Flevotrike Tourentauglich?

K

Karmatoffel

Hallo liebe Leute,

ich hoffe es wurde noch nicht woanders behandelt (zumindest hab ichs mal nicht gefunden...). Ich spiele mit dem Gedanken mir ein Flevotrike (mit Koffer) zu besorgen. Ich finde gerade den großen Koffer ne prima Sache, um als Alltagsfahrrad alle möglichen Sachen transportieren zu können.
Nun bräuchte ich aber auch noch ein Rad mit dem ich längere Touren fahren könnte. Im Prinzip würde das ja gut passen, im Koffer ist viel Platz für Gepäck und das ganze Ding ist ja relativ einfach und stabil gebaut.

Jetzt ist nur natürlich klar, dass so ein Trike einiges zusätzliches Gewicht bedeutet und man damit bei Steigungen wohl vielleicht weniger Spaß hat. Außerdem sind die Flevos ja grundsätzlich nicht die leichtesten. Hat da jemand Erfahrung mit und könnte mir zum Gewicht von dem Teil einen ungefähren Schätzwert geben? Ich hab jetzt nicht vor damit durch die Alpen zu gurken, aber ein bisschen hoch und runter gehts halt schon immer mal.

Ach und weiß vielleicht jemand, wie sich der Koffer auf den Luftwiderstand auswirkt?
Also so einer wie in dem Bild: https://www.ligfiets.net/uploads/14/58/8/flevotrike.jpeg

Vielen Dank schonmal
Julius

PS: Ich weiß, dass Flevo fahren ein bisschen Übung erfordert, aber ich bin gerne bereit das zu investieren :)
 
Hi Krischan,

erst mal vielen Dank für die Antwort :)

Herzlich willkommen im Forum.

Danke :)


klar, ich hab bisher noch nicht alles durchgelesen, was mir hier vielleicht weiterhilft, aber eigentlich weiß ich relativ genau was ich will...oder zumindest was ich wissen will. Vielleicht hätte ich es stärker rausstellen sollen: Ich brauche keine Beratung zu Knicklenkern an sich. Ich würde gerne wissen wie schwer so ein Flevotrike etwa ist, ob jemand Erfahrungen mit dem Luftwiderstand des genannten Koffers hat und vielleicht noch persönliche Meinungen oder Erfahrungen zum Flevotrike als Reiserad.
Am einfachsten wäre es natürlich das selbst am Gegenstand rauszufinden, aber ich hab halt keins grad um die Ecke und wenn ich eins kaufen will muss ich erst mal eine mehr oder weniger aufwendige Reise unternehmen.

Im Prinzip kann man aber auch mit einem Damenhollandrad ohne Gangschaltung und 40kg Reisegepäck die Erde umradeln. Kommt auf die verfügbare Zeit an ;)
Gruß Krischan

Das stimmt natürlich :D ...aber ein kleines bisschen Ansprüche hätte ich dann schon an mein Fortbewegungsmittel ;)

Viele Grüße
Julius
 
Hallo Julius,
Flevo, Gepäck und Berge harmonieren nicht gerade miteinander.
Verstaut man das Gepäck aerodynamisch günstig hinter dem Sitz, beginnt bergauf schnell das Vorderrad durchzurutschen.
Auf Asphalt! Von "normalen" unbefestigten Radwegen will ich gar nicht anfangen.
Aber in der Ebene hatte ich bisher keine nennenswerten Probleme.
Habe allerdings keine Erfahrung mit dem Trike.

Gruß
Rainer
 
Hallo Julius,
Flevo, Gepäck und Berge harmonieren nicht gerade miteinander.
Verstaut man das Gepäck aerodynamisch günstig hinter dem Sitz, beginnt bergauf schnell das Vorderrad durchzurutschen.
Auf Asphalt! Von "normalen" unbefestigten Radwegen will ich gar nicht anfangen.
Aber in der Ebene hatte ich bisher keine nennenswerten Probleme.
Habe allerdings keine Erfahrung mit dem Trike.

