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Da gibt es nichts aus dem Zusammenhang zu reißen - "Form follows function" ist ein unsägliches Standardtotschlagargument, wenn es darum geht, optisch nur geringfügig ansprechende Dinge positiv zu propagieren, schön zu reden oder zu verteidigen. Dass ein gelungenes Design der Funktion keinen Abbruch tun muss, sondern diese sogar ergänzen kann, scheinst Du nicht wahrhaben zu wollen.
Die "Style-Polizei" steckt in jedem Lebewesen - nennt sich "Vorlieben" und "Abneigungen". Und wenn fast jeder einen bestimmten Mobilitätstyp resp. -aufbau mit gewissen körperlichen Einschränkungen resp. Erkrankungen assoziiert (wozu es ebenfalls keine Style-Polizei bedingt!), werden diejenigen Nutzer gerade nicht integriert und gleichberechtigt behandelt, welche zu diesem Mobilitätstyp durch Vorschriften (und finanzielle Knappheit) gezwungen werden, wenn sie eigentlich mit z.B. einem Liegerad mobiler, schneller und integrierter unterwegs sein könnten - sondern sie werden noch mehr in Vorurteile geschoben.
Diese unideale Behandlung ist demnach nicht irgendeiner imaginären "Style-Polizei" zuzusprechen, sondern der unpersönlichen, standardisierten und unflexiblen Vorschriftskonstruktion.
Menschen mit limitierten finanziellen Mitteln werden optisch sichtbar zu "Behinderten" gesteckt, selbst, wenn es oftmals optisch ansprechendere ("gesünder wirkendere"), mobilere und unabhängigere Lösungen gibt, welche noch dazu die Gesundheit fördern, anstelle ihrem Verfall zuzusehen. UND welche kostengünstiger sind.
Schön für Dich! Dass zwei Familienangehörige an Leukämie verstarben, ist unglücklicherweise keine Verschwörungstheorie.
Dass u.A. die medikamentöse und pflegende Behandlung nach wenigen Monaten auf einen Bruchteil des notwendigen Maßes zurückgefahren wurde, die Patienten nach Hause entlassen und lediglich mit Schmerzmitteln sowie Symptomsuppressanten bedacht wurden, da die Krankenkassen sich weigerten, die kostenaufwändigen Intensivbehandlungen (welche das Leben durchaus um 6-12 Monate bei verlangsamtem Verfall verlängern können!) zu übernehmen, ist es ebensowenig.
Selbiges bei einem anderen Mitglied meiner Familie, welches nach 3,5 Monaten notwendiger Antibiotikatherapie (Kombinationstherapie) diese abgesetzt bekam, entgegen dem Rat zweier behandelnder Ärzte, da die Kosten hierfür nicht mehr übernommen wurden..
Verschwörungstheorien? Benötigt keiner. In Deutschland ist es nicht schwierig, einem chronisch kranken Menschen das Leben deutlich zu verkürzen, ohne, dass es rechtlich angreifbar wäre.
Da brauchts auch keine Rundumschläge. Die Fakten sprechen für sich, knallhart. Direktes Beispiel von mir: Insulinpens werden mich über Kurz oder Lang durch ihre Ungenauigkeiten in Bezug auf Messung/Dosierung töten. Es gibt lt. Informationen, welche ich letzte Woche zusammensuchte, mittlerweile Insulinpumpen, welche mehrtägige Dauermesssysteme integriert besitzen. Diese können das Leben bei jungen Menschen deutlichst unabhängiger und freier, sowie mindestens 15-20 Jahre verlängert erhalten (sofern diese Menschen mit Pens nicht ideal zusammenarbeiten) - wird es übernommen? Bis zum 18. Lebensjahr ja, danach eher nicht. Verschwörungstheorie? Schön wäre es.
Und was die Autolobby (Deine Formulierung) anbetrifft, von welcher meinerseits keine Rede war: Dass KFZ gewichtstechnisch, aerodynamisch sowie komponentenseitig meilenweit am ursprünglichen Sinn und Zweck, der Mobilitätsmöglichkeit von A nach B vorbeigehen, die Effizienz künstlich kleingehalten wird (u.A. durch Gewicht und durch "Ist mir egal"-Mentalität der Effizienz bei Komponentenaufbau), ist kein Geheimnis und es wird durch VM in diesem Forum deutlich aufgezeigt, was machbar ist.
Der Grund, wieso es nicht gelebt wird, liegt in der Gesamtheit vieler Beteiligter - nicht einer Lobby. Das fängt bei Straßenverkehrsplanung an, geht über wenig informierte Beamte und intolerantes Verhalten von Mitverkehrsteilnehmern bis hin zum Design und der Produktion der KFZ - gestützt von Medien, welche (natürlich nicht selbstlos) das KFZ als persönliche Freiheit, Sicherheit und ein mobiles Wohnzimmer mit sooooooo viel Raum propagieren.
"Form follows function" trifft demnach sehr präzise auf diese Maschinen zu. Und das weniger vom äusseren, denn vom inneren Aufbau. Aussen gilt eher: "Form follows trendsetters".
Viele Grüße
Wolf
PS:
Schwachsinn. Dass keiner behindert aussehen -möchte-, wenn er sich nicht als solches fühlt, ist viel eher der Punkt, welcher wirklich besteht. Da jedoch gerade bei gesundheitlich chronisch beeinträchtigten Bürgern das Geld oft nicht allzu locker ist, werden sie durch designtechnische Stigmatisierungen -zusätzlich- mit der Nase volle Wucht und permanent in die "Du bist behindert!"-Ecke gehauen, selbst, wenn sie mit einem anderen Produkt (welches nicht finanziert wird) besser, länger oder uneingeschränkter leben könnten. Siehe oben.
