GBSR2014: Die Bilanz

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Eine Woche nach der Ende des Great Baltic Sea Ride ist es Zeit für eine Bilanz der Tour. Ergänzungen, Korrekturen, Lob und Tadel sind ausdrücklich willkommen.

Das Gesamtfazit vorweg: Es war eine tolle Reise mit vielen Eindrücken und Erlebnissen, die allen viel Spaß gemacht und den Wunsch auf eine nächste Tour befördert hat. Wir haben einen gesamten Raum (die Ostseeeanrainer) kennengelernt, in seiner Gleichförmigkeit wie in seiner Unterschiedlichkeit, große Städte und sehr viel gegend gesehen. Dauer und Länge waren richtig gesetzt, Mensch und Material haben insgesamt sehr gut funktioniert, das Wetter war hervorragend; unter schlechteren Bedingungen hätten wir sicher mit Camperstress zu tun gehabt.

Etappen:
Nach meiner GPS-Aufzeichnung (lief immer mit, wenn mein Quest von mir bewegt wurde, also nicht bei Fähr- und Schiffspassagen) haben wir alles in allem 3.247 km zurückgelegt.
Die Fahrtage variierten zwischen 100 und 280 km. Einige Tage waren praktisch Halbtage, wir waren bereits am frühen Nachmittag am Ziel, was zu Witzeleien über eine Teilzeitveranstaltung oder Kaffeefahrt führte. Das galt auch für längere Strecken – so hatten viele die 170 km von Chmielno nach Mielno bereits bis 14 Uhr hinter sich. Dennoch waren solche Tage willkommen, weil sie viel Zeit zum faulenzen, schwimmen und dem verbreiteten Online-Hobby boten.
Von den 21 Tagen waren 15 richtige Fahrtrage; die übrigen Stadt- oder Ruhetage mit geringer km-Leistung.
Es wurde zügig gefahren; Schnitte über 30 km/h waren die Regel, gern auch im oberen 30er Bereich, längere gute Passagen kamen auf über 40 oder 50 km/h Schnitt. Eine Palette Bier war Harry sein 37kommanochwas Schnitt über die knapp 280 km Etappe von Riga/Jurmala nach Siline an der Memel wert.

Routen:
Die Route wurde am PC mit Basecamp, unterstützt durch StreetView Checks, aber weitestgehend ohne Ortskenntnisse geplant. Das Ergebnis war gut. Wir hatten tolle Strecken dabei, in deren Erinnerung etliche noch heute mit der Zunge schnalzen, aber auch Marterstrecken mit tausendfach geflicktem Asphalt, rau, bucklig, mit dicken Schlaglöchern. Vielfach sind wir Nebenstraßen zweiter und dritter Ordnung gefahren mit wenig bis geringem Verkehrsaufkommen. Ungeplant waren auch insgesamt etwa 15 km Schotterpiste dabei – manchmal nicht zu vermeiden, manchmal nicht auf der Karte zu erkennen. Einige Baustellen galt es zu überstehen, auf die Gesamtlänge gesehen jedoch eher eine Randerscheinung.
Insgesamt war auch die Straßenqualität in den baltischen Staaten und Polen überraschend gut; der EU-Förderung sei Dank – da ist in den letzten 10 Jahren viel getan worden.
Autofahrer waren überwiegend verständnis- und rücksichtsvoll, haben auf den Abfahrten genug abstand und Raum gelassen. LKW-Fahrer sowieso. Am entspanntesten waren die Schweden, am engsten überholt wurde in Deutschland, gefolgt von Polen; in beiden Ländern besteht der Ehrgeiz, auch bei Gegenverkehr in der Spur zu überholen und den Rekord für den geringsten Abstand zum VM zu brechen.