Gruß
Rainer

hmm

Das könnte natürlich ein Problem sein. Das Gepäck liegt ja dann komplett auf der Hinterachse. Ab welcher Steigung drehst Du denn durch? (ich nehme mal an du beziehst dich auf den Racer in deiner Bio)

Gruß
Julius
 
Ich würde gerne wissen wie schwer so ein Flevotrike etwa ist, ob jemand Erfahrungen mit dem Luftwiderstand des genannten Koffers hat und vielleicht noch persönliche Meinungen oder Erfahrungen zum Flevotrike als Reiserad.
Ich schätze mal 26-30kg für dieses nicht mehr käufliche Trike. Der Luftwiderstand spielt bei den mit dem FlevoTrike erreichbaren Reisegeschwindigkeiten keine Rolle, sie liegt selten über 23km/h.
Klaus aus Oldenburg ist mit dem Trike mit der kleinen Jouta-Box mal den Mittellandkanal von Bramsche nach Magdeburg gefahren. Das hat ihm gefallen, ich würde auf den wassergebundenen Wegen wahnsinnig...
Du wirst mit etwas Leistungsbereitschaft und leichtem Gepäck um 15kg vll 80km täglich bewältigen, mit Klickschuhen etwas mehr oder etwas entspannter.

Ansprüche [...]an mein Fortbewegungsmittel
tja, was soll ich sagen? Mach Deine Erfahrungen...
@HeinzH. , schreib Du mal was, Du kennst das Trike als Tourer.
bergauf schnell das Vorderrad durchzurutschen.
Bei mir ab 15%, da hätte ich jetzt keine Sorge. Auf dem Trike kannste ja auch stehen bleiben ;)
Gruß Krischan
 
... Ich spiele mit dem Gedanken mir ein Flevotrike( mit Koffer ) zu besorgen. ...... weiß vielleicht jemand, wie sich der Koffer auf den Luftwiderstand auswirkt? Also so einer wie in dem Bild: https://www.ligfiets.net/uploads/14/58/8/flevotrike.jpeg ... :)

hi@Karmatoffel :) ...
Eine Anfangsthese bzw. ein Aspekt dazu, vllt. etwas zu steil: Der Fahrtwind der unter'm Fahrer durchweht wird von der schrägen Frontpartie des Koffers in's sog. ,Totwasser', d.h. den beim Fahren entstehenden Unterdruck hinter dem Fahrer, hineingewirbelt. Die Sogwirkung dieses Totwassers wird also abgemildert ...

Btw, IMHO eine sog. ,Nose'( Windnase aus Plexi oder ähnlichem ) wäre vllt. auch hilfreich wg. Wind ...

Beste Grüße!
 
Zuletzt bearbeitet:
@HeinzH. , schreib Du mal was, Du kennst das Trike als Tourer.
Moin Krischan,
ich dachte, es ging hier nur ums Flevotrike... Aber o.k., ich verlinke einfach mal zwei der Fahrradreisen, welche wir mit herkömmlichen Trikes unternahmen:

Mit drei Trikes von Münster zur Nordsee...
Mit drei Trikes von Warburg nach Holle...

Und, quasi außer Konkurrenz, drei unserer mit einspurigen Flevos unternommenen Reisen:

Von Colmar zur Spezi nach Germersheim
Von Trier nach Köln
Mit Flevo&Dolphin:
Lenggries - Strass - Innsbruck

Für Rückfragen stehe ich gern zur Verfügung :)
Bis denne,
HeinzH.
 
Zuletzt bearbeitet:
bei ca 10% ist bei mir Schluss.
Bei mir ab 15%, da hätte ich jetzt keine Sorge.
Es ging darum, ab welcher Steigung das Flevo-Vorderrad beginnt durchzudrehen. Dazu eine nicht ketzerisch gemeinte Anmerkung:

Mein Liegeradhändler sagte mal, neun von zehn Trikes würden bei ihm als Pedelecs geordert. Beim Flevotrike traditioneller Bauart* sind die hinteren Räder einseitig gelagert, der Einbau eines leichten Getriebenabenmotors als Kletterhilfe ist daher nicht möglich. Wie ich bei vorletzten Liegeradstammtisch Münster erfuhr, sind mit dem sehr leichten add-e NEXT Antrieb inzwischen gute Erfahrungen an Liegerädern gemacht worden. Als Flugzeugtechniker (im Ruhestand) bin ich natürlich vorbelastet, aber ich sag mal ganz mutig, daß es kein technisches Hexenwerk sein würde, diesen eAssistenzantrieb an eines der beiden FlevoTrike-Hinterräder zu adaptieren.
Eugene_Lastenknicklenker_1.jpg
Auch bei diesem knickgelenktem Lastenliegetrike, ich fotografierte es anlässlich eines Verwandtenbesuches in Eugene (Oregon), ist der eMotor nur einseitig montiert. Die US-Biomarktkette Hummingbird Wholesale betreibt übrigens eine ganze Flotte dieser alltagstauglichen Knicklenker im kommerziellen Einsatz.
Soweit meine Anmerkung zum Thema...
Bis denne,
HeinzH.

