Frongraisch: 3Wheels4France

Ich habe auf der Tour evtl nur bis zu durchschnittlich 900kcal in form von zwei 1l a Orangensaft oder Multifrucht zu mir genommen.
Essen insgesamt weniger als normal oder weniger wie auch Bier ganz normal bei mir im schnitt. Im schnitt ca 2300kcal mehr verbraucht. nahezu nur Salat gegessen mit etwas bagett und das nicht immer. Nie gefrühstückt.
insgesamt weniger gegessen als Normal
Trotzdem 1kg Schwerer.
Wie immer bei mir je mehr Sport je schwer werde ich.
ich behaupte das der wirkungsgrad auf ü 35%Prozent steigt, die einzigste plausible Erklärung.
Der Mensch ist ungeschlagen, elektro im Vm verbraucht zwingend bei manchen Menschen Immer mehr Energie.

Für Kräuterbutter, das E vm hat nicht einen Hauch einer Chance im Gesamt und im Ernergieumsatz..
Im schnitt etwa so schnell wie Gierigerschlaltstromfressendersl Fahrer:D
 
Die Theorie geht auf: Ich hab ein Kilo abgenommen trotz Croissant und Pain au Chocolat zum Frühstück und Mittagessen im Restaurant. Muss am Schleppmoment vom Motorfreilauf gelegen haben. :whistle:

Kein Gramm verloren, muss an den Unmengen Panaché liegen
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Der Jupp hat wirklich tolle Bilder auf die Seite gestellt
http://3wheels4france.eu/photos/

Die sind ja nur Hintergrundkulisse für das große Gespräch mit Abenteurer @mbonsai im SWR Fernsehen
 
Bei mir war es 1 kg weniger, allerdings hatte ich während der Rückfahrt zu wenig getrunken, vermutlich war dieses kg also lediglich Dehydrierung und ich bin ohne Gewichtszu- oder -abnahme nach Hause gekommen.

Mit 2 x ca. 100 km An- und Abfahrt bin ich auf 3668 km in den 3 Wochen gekommen.
 
Ich bin wieder so schlank wie Ich im Alter von 18 war. 78kg ist minus 4kg seit bevor #3w4f Das 500km Zeitfahren von letzten Sonntag ist zum Teil verantwortlich.
 
Sendung ist am 21.08. so kurz nach 19 Uhr hieß es. Ich hab mal 3-4 Kilo verloren aber ich futtere gerade alles in mich rein was mir in die Hände kommt. Bin froh durchs Pendeln nicht schon 10 Kilo wieder zugelegt zu haben.
 
SWR ist jetzt durch die Bilder von uns und die Videos von Harry doch neugieriger geworden und wollen am Donnerstag mal ein kleines Filmchen drehen.
 
und die Videos von Harry

Tja, da wartet noch viel Arbeit auf mich. Mein desktop Mac ist jetzt definitiv die Festplatte abgestuerzt und jetzt muss Ich lernen Videos mit Ubuntu zu bearbeiten. Naja, wenn mann keine Wahl hat, dann lernt mann am schnellsten.
 
78kg ist minus 4kg seit bevor #3w4f Das 500km Zeitfahren von letzten Sonntag ist zum Teil verantwortlich

Dann leg Dir dringend mal ein paar Reserven zu - wie Jürgen, Bonsai und ich es grade tun. Für HH-B inkl. An/Abreise bei möglicher herbstlicher Witterung könnte man's gebrauchen ;)
 
Die Theorie geht auf: Ich hab ein Kilo abgenommen trotz Croissant und Pain au Chocolat zum Frühstück und Mittagessen im Restaurant. Muss am Schleppmoment vom Motorfreilauf gelegen haben. :whistle:

Ich hab 3 Kilo verloren obwohl ich ohne Motorbremse rumgedümpelt bin.
Muss am feinen französischen Asphalt gelegen haben. :confused:

Ausserdem hab ich auf der Tour zuwenig Nudeln gegessen und zuviel Panaché eingenommen...
 
Ich hab ein Kilo abgenommen
Muskelschwund, ganz klar. Anders die hier:

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Das ist das kaputte Bein!
2 kg zugenommen, obwohl das Trikot bei Ankunft nicht mehr Wurstpelle war. Dafür saßen die Hosen sehr eng. Seit gestern wieder auf Vor-Urlaubsniveau, Wohnungsrenovierung ist auch ne Art von Ausdauersport.

