gear7lover's neuer SL

Wurde der SUV eigentlich auch beschlagnahmt?
Das weiss ich nicht. Wenn du in der Vakuummatratze mit Halskrause abtransportiert wirst siehst hauptsächlich was sich über dir abspielt. Die toten Fliegen in den Lampenschalen von der Notaufnahme. Der blubbernde Luftwäscher von einem Sauerstoffanschluss der vergessen wurde abzustellen. Alle Mängel der Deckenbauer, dass die Lüftung mal wieder geputzt gehört und den Monitor der nach einer fehlgeschlagenen automatischen Blutdruckmessung anfängt zu Hupen (was aber niemand stört). Und der Puls der unnatürlich hoch ist weil ich mich über das Geschehene kollossal aufrege und ich stundenlang nicht aufstehen darf und ich davon ausging dass sie mich vergessen haben (ich hab da so einschlägige Erfahrungen mit Krankenhäusern).

Ich werde als nächstes Akteneinsicht beantragen. Wusste nicht, dass ich das kann ohne gleich zu Klagen und ein erhebliches finanzielles Risiko einzugehen. Bislang bin ich davon ausgegangen dass wenn Du keinen Prozess vorfinanzierst von sämtlichen Informantionen abgeschnitten bleibst und die machen können was sie wollen. Und Du nicht weisst wie dir geschieht weil Du die Aussage der Gegenpartei und die Ermitlungsergebnisse nicht kennst. No money, no justice. Aber angeblich geht das. Ich bin noch in der Lernkurve. Positiv überrascht. Ich weiss nur nicht wie formulieren, dass das juristisch korrekt tönt. Krieg ich auch noch raus.
 
Da schau ich doch lieber ein paar Stunden die Decke an und humple nach 6h auf eigenen Beinen raus.
 
Du musst die Beschlagnahme bezahlen, wenn sie nichts finden?
Ja und dann als Haftpflichtschaden an den Gegner einreichen. Wenn denn dann mal irgendwann eine Aussage von der Polizei kommt wer jetzt schuld war. Anscheinend kann das Wochen dauern.

Ich stell mich aber auf den Standpunkt dass ich als Unfallopfer überhaupt nix vorfinanzieren werde. Wegen Basta.
 
Nimm dir einen guten Anwalt für Verkehrsrecht! Ich habs beim ersten mal auch auf eigene Faust versucht. Das waren im Endeffekt nur 2 1/2 Monate verplemperte Zeit. Ausserdem weiß ein Verkehrsrechtsanwalt, welche Summe er an Schmerzensgeld fordern kann.

Beim zweiten Unfall bin ich gleich zu einem (anderen) Anwalt* gegangen und die Zahlung des Schadens und das deutlich höhere Schmerzensgeld (trotz kürzerer Krankschreibung) war in der hälfte der Zeit auf meinem Konto.

*wer eine Warnung vor einem miesen Verkehrsrechtsanwalt in Bremen und eine Empfehlung für einen guten Verkehrsrechtsanwalt in HH braucht, gern per PM
 
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Also da ich kein Streithansel bin hab ich auch keine Rechtschutzversicherung, also zahle ich den Anwalt mit seinem Mond-Stundensatz. Wenn der sich warmläuft ist der Wert vom VM schon verbrannt bevor irgendwas konkretes passiert. Das geht soweit dass die Rechtsschutzversicherungen den Leuten lieber den Schaden aus eigener Tasche ersetzen als ihn einzuklagen. Kommt sie billiger.

Und ich hasse Ineffizienz. Ich hab 3 Monate Frist für einen Strafantrag (wo die Zivilklage mitangehängt werden kann) und 2 Jahre für Schadenersatz. Da probier ich doch erstmal mit Bordmitteln.
 
Wenn die Gegenseite den Unfall verursacht hat, zahlt sie auch deinen Anwalt. Oder ist euer Rechtssystem so unterschiedlich von unserem?
 
Ich hab 3 Monate Frist für einen Strafantrag (wo die Zivilklage mitangehängt werden kann) und 2 Jahre für Schadenersatz. Da probier ich doch erstmal mit Bordmitteln.
Warten hast Du ja schon geübt mit dem SL.
Bei mir hats auch gedauert, aber es kam mit der Zeit alles. Pleite wirst Du ja nicht gehen dran.

Wenn die Gegenseite den Unfall verursacht hat, zahlt sie auch deinen Anwalt. Oder ist euer Rechtssystem so unterschiedlich von unserem?
Nein, aber wenn nicht, dann nicht.