Ralley-Modus:
Wie bei ROAM hat sich bewährt, die Tour im Ralley-Modus zu fahren: jede/r hat den Track und kann sein/ihr Tempo fahren, Grüppchen bilden sich spontan und halten solange es zweckmäßig erscheint. Definierte Gruppen machen eine Tour langsam, weil zu oft gewartet werden muss. Im Unterschied zu ROAM kamen alle Teilnehmer mit diesem Modus gut zurecht.

Mensch:
Alle Teilnehmer haben die Tour ohne besondere körperliche Beschwerden (Wespen, Mücken und Bremsen zählen nicht) gefahren. Größte Herausforderung war die Magen/Darm-Verstimmung eines Teilnehmers für einen Tag. Knie, Sehnen und Muskeln haben die Tour prima mitgemacht. Ausfälle aufgrund der Fehleinschätzung der eigenen Fitness auf einer solchen Distanz gab es im Unterschied zu ROAM nicht.

Material:
Die Velomobile haben die zum Teil argen Rüttelpisten mit einer Ausnahme sehr gut überstanden. Vor allem von Evo-S Fahrern war bisweilen zu hören, sie rechneten minütlich mit dem Auseinanderbrechen ihrer VMs. Aber: die Evo S haben trotz straffer Federung alles ausgehalten., was ihnen unter die Räder kam.
Wohl jeder von uns ist mehrfach in harte Schlaglöcher gebrettert, in deren Folge Speichenbrüche oder Felgenschäden oder gar Schäden an der Aufhängung niemanden überrascht hätten. Passiert ist fast nichts; ich glaube wir hatten nur zwei gebrochene Speichen auf der gesamten Tour.
Ansonsten hatten wir einen gebrochenen Kleiderbügel am Quest (wurde über Nacht durch velomobilcenter.dk in Kopenhagen getauscht), sowie einen komplexeren Quest-Schaden, dessen Ursachenbündel sich nicht genau entwirren lässt: Schraube der Hinterradaufhängung losgerappelt oder nicht richtig angezogen, Risse Dämpfer stellte die Dämpfung ein, Schwingenaufhängung am Radkasten losgebrochen. Mit einem Pausentag konnte die Aufhängung mit einlaminierten Metallplatten wiederhergestellt werden, Risse-Dämpfer wurde gegen Standarddämpfer aus dem Teilebestand der Fahrer getauscht.

Unfälle:
Abgesehen von zwei Quest zu Quest Auffahrunfällen mit nicht mehr als wieder rausgedrückten Dellen beim Auffahrenden gab es keine Unfälle mit Fremdeinwirkung. Ein Teilnehmer hat sich auf der Anreise mit seinem VM überschlagen, konnte aber die Blutergüsse und kleineren Wunden auf der Tour gut ausheilen; einem anderen ist auf über Sand- und Steine Strecke bergab das Hinterrad ausgebrochen, was ihn auf die Seite geworfen hat.

Reifen:
Wir hatten im Vorfeld ja einige Debatten über die richtige Wahl, auf der Strecke selbstrecht wenig Last mit Plattfüßen und Reifenschäden. Der von einigen erstmals auf Strecke eingesetzte Duran Plus hat ganz gut gehalten, doch wir hatten auffällig viele Fabrikationsfehler, die zu Beulenbildung und Höhenschlag führten. Andy hat die offizielle Statistik dazu; er wird sicher seine Auswertung teilen. Plattfusskönig war Lars aus Kopenhagen, er hat es geschafft, selbst nach Montage des Marathon Plus noch flicken zu müssen.

