist. Crashverhalten (muss jetzt nicht Aramid sein) scheint mir gerade bei Leichtbauahrzeugen im Alltag eine sinnvolle Überlegung zu sein, auch wenns etwas schwerer wird.

2) Repartaturfähigkeit. Ich lese hier mit Interesse auch die Reparturanleitungen, und die gute Bearbeitugsmöglichkeit bei "konventioneller" Bauart ist eine Überlegung wert.

Ansonsten glaube ich aber auch das ein leichtes Gewicht von großem Nutzen ist und ich gehöre auch zu denen die schon mal mit ner Karbonbremsscheibe (war nen Flop, nicht abriebfest genug) experimentiert haben:) und schon mal ein paar Euros mehr für ein paar gr weniger ausgebe. Und ich habe keine Bedenken das sich meine FSA Karbonkurbeln und SRAM red Komponenten vorzeitig verabschieden.

Gruß, rwd
 
AW: Gefahren durch Ultra-Leichtbau

Hallo,
ich möchte mit diesem Beitrag eine Diskussion über die Gefahren des Ultra-Leichtbaus bei Velomobilen anregen und auch herzlich alle Hersteller einladen, einen Beitrag dazu zu liefern.
Als Nichthersteller hab mich erstmal etwas zurrueckgehalten.
Material am rechten Fleck, besonders genuegend Material ... ist doch gut.
Das will ja auch keiner weghaben. Material da wo's keiner braucht, ist schwer und teuer.
Extremleichtbau muss nicht gefaehrlich sein, das hat auch nichts mit konstruktiver Magersucht zu tun. Aber 30Kg-VM baute schon die Familie Mochet in den 30ger jahren mit Stahl Messing und Sperrholz, und den damals ueblichen, nicht wirklich leichten Komponenten.
Macht mal einfach das Material da weg, wo es keiner braucht, und ein bisserl mehr da dran wo es hilft. Jede Technologie die dabei hilft ist gut, und Technologien auf Machbarkeit abklopfen sollte doch einen Hersteller eher begeistern, Sandwich, Waabe Hohlfasern Bubbles, wasauchimmer. und natuerlich Belastungs und Verschleisstests.
selbst mit einfachen statischen Tests kann man schon viele Probleme erkennen.
Einfach nur eine Gewichtzgrenze einziehen und zum "Mauern" aufrufen hat doch auch nichts mit Sicherheit durch Fortschritt zu tun. Auch ein 40Kg-VM kann staitsch ungenuegend sein, so geht das einfach nicht. Ein normales Fahrradl wiegt um die 10Kg, eine miese Chinagurke 25Kg. Das sollte auch ein erstrebenswertes Ziel fuer ein VM sein. Und die Haelfte des Gewichts machen die Komponenten. Wenn man Rennraeder mit 4,irgendwas Kg bauen kann, sollten auch mal die Hersteller nachschauen .... und den Mumm Zu sagen: "Deinen Gewichtswunsch kann ich nicht erfuellen, frage mal bei einem meiner Kollegen" ist das Mindeste was ich von einem Hersteller erwarte, und das macht auch nur ohne Absprache Sinn(Wettbewerb).
Das sich Hersteller, Haendler, und Nutzer zusammentun um die Geraete rundum besser und sicherer zu machen ist ein ganz anderes Paar Schuhe.

mfG
Matthias
 
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Aber 30Kg-VM baute schon die Familie Mochet in den 30ger jahren mit Stahl Messing und Sperrholz, und den damals ueblichen, nicht wirklich leichten Komponenten.
öh. die waren aber nicht mit 55 km/h in der Ebene und ++ die Berge runter unterwegs.
Einfach nur eine Gewichtsgrenze einziehen und zum "Mauern" aufrufen hat doch auch nichts mit Sicherheit durch Fortschritt zu tun.
auch dazu hat Jens nicht aufgerufen. Ihm geht es um die Auseinandersetzung damit, was möglich und sinnvoll ist. Er ist bislang einer der Wenigen (um nicht zu sagen einzigen) Hersteller, die:

1. offen kundtun, dass ein VM eine begrenzte Lebensdauer hat
2. diese durch bestimmte Bauformen nocheinmal verringert werden kann.

Es ärgert mich, dass ihm gleich Miesmacherei und der Versuch, Konkurrenz zu unterbinden unterstellt wird, bloß weil er anmerkt, dass die Dauerhaltbarkeit (bitte korrigiert mich, wenn dem nicht so ist) "neuer" Konstruktionen zumindest nicht erwiesen ist. Das kann zumindest von allen Milanen nicht behauptet werden, weil äußerst gewissenhaft entwickelt wird (über die Entwicklungsverfahren an anderer Stelle kann und will ich mir kein Urteil erlauben!).

Das Geschrei wäre riesig, wenn sich bei 60 km/h nach 2 Jahren ne Karosse in nix auflösen würde, weil ne Wabenstruktur sich am Unterboden z.B. durch Kerbwirkung in Kombination mit Materialschwächung durch intensive wärmeeinwirkung + schlechte Pflege über Winter lösen würde.

Das ist ein theoretisches Beispiel, ich unterstelle niemandem, dass er so baut, dass das passieren kann, und vielleicht tritt das auch nicht ein. Aber ich finde die Aufforderung dazu, sich darüber auseinanderzusetzen, sehr wichtig und angemessen.

und natuerlich Belastungs und Verschleisstests

Beim Räderwerk sieht das i.A. so aus, dass ein neues Konzept erstmal n Jahr getriezt wird, eh es in serie geht. Damit meine ich: Alltagstortour und keinen reinen Rennbetrieb (den gibt's noch dazu).


Gruß,b.
 
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Die wabenbauweise gibt es im flugzeugbau schon seit mitte der 60er jahre. Die belastungen bei einem manntragenden flugzeug sind mit sicherheit um ein vielfaches höher als bei einem velomobil. Um es mal auf den punkt zu bringen; ob leichtbauweise gefahren birgt hängt ausschliesslich von der sorgfältigkeit der baumeister bei der planung und insbesondere bei der praktischen ausführung ansich ab. Wir bauen seit 22 jahren kunststoffprodukte und seit 14 jahren velomobile, entscheidend ist das man genau weiß was man tut und auch den entsprechenden background hat. Gleiches gilt für die essfertige zubereitung eines kugelfisches, für die einen normales tagesgeschäft, für andere nur ein tödlicher versuch.

Sportliche grüsse aus mallorca

Michael
 
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