Firmenidee zur Rettung der Einspurer

Es ist aber grundfalsch, aufgrund von Steigungen und Pflasterungen mancherorts dem Einspurer die Städtetauglichkeit grundsätzlich abzusprechen. Welcher Anteil der Städte bietet auf welchem Anteil seiner Strecken solche Bedingungen? Würdet Ihr einen Rollstuhl aus denselben Gründen die Stadttauglichkeit absprechen? Wohl kaum. Dabei könnte man einen Einspurer ggf. schieben, das können viele Rollstuhlfahrer eben nicht.

Außerdem:
Nasser Rücken? Falscher Sitz.
Aufrechtrad besser? Ich werde darauf in der Stadt deutlich häufiger missachtet, gerade von Abbiegern.
 
1. Wo habe ich dem Einspurer die Städtetauglichkeit "grundsätzlich" abgesprochen?
2. Ich kenne da schon ein paar rundum.
3. Ja es gibt hier Stellen da hat ein Rollstuhlfahrer schlechte Karten. Ist natürlich nicht gut, aber so ist eben die Situation.
4. Ich habe ein Fahrrad zum fahren und nicht zum schieben (sonst wäre es wohl ein Schiebrad), deshalb nehme das Modell, welches mir am besten für den jeweiligen Zweck taugt.
5. Catrike road mit Netzsitz (ist jetzt kein Einspurer, mit denen ist's schlimmer).
Du darfst gerne mal vorbeikommen, wir können gemeinsam ein paar der Strecken abfahren :sneaky: .
 
Wo habe ich dem Einspurer die Städtetauglichkeit "grundsätzlich" abgesprochen?

Hätte ich Dich gemeint, hätte ich Dich zitiert.

Ja es gibt hier Stellen da hat ein Rollstuhlfahrer schlechte Karten.

Ich habe lediglich gesagt, dass ein Rollstuhl deshalb nicht als stadtuntauglich gilt.

Ich habe ein Fahrrad zum fahren und nicht zum schieben (sonst wäre es wohl ein Schiebrad), deshalb nehme das Modell, welches mir am besten für den jeweiligen Zweck taugt.

Auch an meiner Argumentation vorbei: Es ging um den Vergleich mit dem Rollstuhl.

Du darfst gerne mal vorbeikommen, wir können gemeinsam ein paar der Strecken abfahren

Wozu? Ich habe ja nicht bestritten, dass Einspurer auf manchen Strecken Probleme machen. Aber deswegen sind sie nicht grundsätzlich für die Stadt ungeeignet, zumal es genau solche Strecken auch außerorts gibt. Es gibt am Niederrhein und in den Niederlanden steigungsarme, aber sandige Wege, auf denen man mit 20zölligen Reifen mittlerer Breite kaum vorankommt, mit 28zölligen deutlich besser. Aber deshalb behauptet auch keiner, die meisten Einspurer und Falträder seien für Naturschutzgebiete ungeeignet.
 
1. Du hast Steigungen und Pflaster erwähnt und von davon habe ich direkt zuvor geschrieben.
2. Wieso soll ich Fahrrad mit Rollstuhl vergleichen?
3. Natürlich wird ein Rollstuhlfahrer im Allgemeinen sein Fahrzeug nicht schieben können, aber was hat das damit zu tun, dass ich meinen Fahrzeug möglichst so auswähle, dass ich es nicht schieben muss?
4. Und genau auf solchen sandigen (oä) Wegen würde ich mit einem MTB fahren und nicht mit einem LR, weil es da meiner Meinung nach die bessere Wahl ist.
 
Es ist die falsche Frage, ob ein Liegerad grundsätzlich in der Stadt oder welchen Bedingungen auch immer fahrbar ist...
... sondern wie groß sein wirklicher oder gemutmaßter Vorteil gegenüber anderen Radkonzepten ist.