*Es gab eine kleine Serie von FlevoTrikes Hamburger Bauart, bei denen sind die beiden Hinterräder beidseitig gelagert, so das sie beispielsweise auch mit Nabendynamos bestückt werden können... Für Selbstbauer gibt es hier irgendwo eine verlinkte Bauzeichnung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei ligfiets.net war kürzlich erst ein kleiner Reisebericht eines Flevotrike-Fahrers verlinkt.
Der Text dazu auf Deutsch übersetzt:
Ich bin zwei Wochen mit dem Flevotrike durch Deutschland gefahren. Durch den Teutoburger Wald und einen Teil des Rheinradwegs. Auch wenn das Rad schon viele Jahre alt ist, so ist es fü rmich das beste Reiserad, das es gibt. Die komplette Campingausrüstung past hinten rein. Wasserdicht und abschließbar, man kann das Rad also einfach in der Stadt parken und zu Fuß unterwegs sein ohne Sorgen um die Ausrüstung.
Keine teuren und unpraktischen Radtaschen, die undicht sind oder kaputt gehen, auch voll beladen wird das Rad nicht superschwer. Durch die Knicklenkung hat man unterwegs die Hände frei zum Navigieren, Essen und Trinken. So habe ich fast unbemerkt pro Tag bis zu 150km zurückgelegt. Keine Rückenschmerzen, keine Sitzbeschwerden, nichts! Am letzten Tag bin ich von Arnhem nach Hause (in der Nähe von Groningen) gefahren. Nach 160km keine Schmerzen, nichts!
Und was für Reaktionen: Viele Radkollegen schauen erst verwundert, aber fragen dann, wo man diese Flevos kaufen kann. Bis aus den USA fragten sie nach Händlern.
Sehr, sehr schade, dass diese Räder nicht mehr hergestellt werden. Hoffentlich kann Flevobike hieran etwas tun. Es ist wohl für viele Menschen das Jahr der "großen Veränderungen" und es gibt eine große Nachfrage.

Ich teile nicht ganz alle Einschätzungen (z.B. über Radtaschen oder über die Nachfrage), aber alles in allem beruht der Text ja schon auf Erfahrungen.

Gruß,
Martin
 
Erst mal vielen Dank für die ganzen Antworten :giggle: Das hilft echt ganz schön weiter

Ich schätze mal 26-30kg für dieses nicht mehr käufliche Trike. Der Luftwiderstand spielt bei den mit dem FlevoTrike erreichbaren Reisegeschwindigkeiten keine Rolle, sie liegt selten über 23km/h.
Klaus aus Oldenburg ist mit dem Trike mit der kleinen Jouta-Box mal den Mittellandkanal von Bramsche nach Magdeburg gefahren. Das hat ihm gefallen, ich würde auf den wassergebundenen Wegen wahnsinnig...
Du wirst mit etwas Leistungsbereitschaft und leichtem Gepäck um 15kg vll 80km täglich bewältigen, mit Klickschuhen etwas mehr oder etwas entspannter.

Das hört sich ja noch machbar an, würde ich mal sagen... Danke für die Einschätzung :)

Als Flugzeugtechniker (im Ruhestand) bin ich natürlich vorbelastet, aber ich sag mal ganz mutig, daß es kein technisches Hexenwerk sein würde, diesen eAssistenzantrieb an eines der beiden FlevoTrike-Hinterräder zu adaptieren.

Das wäre natürlich auch eine Möglichkeit, falls es gar nicht läuft :unsure:

Bei ligfiets.net war kürzlich erst ein kleiner Reisebericht eines Flevotrike-Fahrers verlinkt.

Danke! Das ist ermutigend zu lesen.

Aktuell wird hier im Forum ein Flevo-Trike gebraucht angeboten, 550,- €. Ganz in weiß ...

Oh das hab ich noch gar nicht gesehen. Danke für den Hinweis :giggle:

Ich denke ich bin jetzt relativ kauf-überzeugt... wie sich die potentiellen Nachteile dann auswirken, darüber kann ich mich dann auch später noch sorgen.

Vielleicht wird es ja @Tomson s Trike, wir werden sehen. Ich melde mich auf jeden Fall nochmal, wenn sich was ergeben hat.