Muss am feinen französischen Asphalt gelegen haben. :confused:
Oder an der Spur, die alle zwei Tage einen Satz Vorderreifen gefressen hat?

Gruß,

Tim
 
So, zwei Wochen ist die Tour schon wieder her – Zeit, um ein Fazit zu ziehen. Teil 1:

Allgemein:
  • @Jupp hat die Tour vorbildlich organisiert, und entsprechend klappte fast alles problemlos. Vielen Dank!!!
  • Es ist schon ein Luxus, sich nicht um die Unterkunft kümmern zu müssen, sondern abends einfach an der Rezeption vorbei auf den Campingplatz rollen zu können, und genauso morgens wieder abfahren zu können. Ebenso: Keine Streckenplanung, sondern einfach dem Track nachfahren können.
  • Die Tour war gut machbar, aber definitiv anspruchsvoll. Abends nach der Ankunft war die Arbeit noch nicht zu Ende, sondern nach dem Zeltaufbau und Essen organisieren, eventuell Wäsche waschen etc., und dann noch Reparaturen und Vorbereitungen am Velomobil, damit man am nächsten Morgen gleich starten kann. Zeit zum Faulenzen gab es kaum (was auch ok ist).
  • Entsprechend war das Fitness-Niveau der Teilnehmer schon beeindruckend. Ein nur durchschnittlich trainierter Radfahrer hätte keine Chance gehabt. Und wenn man sich die Zahlen anschaut, zeigt sich das auch: mit 3500 km war 3w4f ähnlich weit wie die Tour de France, hatte ebenfalls einen Pyrenäen- und einen Alpenpass, ebenfalls zwei Ruhetage, aber war mit 21 Tagen sogar zwei Tage kürzer als die Tour de France. Und während bei der Tour de France der Schnitt gut 40 km/h beträgt, hatte ich am Tacho immerhin gut 30 km/h.
  • Die Teilnehmer waren alle sehr nett und haben sich gut verstanden, die Stimmung war immer sehr entspannt. Man hat einander geholfen, Werkzeug und Essen geteilt, und bei Vorbeifahrt an einem Pannen-VM nachgefragt, ob alles ok ist. Vielen Dank an alle!
  • Mir ist erst nachher aufgefallen, dass die Teilnehmer größtenteils aus nur ein paar Gegenden kommen: Rheinland, Hamburg, Bodensee, München. Und da die Holländer alle hervorragend deutsch sprechen, war die Tour bis auf Lars und Greg komplett deutschsprachig.
Velomobile und Fahrweise:
  • Die Tour wurde deutlich von DFs dominiert. Aber die anderen VM-Typen haben sich genauso gut geschlagen und sind zuverlässig ins Ziel gekommen.
  • Letztendlich gab es kein schnellstes Velomobil, sondern die Fitness des Fahrers war entscheidend. (Und natürlich hatten die fittesten Fahrer auch die schnellsten und leichtesten Velomobile.)
  • Ebenso bei den Reifen: Gefahren wurden One, Pro One, Durano, Shredda, Kojak ... mit Butyl, Latex oder Tubeless ... und auf den rauen Straßen spielte das keine Rolle. Wenn jemand langsam war, dann lag es nicht an langsamen Reifen.
  • Und letztendlich waren die zuerst am Campingplatz, die früh losgefahren sind und am wenigsten Pausen gemacht haben. Disziplin und Planung schlägt Fitness, ganz klar.
  • Es haben sich mehrere Strategien herausgebildet:
    • Manche sind früh gestartet und weitgehend ohne Pause durchgefahren, und waren entsprechend früh am Campingplatz.
    • Manche haben sind ebenfalls früh gestartet, aber haben Frühstücks-, Mittags- und evtl. Panachépausen gemacht.
    • Die langsamen Fahrer sind sehr diszipliniert früh aufgebrochen und haben sich kaum Pausen gegönnt, und waren deshalb auch kaum später auf dem Campingplatz.
    • Ich bin meist früh losfgefahren, habe aber alles an Sightseeing mitgenommen, was auf dem Weg lag, und bin deshalb meist erst spät auf dem Camping angekommen. (Deshalb hatte ich keine Zeit für viel Aktivität im Forum und in sozialen Netzen.)
    • Und so hat es sich ergeben, dass die allermeisten „Langweiler“ waren, die früh ins Bett gegangen sind, um dann zu Sonnenaufgang wieder auf der Straße zu sein und der Hitze entgehen zu können.
