Flux S600 Rahmen Expertenmeinung

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Servus,

zu einem gebrauchten Flux S600 Rahmen habe ich ein paar Fragen.
Am Steuerrohr ist der Lack in Rohrrichtung rund um das Steuerrohr eingerissen.
Vor ca. 300 km habe ich das Steuerspiel eingestellt und heute festgestellt, das wieder etwas Spiel vorhanden war.
Nun habe ich das Spiel nochmals nachgestellt und die Muttern wieder gekontert.
Jetzt weiß ich nicht, ob sich das erneute Spiel durch eine nicht genügende Konterung oder durch einen etwaigen Riss im Steuerrohr eingestellt hat.
Die Muttern werde ich noch mit Lack markieren, um feststellen zu können, ob sie sich gegeneinander verdrehen.
Leider habe ich beim Kauf des Rades nicht das Steuerrohr so genau begutachtet und auch nicht fotografisch dokumentiert.
Den Steuersatz hatte ich nach dem Kauf incl. Gabel getauscht, die Risse sind mir erst danach am Steuerrohr aufgefallen, ich hatte sie zunächst allerdings als altersbedingte Risse abgetan.
Zuviel Kraft habe ich beim Wechsel gefühlt auch nicht aufgebracht.

Desweiteren ist der Lack am gebogenen Rahmenrohr spinnenetzartig gesplittert, jedoch noch von außen glatt, an einer Stelle ist ein großes Stück Lack abgeplatzt.
Der Vorbesitzer ist wohl auch mal gestürzt und hat dabei den Lenker verbogen (habe ich ausgetauscht). Am Rahmenrohr ist oben auch eine kleine Delle zu erkennen.

Jetzt stelle ich mir natürlich die Frage, ob die Schadensbilder vom Sturz herrühren oder ob es sich einfach um Verschleiß handelt, ob der Wechsel des Steuersatzes ursächlich war (für die Risse im Lack des Steuerrohrs). Die Laufleistung vom Vorbesitzer ist unbekannt.

Kann man schon jetzt sagen, ohne sandzustrahlen oder den Steuersatz auszupressen, ob das Steuerrohr gerissen und nicht mehr reparabel ist?
Oder ist es vermutlich nur der alte Lack?
Was hat es mit dem Spinnennetzlack auf sich? Durch eine Kaltverformung entstanden oder reine Altersrisse?
Die Pulverbeschichtung hat sich auch schon an anderen Punkten abgelöst.

Vielrn Dank schon mal für etwaige Tipps!
 

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Sieht m.M.n. nur nach altersschwachem Lack aus; evtl. stand die Kiste zuviel im UV-Licht rum. Da die Lackgriesel eher großflächig sind, vermute ich keine Sturznachfolgen, sondern eher auch schlechte Lackqualität.
 
Bei meinem Hurricane hatte ich vor einigen Jahren auch großflächig Risse im Lack.
Unter dem Lack waren die Rohre korrodiert, ausgehend von den Bereichen wo gelötet wurde. Anscheinend wurde das Flußmittel vor der Pulverbeschichtung nicht ausreichend entfernt.
Ich habe Rahmen, Schwinge und Gabel dann so gut es ging selber mechanisch entlackt und anschließend sandstrahlen und neu pulvern lassen...
 
Großflächiges Strukturmuster in der Pulverbeschichtung sieht nach Alterung, mechanischer Wechsellastbeanspruchung im elastischen Rahmenbereich und evtl. leichter Unterwanderung aus, einem Sturzschaden gleicht es nicht (abgesehen vom Unterwandern => evtl. um die Abplatzung herum, regional begrenzt).

Sichtbarer "Strahlenring" um den Steuersatz mit axial verlaufenden Rissen im Pulver spricht für mechanische Belastung von innen. Lagereinpressung, durch Lenken erfolgende Wechsellasten usw.