Viele Grüße
Julius
 
... zur Besorgnis eigentlich keinerlei Anlass! Sehr gutes Bike imho!
wg.
Ich melde mich auf jeden Fall nochmal, wenn sich was ergeben hat.
wäre für mich schon sehr interessant!!!

Ich fahre / restauriere seit neuestem eine JoutaVX, hintengelenkt auch 2 Laufräder, und vorne, auch ähnlich, ein via kurzer Kette direktangetriebenes Vorderrad. Meine Lenkung ist ein bischen anders ... und ich bossel da noch ein bischen dran rum.

Mein Flevo-Lenkungsknick ist ( momentan vllt. noch ... :unsure: ) hinter'm Fahrer positioniert. Ob das so optimal ist weiss ich nicht. Das Fahrverhalten Deines Gefährts wäre ggf. also -- vllt. nicht nur für mich -- tatsächlich sehr interessant. Wie dem auch sei, take your time, &gehab' dich wohl.

Beste Grüße!
Christian
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus,

es ist ja jetzt schon eine ganze Weile her, dass ich versprochen hab mich nochmal zu melden. Aber besser spät als nie...
Ich habe das Flevotrike von @Tomson jetzt schon eine Weile und würde gerne mal meine Eindrücke bisher wiedergeben:

Erstmal vorweg: Es ist ein altes Fahrrad und es ist auch ein bisschen eine Baustelle. Ich habe den Lack am Hinterteil neu gestrichen, um den Rost vielleicht ein bisschen unter Kontrolle zu bekommen, ne neue Kette aufgezogen und eine Beleuchtung montiert. Aber auf lange Sicht müsste man sich die Schaltung unbedingt mal nochmal richtig angucken (auch weil bei der Tretlagerposition, die mir am besten gefallen würde die Kette über die Gabel schleift - ich fahre im Moment ein kleines bisschen zu kurz) und auch um eine gescheite Bremslösung würde ich mich gerne kümmern bevor ich damit auf Tour gehe (im Moment ist die einzige Bremse mit Kabelbinder befestigt :/ ).

Das fahren lernen hat ein bisschen gedauert; mittlerweile bin ich ziemlich sicher unterwegs, würde ich sagen, aber um die Lenkstange am Hinterbau bin ich immer noch ziemlich froh. Damit kann man seine Neigung (und damit natürlich auch seinen Lenkeinschlag) in ungünstigen Situationen immer mal wieder korrigieren. Am Anfang des Lernprozesses wäre ich ohne gar nicht ausgekommen. Es erleichtert das fahren lernen auf jeden Fall enorm.
Insgesamt ist das Gefährt ziemlich komfortabel; die Liegeposition ist ziemlich angenehm und das Fahrverhalten schon ziemlich entspannend, wenn man es mal ungefähr raushat. Beim anfahren und bei Steigungen merkt man das zusätzliche Gewicht im Vergleich zum Mountainbike schon ziemlich, aber im Flachen fährt es sich echt angenehm, wenn auch nicht ultra schnell. Halt wirklich eher gemütlich als sportlich.

Auch auf Eis und flachem Schnee kann man ganz gut fahren, tieferer Schnee bremst dann aber schnell bis zum Stillstand aus. Und auf einer sehr glatten Straße hats mich auch schon hingehauen...wenn das Vorderrad zur Seite wegrutscht kippt kurz danach halt das ganze Gefährt nach. Bin bis jetzt insgesamt 2 mal auf dem Boden gelandet, muss aber sagen, dass es recht "angenehme" Stürze waren ohne irgendwelche Verletzungen. Liegt wohl vor allem an der niedrigen Sitzhöhe und der günstigen Fallposition auf den Hintern mit ziemlich gestreckten Beinen. Aber ich nehme mal an das ist bei den meisten Liegerädern so...

Der Stauraum ist echt ganz nett. Einen Kasten Bier bekommt man wohl gerade nicht rein, aber ansonsten doch relativ viel. Vor allem, weil man den Deckel wirklich schnell abbauen kann.

Durchgedreht bin ich bis jetzt noch nicht wirklich, ich hab aber auch noch keine wirkliche Steigung gefahren, das kommt dann irgendwann noch...

Und ich hab schon viele Blicke abbekommen, manche erfreut, manche verwirrt, aber eigentlich noch keinen blöden Kommentar :giggle:

Viele Grüße und nochmal vielen Dank für die Hilfe
Julius
 

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