Frongraisch: 3w4f Routenplanung

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Es wird langsam ernst: das Fahrerfeld arrondiert sich, einzelne haben schon die Reifen auf Druck gebracht, jetzt muss Leben in die Website kommen -- und hier muss diskutiert werden.

Es gibt ja etliche mit Frankreich-Erfahrung hier im Forum; ich bitte um Anregungen und Vorschläge.

Die Tour dauert genau drei Wochen; wir fahren Sonntag morgens in Trier los und kommen exakt drei Wochen später Samstag nachmittags nach Trier zurück.

In der ersten Woche steht der Norden auf dem Programm. Durch die Champagne und über Reims geht res Richtung Nordwest. Am Samstag sollten wir in Quimper eintreffen, das soll der westlichste Punkt der Route sein. Es sei denn jemand hat einen umwerfenden Vorschlag, wird Paris im Norden umfahren. Ein bis zweimal ans Meer zu kommen ist Pflicht, aber wo? Mont St Michel ist eine Option, bessere Ideen?
Die rolling hills der Normandie und Bretagne werden Spaß machen; irgendwelche tollen Straßen? Empfiehlt sich die PBP Route?

In der zweiten Woche sind wir in den Ebenen des Westens, am Atlantik und entlang der Pyrenäen. Zum Ende der Woche sind wir entweder irgendwo in oder bei Sete, besser noch in der Provence. Es mag etwas unfair sein gegenüber dem Westen, doch das soll eine schnelle Woche werden. In diesen Abschnitt fällt die Nachtfahrt, es könnte eine Tag- und Nachtfahrt werden wo wir 500 km zurücklegen um uns einen Badetag am Atlantik zu verdienen.
Es gibt da die größte Düne Europas, in der Nähe von Mimizan; letzteres könnte ein Badetagsziel sein.
Der Schwenk nach Südost könnte hinter Bordeaux erfolgen und auf Toulouse zugehen. Wir könnten auch weiter runter fahren und im Vorbergland am Gebirge entlang fahren, über Pau. Verwegene Gemüter haben sogar eine Pyrenäenbergetappe ins Spiel gebracht. Könnte man um Lourdes herum machen.
Bei all dem ist zu beachten, dass wir nur eine Woche haben; es muss also aufgehen was euch einfällt.

Die dritte Woche ist dem Süden und Südosten gewidmet. Idealerweise starten wir aus der Provence, überqueren den Mont Ventoux, den heiligen Berg der Region und legendäre Tour de France Bergankunft. Danach haben wir zwei sehr verschiedene Alternativen: Das Tal der Rhone hoch nach Burgund, flach aber zum Teil urban, und mit guten Abschnitten direkt am Fluss ohne Verkehr; oder durch die Westalpen/Voralpen nach Grenoble, teilweise auf der Rout Napoleon, Straße, aber eine der schönsten Routen in der Region. Ist ein Umweg denn ich möchte dann zurück Richtung Burgund. Danach geht es in beiden Alternativen weiter zu Marne und Meuse (die jenseits Frankreich zur Maas wird) und die Berglandschaften Lothringens. Es wird das ein oder andere der großen Schlachtfelder des ersten Weltkriegs an der Route liegen. Vielleicht kommen wir über Nancy, sicher aber über Metz. Dort und für den Rest der Route werden wir uns entlang oder in der Nähe der Moselle/Mosel wieder nach Trier bewegen.

Jetzt seid ihr dran mit euren Tips und Empfehlungen.
Bitte konzentriert euch in einem post jeweils nur auf eine der drei Wochen, und schreibt einen neuen Beitrag wenn es um eine andere Woche geht. Das hilft mir, die Übersicht zu behalten.

Feuer frei.
 
Erste Woche: Die Bretagne kann wegen der Topografie extrem anstrengend sein wenn man kleine Strassen und nahe der Küste fährt. Da ist überhaupt nichts "rolling" weil schlechter Belag und grundsätzlich immer eine Stopstelle am tiefsten Punkt vor dem nächsten 15-Prozenter. Also bei der Routenwahl unbedingt auf Höhenmeterreduzierung achten.
[DOUBLEPOST=1477504636][/DOUBLEPOST]Zweite Woche: Die Dune de Pilat wäre dann am südlichen Eck der Bucht von Arcachon. Direkt dahinter ist ein Campingplatz. Die Bucht selber ist/war stark verschmutzt.
Mimizan kann man wegen der Papierfabrik auch Stinkizan nennen. Es ist mit abstand der hässlichste und überfüllteste Badeort der an sich schönen les Landes Lieber einen oder mehrere Orte weiter im Süden zum Baden.
Der Weg nach Osten entlang den Pyrenäen ist quer zu den Flusstälern...
[DOUBLEPOST=1477504993][/DOUBLEPOST]Dritte Woche: Die Provence mit dem ausgesetzten Mont Ventoux, und das Rhonetal liegen in der Einflugschneisse des Mistral. Wenn der bläst hat der Spass ein Loch. Das ist ein gewisses Risiko. Für die Abfahrt vom Ventoux bieten sich Aerobremsen an weil schön gleichmässuges Gefälle mit wenig Kurven.
 
