Frische Luft im Velomobil

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Habe immer wieder sehr eindrucksvoll feststellen können, dass die frische Luft in meinem GoOne3 gar nicht so frisch war. Bin der Sache mal auf den Grund gegangen und stellte fest, dass sich je nach Gegebenheiten ein Luftwirbel vor meiner Nase gebildet hat, der wohl einen Teil der ausgeatmeten Luft immer wieder meiner Nase zuführte.

Es reicht also nicht, in der Front eine Öffnung für die Frischluftzufuhr zu haben. Zudem muss auch eine Öffnung für die verbrauchte Luft existieren.
Die Position der Öffnungen ist das weiter Kriterium für einen optimalen Luftaustausch. Liegt die Öffnung im unteren Bereich des Hinterrades, so begünstigt das die Luftströme sich am Boden des Velos entlang nach hinten zu bewegen. Das bringt der Nase wenig. Schlimmer noch, eine Luftwalze vor dem Fahrer mit verbrauchter Luft wird damit eher begünstigt.

Ein Lüfter schiebt die Luft in den Innenraum, ein optimaler Luftaustausch wird damit auch nicht zwingend gewährleistet.
Auch wenn man ohne Verdeck fährt, bedeutet das nicht automatisch, dass immer frische Luft verfügbar ist.

Ein Abluftloch im Heckbereich in der Höhe des Kopfes scheint da gut zu wirken, da hier ein Unterdruck die Arbeit begünstigt. Ein Naca Duct vor der Nase ergänzt das Vorhaben.

Hat jemand eine andere gute Lösung für den Luftaustausch?

Und wenn der Sauerstoff fehlt verschenkt ihr Körner !
 
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Luft strömt durchs Naca Duct vorn rein und am Kopf vorbei dahinter wieder raus....
 

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Kann mir vorstellen, dass das gut funktioniert. (so ist es bei meinem Evo auch gelöst) Aerodynamisch eher nicht die günstigste Variante oder?
 
Beim GoOne3 hat DD das seinerzeit ziemlich radikal gelöst - das Bild ist aus dem Verkaufsfaden des Nachbesitzers. Da könnte der Ausstrom sogar den Luftwiderstand vermindern (geringere Ablösefläche). Bei der Größe des Ausschnitts hätte ich allerdings bedenken, dass die Stabilität beeinträchtigt werden könnte.

index.php
 
Das Loch im Heck ist schon beeindruckend, hab eher an etwas dezenteres gedacht:)
Belüftungsprobleme sind da keine mehr...
 
Wenn die Luftmenge ausreicht, aber ungunstig strömt, kann man doch bestimmt auch die Strömung beeinflussen, oder? Ich weiß nicht, ob dein Einlass schon nach oben gerichtet ist, aber wenn das nicht reicht und die Luft immernoch am Fahrzeugboden entlang fließt, kann man auch den Auslass auch noch mit einem Stutzen versehen, den die Luft z.B. hinter dem Kopf erreicht oder verhindern, dass zu viel Luft unter und neben dem Sitz lang strömen kann, indem man drum herum noch eine Art Schott baut. Dann kann die Luft auch noch gerne an den Beinen und dem Rumpf entlang strömen.
 
Der Einlass am Go3 erfolgt wie auch sonst häufiger (MangoQuestStrada...) über die Fußlöcher. Die sind vergleichsweise sehr groß, und sie enden unmittelbar vor der Brücke (und beginnen kurz hinter dem Luftkasten für die Scheibenbelüftung). Was da strömungsmäßig passiert, ist qualitativ nur schwer vorhersagbar. Vermutlich merkt man da erst bei niedrigen Außentemperaturen etwas.

Das Evolution hat aber doch eine Öffnung im Staupunkt, nicht wahr?
 
Ja, das Evo ist so gebaut, eine Öffnung im Frontbereich pumpt Frischluft in den Innenraum. Sie stellt jedoch nicht sicher welchen Weg diese genau zum Wiederaustritt nimmt. Die Aerodynamik um das Velomobil ist sehr komplex, im Innenraum aber ebenso.
Ohne geeignete Maßnahmen ist gerade der Bereich vor und hinter dem Kopf im Velomobil eine wirbelgefährdete Zone.
Vor der Nase liegt also eine Mischung aus frischer und verbrauchter Luft an. Entscheidend sind dann die jeweiligen Anteile.