Begleitfahrzeug:
Eine eng getaktete Tour mit 20 Teilnehmern braucht aus meiner Sicht ein Begleitfahrzeug. Zwingend nötig ist es nicht (es gab Teilnehmer, die über die gesamte Tour ihr Gepäck selbst transportiert haben), aber es hilft schon, Ersatzteile mitführen zu können und einen Teil des Gepäcks zu transportieren. Der wichtigste Grund ist aber die Notfallfunktion: Ohne Begleitfahrzeug hätte unser Magen-Darm Kranker im besten Fall einen Tag hinter der Tour gehangen, der aufzuholen gewesen wäre, hätte die Verstimmung einen Tag länger angehalten, hätte er zusehen müssen, sich und das VM nach Hause zu bekommen. Gleiches gilt für den Fahrer mit der ausgerissenen Schwingenhalterung, oder für den mit dem festgefressenen Nabendynamo im Hinterrad (hätte aus der Pampa zurück in die Stadt gemusst, um dann zu sehen, wie er die Tour wieder erreicht). Wir wollten die Tour zusammenfahren, und nicht Reise nach Jerusalem spielen; dafür war das Begleitfahrzeug wichtig und richtig.
 
Hallo Jupp, Danke für die Zusammenfassung. Mich würde noch der Kostenrahmen interessieren. Wie viel musste für Übernachtung und Fährfahrten ausgegeben werden.
 
Kosten:
Camping zwischen 6 und 16 Euro die Nacht, D, Skaninavien und Estland ehr am oberen Ende, die anderen Länder in unterer Hälfte

Kurze Fährpassagen nach DK und S sehr billig, die beiden langen Reisen von Stockholm nach Turku und von Helsinki nach Tallinn zusammen etwa 110 Euro pro Nase, inkl. des Sprinters und Fahrers, deren Kosten wir auf alle Teilnehmer umgelegt haben. Eingeschlossen ist darin die Übernachtung in Aussenkabine für die Reise nach Turku.
Mit zwei Schiffsreisen und fünf Fährpassagen war dies praktisch eine Kreuzfahrt mit angegliedertem Bewegungsprogramm.
 
Könnt Ihr zu den Themen Internet-Verbindung, Stromversorgung der Smartphones, GPS & Co. noch ein paar Angaben machen?
wir hatten mehrere Kabeltrommeln und eine handvoll Mehrfachleisten dabei, und auf jedem Platz irgendwo eine Steckdose gefunden. Manchmal mussten wir improvisieren, wie z.B. in Espoo, wo wir kurzerhand und ungefragt die Steckdose für den Rasierapparat am Waschbecken des Toilettenhäuschens beschlagnahmt haben.

In Loissin hatten wir zuerst keinen Strom, weil wir den nicht vorbestellt hatten... Naja, der Campinganhänger, der neben unserem Zeltplatz stand, war verwaist und unten drunter lag eine Kabeltrommel...

Internet gab es fast überall, mal mehr oder weniger langsam. Man musste nur schauen, wo sich die Holländer zusammen gerottet hatten, dann wurde man auch fündig :D
Und dann brauchte es nur noch etwas Glück, um einen freien Zeitschlitz während H@rrys Video-uploads zu erwischen, das war dann schon schwieriger :sleep:

Unterwegs war es kein Problem, an unseren Rastplätzen oder in den größeren Städten auch mal ein freies WLAN zu finden. Zumindest solange man nicht in D unterwegs war...

Nachtrag: auf dem Campingplatz in Loissin hatten wir das einzige Mal auf der gesamten Tour ein sehr schlechtes D-Netz - zumindest habe ich es nur dort bemerkt. Telefonieren ging leidlilch an einigen Stellen, Datennetz war nicht nutzbar.
 
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Strom und Online:

Da sind andere berufener zu kommentieren. Ich hatte als t-mobile künde zumeist Datenpakete gebucht, das war vergleichsweise billig und für gelegentliche Kurzberichte, Bilder und Twitter-Meldungen zum Standort ausreichend. Roamingkosten sind heutzutage deutlich niedriger als vor Jahren.

Etliche Campings boten wifi, zum Teil kostenlos, häufig nicht auf dem Platz sondern am und im Gebäude, oft aber langsam. In jedem Fall ging die Bandbreite immer dann in die Knie, wenn die Tour angekommen war. Tourverlauf lässt sich anhand der Datenauslastung sicher mühelos verfolgen.

