Full-Face-Helm für Pendler: The Beam Virgo

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Ist keine Fahrrad-Komponente, aber hier passt es wohl am Besten hin.
Hatte jetzt auf die Schnelle in der Suche nicht gefunden, dass er schonmal thematisiert wurde. Sorry, falls ich was übersehen haben sollte.


The Beam hat einen Helm für Pendler (also eigentlich alle nicht-Mountainbiker) im Angebot mit Kinnbügel und optionalem Visier.
Meint ihr, das könnte was sein, den mal auszuprobieren? Eine Händlerkarte finde ich da nicht, müsste man also wohl ungetestet bestellen. Vor dem Aufprall auf dem Süllrand im Velomobil schützt sowas natürlich nur mit Glück. Und die Frage ist, wie es sich beim Fahren in der zurückgelehnten Haltung so schlägt. Der Kinnbügel könnte je nach Sitzhaltung auf der Brust aufliegen und stören, oder? Und die Visiere sind natürlich nicht für diese Haltung entworfen. Bei meinem aktuellen (Casco) zieht es auch so fies von unten rein, dass ich das nochmal extra abdichten will.
Vier Visierfarben, leider kein selbsttönendes (photochromatisch). Drei Größen und ein paar Farben. Einsteckbares Rücklicht und Ohrbedeckung optional.


Die Marke hat bei mir etwas an Glaubwürdigkeit verloren, als sie retroreflektierende Aufkleber als Bewegungsaktiviert anbieten. Ohne irgendein Wort der Erklärung scheint es nur darum zu gehen, dass die Aufkleber durch die Bewegung auf dem Fahrrad besonders stark auffallen, nicht, dass sie selbst auf die Bewegung irgendwie reagieren?
 
Da fehlt nicht mehr viel und du hast einen Integralhelm. Die Frage ist immer, wie man sich darin fühlt. Gerade bei einem Velomobil mit engem Süllrad könnte man sich da schnell eingeengt fühlen und das könnte nerven (und laut sein), wenn man alle Nase lang andotzt. Zudem stellt sich die Frage, ob man dann mit sowas nicht besser unterwegs ist oder hiermit und du hast für 15 € mehr gleich eine verschiebbare Sonnenblende drin.
 
Ich kann die Qualität nicht beurteilen, finde es aber generell schon konsequent, wenn man schon Helm trägt eher in Richtung Integralhelm zu gehen und auch das Kinn und das Gesicht zu schützen.
 
Die Dinger werden doch als Integralhelm bezeichnet, was soll dafür also noch "fehlen"? Ist eben ein Fahrrad- und kein Motorradhelm.
Die Motorrad-Jet-Helme sind zum einen offene Helme und zum anderen schwerer und deutlich schlechter belüftet als Fahrradhelme.
 
Der Helm wurde leider noch nicht im Virginia Tech Labor getestet. Gibt es irgendwelche unabhängigen Tests? Kinnbügel schön und gut, aber wenn der Helm das Hirn nicht so gut schützt wie andere Helme, dann würde ich auch drauf verzichten. Schwer ist er außerdem auch.


Der Kinnbügel könnte je nach Sitzhaltung auf der Brust aufliegen und stören, oder?

Ist das dann überhaupt noch eine gesunde Sitzhaltung? Kommt natürlich auch auf den Körperbau an.

Lustig auch das Foto ganz oben auf der Website. Ist das ein Prototyp aus dem 3D Drucker?
 
Die Dinger werden doch als Integralhelm bezeichnet, was soll dafür also noch "fehlen"? Ist eben ein Fahrrad- und kein Motorradhelm.
Die Motorrad-Jet-Helme sind zum einen offene Helme und zum anderen schwerer und deutlich schlechter belüftet als Fahrradhelme.
Was noch fehlt?
Nun ja, ich bin mir nicht sicher, ob der "Kinnbügel" von The Beam wirklich eine schützende Funktion hat im Falle eines Unfalls, oder ob er bei Belastung nicht einfach wegknickt. Bei Integralhelmen aus dem Motorradsegment werden die immerhin entsprechend geprüft und erhalten eine Norm (aktuell die ECE-R 22.06), anderenfalls dürfen die erst gar nicht in den Handel. Selbstverständlich ist die Luftzufuhr bei vollkommen geschlossenem Visier eines (Motorrad-)Integralhelm nicht auf den erhöhten Sauerstoffbedarf eines Radfahrers ausgelegt, zudem sind die Be- und Entlüftungskanäle für höhere Geschwindigkeiten hin entworfen.