Autoverkehr in Frankreich:
  • Sehr angenehm war der meist sehr geringe Autoverkehr. Wir waren natürlich meist in sehr ländlichen Gegenden und auf kleinen Straßen unterwegs. Trotzdem – während hier an Wochenenden auf Nebenstraßen etliche Großstadt-Autos unterwegs sind, sind in Frankreich viele kleine Nebenstraßen leer, alle paar Minuten kommt überhaupt mal ein Auto. Ich habe den Eindruck, dort ist das Auto viel mehr noch Nutzfahrzeug, statt Vergnügungsmobil.
  • Dazu passt der relativ hohe LKW-Anteil. Beziehungsweise, vielleicht ähnlich viele LKW wie in Deutschland, aber viel weniger PKW. Und nicht überall gibt es groß ausgebaute Fernstraßen; teils müssen kleine Sträßchen die Erschließung leisten – aber müssen eben auch viel weniger Verkehr verkraften.
  • Dazu passt, dass wir relativ viele Schwertransporte gesehen haben. Die werden eben nicht weitgehend auf Autobahnen abgewickelt, sondern auch auf teils kleinen Landstraßen. Übrigens sind wir auf der Etappe vor den Pyrenäen zwischen Eauze und Dému ein kurzes Stück auf einer unscheinbaren, kaum befahrenen Straße gefahren, die Teil der Itinéraire à Grand Gabarit ist – hier werden alle paar Wochen die Rumpfteile für den Airbus A380 durch die engen Dörfer gefahren.
  • Dazu passt auch, dass die Autos weitgehend unscheinbar waren. Keine Luxusmodelle, keine breiten Schlitten, sondern oft Lieferwagen oder optisch unscheinbare Fahrzeuge aus Fernost. Das Klischee von Ente oder R4 ist längst überholt, auch in Frankreich geht der Trend zum (Klein-)SUV, hier ist mir vor allem der Renault/Dacia Duster aufgefallen.
  • Auch die Fahrweise der Franzosen war rücksichtsvoll – es wurde nicht dicht aufgefahren oder gedrängelt, und auch mit dem Überholen hat man sich Zeit gelassen. Allerdings scheint es auch gar keine Überhol-Kultur zu geben: Oft sind Autos lange hinter mir her gefahren, auch wenn sie längst hätten überholen können. Und dann sind sie langsam vorbei gezogen, statt ordentlich auf’s Gas zu treten, um rechtzeitig vor dem Gegenverkehr wieder einscheren zu können. (Und damit meine ich nicht die Autos, bei denen ein Handy aus dem Fenster gehalten wurde.)
  • Einzige Ausnahme war – warum auch immer – die Gegend um den Golf von Morbihan in der Bretagne; dort war unglaublich viel Verkehr, und die Fahrer waren teils aggressiv.
  • Was es in Frankreich aber auch gibt: Die Leute, die einem beim Einbiegen die Vorfahrt nehmen und somit ausbremsen, sind die, die dann das Gaspedal nicht finden und 50 Meter weiter wieder abzweigen. Wie in Deutschland.
  • Tagfahrlicht scheint unbekannt zu sein. Und sogar in der Dämmerung und bei schlechter Sicht schaltet kaum jemand die Scheinwerfer ein. Hat natürlich den Vorteil, dass das von Radfahrern wohl auch nicht erwartet wird.
  • Fahrräder sind recht selten. Es gab zwar ein paar Gegenden, wo man mehr Radfahrer gesehen hat – in der Normandie, in den Pyrenäen und am Mont Ventoux –, aber das dürften teils Touristen gewesen sein. (Sicherlich auch oft Franzosen; es war Ferienzeit, und die Wohnmobile hatten meist ein französisches oder belgisches Kennzeichen.) Insgesamt habe ich aber mehr Fahrräder auf Autoträgern als auf der Straße gesehen.
  • Der Diesel-Skandal scheint in Frankreich überhaupt keine Rolle zu spielen. Die meisten Diesel-Autos rußen deutlich sichtbar. Das ist vor allem dann ätzend, wenn man überholt wird – beim Beschleunigen wird einem eine schwarze Wolke direkt ins Gesicht geblasen.
Infrastruktur:
  • Oft erwähnt wurde der teils extrem raue Asphalt. Jemand von uns nannte ihn treffend „Streuselkuchen-Asphalt“ – die Oberfläche besteht aus einen knappen Zentimeter großen Steinchen. Das macht um einige km/h langsamer, und vor allem macht dieses Gerüttel und Gerappel mürbe, wenn man es über Stunden ertragen muss. Und da hilft auch keine gute Federung; bestenfalls breite Reifen, die aber nicht in meinen Radkasten passen. Zur Einordnung: Bei zwei Fahrern haben sich LEDs (im Scheinwerfer bzw. Blinker) losgerüttelt!
