Flevo Racer fahren lernen

- Ganz überraschend passiert es mir immer wieder, dass ich aus dem entspannten Fahren heraus ohne für mich nachvollziehbare Ursache unsicher werde, der Racer anfängt zu eiern (oder umgekehrt, dass kann ich nicht so genau sagen) und ich mit Notbremsung reagiere. Kennt ihr das aus Euren Anfängertagen? Gibt sich das und was kann ich bewusst dagegen tun?
Meine Signatur kommt nicht von ungefähr, und ich denke alle Flevofahren wissen, was damit gemeint ist.
Und das bei mir, dem GröFlaZ.
 
Man muss ein Ziel vor Augen haben, dann ist flevofahren ganz einfach. Ich z.B. musste mit Krischans Dreirad bis zur Ziegelei fahren und das ging weil ich musste. Am Rhein entlang konnte ich sogar schon einhändig mit Bier in der Hand fahren.
Man könnte sich, um den Lernprozess abzukürzen, 10km weit aussetzen lassen, 30min vor Dunkelheit.. ;)
 
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Ich hatte nur einen Airbike Dreiradler.
Bem Flevo Dreiradler bin ich auch nur auf dem Level von Forumsinfo.
Gruß, Harald
 
Erst einmal DANKE für die vielen Antworten auf meine Fragen aus dem Juli. Ich habe nicht mehr geschrieben, weil es mit dem Flevoracer mittlerweile recht gut klappt. Diverse Antworten aus dem hiesigen Forum und viel Üben lassen mich den Spaß am Flevonieren nicht verlieren. Leider ist der Zeitfaktor in den letzten Monaten sehr unübersichtlich gewesen, das Comfort meiner Frau, das sie im Alltagsbetrieb etwa 40km/Tag nutzt, musste regenfest gemacht werden und dann der ganze private und berufliche Kram....
Immerhin fahre ich fast jedes Wochenende eine kleine Runde und bin sogar schon eine meiner Patient*Innenenrunden mit ca 60km über Land mit dem Flevo gefahren.
Als sicher würde ich mich immer noch nicht bezeichnen. Insbesondere schnelle Reaktionen und unübersichtliche Situationen zeigen mir meinen Anfängerstatus. Gerade beim schnellen Anfahren an Ampeln.... (da schiebe ich meist aus Sicherheitsgründen) oder aktuell in der Maistreckersaison ..., die übergangslos abgelöst wird von der Zuckerrübentreckersaison....

ist ne gute Zwischenlösung für "unmissverständlichen" Kontakt. Geht aber noch besser :)
Womit würde es denn noch besser gehen, Krischan? Ich bin ja etwas verliebt in den Sitz vom Staiger Airbike.... der sieht so schön bequem aus... Das war aber sicher nicht Deine Idee.

Neulich ein tolles Aha-Erlebnis: ich habe den Lenker etwas höher gedreht (der ist so lose befestigt, das geht während der Fahrt) und schwupps, wanderten die Hände wie von selbst auf meinen Bauch. Ohne Unsicherheit bin ich dann einige Kilometer Waldweg fast freihändig gefahren, lediglich beim Ausweichen der größeren Schlaglöcher habe ich sicherheitshalber dann doch zumindest eine Hand am Lenker gehabt.

So, 2 Wochen Urlaub liegen vor mir und der Elberadweg ist bei uns teilweise erneuert worden. Da wird der Racer einige Kilometer machen sofern das Wetter nicht ganz eklig wird.
 
Ich liebe die Original-Flevositze so sehr, dass ich mir eine Form gemacht habe, so dass ich mir meine eigenen Gfk-Sitze damit machen kann...
Allerdings brauche ich unter der Sitzmatte noch zwei dickere Evazote-Matten, damits richtig bequem ist. Das hat den Vorteil, dass ich immer auch ein Sitzkissen dabei habe.
 
Ich glaube, ich darf mich jetzt auch Knickylut nennen - über 200 m ohne anzuhalten mit einem Flevo-Racer sind doch schon mal was, oder?