Durch Unterwandern ausgehend von plangefräster Oberkante (unter dem Lagerbund) verstärkt es sich natürlich. Ich trage bspw. eine dünne Schicht Fett oder AntiSeize-Paste auf derart plangefräste Stahlkanten, bevor das Insert (Lagersitz) eingepresst wird. So ist Unterwandern langfristig unmöglich.
 
Von einem Riss im Steuerrohr hab ich noch nie gehört, besonders bei Fluxrädern nicht. Hast Du das Steuerkopflager samt Sitz selbst ausgetauscht, hab ich das so richtig verstanden?
Dann könnte es sein, dass die Lagerschalen nicht richtig eingepresst sind. Zweite Möglichkeit ist, dass nicht ausreichend gekontert wurde. Wie ist es, wenn Du die Muttern wieder löst, geht dass auffällig leicht?
 
Ich habe Rahmen, Schwinge und Gabel dann so gut es ging selber mechanisch entlackt und anschließend sandstrahlen und neu pulvern lassen...
Was hat Dich Strahlen & Pulvern gekostet?
So als Hausnummer, fände ich das interessant.

Sichtbarer "Strahlenring" um den Steuersatz mit axial verlaufenden Rissen im Pulver spricht für mechanische Belastung von innen. Lagereinpressung, durch Lenken erfolgende Wechsellasten usw.
Ja, durch die gerichteten Risse gehe ich auch von der mechanischen Belastung und demrntsprechende Weitung des Rohres durch den eingepressten Steuersatz aus.
Nur hätte ich es so nicht erwartet und bin verunsichert, ob das Rohr überlastet wurde oder bereits gerissen ist.

Durch Unterwandern ausgehend von plangefräster Oberkante (unter dem Lagerbund) verstärkt es sich natürlich. Ich trage bspw. eine dünne Schicht Fett oder AntiSeize-Paste auf derart plangefräste Stahlkanten, bevor das Insert (Lagersitz) eingepresst wird. So ist Unterwandern langfristig unmöglich.
Da muss natürlich der Lack oder die Pulverbeschichtung auch sehr gut haften, davon gehe ich bei Dir aus.
(-:
Als Korrosionsschutz für das gesamte Innere eines Rahmens schadet es sicher auch nicht. Das Rohr habe ich auch gut geschmiert vor dem Einpressen.

Hast Du das Steuerkopflager samt Sitz selbst ausgetauscht, hab ich das so richtig verstanden?
Dann könnte es sein, dass die Lagerschalen nicht richtig eingepresst sind. Zweite Möglichkeit ist, dass nicht ausreichend gekontert wurde. Wie ist es, wenn Du die Muttern wieder löst, geht dass auffällig leicht?
Ja, der Steuersatz wurde samt Sitz von mir ausgetauscht.
Die beiden Muttern ließen sich von Hand drehen, was erstmal für Möglichkeit zwei spricht.
 
Hallo,
Strahlen und Pulvern hat mich seinerzeit - ich habe nachgeschaut, das war bereits 2009 - 120 Euro gekostet.
 
Auch wenn es Risse haben sollte:
Warum sollte man das nicht reparieren können?

"Aussen eine Hülse rum" ist bei dieser Bauform recht einfach machbar.
Das geht mit Alu, mit Stahl, mit CFK, GFK...
Auch wenn es für den ein oder anderen hart klingen mag:
Wenn es gerissen sein sollte, landet so ein Teil bei mir in der Tonne, zwei Rahmen sind so schon in die ewigen Jagdgründe eingegangen.
Natürlich könnte man da eine Hülse aufpressen, aber der Riss kommt dann auch nicht von ungefähr, als nächstes reißt die Schweißnaht zwischen Hauptrohr und Steuerrohr und dann geht das ganze Spiel von vorn los.
Präventiv wäre das natürlich eine Möglichkeit, einem Spannungsriss vorzubeugen.
Demnächst muss ich mal einige Szenarien durchspielen.
 
