Nein, nein, das hast Du missverstanden. Der Brevet-Track von Ben enthielt Stellen, die ich als typisch fürs Garmin-Fahrrad-Routing kenne. Man fährt fröhlich eine gut rollende Haupstraße entlang, die sich einem Wohngebiet mit Nebenstraßen nähert. Kaum ist man beim Wohngebiet, verzweigt der Track in ebendieses nur um wenig später wieder zurück zur Hauptstraße zu führen.
Ich bin das Brevet "natürlich" auch wieder mit dem Wahoo Elemnt gefahren. Beim Flèche und jetzt beim 400er habe ich allerdings die nackten GPX-Tracks genutzt. Dadurch fehlen die Turn-by-Turn-Abbiegehinweise und man hat "nur" die Brotkrumenspur. Auch mit dieser war die Orientierung perfekt. Natürlich muss man in diesem Modus (meine Garmin Edge 800 und 1000 nutze ich aber auch ausschließlich so) immer hübsch auf die Karte und den Track achten.
Beim Wahoo Elemnt (und Bolt, identische Software auf etwas kleinerer Hardware) kommen die Abbiegehinweise nicht von einem Routing-Algorithmus auf dem Gerät selbst, sondern die "Planungsinstanz" muss diese als Cue-Sheet im Track eingebettet mitliefern. Das ist einerseits toll (weil man dann tatsächlich einen statischen, verlässlichen Track hat, in den kein Geräterouting mehr reinpfuschen kann), andererseits (je nach Nutzungsprofil) auch "doof", weil das Gerät halt immer auf externes Routing angewiesen ist.
Es gibt 3 Lieferanten für Tracks mit Abbiegehinweisen: Strava, Komoot und Ridewithgps.
Wenn man nun einen Brevet-Track vom Veranstalter oder einen alten geplanten eigenen Track hat und diesen mit Abbiegehinweisen versehen will, muss er durch einen dieser Services laufen.
Nur:
a) Wenn man bei Komoot einen Track zur Planung einer Tour hochlädt, wird er einem "Re-Routing" unterworfen. Sprich: Komoot lässt das eigene Routingprofil (durchaus unterschiedlich für Rennrad, Fahrrad, MTB) über diesen Track laufen. Das führt dann zu mehr oder weniger vielen Abweichungen vom Ausgangstrack. Diese Abweichungen visualisiert Komoot allerdings, so dass man sie durch Setzen passender Stütz-Waypoints beseitigen kann. Will ich ein Brevet mit Vorgabe-Track fahren, muss ich aber tatsächlich durch diesen Arbeitsgang. Das Ergebnis überzeugt dann aber unterwegs auch durchaus (von Kleinigkeiten abgesehen).
b) Wenn man eine Tour mit dem Strava-Routing-Tool plant, ist alles ok. Allerdings funktioniert die (eh nur im Labor-/Beta-Status befindliche) Möglichkeit zum Track-Import nur sehr eingeschränkt. Mit Brevet-Tracks bin ich bisher immer gescheitert. Wie gut die Abbiegehinweise dann sind, weiß ich daher mangels ausführlichen Tests noch nicht.
c) Ridewithgps - das ist eigentlich *die* Referenzplattform für die Wahoo-Geräte. Ridewithgps ist ein mächtiges und komfortables Werkzeug; der volle Leistungsumfang entfaltet sich aber erst mit einem Bezahlaccount. Wenn ich das bisher richtig verstanden habe muss man dort allerdings einen Track fast vollständig "nachklicken", wenn man vollständige Abbiegehinweise haben möchte. Da ist mir das "ein paar Stellen korrigieren" bei Komoot schon lieber.
Und dann gibt es noch die Möglichkeit, direkt in der Companion-App "on-demand" auf dem Smartphone frisch zu routen und die Route aufs Gerät zu synchronisieren.
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Wahoo war für mich auch interessant bis ich gelesen habe, dass man ihn nicht gleichzeitig laden und nutzen kann.
Wo hast Du das denn her? Natürlich geht das; sonst hätte ich ihn nicht. Er verbraucht mehr Strom als der Edge 800 (ohne Routing, nur Track-Anzeige), aber deutlich weniger Strom als der Edge 1000 (nur Track-Anzeige) und sehr viel weniger Strom als Edge-Geräte mit aktivem Routing (was ich nachvollziehbar und logisch finde).
Das s/w-Display des Wahoo Elemnt ist in liegeradtypischen Montagepositionen im Gegenlicht aber um *Klassen* besser ablesbar als die Farbdisplay von Edge 800 oder 1000. Da hatte ich mir 1000er-Display (deutlich heller als beim 800er) schon mehr versprochen.
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Ich will gerade einen Garmin edge 820 in Betrieb nehmen ... und zögere ...
Musst Du den erst noch kaufen oder liegt er schon herum? Wenn Du den noch kaufen müsstest, wirf einen starken Blick auf den Wahoo Bolt; die Größe ist sehr ähnlich, der Preis ist niedriger, das Display unterwegs besser. Und da Du mit Komoot so zufrieden bist, ist er der ideale Partner.