Fußloch-Deckel fürs Alleweder A2

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Als ich Anfang des Jahres meine ersten Fahrten mit dem renovierten Alleweder gemacht habe, habe ich immer an den Beinen gefroren. Die Luft zieht von unten durch das riesige Fußloch und dann am Hals durch die Persenning wieder raus. Im Sommer mag das willkommen sein, aber bei der Kälte war das echt unangenehm. Außerdem hatte ich den naheliegenden Verdacht, dass das für die Aerodynamik nicht gut sein kann.

Also habe ich angefangen, über einen abnehmbaren Deckel für das Fußloch nachzudenken. Da beim Treten die Fersen unten aus dem Loch kommen, muss der Deckel auf jeder Seite eine Beule haben, so dass die Füße nicht anstoßen. Aus Blech ist sowas nicht leicht herzustellen, also habe ich mich mal an Glasfaser und Polyesterharz versucht. Das hat sich als deutlich schwieriger erwiesen, als ich mir das vorgestellt habe und ich habe zwei Versuche am Ende weggeworfen. Durch diverse berufliche und coronare Ablenkungen hat sich das Projekt dann weiter verzögert, so dass es mittlerweile nicht mehr ums Frieren geht. Ich merke allerdings, dass es jetzt bei der Fahrt wärmer ist und wesentlich weniger zieht. Optisch könnte man dem Deckel noch eine etwas gefälligere abgerundete Form geben, dann würde er nicht so komisch unten rausstehen.

Was die Aerodynamik angeht, scheint es eine merkliche Verbesserung zu bringen. Da ich kein Powermeter habe, kann ich nur höchst unwissenschaftliche gefühlte Veränderungen bestimmen, aber seit ich den Deckel dran habe, hat sich allerdings mein Schnitt um etwa 3km/h erhöht und ich strenge mich dabei gefühlt weniger an. Vorerst möchte ich nicht mehr ohne fahren, aber warten wir mal ab, bis es Hochsommer wird...

Für die Beulen habe ich eine Negativform gemacht, die ich an Nachbauer weitergeben könnte, falls Interesse besteht. Ich habe mir die zwei Beulen einzeln gemacht und dann mit dem flachen Teil zusammenlaminiert.
 

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Wie ist das beim Überfahren von Hubbeln oder durch Schaglöcher? Setzen die Beulen dann auf?
 
Bis jetzt ist noch nichts passiert. An der tiefsten Stelle sind noch etwa 11cm Bodenfreiheit, das reicht für sehr große Hubbel und Löcher.
Vermutlich haben moderne Velomobile von Haus aus schon weniger...
 
Ich habe das am 1. CB mal mit Meuffel Matte probiert. Die hat den Vorteil, dass sie bei Bodenberührung einfach etwas nachgibt. War mir aber auf Dauer viel zu warm (und ich hatte nicht mal an den kalten Zug im Winter gedacht, sondern wollte nur das Insektenviehzeug auf Grasstreifen draußen halten).
C.
 
Aufsetzen beim FAW: Es ist einfach. Bring die Kurbelsn samt Füßen in die vertikale Totpunktstellung und prüfe, wo Du mit dem FAW mit Deinen Hacken aufsetzt. Das passiert extrem selten, vor allem bei langsamer Fahrt, wenn das FAW nicht einfedert. Mit der X-Stream passiert mir das deutlich häufiger.
@Badenser :
Ich finde nicht, dass der Deckel "komisch unten raussteht": Ist bei normaler Betrachtung ohnehin kaum zu sehen und Technik ist nun einmal so. Funktionalität steht zuvorderst. Schau Dir mal Arbeitsmaschinen an, vor allem militärische, die über ihre Nutzungsdauer immer neue Ergänzungen, Verbesserungen, Nutzungserweiterungen erfahren haben. Da findest Du massig solche Zusatzteile.
Ich denke, Du hast da eine sehr gute Lösung gefunden.
Hast Du den Deckel noch?

Viele Grüße, Martin
 
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Aufsetzen habe ich bislang zum Glück noch nicht geschafft. Die Bodenfreiheit ist ja am FAW sehr groß und ich fahre überwiegend gut ausgebaute Straßen und Wege mit mäßigem Tempo. An einer Stelle gibt es zwei "Speed Bumps", bei denen es mich ordentlich schüttelt, aber bislang ist es noch immer gut gegangen.