  • Diesen rauen Asphalt gab es vor allem auf kleinen Straßen, aber nicht ausschließlich. Und nach meiner Erinnerung vor allem auf dem ersten Teil der Tour, d.h. im Norden und Westen von Frankreich – was vielleicht auch daran liegt, dass diese Regionen dünner besiedelt sind.
  • Ich habe nicht verstanden, was der Sinn dieses rauen Asphalts ist. Billiger? Haltbarer? Es gibt definitiv sehr wenige offene Schlaglöcher auf den Straßen, dafür aber viele, meist rechteckige Flickstellen. Und obwohl der grobe Asphalt vor allem auf kleinen, vermutlich alten Straßen zu finden war, haben wir ihn auch auf neu gebauten Abschnitten angetroffen.
  • Ein weiteres Ärgernis war die Verkehrsberuhigung, entweder als erhöhte Zebrastreifen, oder als kissenförmige Bremsschwellen, jeweils mit einem Tempolimit auf 30 km/h. Erstere konnte man meist mit 40 km/h, gelegentlich auch mit 50 km/h fahren – aber man sieht vorher schlecht, wie steil sie denn nun wirklich sind. Und bei letzteren muss man wirklich abbremsen – oder, bei ausreichend breiter Straße und ohne Gegenverkehr, passt das VM in Fahrbahnmitte dazwischen durch. Aber beide sind für Autos gemacht, die deutlich mehr Federweg und eine trägere Federung haben – für Velomobile sind es eher Sprungschanzen. Und es gibt sie wirklich in jedem winzigsten Kaff.
  • Die Kreisverkehre haben dagegen Spaß gemacht; sie sind übersichtlich, die Autofahrer können mit ihnen umgehen, und man kann sie recht flott durchfahren.
  • Ampeln gab es nur an manchen Orten. In den Großstädten (Lyon, Nancy, Metz) samt Vororten gab es richtige „rote Wellen“, die massiv gebremst haben. Auch gab es dort „Erziehungsampeln“, die immer rot sind, und nur grün werden, sobald man davor anhält. Dazwischen gab es teils hunderte Kilometer ohne jede Ampel.
  • Gewöhnungsbedürftig fand ich das Konzept der Vorfahrtsstraße: Wenn kein Schild da ist, heißt es, man hat Vorfahrt – Rechts-vor-links wird dagegen explizit angezeigt. Schilder sind aber nicht immer gut sichtbar, und Vorfahrt hat bei weitem nicht immer die größte Straße, sondern manchmal auch winzige Einfahrten. Ich war mir nie sicher, ob ich denn auch wirklich einfach durchfahren kann oder nur ein Schild übersehen habe.
  • Radwege sind selten, schmal, dreckig, kurz, und insgesamt eher ein Witz.
Reaktionen auf das Velomobil:
  • Generell waren 95% aller Reaktionen positiv. Allerdings wurde einmal auch die Polizei verständigt, weil wir ja so schlecht sichtbar seien.
  • Und natürlich wurden wir von unzähligen Handys gefilmt und fotografiert. Und Leute haben in Städten vor den Velomobilen posiert.
  • Zur Rennleitung: Die waren auch meist sehr interessiert, teils begeistert, teils ratlos. Echte Schwierigkeiten gab es keine.
  • Manche (vor allem ältere) Leute erinnerten sich an die Mochet-Velocars.
  • Standardfrage: Ist das elektrisch? Oder solar? Oder mit Benzin? Einige wussten, dass Velomobile Fahrräder sind; der Rest tippte größtenteils auf elektrische Niedrigenergiefahrzeuge.
  • Einmal kam die Frage, wie wir denn auf den Pass gekommen seien. Dass man da hinaufgeradelt sein könnte, lag wohl außerhalb des Vorstellungsvermögens. Ebenso: Dass wir aus Deutschland mit Muskelkraft gekommen sind; sie haben vermutet, es seien Spaßfahrzeuge, die per Transporter hergefahren werden, um dann vor Ort Ausflüge zu machen.
  • @mbonsai machte uns darauf aufmerksam, dass kleine Kinder wie magisch von den Außenspiegeln angezogen werden und daran herumreißen wollen.
 
