AW: Flevofahrstunden (oder "tausendmal gekippt, tausendmal fast ausgeflippt")
Also die zehn Sterne sind von mir, der minimalistische Ansatz mit der besonders ruhigen Kameraführung
Ich hoffe du hast bemerkt, dass es bei 3:30 einen Perspektivwechsel gibt.
Evtl. hab ich mir dabei was gedacht den Perspektivwechsel so unauffällig zu machen, aber es könnte auch schlicht Zufall sein. Da müsst ihr schon selbst drauf kommen, mehr kann ich an der Stelle nicht verraten. [/geheimnisvolle Künstleraura]
und der genialen Abrundung des Gesamtbildes durch postmoderne Kunstinstallationen, die auf den ersten Blick sinnigerweise an Wäscheständer erinnern, gefällt mir nämlich ausnehmend gut. Ich meine, was braucht man denn schon groß für einen epochalen Film? Einen Mann, ein Rad, eine Zigarette...
Ja, ich wollte noch Neil Young bekommen, dass er ne "Death Man"-mäßige Untermalung macht, aber hat dann leider abgesagt, weil Farbfilm und Krebsgefahr durch Passivrauch.
Außerdem nominiere ich die weiße Rose in der Bildmitte für den besten Nebendarsteller, auch wenn sie sich etwas penetrant in den Vordergrund drängt.
Ist ja nicht so dass ich die Kamera einfach mit nem Klemmstativ aufs M5 steckte und losfilmte, damit ich euch wenigstens in minimalister Qualität zur Erheiterung diene, oder zum Lobpreisen, je nachdem, nein, ich hab das schon längerfristig geplant und diese Rose eigens dafür engagiert.
Kostet alles natürlich entsprechend.
Im übrigen Hut ab vor deinem Bewegungstalent, ich bin ja heilfroh dass von meinen Fahrversuchen auf dem flevoähnlichen Airbike kein Video existiert, obwohl das sicherlich ein ziemlich umfassendes Kompendium bayrischer Flüche und Kraftausdrücke abgegeben hätte.
Der Erfahrungsbericht von dem Anfänger der am ersten Tag schon gezielt Kurven fuhr hat mich nicht losgelassen. Zum Parkplatz hin schon 150m am Stück gefahren, und nach 20-30min aufm Parkplatz gezieltes Kurven- und Schleifenfahren, bin ich etliche hundert Meter am Stück gefahren zurückgefahren, und hab jede Abbiegung genommen die ich nehmen wollte.
Jetzt muss sich das alles im Schlaf schön festigen, und morgen gleich wieder aufs Rad. Wäre doch gelacht wenn wir Sonntag Nacht nicht ne kleine Tour fahren.
Mein Lenkungsdämpfer hat leichte Risse, ich hab aber noch zwei Ersatzdämpfer dazu bekommen. Ich glaub aus extremer Schrägstellung müsste der Dämpfer etwas mehr rückstellkraft liefern. Werd die mal tauschen.
Na dann noch viel Spaß mit deinem Racer, meine eigenen Gelüste gehen da eher in Richtung Cruz-Bike, an dem sich ja die Geister auch ganz schön scheiden.
Das Rad hat eindeutig Suchtfaktor. Der Rahmen ist zwar schwer und solide (gute Schweissnähte für ein Selbstbauprojekt und gute Lackqualität), aber es hat noch einiges Potential beim Gewichtssparen bei den Anbauteilen und dem vorderen Laufrad. Das hintere hab ich schon durch ein 559er-Systemlaufrad ersetzt. Im hinteren Bereich ist das Rad schon wunderbar leicht.
EDIT: Ich bin oft tollpatschig und z.B. in Wachstumsphasen ständig mit den kleinen Zehen an Türrahmen hängengeblieben. Ich denke dass mir so koordinierte Körperbewegung leichter fallen, kommt wegen Ringen und Won-Wa-Do. Ausserdem hat man da weniger Angst vorm hinfallen mit der Übung in Fallschule. Da fährt man auf unbekannten Rädern schon frühzeitig mal schneller, und hat so natürlich den Vorteil des stabileren Geradeauslaufs. Sozusagen ein Pladoyer an die Eltern hier, ihre Kiddies im Grundschulalter schon in ne Judogruppe z.B. zu stecken.
Ich hab z.B. gemerkt, dass man, wenn man die Kurve zu eng nimmt, das Rad so extrem abkippt, durch starkes Beschleunigen das Flevo auch wieder gerade kommt.
Aber wenn man zuviel Angst vorm Sturz hat, beschleunigt man ja nicht am ersten Tag aus so engen Kurven heraus so stark.