Flevo Racer fahren lernen

Einen Versuch, die Gartenpforte zu durchfahren habe ich doch abgebrochen.

Das war für mich lange eine der schwierigsten Übungen: eine Kurve fahren (ca. 90°) und direkt im Anschluss in eine schmale Toreinfahrt, an einem Pfosten vorbei oder ähnliches.

Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich in der Kurve besser erstmal das kurvenäußere Hindernis anpeile. Wenn's nicht reicht, kann ich leichter korrigieren, indem ich noch stärker einlenke. Bei einer Linkskurve in unsere Toreinfahrt peile ich also den rechten Torpfosten an, ggf. korrigiere ich nach links.

Fahre ich die Kurve von vorne herein mit etwas zu großer Einlenkung an, so riskiere ich, das kurveninnere Hindernis zu touchieren (den linken Torpfosten). Zum Korrigieren muss ich mich dann aber in der Kurve wieder aufrichten, um weiter nach außen zu kommen. Das geht im allgemeinen nur durch beherzten Antritt, und dafür fehlte mir in einer solchen Situation anfangs oft der Mut. Da bin ich meist lieber in die Eisen gestiegen und hab abgebrochen.

Irgendwann geht natürlich alles vollautomatisch.

Gruß Fetzer
 
Ich hatte auch öfter gelesen, dass es leichter sein soll, wenn es leicht bergab ginge.
Der Meinung bin ich auch.
Habe damals das Flevo-Fahren mit "Rückenwind" gelernt.
(Ist auch so ähnlich, wie bergab)
Meinen ersten Racer habe ich bei E-Bay geschossen. Mit Motor.
Nicht treten müssen und trotzdem fahren erleichtert´s lernen gewaltig.
Bis ich´s dann halbwegs konnte, waren trotzdem einige Akrobatik-Einlagen nötig.
Z.B. lag plötzlich das Rad neben mir auf der Strasse (aus ca. 20 km/h) und ich stand daneben.
Dieses Phänomen hatte ich mindestens zweimal.

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Sollte man vielleicht einen separaten Faden für die Flevophysik aufmachen?
Habe ich schon öfter mal versucht.
Das endete bis jetzt immer im Chaos.
Die pysikalischen Phänomene eines Knicklenkers erlebt jeder anders.
Eine gewisse "Forumspsychologie" ist ebenfalls erfolgsentscheidend.

LG Johannes
 
Mittlerweile weiß ich (mein Kleinhirn) auch, dass Vorder- und Hinterradbremse unterschiedlich reagieren, und wie man das einsetzen kann.
In letzter Zeit habe ich ein paar Mal sehr publikumswirksam mit der Vorderrad-Bremse bremsen können: Da bei meinem Racer der Mini-Gummi schon lange nicht mehr da ist, hat er sich auch direkt hinten aufgerichtet - was diejenigen, die sich mir in den Weg gestellt hatten, etwas schockiert hatte:D
 
Moin,
nach Umbau auf ein Ritzel mit 24 Zähnen (Kettenblatt 45Z) und Installation der Lichtanlage war ich heute wieder unterwegs. 3,5 km und immerhin wohl maximal um die 250 m habe ich heute erreicht und konnte wieder ein paar Kurven gewollt fahren. Ich sehe also Fortschritte :)
Die niedrigere Übersetzung ist für mich deutlich besser. Dafür mußte ich die gekaufte Kette mit 116 Z noch um 6 Z verlängern, wozu ich ein Stück der vorherigen Kette verwendet habe. Das Tretlager verschiebt sich dadurch natürlich auch. Mit Verlängerung um 8 Z war es zu weit weg und mit 6 Z ist es nun ein paar Millimeter dichter am Sitz. Falls es nicht gepaßt hätte, habe ich schon daran gedacht zwischen Tretlagerblock und Rahmen etwas unterzulegen und die beiden Befestigungen um 90° zu drehen und mit dann längeren Schrauben zu sichern. Oder gibt es einen Kettenspanner, den man für Nabenschaltungen einsetzen kann? Dann wäre man bezüglich der Tretlagereinstellung flexibler. 2 Z = 25,4 mm Kettenlänge führen zu einer Tretlagerverschiebung von rund 18 mm (bei einem Winkel von ca. 45° zwischen Verbindunglinie Tretlager- zu Radlager und Rahmen). Wenn der Winkel steiler wird, wird das mehr: bei z.B. 60° sind es 22 mm.
Gruß Dietrich
 