Teil 2:

Frankreich:
  • Das Land ist in manchen Gegenden wirklich sehr dünn besiedelt – vor allem im Norden und Westen. Diese endlosen Getreidefelder der Champagne, sowie nördlich von Orléans.
  • Beeindruckt hat mich das Niemandsland vor Verdun; diese Menge an Schlachtfeldern, zerstörten Dörfern, Soldatenfriedhöfen und Denkmälern ist wirklich schockierend, mir war die Größenordnung einfach nicht klar.
  • Mein Ausflug zur Burg Guédelon war eine sehr gute Idee, das war sehr interessant.
  • Alle Festungsanlagen wurden von Vauban gebaut. Zumindest wirkt es so.
  • Beeindruckend fand ich auch die Kirchen. Die Gotik stammt aus Frankreich – entsprechend habe ich sehr viele schöne gotische Kirchen gesehen, meist mit beeindruckenden Glasfenstern. Und Gemälden. Die Kathedrale von Chartres hat mich dabei eher enttäuscht; eine positive Überraschung dagegen war die Kirche von Mirepoix (westlich von Carcassonne).
  • Die touristisch bedeutenderen Gegenden fand ich auch am interessantesten – z.B. Provence, Bretagne, Mont-Saint-Michel, Burgund. Dazwischen war es oft unspektakulär. Nicht wirklich hässlich, aber langweilig.
  • Die vielen Sonnenblumenfelder, eigentlich in der ganzen Südhälfte von Frankreich, haben mich überrascht.
  • Während die Weinbaugebiete im Norden recht scharf begrenzt sind (z.B. in Burgund), sieht man am Mittelmeer immer wieder mal Weinstöcke.
  • Beeindruckend fand ich, wie schnell sich die Landschaft östlich von Carcassonne von mitteleuropäisch zu mediterran gewandelt hat – Nadelgestrüpp, Zypressen, Zikaden. In anderen Bereichen waren die Übergänge fließender – z.B. nach Chartres kamen allmählich mehr Hecken und Farne neben den Straßen auf.
  • Ich hätte gerne die Megalith-Anlagen von Carnac gesehen, und mehr von der Île de Ré, und den unterirdischen Fluss von Labouiche, und mehr Zeit in Metz und Nancy verbracht, und Lyon und das Marais Poitevin kenne ich auch noch nicht. Und das Vercors war auch zu schade, um einfach nur durchzufahren. Beim nächsten Mal. Allerdings habe ich auf der Reise viele andere Orte gesehen, in die es mich kaum jemals verschlagen hätte.
Was hat sich bewährt, was nicht?
  • Die ganze Organisation, mit einem Sprinter als Besenwagen (und Sebastian als sehr engagierten Fahrer), hat super funktioniert.
  • Die Plastikkiste, die bei der Steckdose aufgestellt wird und in dem die ganze Elektronik geladen wird, war auch eine super Idee.
  • Die Biertischgarnitur von @Joerg046 war auch eine sehr gute Idee.
  • Und seine Holzböcke zur VM-Reparatur eigentlich auch; wurden aber zum Glück kaum gebraucht.
  • Die Streckenplanung hatte ein paar Schwachstellen; mehrfach führte der Track von der Straße weg, durch irgendwelche winzigen Sträßchen und Gässchen, um dann nur ein paar hundert Meter wieder zurück auf die Straße zu führen. Einmal sogar über eine Treppe. Manchmal habe ich das rechtzeitig bemerkt, manchmal nicht (da mein stromsparendes GPS einen kleinen Bildschirm hat, wo manchmal der Überblick fehlte). Andererseits, komplett ignorieren konnte man den Track nicht, weil manchmal Einbahnstraßen die umständliche Routenführung erzwungen haben.
  • Generell war es eine gute Idee, die Route über kleine, verkehrsarme Straßen zu führen. Allerdings waren die auch teilweise in einem fürchterlichen Zustand. Aber das kann man vorher kaum wissen.