Daher hatte ich ja die Jet-Helme aus dem Motorradbereich in die Diskussion eingebracht. Diese sind ebenfalls nach gültiger Norm geprüft, schützen somit auf jeden Fall gut das Gehirn. Mund, Nase, Kiefer sind wie bei den meisten Fahrradhelmen eben auch nicht gesondert geschützt. Es ist eben alles ein Kompromiss.

By the way: Die Preisvorstellung von The Beam finde ich ambitioniert. Schon alleine daher ist es nicht ganz falsch, mal ein zu gucken, was es noch so gibt auf artverwandten Märkten.
 
Motorrad-Helme dürften alle ein wenig zu warm sein, das ist dann nur schön für die wirklich lange Abfahrt, nicht für den Aufstieg. Beim Upright, vor allem im MTB Bereich, sehe ich den Nutzen von Integralhelmen, im VM bremst man vermutlich eher selten mit dem Kinn. Beim Einspurer-Liegerad schadet ein Bügel aber vermutlich auch nicht. Ich habe den Casco Roadster Plus, mit Visier, den Helm würde ich nicht nochmal in schwarz kaufen, das wird im Sommer wirklich deutlich wärmer als ein weißes Modell. Ich habe bislang aber keinen "echten" Fahrradhelm mit Visier und Integralhelm-Bügel gesehen. Vermutlich sind Enduro-Helme dann im Motorrad-Bereich die bessere Wahl.

Bei einem Visier musst Du nur überlegen, was für dich wichtiger ist. Ein klares Visier, damit auch im Winter die Kälte und der Regen abgehalten werden oder eins mit Tönung. Casco hat ein Photochromes Visier, das ist bei Sonne in der Tönungsstufe 2-3, nachts bei 0-1. Bei richtig Sonne brauche ich noch eine extra Sonnenbrille, nachts kann ich meistens mit Visier auf fahren.

Generell finde ich es gewagt, einen Helm auf gut Glück zu kaufen, ich habe aber auch eine komische Kopfform und 62cm Kopfumfang, da wird es bei XL schon manchmal eng.
 
Es geht hier aber um Fahrrad- und nicht Motorradhelme. Dass letztere andere Bestimmungen haben, ist wohl klar.
Einen besseren Vergleich finde ich hier Full-Face-Fahrradhelme. Diese kommen jedoch in der Regel ohne Visier. Diese Spielen auch in der gleichen Preisklasse wie der neu vorgestellte Helm.

Und mal so am Rand... hier im Forum geht es ständig um's Gewicht reduzieren/gering halten, aber der Helm darf dann gleich mal das Doppelte wiegen?
 
Dieser Helm wäre mir viel zu warm. Ich bin mit dem casco speedairo 2 rs sehr zufrieden. Der hat einfach nicht den eigenartigen Kinnbügel. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser ein wesentlichen Mehrwert bringt. Dass beim Frontalcrash damit genau den Sülrand triffst, glaube ich nicht.
 
Bei einem Visier musst Du nur überlegen[…]
… wie viele du kaufst, um für jede Situation gewappnet zu sein. :D

Casco hat ein Photochromes Visier
So eines habe ich jetzt auch und fehlte mit hier bisher auch etwas. Hier kosten jetzt erstmal alle Visiere gleich, selbsttönend wäre in der Regel deutlich teurer.

Dass beim Frontalcrash damit genau den Sülrand triffst, glaube ich nicht.
Es geht ja auch nicht immer alles nur um Vekomobile und deren Süllrand. Velomobil wird dank Haube ja eh häufiger ganz ohne Helm gefahren.
 
Ich kann mir vorstellen, dass der Kinnbügel beim Fahren mit Schaumdeckel stört, und bei manchen Kopfbewegungen am Rand vom Schaumdeckel anstösst.
 