Die "Style-Polizei" steckt in jedem Lebewesen - nennt sich "Vorlieben" und "Abneigungen". Und wenn fast jeder einen bestimmten Mobilitätstyp resp. -aufbau mit gewissen körperlichen Einschränkungen resp. Erkrankungen assoziiert (wozu es ebenfalls keine Style-Polizei bedingt!), werden diejenigen Nutzer gerade nicht integriert und gleichberechtigt behandelt, welche zu diesem Mobilitätstyp durch Vorschriften (und finanzielle Knappheit) gezwungen werden, wenn sie eigentlich mit z.B. einem Liegerad mobiler, schneller und integrierter unterwegs sein könnten - sondern sie werden noch mehr in Vorurteile geschoben.
Diese unideale Behandlung ist demnach nicht irgendeiner imaginären "Style-Polizei" zuzusprechen, sondern der unpersönlichen, standardisierten und unflexiblen Vorschriftskonstruktion.
Menschen mit limitierten finanziellen Mitteln werden optisch sichtbar zu "Behinderten" gesteckt, selbst, wenn es oftmals optisch ansprechendere ("gesünder wirkendere"), mobilere und unabhängigere Lösungen gibt, welche noch dazu die Gesundheit fördern, anstelle ihrem Verfall zuzusehen. UND welche kostengünstiger sind.
Wortreiches Aus-dem-Zusammenhang-Reißen von Zitaten garniert mit Verschwörungstheorien und einem großen Hau-drauf-rundumschlag - darauf einzugehen, dafür ist mir meine Lebenszeit zu schade.
Schön für Dich! Dass zwei Familienangehörige an Leukämie verstarben, ist unglücklicherweise keine Verschwörungstheorie.
Dass u.A. die medikamentöse und pflegende Behandlung nach wenigen Monaten auf einen Bruchteil des notwendigen Maßes zurückgefahren wurde, die Patienten nach Hause entlassen und lediglich mit Schmerzmitteln sowie Symptomsuppressanten bedacht wurden, da die Krankenkassen sich weigerten, die kostenaufwändigen Intensivbehandlungen (welche das Leben durchaus um 6-12 Monate bei verlangsamtem Verfall verlängern können!) zu übernehmen, ist es ebensowenig.
Selbiges bei einem anderen Mitglied meiner Familie, welches nach 3,5 Monaten notwendiger Antibiotikatherapie (Kombinationstherapie) diese abgesetzt bekam, entgegen dem Rat zweier behandelnder Ärzte, da die Kosten hierfür nicht mehr übernommen wurden..
Verschwörungstheorien? Benötigt keiner. In Deutschland ist es nicht schwierig, einem chronisch kranken Menschen das Leben deutlich zu verkürzen, ohne, dass es rechtlich angreifbar wäre.
Da brauchts auch keine Rundumschläge. Die Fakten sprechen für sich, knallhart. Direktes Beispiel von mir: Insulinpens werden mich über Kurz oder Lang durch ihre Ungenauigkeiten in Bezug auf Messung/Dosierung töten. Es gibt lt. Informationen, welche ich letzte Woche zusammensuchte, mittlerweile Insulinpumpen, welche mehrtägige Dauermesssysteme integriert besitzen. Diese können das Leben bei jungen Menschen deutlichst unabhängiger und freier, sowie mindestens 15-20 Jahre verlängert erhalten (sofern diese Menschen mit Pens nicht ideal zusammenarbeiten) - wird es übernommen? Bis zum 18. Lebensjahr ja, danach eher nicht. Verschwörungstheorie? Schön wäre es.
Und was die Autolobby (Deine Formulierung) anbetrifft, von welcher meinerseits keine Rede war: Dass KFZ gewichtstechnisch, aerodynamisch sowie komponentenseitig meilenweit am ursprünglichen Sinn und Zweck, der Mobilitätsmöglichkeit von A nach B vorbeigehen, die Effizienz künstlich kleingehalten wird (u.A. durch Gewicht und durch "Ist mir egal"-Mentalität der Effizienz bei Komponentenaufbau), ist kein Geheimnis und es wird durch VM in diesem Forum deutlich aufgezeigt, was machbar ist.
Der Grund, wieso es nicht gelebt wird, liegt in der Gesamtheit vieler Beteiligter - nicht einer Lobby. Das fängt bei Straßenverkehrsplanung an, geht über wenig informierte Beamte und intolerantes Verhalten von Mitverkehrsteilnehmern bis hin zum Design und der Produktion der KFZ - gestützt von Medien, welche (natürlich nicht selbstlos) das KFZ als persönliche Freiheit, Sicherheit und ein mobiles Wohnzimmer mit sooooooo viel Raum propagieren.
"Form follows function" trifft demnach sehr präzise auf diese Maschinen zu. Und das weniger vom äusseren, denn vom inneren Aufbau. Aussen gilt eher: "Form follows trendsetters".
Viele Grüße
Wolf
PS:
.. die dadurch entsteht, dass etwas auf keinen Fall "behindert" aussehen darf (ein von außen vergebenes Etikett!) ..
Schwachsinn. Dass keiner behindert aussehen -möchte-, wenn er sich nicht als solches fühlt, ist viel eher der Punkt, welcher wirklich besteht. Da jedoch gerade bei gesundheitlich chronisch beeinträchtigten Bürgern das Geld oft nicht allzu locker ist, werden sie durch designtechnische Stigmatisierungen -zusätzlich- mit der Nase volle Wucht und permanent in die "Du bist behindert!"-Ecke gehauen, selbst, wenn sie mit einem anderen Produkt (welches nicht finanziert wird) besser, länger oder uneingeschränkter leben könnten. Siehe oben.
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