Oder gibt es einen Kettenspanner, den man für Nabenschaltungen einsetzen kann?
verschiedene Kettenspanner gibt es schon, die meistens auch am Schaltauge zu befestigen sind, aber auch ein ganz normales, einfaches Schaltwerk, entweder mit den Anschlagschraube auf die richtige Kettenlinie eingestellt, oder mit kurzem Schaltzug für die seitliche Feineinstellung, funktioniert auch.

Gruß
Felix
 
Moin, gestern war wieder Flevo-Tag.
Dieses Mal war ich - wie schon wiederholt empfohlen - auf einem großen Parkplatz.
Meine Erfahrung: Da geht es wirklich wesentlich besser. Insgesamt habe ich über 6 km absolviert und bin anschließend noch ca. 2 km über Radwege (ca. 2,5 m breit oder so) und eine wenig befahrene Straße nach Hause gefahren. Kurven links und rechts, S-Kurven usw. geübt. Zweimal hat es das Rad doch hingelegt und bei einem Stoppie habe ich eine Schramme an einer Tretkurbel produziert. Kampfspuren gehören dazu ... Es wird langsam!
Gruß Dietrich
 
Moin, gestern war wieder Flevonieren angesagt. Der Spaß nimmt zu! Ich bin auch schon rollend 20 m oder so freihändig geradeaus gefahren....
Kurven links und rechts, S-Kurven usw. wird schon besser. Auch zwischen Pollern durchfahren habe ich schon erfolgreich bewältigt und zwischen zwei Betonklötzen durch, 180° Wende und ca. 5 oder 6 m weiter wieder zwischen zwei anderen hindurch. Auch zur Seite schauen und weiter geradeaus fahren übe ich.
Manchmal liege ich "satt" auf dem Flevo, manchmal will nicht recht Ruhe einkehren. Wie bekommt Ihr das in den Griff, wenn es wackelig geworden ist oder wenn ihr wackelig gestartet seid?
Flevo fahren können heißt vergessen, dass man es nicht kann ... oder so ;)
:) Dietrich
 
Tja,
Wie bekommt Ihr das in den Griff
nur durch Routine und Schwerpunkttraining.
Bei anderen Abkucken ist manchmal inspirierend. Ansonsten:
Innere Mitte finden, ruhig weiteratmen, Horizontlinie fixieren, neu starten,...
Jürgen Mages schreibt irgendwo, dass er nach 5000 km kaum Neues dazugelernt hat. Da leg ich noch 1000 drauf.
Irgenwann hatte ich bei zehntausend eine Gefahrensituation, die ich so automatisiert wie auf dem up meisterte, ein sehr schönes Gefühl :)
Da war ich mir endlich sicher, Flevofahren ist mir in Fleisch und Blut übergegangen ;)
Ich hab jetzt gut 40 Mm auf der Uhr, wenn ich müde und schlapp bin, kippe ich immer noch manchmal (zweimal im Jahr?) beim Anfahren weg. So what, lachen und weiterfahren. :)
Gruß Krischan
 
wir schreiben das Jahr 2020. Mittlerweile habe ich 1540 km auf dem Flevo hinter mir.
Es ist in Norddeutschland ein Stürmiger Tag mit Regen und Wind.
Auf dem Weg an die Arbeit komme ich trotz des schlechten Wetters gut voran. Gemütlich trete ich in die Pedalen und lasse die Hände auf dem Bauch ruhen.
Plötzlich (in einem Einschnitt des Knicks) starker Seitenwind von links. Mit dem hatte ich nicht gerechnet.
Es haut mir den Vorderwagen zur Seite und ich setzte mich auf den Hintern.
Zum Glück nur eine leichte Schürfwunden auf der Hand beim Abfangen.

Und die Moral von der Geschicht : vollständig Flevo Fahren kannst auch nach 1500km nicht :D
 
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