Zum Thema offenes Verdeck:
Das geöffnete Hardtop und der Luftaustausch ist ebenfalls so eine Sache. Wer Cabrio (Auto) gefahren ist schätzt die Luftwalze, die verhindert dass mit geöffneten Verdeck die Wärme sofort aus dem Fahrzeuginneren entweicht. Nebeneffekt des Luftwirbels kann sogar sein, dass selbst die Abgase des eigenen Fahrzeuges mit in den Fahrgastraum gelangen können.
Mit dieser Erfahrung bin ich bei einem offenen Verdeck immer etwas vorsichtiger in der Annahme, die Luft muss automatisch immer frisch sein.
 
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@HenriP
Sehe ich auch so, dass die Luft gerne auch an den Beinen vorbei geleitet werden darf.
Aus meiner Sicht ist das Problem nicht, wie bekomme ich die frische Luft in das Velo, sondern wie gelangt die ausgeatmete Luft möglichst vollständig sofort wieder hinaus, ohne nochmal eingeatmet zu werden. Und bei schneller Fahrt sind das schon einige Liter pro Sekunde !
 
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Atemmaske. "Einfach rein" und via Schlauch und Entlüftung nach draussen. Hat den Vorteil, das die ausgeatmete feuchte Luft nicht innen an der Scheibe oder der Karosse kondensiert und dadurch ebenfalls das Klima verschlechtert.
 
Soll man sich das vorstellen wie beim Kampfjet-Piloten? Ich denke doch, dass eine Kontrolle der Strömung da die bequemere Variante ist. o_O Aber sicher, machbar dürfte das sein. Habe auch mal was auf YouTube gesehen und der Erbauer war auch hier im Forum, aber der war schon lange inaktiv und ich finde jetzt auf die Schnelle nichts mehr.
(Er hatte irgendeine Pille von Go One und zusätzlichen Handantrieb, dafür eine hydraulische Lenkung gebaut und ein Schlauchsystem, das ihn mit frischer Luft versorgte, die Scheibe vor geatmeter Luft bewahrte und ich glaube noch einen Wärmetauscher, der die Wärme der geatmeten Luft für die Belüftung der Scheibe nutzen sollte.) Vielleicht findet das ja jemand wieder.
 
Dass die Scheibe beschlägt zeigt sehr deutlich, das die Ausleitung der verbrauchten Luftströme nicht ordentlich funktioniert.
 
Dass die Scheibe beschlägt zeigt sehr deutlich, das die Ausleitung der verbrauchten Luftströme nicht ordentlich funktioniert.
Finde mutig, alles Kondensat als Atemluft zu betrachten: Wenn ich in meinem Auto im Winter die Heizung aus hab dann beschlägt die Scheibe auch, u.a. deshalb, weil im Innenraum wärmere Luft höherer Feuchtigkeit an kühlen Gläsern kondensiert. Das kann Atemluft, aber auch vom Körper erwärmte Luft sein. Sobald man Luft erwärmt, wird die Feuchtigkeit aufnehmen. Bei Abkühlung kondensiert es dann. Ein Mensch in einem Velomobil erwärmt die Luft deutlich, aber die Karosserie und die Scheiben bleiben auf Aussentemperatur.
 
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Klar, das sehe ich genau so. Den Löwenanteil am Kondensat jedoch hat die Atemluft. Diese trägt sehr viel Wasser mit sich.
Einfacher Test:
Halte mal deinen Arm für 10 Sekunden an die Velo-Scheibe.
Probiere dann mal für 2 Sekunden die gleiche Stelle anzuhauchen.
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Klar, das sehe ich genau so. Den Löwenanteil am Kondensat jedoch hat die Atemluft. Diese trägt sehr viel Wasser mit sich.
Einfacher Test:
Halte mal deinen Arm für 10 Sekunden an die Velo-Scheibe.
Probiere dann mal für 2 Sekunden die gleiche Stelle anzuhauchen.
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Wiederhole den Test nach 1h Fahrt unter Last und Du merkst, wie der Arm an der Scheibe bappt wegen dem ganzen Schweiß;)
Und die 3 Liter, die ich (auch) ausschwitze während einer Tour sammelt sich nicht im Sumpf vom VM.
 
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