Aus meiner Abflugerfahrung mit dem UP:
Du willst nicht flach mit dem Visier aufschlagen (da steht die Nase vor), mit dem Kinn auch nicht, also schaust Du dass Du möglichst mit der Stirm oder oberhalb aufschlägst (die Zeit Dir darüber Gedanken zu machen ist paradoxerweise vorhanden und auch umsetzbar, war zumindest bei mir so). Da sollte der Helm dick gepolstert sein. Setzt natürlich voraus, dass der Helm festsitzt und sich nicht während des Abfluges verschiebt.
Der Kinnschutzbügel bringt meiner Ansicht nach ja nur was, wenn man flach mit dem Gesicht aufschlägt und der Kinnschutzbügel dann so stabil ist und soweit vorsteht, dass die Nase geschützt wird. Wie und wo leitet der dann die Kräfte ab? Der Kinnbügel sieht ja sehr ungepolstert aus und scheint auch relativ weit vom Kinn entfernt. Bei Aufschlag stirnaufwärts werden die Kräfte auf die Hirnschale verteilt, mit Schwerpunkt im Bereich der Aufschlagstelle.
Zum Fahren willst ich einen möglichst luftigen Helm. Auf dem Motorrad, wo ich mich nicht bewege, sieht das anders aus.
Ein gelbes Visier (hilft etwas gegen blendende LED-Scheinwerfer, insbesondere gegen Solche mit höherem Blauanteil) wäre für mich essentiell.
Passt ggf. eine Brille unter das Visier?
Oder ergeben sich aus der Unfallaufnahme ganz andere Erfahrungen?
 
Die Fotos von @Cars10 bei seinem Rolle-Überschlag im Schlamm zeigten mit Schlammspuren eine anektdotische Präferenz für "oben auf dem Kopf" nicht "Kinn". Wie sah das denn bei anderen Crashes, vor allem beim Rutschen, ohne Rolle, aus?
 
Fotos von @Cars10 bei seinem Rolle-Überschlag im Schlamm zeigten mit Schlammspuren
 
Der Kinnschutzbügel bringt meiner Ansicht nach ja nur was, wenn man flach mit dem Gesicht aufschlägt und der Kinnschutzbügel dann so stabil ist und soweit vorsteht, dass die Nase geschützt wird.
Ich denke, wichtiger sind mir Kinn, Zähne, Jochbein. Die Nase ist zwar besonders empfindlich aber eine Verletzung dort auch weniger tragisch, oder?

Setzt natürlich voraus, dass der Helm festsitzt und sich nicht während des Abfluges verschiebt.
Oft genug sieht man ja Leute rumfahren, bei denen schon ohne Sturz die Stirn unter dem Helm hervor steht..! :eek:

Wie und wo leitet der dann die Kräfte ab?
Also wie wird der Kopf abgebremst? Ja, das ist eine spannende Frage. Vorne ist alles so offen und luftig. Richtig Kontakt hat man wohl eigentlich nur auf der Stirn. Ein passgenauer Helm könnte auch das Gesicht umrahmen. Der Riemen darf nach hinten wahrscheinlich nicht zu viel Kraft ausüben, sonst verletzt er was an der Kehle. Schließlich muss es also wohl gewollt sein, dass man mit dem Kinn in den Bügel schlägt. Krass viel kann dann bei dem bisschen Volumen auf der kleinen Fläche vielleicht nicht gepuffert werden. Das heißt aber nicht, dass es nichts bringt. Man fliegt ja weniger mit dem Kinn voraus. Die hauptsächliche Wucht wird wohl meist eher der obere Schädel abbekommen. Der Kinnbügel mag dann meist nur die Aufgabe haben, schwerere Schürfwunden im Gesicht zu vermeiden. Aber schon etwas Puffer mag auch mal den Unterschied zwischen Prellung und Bruch oder einfachem Bruch und Trümmerbruch ausmachen. Ich weiß nicht recht.

Dieser Helm macht sicher nicht, dass man unversehr aufsteht, nachdem man vom LKW überrollt wurde. Aber wenn ich auf dem Gesicht lande, habe ich in dem Moment wahrscheinlich lieber einen kleinen Kinnbügel als gar keinen Kinnbügel. Wie immer ist der beste Helm der, den man beim Unfall auch trägt. Helme für Downhill Mountainbike oder gar Motorrad bieten bestimmt mehr Schutz, aber wann würde man die tragen? Ich fahre in letzter Zeit auch wieder öfter ohne Helm zur Arbeit.
Naja und wenn man nun gerade mit dem offenen Teil auf einen Kantschein, Geländer, Schranke schlägt, dann hilft der Helm natürlich nichts. Und der offene Teil ist hier deutlich größer als bei manchem anderen Helm. Dafür ist die offene Form weniger störend zu tragen, erlaubt bessere soziale Interaktion und bietet ein größeres Sichtfeld. adas sind alles einfach die Punkte, wo es darum geht, ob der Hersteller genau die Kompromisse eingegangen ist, die man selbst sich auch gewünscht hatte.