Strom: wir hatten Kabeltrommeln und Verteilerdosen reichlich dabei, konnte dennoch passieren, dass kaum noch eine Dose frei war. Der Boden unter dem Sprinter war die abendliche bzw. nächtliche Ladezentrale. Vielleicht postet ja jemand ein Photo davon.

Markus war schneller -- hat vielleicht auch das Bild dazu ...
 
... Plattfusskönig war Lars aus Kopenhagen, er hat es geschafft, selbst nach Montage des Marathon Plus noch flicken zu müssen...

dazu sollte aber gesagt werden, das fast alle seine Platten weder Durchstiche noch -schläge als Ursache hatten. Die Löcher waren immer an der Innenseite. Ob nun das Felgenband, die Felge oder ein Draht aus dem Reifenwulst Schuld war, kann ich nicht sagen. Auch nicht, ob nach dem Laufradwechsel in Chmielno das Problem endlich beseitigt war.


Mein persönliches Reifenfazit:

vorne Durano 28-406 (ohne plus), hinten M+ 25-559, rundum 9bar. Keine Platten, alle zwei Tage Luft kontrolliert. Vorne links hatte ich einen ganz leichten schleichenden Druckverlust von weniger als 2bar pro 500km, war für mich aber kein Grund dran rumzufummeln, das war vor der Tour auch schon so.
Die Duranos sehen noch sehr frisch aus, wenige ganz kleine Schnitte, die Lauffläche kaum angefahren. Der M+ ist wie erwartet noch im Neuzustand.


Schadensbilanz am Milan (vibrationsgeschuldet):

- verlorene Schraube der Fußlochabdeckung
- losgerüttelte Blinker am Heck (beide Seiten)
- auf der ersten Polen-Etappe konnte ich irgendwann nicht mehr auf die beiden kleinen Ritzel schalten (nur deswegen ist mir H@rry entkommen :whistle:). Drehgriff stand auf "9", Kette lag auf "7". Keine Ahnung, wie es dazu kommen konnte. Nach Neujustage des Zuges war alles wieder ok.
- die Befestigungsschraube des linkes Lenkhebels musste ich einige Male nachziehen.

als selbstverschuldeten Schaden hatte ich noch einen um 90° verdrehten Umwerfer. Nachdem ich kurz nach einer Senke bei 80 wieder reintreten wollte, um über den nächsten Hügel zu drücken, bin ich rechts aus dem Pedal gerutscht und habe mit der Ferse den Umwerfer nach vorne gekickt. Das Kettenblatt hat ihn dann bis zur endgültigen Parkposition mitgenommen. Zum Glück konnte ich das mit Bordmitteln wieder richten. Später habe ich mir eingeredet, das es jetzt besser schaltet als vorher. :rolleyes:

In alter ROAM-Tradition wurde jeder Zug am Bremshebel wieder mit güterzugartigem Quitschen begleitet.Ist schon merkwürdig, zu Hause im Alltag tritt das fast nie auf. Dafür war das in dichter besiedelten Gegenden aber durchaus hilfreich, da weder Hupe noch Klingel an Bord waren. Außerdem musste Jörg nicht auf die Bremslichter achten :cool:, und ich wurde auch in den endlegensten Winkeln von Wismar geortet :D.
 
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Nachtrag zur Bilanz:

Zur Ernährung mögen sich andere äußern; eine aufrichtige Bilanz verlangt jedoch ein klares Wort zum isotonischen Aspekt der Tour.

Auch eine Woche nach Ende der Tour bin ich noch schockiert über die Mengen an Bier, die während der Tour konsumiert wurden, und zwar weitgehend unabhängig vom jeweiligen Preisniveau in den bereisten acht Staaten. Soviel trinke ich während des ganzen Jahres nicht an Bier wie in diesen drei Wochen.
Natürlich erfolgte der Verzehr ausschließlich aus ernährungspsyiologischen und medizinischen Gründen; immerhin hatten wir einen versierten Arzt unter den Fahrern, dennoch hätten die Flaschengebirge morgens im Camp eher auf einen Kegelclub als auf eine Radtour in den Dimensionen der Tour de France schließen lassen.