Was bisher geschah:
Im Forum unter "Links" wird auf einen Flevo Racer hingewiesen - ziemlich weit im Osten der Republik (da, wo die Wegweiser und Ortsschilder auch auf polnisch sind).
Tag 1: Hm, ich bin sowieso in Brandenburg, da wäre das nur ein Umweg von ca. 2-3 Stunden; wenn es fahrbereit ist, bei dem Preis, kann ich endlich mal austesten, ob ich sowas fahren kann. Und eigentlich interessiere ich mich ja sowieso für einen High Racer als Alternative zum Grasshopper.
Tag 2: Das Rad sei fahrbereit.
Tag 3: Hinfahren, mit Unterstützung meines Sohnes eine ganze Kurbelumdrehung (mit 20"-Vorderrad) alleine gefahren - ich kann das lernen - gekauft. Schwingenlagerung scheint ein bißchen Spiel zu haben - wurde weiter oben ja schon diskutiert, läßt sich beheben. Falls ich damit fahren lerne, werde ich es hier und da aufrüsten - vorher aber lieber nichts investieren.
Meine Frau versteht nicht, wofür ich neben Grasshopper und Spirit noch ein Fahrrad brauche :eek:, aber es ist ja mein Geld (und solange sie ihr Up noch aus der Garage rausbekommt ...)
Zu Hause noch schnell über Ebay-Kleinanzeigen Interesse an einem anderen Gepäckträger, einen Stahl-Tretlagerhalter, einen Diabolo plus Schwingenhalter, drei Dämpfer unterschiedlicher Härte, eine Sitzauflage und zwei Lagerhülsen für die Schwinge angemeldet.
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Tag 4: Fahrrad ausladen, putzen, das 20"-Rad durch das originale 28"-Rad mit Nexus 7-Nabe ersetzen. Interessante Speichenanordnung vorne und hinten, und Rennschlappen drauf. Na ja, zum Fahrenlernen reicht das wohl.
Tacho anbauen (aus den Beständen von @spreehertie, zum Glück kann ich die Sensoren für die Cadenz und die Geschwindigkeit nah beieinander anbringen, da die jeweiligen Kabel nur sehr kurz sind).
Der LED-Scheinwerfer flackert in beiden Schalterstellungen, da muß was anderes her. Rücklicht geht gar nicht, muß ich bei Gelegenheit mal nach schauen.
Ich bekomme nur 6 von 7 Gängen rein, kann den Schaltzug aber nicht verlängern.
Die Bremszüge sind an den Enden ganz schön ausgefasert. Muß ich mal erneuern.
Der Diabolo ist schon ziemlich rissig, der "kleine Diabolo" an der Schwinge noch schlimmer. Der Gepäckträger ist irgendwie merkwürdig (mit Federklappe) und hängt an derselben Öse wie der Flasschenhalter. Gefällt mir nicht! Die neuen Teile werden also bestellt. Ach so, ich wollte ja erst Fahren lernen! Egal, die zwei Meter abwärts rollen im Garten (mehrmals)im Dunkeln fühlen sich ganz gut an, wird schon klappen. Und außerdem, was geht mich mein dummes Geschwätz von gestern an!?
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Tag 5: Fahren lernen: Insgesamt ca. 2 km (direkt vor der Hauastür, gut, wenn man in einem reinen Wohngebiet lebt), dank dieses Fadens mit frohem Mut. Und tatsächlich, einmal konnte ich die gesamte Runde um den Block fahren, laut BRouter 220 m, ohne anzuhalten (wenn auch zweimal mit Füßen auf dem Boden).
Mir fehlt der erste Gang, und die Bremsen sind eine Katastrophe - ich brauche ja ewig zum Stillstand.- Gut, daß ich stabile Schuhe anhabe ...
Zwischendurch mit dem Lenker experimentiert, verschiedene Stellung im Stand ausprobiert und mit dem flachgestellten Lenker noch mal probiert zu fahren:
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Fühlt sich irgendwie komisch an, mach ich wieder anders.
Abends noch schnell die Schaltzughülle kürzen, und schon habe ich alle 7 Gänge :)
Tag 6: In der Nacht habe ich vom Flevo-Fahren geträumt!
Es regnet, also erst mal den Streamer am Spirit montieren, meinen Sohn zum Zug bringen und dann:
Lenker wieder hoch drehen, Rad vor die Garage stellen, hinsetzen und losfahren - die ersten paar Meter ziemlich gerade! Wie war das mit dem im Schlaf lernen? Oder lag es nur daran, daß ich jetzt den ersten Gang drin hatte?
Und wieder mit dem Racer immer um den Block, mal länger, mal kürzer am Stück, und zweimal wieder ohne Anhalten! Dabei auch mal linksrum fahren, und Anfahren ebenfalls mal mit rechts, mal mit links. Der Regenjacke ist nichts passiert, ich konnte mich immer mit den Füßen abfangen. Geradeaus fahren (also so ungefähr die grobe Hauptrichtung zumindest) fällt mir leichter als die Kuerven, vor denen ich einen Heidenrespekt habe. Ich halte den Lenker immer noch viel zu fest und nehme eher die Füße von den Pedalen. Bitte nicht schneller al 18 oder 19 km/h!
Nach 2 km reicht es, also wieder Rad verstauen und auf morgen freuen - es war auf jeden Fall eine gute Idee, am Anfang einer Urlaubswoche ein Flevo zu kaufen, so kann ich jeden Tag neben dem Schrauben noch eine Stunde üben!
Kaum im Garten, fällt am rechten Pedal die Abschlußmutter runter, die das Pedal auf der Achse halten sollte. Nach erfolglosen Versuchen des wieder Anschraubens und näherem Hinsehen stelle ich fest, daß die Mutter kaum noch Gewinde besitzt. Ich habe da doch noch ein Paar alte Pedale - boah sind die schwer - dann doch lieber die Originalpedale vom Grasshopper montieren.
Meine Oberschenkel schmerzen dort, wo die Sitzkante drückt - ob wegen der vielen Stops oder der fehlenden Sitzmatte, werde ich wohl bald testen können ...
Tag 7: Ich oute mich als angehender Knickylut und Flevonaut, geh jetzt dann ins Bett und werde morgen (also heute, aber nach dem Schlafen) wieder üben!
Selten so ein Erfolgserlebnis gehabt - mein Gleichgewichtssinn scheint ja doch ganz gut zu sein.