Wenns Dir ernst ist mit den 500 km am Stück, kannst Du mich gleich von der Fahrerliste streichen. Das ist absolutes No-Go. Ich hab mal 600 km mit ca. 2500 Hm in ca. 40h gemacht, weils sein musste, danach haben sich die Knie sehr deutlich gemeldet. Da hätt ich nicht weiterfahren können.

Wie @Gear7Lover schon schreibt, ist die Bretagne leider mehr als hügelig, und weiter südlich ist es auch nicht eben. Ich weiß noch, wie der Bus nach Parthenay fuhr, stundenlang Kuppe hoch, Kupper runter, es wurde einigen schlecht. Da muss man schon etwas optimieren, wenn das eine schnelle Woche werden soll.

Gruß,

Tim
 
1. Woche: Mont St. Michel ist Pflicht! Den Damm entlang auf diesen Berg zuzurollen, den Anblick will ich nicht missen! St. Malo ist eine Perle. Sollen wir wirklich so weit in den Westen? Ich würde lieber mehr Zeit an den Küsten der Bretagne verbringen, auch die südliche Küste. Quiberon?!

2. Woche: Ile de Ré? Ile de Noirmoutier, wo man nur bei Ebbe auf einer Straße hin kommt?

3. Woche: Möglichst fix an die hoffentich sonnige Mittelmeerküste, denn wir haben doch Urlaub ;)


t
 
Mont St. Michel scheint mir auch Pflicht zu sein allein wegen den Fotos mit den VM's davor , aber der Touristenansturm im Juli ist enorm.
 
1. Woche im Norden:
Klar es ist nicht holländisch flach und an der bretonischen Küste geht's mehr auf und ab - aber steile Rampen sind doch eher selten. Ich erwarte, dass das Umfahren von Städten Kräfte- und Zeitbudgetschonend sein wird. Bin in den 80ern mal mit einem Normaltreckingrad von Aachen in die Bretagne gefahren, schweißtreibend waren die Ardennen in Belgien. Aber das liegt ja hier nicht an. Damals hatte ein heftiger Westwind in der Bretagne irgendwann den Ausschlag für das vorzeitige Umdrehen der ganzen Truppe gegeben. Das sollte bei einer VM Tour auch nicht maßgebend sein.

Die PBP Strecke führt etwas im Landesinneren nach Westen, weitgehend ampelfrei und die Straßenqualität ist nicht mehr so schlecht wie früher von anderen berichtet. Teilweise auf dem TourdeFranceTrack2015 mit frisch bituminierten Decken, durchgängig auf verkehrsarmen Straßen - weitgehend ampelfrei - in den Dörfern aber auch Drempel, wie ich im SL dann gemerkt hab. Damit ließen sich die Straßen auf ONEs gut fahren. Landschaftlich gibt's häßlicheres aber viele Highlights sind es auch nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Woche 1:
Mont St Michel ist eine Option
Ja, bitte!
Empfiehlt sich die PBP Route?
IMHO nein. PBP ist landschaftlich nicht sonderlich spektakulär.

Weiß nicht, ob es sich lohnt, in der Bretagne so weit nach Westen zu fahren. Leider kenne ich die Gegend zu wenig, um konkrete Empfehlungen zu machen – auf der Karte sieht der Golf von Morbihan interessant aus, und etwas westlich davon ist Carnac, berühmt für die vielen Menhire.
 
@Hein genau, der Damm ist Geschichte. Er war ja u.a. der Grund für die Verlandung.

In der Bretagne sind inzwischen neben den Kreisverkehren sehr hohe Schwellen "in Mode" -inwieweit Eure Boliden da Schaden nehmen, kann ich nicht beurteilen, aber tiefliegende Autos leiden hörbar.
 