  • Ruhephasen sind wichtig. Aber die beiden Ruhetage haben nicht so viel gebracht – in der Bretagne war es kalt, windig und regnerisch, da wollte man nicht den ganzen Tag irgendwi herumsitzen, sondern lieber fahren. Und in der Provence war es brutal heiß, da wäre es im VM auch angenehmer als auf dem Campingplatz. Das Wetter lässt sich eben nicht planen. Ich hätte lieber auf die Ruhetage verzichtet, und statt dessen doppelt so viele Tage mit kurzen Etappen (um die 100 km) eingebaut. An denen bleibt dann noch genug Zeit für z.B. ein Nachmittagsschläfchen.
  • Die Etappen waren recht gut aufgeteilt. Allerdings sagen Entfernung und Höhenmeter alleine nicht alles über die Schwierigkeit aus: beispielsweise war die Etappe vor Nancy auf dem Papier ähnlich schwierig wie manche Tage im Nordwesten; aber es war die einzige Etappe mit wirklichen “Rolling Hills”, und damit viel leichter. Ansonsten gab es lediglich zwischen Briare und Chartres, am Mittelmeer sowie an der Mosel lange Stücke, wo man ordentlich fetzen konnte. Die restlichen Tage waren nicht unbedingt ideales VM-Gelände.
  • Auf den Shirts ist hinten die Route abgebildet; das war oft bei der Erklärung hilfreich.
  • Ich habe als Übersetzung vorne 61/39 Zähne und hinten 11–40 Zähne (Hinterrad: 25-559), und habe das auch komplett gebraucht.
  • Auch um den Umwerfer war ich sehr froh. Auf Passstraßen reicht es noch, wenn man sie per Hand umlegt, oder auch das VM schiebt. Aber wir hatten an einigen Tagen viele steile Rampen, wo ich das kleine Kettenblatt gebraucht habe, und hätte die Kette sicher etliche Male heruntergeworfen, wenn ich sie per Fuß geschaltet hätte, bzw. hätte nicht so zügig einfach weiterfahren können, gerade im Verkehr.
  • Kabelbinder-Sortiment, Duck-Tape und Cordura waren auch wichtig.
  • In einem lauten VM mit Haube waren Ohrstöpsel auch eine sehr gute Idee.
  • Ich hatte zum Glück Ersatz-Bremsbeläge dabei, die ich wechseln konnte, als die Bremswirkung zu schlecht wurde – unterwegs dürften die nur schwer zu bekommen sein. Ursache waren „Krater“ in den Bremsbelägen – vielleicht eine Folge des Unfalls.
  • Mein Schlafsack war zu warm. Während es am Anfang der Tour noch kalt war (und ich hervorragend geschlafen habe), war es in Südostfrankreich nachts einfach zu warm.
Mit Haube oder ohne?
  • Die deutliche Mehrheit ist „oben ohne“ gefahren, ohne Haube. Ich habe dagegen meine Haube mitgenommen, und bin aus Gewohnheit damit gefahren.
  • Ich hatte einen Urlaub mit viel Regen in Erinnerung, bei dem ich noch keine Haube hatte. (Schaumdeckel gibt es ja beim Ks nicht.) Immer im Nassen zu sitzen war ätzend. Dieses Mal hatten wir Glück mit dem Wetter; an nur ein paar Tagen gab es Regen, aber immer nur kurze Schauer.
  • Bei Regen war die Haube natürlich angenehm. Allerdings, bei Sprühregen habe ich auch nichts durch das Visier gesehen, bzw. bin durch das teils geöffnete Visier genauso nass geworden.
  • Bei Hitze mit Fahrtwind war es kein Problem. Mittags durch die Camargue war es heiß, aber ich hatte so viel Fahrtwind, dass ich gut gekühlt war.
  • Ohne Haube bekommt man zwar mehr Fahrtwind ab, wird aber auch direkt von der Sonne gebraten, was auch nicht besser ist. Man hat bei Hitze also weder einen echten Vor- noch Nachteil durch die Haube.
  • Lediglich bergauf ist die Haube ätzend. Und zwar dann, wenn sich kein Lüftchen regt, und im VM die Luft steht. Dann ist man um jeden winzigsten Lufthauch froh.
  • Einmal bin ich ohne Haube gefahren – auf den Mont Ventoux, an einem sehr heißen Tag. Bergauf wäre ich mit Haube gestorben, bin ich auch ohne Haube fast. Dagegen wurde ich trotz Sonnencrème (LSF 50) gegrillt und etwas rot im Gesicht – mit Haube habe ich mich dagegen nie eingecrèmt.