Es tut mir leid, dass hier schonungslos offenlegen zu müssen, aber nicht selten wurde dem Gestensaft bereits mittags so zugesprochen, dass es eine Baukolonne neidisch gemacht hätte.
 
Nachtrag zur Bilanz:

Zur Ernährung mögen sich andere äußern; eine aufrichtige Bilanz verlangt jedoch ein klares Wort zum isotonischen Aspekt der Tour.

Es musste doch umbedingt Nachschub her, um weiter schwitzen zu können. Da ich immer bemüht war, immer andere Sorten zu kaufen, ist es mir sogar irgendwo in den baltischen Staaten gelungen in einem Laden zwei alkoholfreie Biere zu kaufen. Das eine war ein russisches alkoholfreies Bier, das andere ein Malzbier.

Nur zur Klarstellung: Das war sehr erwünscht, ist aber nur das eine Mal gelungen.
 
Es tut mir leid, dass hier schonungslos offenlegen zu müssen...

Gut, daß du dieses heikle Thema hier ansprichst.
Auch Ich war geschockt.
Teilweise war nämlich nur Pils verfügbar, so daß ein ordnungsgemässes Weissbierfrühstück kaum durchführbar war. :eek:

Oft war auch kein richtig kaltes Bier vorhanden, was vor allem ernährungspsyiologisch sehr bendenklich erschien.
Trotzdem haben wir überlebt und oft auch kleinere Brauereien beim Überleben unterstützt.

Manche kleinere Dörfer feiern jetzt noch unsere Abreise in rauschenden Festen. Finanziell möglich wurde dies überhaupt erst durch unser zurückgelassenes Leergut (Pfand) vor den um 6 Uhr noch geschlossenen Geschäften.

Wir haben also auch Wohlstand und Kultur in entlegene Regionen des Baltikums gebracht.

Darauf Prost !
 
oder für den mit dem festgefressenen Nabendynamo im Hinterrad (hätte aus der Pampa zurück in die Stadt gemusst, um dann zu sehen, wie er die Tour wieder erreicht).

Ja, das war hart.
Ich hatte noch versucht, das Hinterrad zu retten, aber wenige km später ging dann gar nichts mehr.
Ich musste schieben mit blockiertem Hinterrad.
Der perfekt ausgestattete Dorfschmied (eher ein Landmaschinenmechaniker) konnte da auch nichts mehr machen.
Die Achse sass fest und war vor Ort nicht mehr zu reparieren ( muss Ich jetzt noch machen).

Also:
Mit dem Begleitfahrzeug zurück in die Stadt und in einem Fahrradgeschäft ein MTB Hinterrad gekauft. Was halt so verfügbar war.
Dann schnell wieder vor zur Tour, die wir erst Abends wieder eingeholt haben.

Das Auto fährt nicht mal doppelt so schnell wie die VM's, der Schnitt ist nur wenig höher, es ist also auch für das Begleitfahrzeug eine sportliche Aufgabe als Letzter vom Platz zu fahren und Abends als Erster da zu sein.
Hat der Erwin fast nie geschafft.
Wenn was dazwischen kommt ( wie bei mir) wird's schon hart es bei Tageslicht zu schaffen.
Das Geschwindigkeitsniveau ist sehr hoch bei den Teilnehmern.

Ohne Begleitfahrzeug hätte Ich aufgeben müssen an der Tour dranzubleiben, weil ich dann die reservierten Campings nicht mehr erreicht hätte.
Danke an Erwin !
 
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Liebe GBSRler,
vielen Dank für die vielen schönen Bilder und Berichte!