Woche 2:

Dort interessiert mich das Marais Poitevin, die französische Variante des Spreewalds, westlich von Niort.
Es gibt da die größte Düne Europas, in der Nähe von Mimizan; letzteres könnte ein Badetagsziel sein.
Klingt interessant – liegt aber recht abgelegen, und die Gegend südwestlich von Bordeaux ist ganz flach und wirkt nicht so interessant.
Der Schwenk nach Südost könnte hinter Bordeaux erfolgen und auf Toulouse zugehen. Wir könnten auch weiter runter fahren und im Vorbergland am Gebirge entlang fahren, über Pau. Verwegene Gemüter haben sogar eine Pyrenäenbergetappe ins Spiel gebracht. Könnte man um Lourdes herum machen.
Ich habe die Pyrenäen mal überquert, über den Col de la Pierre Saint-Martin. Die Nordseite war richtig steil. Außerdem fand ich die Südseite interessanter, da „mediterraner“, während nördlich die Landschaft eher wie in Deutschland aussah – Wiesen und Felder. Wir sind dann von Oloron-Sainte-Marie nach Montauban gefahren, und das habe ich als nicht so toll in Erinnerung – unspektakulär, viele Hügelketten zu queren (die alles andere als rolling waren), und viel Verkehr.

Daher würde ich mich von den Pyrenäen fernhalten, und weiter nördlich fahren:
  • Ich habe mal gehört, dass die Flusstäler zwischen Bordeaux und dem Massif Central schön sein sollen.
  • Südlich des Massif Central gibt es tief eingeschnittene Schluchten; z.B. der Tarn, der bei Millau von einer der höchsten Brücken der Welt überspannt wird (Viaduc de Millau).
  • Die Cevennen sind sehr schön; da gibt es beispielsweise die Corniche des Cévennes, eine Hochstraße auf den Bergkämmen. Direkt östlich davon die Bambouseraie, ein Bambus-Wald.
  • Flussabwärts am Gardon ist der Pont du Gard, ein römischer Aquädukt.
  • Weiter nördlich gäbe es noch das Tal der Ardèche mit dem Pont d’Arc, ein natürlicher Steinbogen über dem Fluss.
Den Südwesten von Languedoc-Roussillon kenne ich leider nicht; und im Süden ist die Camargue, das Mündungsdelta der Rhône, mit viel Wasser, Salzsiedereien, Wildpferden, und unglaublich vielen Mücken.
[DOUBLEPOST=1477515336][/DOUBLEPOST]Woche 3:
Idealerweise starten wir aus der Provence, überqueren den Mont Ventoux, den heiligen Berg der Region und legendäre Tour de France Bergankunft.
Klingt gut. Wenn auch überhaupt nicht Velomobil-kompatibel.
Das Tal der Rhone hoch nach Burgund, flach aber zum Teil urban, und mit guten Abschnitten direkt am Fluss ohne Verkehr; oder durch die Westalpen/Voralpen nach Grenoble, teilweise auf der Rout Napoleon
Die vom ARA Breisgau veranstalten ja das Mont-Ventoux-Brevet, und führen die Route durch das Vercors, das landschaftlich sehr schön sein soll. Aber eben bergig, bis auf gut 1000 m hoch.

Alternativ kann man auch westlich der Rhône fahren; dort kann ich die Auvergne empfehlen, zwischen Le-Puy-en-Velay und Clermont-Ferrand. Eine recht einsame, von Vulkanen geprägte Landschaft. Aber das wäre wohl zu viel Umweg.
 
Wenn ich in der Gegend ( La Vendee) im Westen Frankreichs unterwegs wäre ,
stünde sicherlich ein Besuch bei

CyclesJV-Fenioux
19 rue Cretegny
85400 CHASNAIS

etwa auf halber Strecke zwische Nantes und Niort
auf der Route als Fixpunkt fest.

Zum einen um mal in dem Laden gewesen zu sein, der wohl die gößte Auswahl an Velomobilen überhaupt präsentieren kann,
zum anderen um das eine oder anTeilen oder sonstigem nachzukaufen, was vorher schon verbraucht wurde, bzw. kaputt gegangen ist.

Und ihr könntet deren Parkplatz mit 24 Velomobilen füllen, das erzeugt Aufmerksamkeit, die die Jungs meiner Ansicht nach verdient haben.

Den Camping "Les Cypres" ( mit Strandzugang) bei St Gilles Croix de Vie kenne ich aus eigener Erfahrung , ist groß , aber nicht chaotisch, sondern organisiert.

Streckentechnisch habe ich die D38 von St. Gilles Croix de Vie nach Les Sables D Olonnes als schön, teilweise mit Blick ausf Meer , aber viel befahren in Erinnerung,
und Kreisverkehre muß man mögen.
 
... 500 km am Stück, ... Das ist absolutes No-Go.