Mit "komisch unten rausstehen" meinte ich die etwas eckige Seitenlinie der Fußbeulen. Wenn man die Form etwas abrunden würde, würde es deutlich gefälliger aussehen (siehe Bild). Ich meine, am Quattrovelo gibt es unten so schöne runde Ausbuchtungen. Ob das die Funktion wesentlich verbessern würde bezweifle ich. Aber ich wollte meine Konstruktion nicht madig machen. Ich denke auch, das ist gut gelungen und ich habe einiges zum Thema laminieren gelernt (vor allem Respekt vor denen, die das können). Über Deinen Vergleich vom FAW mit Arbeitsmaschinen und Militärgerät hab ich herzhaft lachen müssen. Der passt :).

Den Deckel hab ich noch, der ist ja grad erst fertig geworden und ich freu mich immer wieder dran. Auf den Hochsommer und den Hitzestau bin ich mal gespannt, aber vorerst genieße ich vor allem den gefühlten Geschwindigkeitszuwachs. Da das Teil eigentlich an jedes FAW passen sollte, könnte ich einen Abdruck davon als Negativform für Nachbauer machen. Hätte jemand Interesse?
 

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Noch bin ich mit meinem Go-3 nicht so weit, dass ich an sowas denken könnte. Vor allen Dingen habe ich keine Möglichkeit, etwas zu laminieren. Also noch lange nicht.

Aber ich spinne mal rum:

Weil die Beulen ja recht schmal sind, sollte man vorher prüfen, ob es vom Q-Faktor her passt. Und dazwischen könnte man ja sogar einen Naca-Duct einsetzen.
Unten drunter wie bei den Milanen Gleitfolien.

Ggf das Mittelteil zwischen den Fußlöchern herausnehmen (falls es wie beim GoOne3 nicht trägt). Dann hätte man sogar eine Wartungsluke.
 
Vor allen Dingen habe ich keine Möglichkeit, etwas zu laminieren.
Woran hängts? Hast Du keinen Arbeitslatz, kein Material oder traust Du es Dir nicht zu? Ich habe mir das Material auch erst bestellt und dann alles im Freien gemacht. Wenn man in einer Werkstatt arbeitet, muss man diverse Vorsichtsmaßnahmen wegen der giftigen Dämpfe beachten und das war mir dann doch zu viel Aufwand für ein Experiment. Ansonsten gilt: einfach mal ausprobieren und ggf. heimlich wegschmeißen :rolleyes:.

Ich habe den Deckel unten mit ein paar Schrauben am Blech angeschraubt, d.h. man kann ihn relativ einfach abnehmen und braucht daher eigentlich keinen Wartungsdeckel. Da beim Alleweder das Fußloch unten keinen Mittelsteg hat, lässt sich ein Deckel leider nicht anders befestigen. Soweit ich das auf Bildern vom Go-One 3 sehen kann, hat es zwei einzelne Fußlöcher. Da könnte man die Beulen passgenau mit einem kleinen Rand einzeln (ohne Mittelteil) machen und von innen in die Aussparungen legen, so dass sie nur unten raushängen. Evtl. könnte man sie auch mit Magneten halten. Auf diese Weise könnte man sie ganz einfach rein und rausmachen.

Eine Lüftung von unten ist eine interessante Idee, wobei man dann den Luftstrom irgendwie an die richtige Stelle lenken müsste. Aber es würde die Optik der Oberseite nicht beeinträchtigen und Regenwasser würde vermutlich auch weniger reinkommen. Wenn es heiß wird, komme ich vermutlich auf diese Idee zurück...
 
Hast Du keinen Arbeitslatz

Ich wohne und schraube an meinem VM in der Tiefgarage eines großen Wohnsilos (verbotswidrig). Das ist schon so grenzwertig, dass ich meine Aktivitäten gezielt in die Nacht verlege, um nicht mit allen anderen anzuecken. Und keinen Strom. Da gibt es halt Grenzen des Machbaren. (Zum Glück bin ich mit nicht-elektrischem Werkzeug halbwegs ausgestattet, einschließlich altertümlicher Bohrmaschinen)

Trotzdem bin ich gerade dabei, einen Ersatz für die fehlende Abdeckung des Lüfters in der Nasenspitze zu entwerfen. Aber der wird eben nicht laminiert, sondern vermutlich aus Sperrholz zusammengezimmert werden.

Für die Fußlöcher werde ich irgendwann wohl auch etwas bauen. Es wkönnte aber über eine Teilabdeckung hinauslaufen: vorne und seitlich eine Luftführung, die die Strömung über das Loch hinweglenkt und trotzdem noch als Rangieröffnung taugt. Oder den hinteren Teil flexibel verschlossen, sodaß man bei Bedarf noch mit den Füßen durchkommt.
 
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