Gibt es eine detaillierte Karte vom Streckenverlauf, auf der man genau sehen kann, welche Straßen ihr gefahren seid?
Da ich längerfristig auch eine Tour plane, die z.T. auf der Route verläuft, würde mich interessieren, welche Abschnitte stark befahren bzw. von sehr schlechter Qualität waren, um sie ggf. zu meiden, vor allem in Polen und im Baltikum.

Danke!
RadJo
 
Gibt es eine detaillierte Karte vom Streckenverlauf, auf der man genau sehen kann, welche Straßen ihr gefahren seid?
Da ich längerfristig auch eine Tour plane, die z.T. auf der Route verläuft, würde mich interessieren, welche Abschnitte stark befahren bzw. von sehr schlechter Qualität waren, um sie ggf. zu meiden, vor allem in Polen und im Baltikum.

Es gibt die Tracks auf der website der Tour; ich würde die schlechten Stücke mitnehmen wie es kommt; oft gibt es keine richtige Alternative, und ohne diese Abschnitte kann man sich über die besseren Strecken nicht richtig freuen ...
 
Hallo,
eine super Tour(y)(y)(y)

Nach der Tour ist aber immer auch vor der Tour.
Wann geht es wieder los?
Mir wird langweilig, wo sind die täglichen schönen Bilder und Berichte ??

happy miles
Thomas
 
Könnt Ihr zu den Themen Internet-Verbindung, Stromversorgung der Smartphones, GPS & Co. noch ein paar Angaben machen?

Da ich bei Congstar bin und deren Auslandsdatentarife nicht prickelnd sind, habe ich ausschließlich WLANs verwendet. Jupp hat schon angedeutet, dass das in den bereisten Ländern deutlich besser funktioniert als in Schland. In Skandinavien hat fast jedes Restaurant und fast jeder Campingplatz ein WLAN, meistens sogar kostenlos, und auch die baltischen Staaten boten mir viele Gelegenheiten, euch mit meinen Bildern zu versorgen.

Anfangs hatte ich die Motivation, mittels Compact-Dynamo und Forumslader mein Smarti (Nexus 5, mit dem habe ich auch die ganzen hier eingestellten Fotos gemacht) komplett zu versorgen und dem großen Andrang an den Steckdosen auszuweichen. Das funktionierte bei mir gut, ich hatte den Compact-Dynamo so ca. ein Drittel der Strecke an und konnte so genug Ladung für das Smarti produzieren. Naja, während der Nachtfahrt zerlegte sich ja dann mein Dynamo (ich werde noch gesondert berichten) und ich griff auf meine Ersatzlösung mit externem 10.000 mAh-Akku vom Hersteller Anker zurück. Das funktionierte exzellent, ich konnte bei jener Kapazität auch mal zwei Tage trotz Navigation mit Smarti ohne Aufladen abdecken.

Navigiert habe ich ausschließlich mit meinem Nexus 5, da läuft bei mir Oruxmaps. Ich hatte alle befahrenen Länder mit offline OSM-Vektorkarten von Mapsforge (http://download.mapsforge.org/maps/europe/) abgedeckt. Als Vektorkarte hat man volle Kartenauflösung mit relativ wenig Speicherplatzbedarf, ideal für eine gute Übersicht auf den großen Displays der aktuellen Smartphones. Da die Trackaufzeichnung und auch der Wegealarm, also ein Signalton bei abkommen vom Track, unter Oruxmaps relativ viel Strom zieht, habe ich immer nur bei Bedarf das Smarti angeschaltet, meine Position gecheckt, zur nächsten Abzweigung gescrollt und mich generell zu Trackverlauf und Distanzen orientiert. So fühlte ich mich immer bestens im Bilde und nur ganz selten mal habe ich eine Abfahrt verträumt :) Sinnvoll wäre vielleicht noch ein Speichern der Tracks und Karten in der Cloud, z.B. Google Drive o.ä. gewesen. Da hätte ich im Falle eines Defekts oder Verlustes des Smartis alles leichter und ohne großes Suchen auf ein neues Smarti ziehen können. Kollege Kees hatte z.B. ein neues Smarti kaufen müssen und war erst mal mit Installation der benötigten Apps beschäftigt. Prost Mahlzeit, wenn dann wie bei ihm das WLAN grottig langsam ist... Da kam mir diese Problematik in den Sinn.