Die Idee dahinter ist ja, wieder eine Nachtfahrt zu integrieren, die bei der letzten Tour trotz verpasstem "7:1" eine überwiegend positive Resonanz gefunden hat. Ich finde den Vorschlag gut, nicht den Tag vorher in Erwartung der Nacht die Füße still zu halten - sondern eine gemäßigte Etappe zu fahren und dann, wenn man schon in einer Art eingeschwungenem flow Zustand ist, in den Abend, die Dämmerung und Nacht zu fahren - ohne jetzt irgendwelchen Zeitdruck wg. Zeltaufbau im Hellen oder Unterkunftfinden. Das ist für mich ja auch das Schöne an den längeren Brevets.
Das müssen ja auch nicht 500 km sein, zwei kombinierte Etappen à 200 km + X sind ja auch drin und es sollen ja auch keine Etappen mit vielen Höhenmetern sein. Fahren mit gemäßigter Leistung ist dann ja auch eher Knie schonend.

Aber unabhängig von dieser Etappe wird die Tour mehr fordern als unsereins sonst so strampelt und Physis und Psyche herausfordern. Voraussetzung für möglichst ungetrübten Genuss wird also eine vernünftige Vorbereitung sein, für Beine und auch den Kopf. Erfahrene Tourer über mehrere Wochen haben mir bestätigt, dass die Form gegen Ende meist besser ist als vorher und dass meine Vorstellung, dass die Etappenziele gegen Ende nur mühsam erreicht werden, falsch sei - siehe auch Berichte zur GBSR.
Das ist doch auch ein Ansporn, diesen Winter wieder regelmäßig wochenends das VM zu bewegen.

Grüße - Hajo
 
@500km Eine so grosse Gruppe zusammenzuhalten ist eh schon eine Herausforderung, die nur teilweise gelingen wird.
Ist dann der nächste Tag frei, so dass die die man in der Nacht irgendwo zurücklassen musste am nächsten Tag zur Gruppe aufschliessen können, oder hat man die Weicheier für den Rest der Tour dann endgültig abgehängt?
 
Jeder fährt dieTour für sich, man trifft sich ohnehin, kann auch mit anderen fahren wenn man mag, doch mitfahren kann nur wer allein fahren kann.

25 Leute die zusammen fahren sind zu langsam und auch zu wenig verkehrskompatibel

Bei Nachtfahrt ist entweder der nächste Tag frei, oder man hat einen freien Tag am Meer, fährt abends los durch die Nacht und den nächsten Tag

Ob und wie entscheidet sich bei der Planung der Etappen

Habe jetzt Franzosen über Woche 2 ausgefragt

Kann sein dass wir nun nicht bis Quimper sondern nur bis Vannes fahren, bis saint Nazaire am Atlantik sind und dann noch eine Loire Schleife einbauen
Kommen dann nur nochmal in Bordeaux mit etwas Atlantik in Berührung
 
Bei Nachtfahrt ist entweder der nächste Tag frei, oder man hat einen freien Tag am Meer, fährt abends los durch die Nacht und den nächsten Tag
Das passt alles, es sollten nur weniger als 500 km sein. 400 km sollten kein Problem sein, wenns wirklich flach ist gehen auch 450. Aber 500? Da muss ich irgendwo weit weg vom Meer übernachten und mich erholen und am darauffolgenden Tag 50-100 km mehr fahren, um Euch wieder einzuholen. Besenwagen gilt nicht!

Kommen dann nur nochmal in Bordeaux mit etwas Atlantik in Berührung
Der Atlantik bietet sich eh nicht so für einen ganzen Badetag an, Mittelmeer ist besser, da hats das passende mediterrane Wetter. Atlantik ist echter Ozean, eher für Trawler als zum Baden geeignet. Selbst in Südportugal war ich nur ne halbe Stunde im Wasser und hatte dann genug, bei Barcelona hab ich Stunden am Strand verbracht, bei deutlich niedrigeren Temperaturen.

Gruß,

Tim
 
@TimB -- schon verstanden, kriegen wir hin dass es für dich passt

Apropos baden: die Tour soll Gelegenheit bieten, in allen Meeren zu baden:
Kanal, Atlantik, Mittelmeer.
An letzterem werden wir einen Tag verbringen, zum Abschluss der zweiten Woche
 
Kanal war ich noch nicht. Da sehen wir dann schön den Schiffsverkehr (y)
Dürfte wie in Gibraltar sein.

Gruß,

Tim
 
Im Kanal müsst Ihr alleine Baden, am "richtigen" Meer bin ich dabei und in die Pfütze geh ich zur Not auch mit. Aber davon hängt die Welt nicht ab. VMs sind ohnehin untauglich auf tiefem Sand.
 
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