Besseres Thema hier sind halt die spezifischen Aspekte des Liegeradfahrens. Ich hatte zum Beispiel gerade den Verdacht, dass der Bügel beim Schulterblick in der Liegeposition noch weiter stören könnte. Kurze Simulation auf dem Sitz machte aber keinen schlechten Eindruck.
 
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aufm Trike hab ich seit Jahren nen Salewa Xenon mit Motorradbrille. Visier, das unten offen ist macht Spaß wenns dreckig wird, bei Pollen und Mücken :ROFLMAO:
 
Ich denke, wichtiger sind mir Kinn, Zähne, Jochbein. Die Nase ist zwar besonders empfindlich aber eine Verletzung dort auch weniger tragisch, oder? ...
Nach meiner Erfahrung vom ersten Sturz (ohne Helm): die Nase hat die meisten Probleme gemacht. Die gelockerten Zähne haben sich einfach wieder verfestigt, Die Absplitterungen haben sich verschliffen. Die Platzwunde am Kinn ist einfach verheilt. Jochbein ohne Verletzung. Dank mehrstündiger Bewusstlosigkeit fehlt mir jede Erinnerung an den Sturz plus ca. eine halbe Stunde davor.
Wie schon geschrieben, beim zweiten Sturz, hatte ich Helm auf und beim Abflug genug Zeit den Kopf so zu richten, dass ich nicht flach mit dem Gesicht aufgeschlagen bin sondern zielgenau auf dem dickeren Teil oberhalb der Stirn gelandet bin. Ich will nicht ausschließen, dass ein Kinnbügel in bestimmten Situationen vielleicht was bringen kann. Wichtiger ist in meinen Augen, dass der Helm richtig sitzt und auch das Kinnband nicht locker sitzt, damit der Helm beim Abflug nicht verrutscht. Eine Einwirkung des Kinnbandes beim Abflug auf den Hals/Kehle/Kinn konnte ich nicht feststellen (bei dem Aufprallwinkel wird ja das Band auch eher entlastet, da der Helm gegen den Kopfgedrückt wird). Die Gefahr sehe ich eher bei verrutschendem Helm und losem Kinnband.
... Wie immer ist der beste Helm der, den man beim Unfall auch trägt. ...
Das ist nach meiner Erfahrung definitiv so, weshalb ich den immer auf habe, auch wenn ich ihn auf die letzten lockeren 25 TKm auf dem UP nur 1x benötigt habe und mit dem VM, trotz wesentlich mehr Km, noch nie. Deswegen auch einen möglichst gut durchlüfteten Helm, wobei das Visier die Augen gut vor Zugluft, Dreck, Mücken etc. schützt (zumindest bei mir). Evtl. spielt da auch meine "normale" Brille unter dem Visier eine Rolle.
 
Irgendwie ist's schon nicht Fisch und nicht Fleisch. Entweder Full-Face Helm der sich dann auch im Gesicht abstützt wie ein Motorradhelm oder lieber keinen Kinnschutz, weil wo soll der Helm sich abstützen wenn einer hart aufs Kinn fällt? Da verschiebt es den ganzen Helm nach hinten bis der Kinnriemen im Hals verschwindet. Klingt ungesund.
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Das einzige wo so ein unabgestützter Kinnbügel Sinn macht ist beim Slalomhelm wo verhältnismässig leichte Stösse durch die Stangen abgehalten werden sollen.

Und, Motorradhelme sind mit Absicht wenig belüftet, das zieht sonst bei 250. Ausserdem will man die Wespen draussen halten.
E-Bike und "Urban"Helme sind ebenfalls weniger belüftet weil deren Fahrer eh nie Betriebstemperatur erreichen.
Rollerhelme ohne Kinnschutz sind technisch unsinnig, aber sie fahren halt so langsam, dass sie die bessere Lüftung brauchen, zumindest im Sommer in der Stadt. Ausserdem verdirbt ein Intergralhelm das Make-Up der meist weiblichen Roller-Kundschaft.
 
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