Ich vermute das nur etwas Oxidation unterm Lack ist-> Lagerschale ausschlagen und Lack abschleifen und die Sache nochmal beurteilen.
Grüße
Alex
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich vermute das nur etwas Oxidation unterm Lack ist-> Lagerschale ausschlagen und Lack abschleifen und die Sache nochmal beurteilen.
Grüße
Alex
Naja, wenn sich das Lager löst, kann der Lagersitz schon etwas ausgeschlagen sein. Außen eine Schelle und innen etwas Dosenblech zum Auffüttern sollte das Problem lösen.
Das Steuerrohr schaut oben weit heraus, das wird der Grund für die Belastung sein.
Gruß Krischan
 
Was hat Dich Strahlen & Pulvern gekostet?
So als Hausnummer, fände ich das interessant.

meinen Scorpionrahmen (faltbar, also: Faltrahmen Vorderteil, Faltrahmen Hinterteil, Schwinge, Tretlagerauszug und Gepäckträger) habe ich vor zwei Jahren für insgesamt 160€ neu beschichten lassen (chem. Entlackung, Grundierung, zwei Deckschichten).

Ein zweites Angebot (Softentlackung, feinstrahlen, Epoxyd Grundierung und Pulverbeschichtung) belief sich über 240€.
 
Die Konterung der Lagermuttern muss fest sitzen, sonst gibt das nichts.
Sitzt die obere Lagerschale fest im Steuerrohr? Wenn ja, würde ich sagen, ist da kein Riss, sondern nur Rost.
Ich würde die Stelle mit Fett/Öl versiegeln.
 
den gleich wegschmeissen fänd ich auch übertrieben... das ist doch mehr Optik als dass es beim Fahren auseinanderbrechen würde, oder?
 
erinnert mich an Spannungsrisskorrosion von der etwas länger zurückliegenden Werkstoffkundeprüfung. Ganz so harmlos ist das nicht. Evtl. mal ein mail mit Foto an Flux schicken. Oder den Hinweis von @alex123 befolgen. Ist Dir beim Austausch des Lagers nichts aufgrfallen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Sitzt die obere Lagerschale fest im Steuerrohr?
Das wäre auch mein Test gewesen.
Wenn das Steuerrohr geweitet ist oder einen Riss hat, müsste Spiel nicht (bzw. nicht nur) zwischen Lagerschale und Konus, sondern (auch) zwischen Lagerschale und Rahmen zu spüren sein, und die Lagerschale würde zumindest nicht mehr so fest sitzen wie normal.
Ich würde die Stelle mit Fett/Öl versiegeln.
Ich mit Wachs. Bei Fett hatte ich an meinem letzten Up den Verdacht, dass das auch zwischen Beschichtung und Stahl kriecht und ein weiteres Ablösen eher begünstigt.
 
Es ist auf den Fotos schwer zu erkennen, aber wenn sich das Lenkkopflager immer wieder löst, ist das verdächtig.
Falls das Steuerkopfrohr tatsächlich eingerissen ist, würde ich es so weit kürzen bis der intakte Bereich erreicht ist. Anhand der Fotos würde ich sagen, ca 5mm.
Falls der Lagersitz nachgearbeitet werden muss: Das kann jeder Fahrradladen, ggf leiht man dir das Werkzeug auch aus.
Ich würde erstmal herausfinden, ob sich das Rohr oben tatsächlich aufgespreizt hat, dh Vergleichmessung des Aussendurchmessers und ggf Gabel ausbauen und Sichtprüfung des Lagersitzes.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn der Sitz oben ausgeleiert ist, ist kürzen bei dieser Rahmengeometrie sicher eine gute Idee.
Dann würde ich danach aber auf jeden Fall verstärken, weil die Kräfte beim kurzen Steuerrohr größer werden.
Und das Original hätte in dem Fall ja schon mal bewiesen, dass es für die aufgetretenen Belastungen nicht ausreichend dimensioniert war. Je nach vorhandener (oder nicht vorhandener) Werkstatt ist einige Lagen Kohlefaser rumwickeln dann wahrscheinlich am einfachsten.

Gruß, Harald
 
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