Gruß,

Tim
 
or Gericht und auf hoher See...
Wenn Du unschuldig bist, weil Dir die Vorfahrt genommen wurde, und trotzdem als Beschuldigter geführt wirst, sollten eigentlich alle Alarmglocken angehen. Ich kann Dir nur anraten,

a) sofort einen Anwalt zu nehmen, und zwar einen guten, und
b) für zukünftige Eventualitäten eine Rechtsschutzversicherung abzuschließen.

Im Sommer hatte ich einen Unfall mit dem Auto. Ebenfalls unschuldig, Totalschaden, aber die Gegnerin hatte Zweifel angemeldet. Weil Firmenwagen, nicht von meiner privaten Rechtsschutz gedeckt. Ich war trotzdem sofort beim Anwalt. Der hat das gut geregelt und von Anfang an mit der gegnerischen Versicherung (die auch die meinige ist) abgerechnet. Ich habe da keinen Pfennig bezahlt, musste auch nicht in Vorleistung gehen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass man mich über den Tisch gezogen hätte, wenn ich ohne Rechtsbeistand aufgetreten wäre.

Übrigens - weißt Du, was Dein Gegner macht? Wenn der Dir die Vorfahrt genommen hat und das auf Dich abwälzen will, wird der sich hundertpro einen Rechtsbeistand nehmen. Und dann wirst Du ohne Anwalt alt aussehen.

Aber Akteneinsicht fordern ist schonmal gut.
 
Lieber Wolfgang, ich hatte bisher vier Verkehrsunfälle und davon zwei mit Polizeiaufgebot. Jedesmal haben es die Versicherungen einfach und unbürokratisch geklärt. Ich hatte nie einen Anwalt vermisst. Ich weiss nicht ob alle die hier nach einem Anwalt rufen, Erfahrungen in der Schweiz mit schweizer Versicherungen gemacht haben. Gut möglich, dass die Schweiz und Deutschland in diesen Belangen unterschiedlich funktionieren. Ich würde aber unbedingt alle deine Modifikationen am SL zusammenstellen und deinen Aufwand dafür auch bei der Versicherung einreichen.
 
Hab ich. Die Summe liegt aktuell bei 26000 Franken. Ein paar Posten sind noch offen.

Mir wurde auch schon in Konstanz ganz anwaltslos ein Totalschaden am Auto ersetzt. Reparaturkosten sogar leicht über Zeitwert. Ganz geschmeidig. Ohne Fuzz.
 
Vielleicht ist das in der Schweiz wirklich anders... kann ich nicht beurteilen, manche Dinge funktionieren dort ja besser als in Deutschland.

Ich habe vor Jahren nach einem PKW-Unfall wegen sonnenklarer Schuldfrage und Aufnahme durch die Polizei auch gedacht ich bräuchte keinen Anwalt.
Aber der Arbeitgeber des LKW-Fahrers hat sich gegenüber seiner Versicherung angeblich tot gestellt, ich lag bei der Versicherung im Stapel wohl immer schön weit unten, warum sich um etwas kümmern, der hat ja keinen Anwalt...
Nach 7 Wochen bin ich zum Anwalt gegangen, eine halbe Woche später hatte ich mein Geld... und das vollständig.

Es gibt wohl noch die Tricks dass die Versicherungen gerne erstmal weniger bezahlen, frei nach dem Motto wer wird schon wegen 200 Euro nochmal zum Anwalt gehen und so...
Oder dass sie selbst auf gut Glück einen eigenen Gutachter zu der Adresse schicken und ein eigenes Gutachten machen lassen, das muss man dann erst wieder anfechten... deshalb verunfallte Fahrzeuge besser nicht im öffentlichen Raum abstellen.

Die HUK soll als gegnerische Versicherung wohl sehr zäh sein, die Allianz ziemlich kreativ... deshalb boykottiere ich beide schonmal so gut es geht.
Bei mir war die gegnerische die Helvetia, bei der hatte ich jahrelang mal eine Privathaftpflicht...

Und einem Kollege ist mal einer auf seinen stehenden PKW gefahren, vor ort war alles klar.
Tage später war mein Kollege dann plötzlich angeblich rückwärts in den Gegner gefahren...

Ist eigentlich auch nicht mein Stil, aber ich habe es gelernt:
Nie mehr ohne Anwalt.
Das wollen die Versicherungen so.
 
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