  • Der Col d’Aspin war kein Problem mit Haube, weil es an diesem Tag morgens recht kühl war.
  • Erst ohne Haube habe ich verstanden, warum manche Leute Probleme mit trockenen Lippen hatten – mit Haube bläst der Fahrtwind nur nach oben über den Kopf, ohne Haube (habe keinen Windabweiser) wird das gesamte Gesicht dauergeföhnt.
  • Ohne Haube hat man ein definitiv das Gefühl, einen besseren Rundumblick zu haben. Ich glaube nicht, dass ich mit Haube tatsächlich nennenswert weniger gesehen habe, aber das Gefühl ist schon anders.
  • Auch mit Haube kann man während der Fahrt fotografieren, bei hochgeklapptem Visier. Das größere Problem war es, bei den rauen Straßen unverwackelte Bilder zu machen.
  • Die Haube bietet vielleicht beim Parken einen besseren Schutz vor neugierigen Leuten, weil das VM komplett zu ist, und es keinen offensichtlichen Ansatzpunkt gibt.
  • Dagegen war mit Haube das Gerumpel auf den rauen Straßen schon sehr stark; und angeblich ist das Ks nicht gerade das leiseste VM.
  • Fazit: Geschmackssache. Beides hat Vor- und Nachteile. Ätzend war der Lärmpegel. Super war, nie Sonnencrème zu brauchen.
Pannenstatistik:
  • Ich hatte schon einige Reifenpannen. Diese sind aber gehäuft aufgetreten, müssen also teils gemeinsame Ursachen gehabt haben.
  • Am Hinterrad hatte ich einen alten Schwalbe One montiert; den wollte ich eigentlich bald ersetzen, aber dann hat er noch locker die ganze Tour überlebt. Ich hatte lediglich mehrmals einen Platten; vermutlich haben sich Steinchen durch einen Schnitt im Reifen in den Schlauch gebohrt. Nachdem ich diese Stelle innen mit einem Stück Cordura abgeklebt hatte, war der Spuk vorbei.
  • Die Vorderreifen (ebenfalls Schwalbe One) musste ich beide ungefähr in der Mitte der Tour wechseln; wie üblich wegen Beulenpest. Vielleicht eine Folge von Flankenschäden, denn davon hatte ich etliche, und habe die Stellen jeweils innen mit Cordura abgeklebt. Der Unfall wird auch was beigetragen haben. Echte Durchstiche auf der Lauffläche hatte ich kaum oder keine, weiß nicht mehr.
  • Die Latex-Schläuche haben sich teils bewährt; gerade hinten ist mir nie die Luft komplett verloren gegangen, sondern ich konnte nach einem Luftverlust weiterfahren und an einer passenden Stelle flicken. Die Kehrseite der Medaille ist, dass man ein Loch in einem Latexschlauch oft nur schwer findet, und den Schlauch manchmal unter Wasser halten muss, um es zu finden. Und bei den Vorderrädern habe ich den Eindruck, dass sich die Latex-Schläuche selbst bei einem winzigen, kaum sichtbaren Flankenschaden durch das Loch zwängen und platzen können, wo Butyl noch halten würde. So kam es, dass ich mehrmals wegen eines Reifenschadens den Schlauch mehrfach flicken musste.
  • Ich hätte mehr Schläuche mitnehmen sollen. Normalerweise flicke ich immer und habe einen Notfall-Schlauch dabei, falls mir mal z.B. das Ventil abreißen sollte, was extrem selten vorkommt. Aber auf der Tour hatte ich zweimal einen Platten am Vorderrad, bei dem entweder die Luft so schnell entwichen ist oder ich es auf den rauen Straßen so spät gemerkt habe, dass ein mehrfacher Snakebite noch dazu kam. Und als der Schlauch nach dem 5. Flicken in Folge immer noch nicht dicht war, wanderte er auf den Müll. So kam es, dass ich doch ungefähr ein Päckchen Flickzeug verbraucht habe.
  • Ansonsten ist – bis auf den Auto-Unfall – nichts ernsthaftes kaputt gegangen.
 
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