Da ich möglichst leicht und kompakt unterwegs sein wollte, habe ich die Navigation/Kamera/Heimatverbindung in ein Gerät, eben das Smartphone, gelegt. Wie erwartet waren schnelle Schnappschüsse (Smarti in Schutzmappe verpackt, an der Oberkante der Motorhaube baumelnd) und GPS-Daueraufzeichnung (wegen Stromverbrauch) damit nicht ganz so bequem möglich wie mit extra Geräten (die ich noch hätte anschaffen müssen). Trotzdem würde ich es vermutlich wieder genau so machen. Im Falle einer Tour ganz alleine würde ich aber unbedingt auf Redundanz bauen, also z.B. mein altes Ersatz-Smartphone komplett mit den gleichen Karten vorbereiten. Bei dieser Tour wußte ich ja, dass ich mich an einen Kollegen hätte hängen können.

Soweit zu diesem Thema, einen umfassenderen Bericht werde ich auch noch liefern ;)
 
Nexus 5, Oruxmaps, Anker-Akku ... sieht so aus, als hättest Du meine Ausstattung kopiert ;).

Bei meiner Frage ging es mir auch darum, ob man heutzutage eigentlich problemlos auf Tour online gehen kann. Nach Euren Berichten zu urteilen wohl mehr oder wenige ohne große Probleme. Hat jemand vielleicht auch ohne WLAN zu nutzen mit speziellen SIM-Karten auf der Tour Erfahrungen gesammelt? Für mich suche ich nämlich noch eine Mobil-Flat für den EURO-Raum (incl. Schweiz).
 
Die Tour war toll, ich bin froh mitgefahren zu sein und bin auch froh über jeden Kilometer, den wir erlebt haben, auch die Schotterpisten. :)
Die Frage, die mir immer wieder gestellt worden ist: "Warum fahren denn nicht mehr Frauen mit?", gebe ich hier mal an die Frauen, die zu Hause geblieben sind.

Zum Thema Internet und Stromversorgung:
Ich hatte von maxxim die Option 100 Freiminuten in der EU, danach telefonieren für 9Cent, 100 mb Datenvolumen, die nach Bedarf aber auch durch mehr erweitert werden konnten. Für die Stromversorgund hatte ich mir einen kleinen Zusatzakku mitgenommen, mein Telefon wollte ich nicht über Nacht unter dem Sprinter liegen lassen. So hatte ich keine Probleme.

Zum Thema Reifen:
Vorne fahre ich Shredda, hinten Marathon Supreme. Damit hatte ich 1,5 Plattfüße, diese vorne rechts. Den halben zähle ich, da wahrscheinlich nach dem ersten Platten noch was im Mantel saß. Ansonsten habe ich nur für mein Gefühl den Druck kontrollieren müssen, auch über schlechte Straßen und Buckelpiste hielten die Reifen konstant den Druck.

Mein persönliches Fazit:
Bei der nächsten Tour komme ich bestimmt wieder ins Grübeln, ob ich mitfahren soll oder nicht. Wenn es wieder eine reine Männertour ist, würde ich es nicht mehr machen. Also Frauen, bewegt euch!
DANKE an Jupp für die tolle Vorbereitung, den unerschütterlichen Optimismus und die vielen tollen Kilometer! Auch danke an Erwin, der alle Kilometer und noch mehr mit dem Sprinter zurückgelegt hat und die Tour auf unendlich vielen Bildern festgehalten hat (hab sie noch nicht alle gesehen). Und danke an alle anderen Mitfahrer, es hat viel Spaß mit euch gemacht!
 
War ja keine reine Männertour diesmal, Nina. Kann ich daraus schließen dass du wieder mitfahren würdest?
 
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