Ich verstehe Eure Bgeisterung!
Gute Nacht,
wolf
 
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Die Hauptarbeit hast du schon geschafft!
Glückwunsch zum Flevonauten Dasein :)
Ich hab auch vom Flevonieren geträumt, als ich noch geübt hab. Und ich konnte im Halbschlaf spüren wie meine ganze Körpermuskulatur noch weiter geübt hat, nachdem ich meine erste längere Strecke gefahren bin.

Hab weiterhin viel Freude an deinem Racer!
 
: ) Tatatatätaratata, Glückwunsch, das wird mit dem Fahren, Flevonieren is schon was ganz bensoders feines : )
 
Glückwunsch! Wieder einer mehr... :giggle:
Ich hab auch vom Flevonieren geträumt, als ich noch geübt hab. Und ich konnte im Halbschlaf spüren wie meine ganze Körpermuskulatur noch weiter geübt hat, nachdem ich meine erste längere Strecke gefahren bin.
Exakt. Du lernst das im Schlaf.
Am nächsten Tag geht es dann wieder einen Ticken besser.
Und immer da nachsetzen, wo Du Unsicherheit spürst oder es hakt.
Dann fährst Du in wenigen Wochen sicher auf der Straße und auf Tour. (y)
Hab weiterhin viel Freude an deinem Racer!
Dito. Und wenn Du es kannst, erfreue Dich daran, genüsslich einen Eisbecher löffeln zu können, während Du gemütlich um den Block radelst...
 
Tag 7, Teil 2: ich bin heute zweimal ohne Anhalten um den Block gefahren; als eine Person auf der Fahrbahn war, wurde ich unsicher und musste anhalten. Ich nehme dann immer noch die Füße von den Pedalen und lehne mich vor.
Heute mal neue Bremsbeläge gekauft und werde den Bremsdämpfer (oser eie auch immerdas Teil heißt) ausbauen, in der Hoffnung, daß die Bremsleistung dann besser wird.

Mein Ziel: bis Sonntag so weit sein, daß ich bis zum nächstgelegenen Industrieparkplatz fahren kann, um auch mal Kurven und Achten zu üben.
Und einen eigenen Faden über das Rad beginnen ...
 
ich bin heute zweimal ohne Anhalten um den Block gefahren
Auch von mir ein herzliches Willkommen im Klub der Flevonauten!

Top! Das du schon so gut geradeaus fahren kannst ist echt super (y) Fand das am Anfang ziemlich schwierig. Das Flevo wollte in alle (von mir nicht gewollten) Richtungen aber eben nicht geradeaus :eek:
daß ich bis zum nächstgelegenen Industrieparkplatz fahren kann, um auch mal Kurven und Achten zu üben
genau das ist das beste Vorgehensweise. Hab meinen Racer immer erst 10min zum nächstgelegen Parkplatz geschoben und dort meine Übungen gemacht.
Wenn man sich ohne "Störeinflüsse" durch Autos, Passanten, Bordsteine, etc., nur auf das Fahren konzentrieren kann, macht das Lernen so viel einfacher. Die geniale Knickklenkerfahrdynamik ist ausserdem so spassig, dass, obwohl ich inzwischen auch Touren im normalen Strassenverkehr fahren kann, die Parkplatzübungen immernoch zu meinen liebsten Beschäftigungen mit dem Flevo gehören :)

Und noch ein kleiner Tipp: Flevofahren ist vor allem Kopfarbeit! Mach alle 10-15min mal ne kurze Pause und wenn die Übungen "unrund" werden gerne auch Schluss (war bei mir so nach ner Stunde). Lieber ( wenn's geht) an mehreren Tagen nur 1Stunde trainieren als an einem Tag nonstop. Der Kopf braucht die Zeit zum verarbeiten... hast ja schon gemerkt ;)

Dranbleiben! Läuft gut bei dir (y)
 
Je kleiner die Kreise, desto Flevo:love:. Wozu geradeaus fahren, wenn man doch Kreise fahren kann. Es gibt nix schöneres!
 
Wozu geradeaus fahren
Fahrrad = Verkehrsmittel, d. h. nicht nur der Weg ist das Ziel, sondern auch das Ankommen ;)
(wenn ich mal fahren kann).

Außerdem fällt mir das geradeaus fahren aktuell leichter (und es stehen ein paar Autos Wohnmobile und ein Wohnwagen an meiner Übungsstrecke, die ich nicht unbedingt touchieren will).

Vielleicht sehe ich das am Sonntag ja auch anders.

Übrigens fahre ich aktuell sowieso nicht länger als eine Stunde, eher kürzer - ich versuche ja, Eure Ratschläge zu beherzigen, die ich hier so reichlich finde.
 
Nach zweiwöchiger Zwangspause ging es heute wieder ein paar Mal um den Block. Ich habe das Gefühl, ich war wieder genau da, wo ich aufgehört hatte. Hab für eine Runde mal den Sitz flach gestellt - es ging, aber noch unsicherer als aufrecht.
Trotzdem bin ich zufrieden!

Werde die tage auch mal einen Faden für meinen Racer starten - ich hatte ja jetzt Zeit, ein paar Modifikationen vorzunehmen (und eine sehr geduldige Frau, die akzeptiert hat, dass er so lange im Wohnzimmer stand ...).
 
vor allem ist es üben üben üben und dann Übungskilometer sammeln. Das philosophisch meditative dran find ich die gute Balance zwischen dem Rad den Willen lassen und lockere Eigen Befehle, besonders beim starten, anfahren...
 
Sehr schön.
Es freut mich immer wieder zu lesen wie gut jemand mit so einem Kunstwerk zurechtkommt.

Auch ich stelle immer wieder erstaunt fest das es nun so ist wie mit dem normalen Radfahren.
Man verlernt es nicht, gleichzeitig gibt's aber auch Probleme dann mit einem normalen Fahrad freihändig zu fahren. Irgendwie wollen die füsse dann immer lenken .


Sehr schön weitermachen
 
Heute mal die "große" Runde um den Block gefahren, ca. 1 km am Stück. Bis 25 /h war drin, aber sobald andere Verkehrsteilnehmer auftauchen, werde ich unsicher und das merkt das Rad gleich.
Außerdem muß ich die Übersetzung ändern; eine Entfaltung von ca. 4,43m im ersten Gang ist mir zu groß.

Bis ich dazu komme, am Sonntag mal auf einem großen Parkplatz zu üben, wird wohl noch dauern, der Vorweihnachtsstreß beginnt bereits.
Aber ich bleibe dran (schließlich will ich den Racer noch weiter aufpeppen, aber dazu möchte ich ihn vorher fahren können).
 
Heute war ich endlich mal auf dem Parkplatz, es war trocken, und ich bin ca. 14 km gefahren.
Ging insgesamt gut. Richtungswechsel muß ich noch üben, und ich halte den Lenker wohl viel zu fest (vor allem links, wo die Bremse sitzt). Wenn ich rechts loslasse, fange ich gleich das Eiern an, links geht gar nichts.
Kreise gehen rechts enger als links, ich habe aber erst einmal die großen Kurven und Geraden geübt, die kleineren Kurven und Achten sind das nächste Mal dran.
Ich brauch dringend ein kleineres Kettenblatt zum Anfahren, bei 25 km/h mit eine Kadenz von ca. 60-65 im zweiten Gang ist irgendwie nichts - da komme ich doch nicht mal einen Hügel hoch!
Aber es macht trotzdem Spaß - und mit dem Grasshopper hätte ich heute keine Trainingsfahrt unternommen.
 
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