Dieser schrumpfende Markt erklärt sich nicht daraus, dass Liegeräder schlecht sind, sondern dass es in jedem Bereich andere Vehikel gibt, die "besser" sind, genauer gesagt "strukturadäquater" und "anschlussfähiger". Das größte Mainstream-Akzeptanz-Problem wäre, dass das Liegerad überall zwischen den Stühlen sitzt. Grundsätzlich schon sitzt das Fahrrad zwischen den Stühlen der Auto-Gesellschaft... und hat sich nur in wenigen definierten Bereichen einen relevanten Lebensraum erhalten oder (in den letzten Jahrzehnten neu) aufgebaut. Doch genau in diesen Bereichen zieht das Liegerad den Kürzeren.
  • Stadt. Das Fahrrad-Revival geht von den Metropolen aus. Aber dort gibt es Bedarf für wendige, flexible Konzepte mit Überblick. Von billigen Stadtschlampen bis nützlichen Cargobikes ein riesiges Spektrum. Aber für nen Liegerad? ... ganz dünne Luft! Darin sieht vielleicht 1 von 100.000 nen Vorteil (und der schreibt hier im Forum). Aber das ist es dann eben auch... die anderen 99.999 auf ihren Fixies, E-City und 0815-Baumarktgurken usw. sind nicht überzeugt, während sie sich zwischen holprigen Radwegen, Parkreihen und Stauspuren hindurchschlängeln...
  • Sport: Onroad kann man die UCI verteufeln wie man will, aber die komplette Wettbewerbs- und Musterreproduktionsstruktur ist auf Up-Rennräder ausgelegt. Von dort geht werbewirksame Strahlkraft auf, die sich immer wieder jungdynamisch erneuert, und zwischen der Renn-Lieger keinen Platz haben. Offroad ist es noch klarer, dass in keinem Szenario ein Liege-MTB konkurrenzfähig wäre. D.h. in Wettbewerben (wo sie m.E. nirgendwo ausgeschlossen sind!?) könnte man keinen Blumentopf damit gewinnen und (auch darum) kaum Downhiller, BMXler oder sonstige "coole" Szenen aufmischen.
  • Tour: Hier wäre der Lieger noch am tauglichsten, aber wirklich überlegen auch nur in wenigen Spezialfällen, da die meisten Freizeittourer nen Aktionsradius von 10km rund um ihren Autoheckträger haben, Extrem-Weltreisende durchaus auch die Manövrierbarkeit von Ups in unbekanntem Terrain schätzen... und die Pedelecs jetzt den letzten großen Effizienzvorteil nivelliert haben... Ne 150km Tagestour im Flachland fahren, jaaaa daaaaa... aber wie viele wollen das schon?
  • Pendeln: sofern das nicht unter Stadt fällt, ist das a) nen kleiner Bereich, in dem b) Blickhöhe und Manövrierbarkeit im Straßenverkehr mehr zählen als Bequemlichkeit auf Auspuffhöhe. Auch da fehlt letztlich der nennenswerte Lebensraum, in dem Lieger großflächlig überlegen wären gegenüber (E-) Ups... Ja, hier im Forum versammeln sich einige davon, wo das zutrifft, dass ist dem Rest der Gesellschaft aber Wurscht.
Also wenn wir 99% der Bevölkerung nicht vom Lieger überzeugen... dann hat das Ursachen, die nicht mit nen paar netten Argumenten wegwischbar sind, sondern die sind und bleiben essentiell.

VG Steffen
 
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Sport: Onroad kann man die UCI verteufeln wie man will, aber die komplette Wettbewerbs- und Musterreproduktionsstruktur ist auf Up-Rennräder ausgelegt.
Ja, aber eben nur wegen der Entscheidung der UCI.

Man stelle sich vor, es gäbe Rennen mit "offenen Klassen" oder spezielle Liegerad Wettbewerbe -- mit der Medienpräsenz wie andere Gruppen des Radsports. Rennräder, MTB, etc. sind nur deshalb so beliebt, weil sie bei den medial aufbereiteten Wettbewerben zu sehen sind. Liegeräder wurden Mtte der 1930er davon verbannt; das Resultat kennen wir.
 
Ja, wie gesagt: wir können die UCI dafür verteufeln, aber so ist das nun mal... und selbst wenn es nicht so wäre, ist das nur ein Teilaspekt von mehreren, warum das Liegerad im Mainstream nicht aus der Nische kommt.

Ich würde aber dennoch nicht so einfach schließen, dass ohne diese Entscheidung in den 1930igern das Liegerad heute king-of-the-road wäre.
Wären offene Liegeräder immer noch zugelassen, würden sie gegen das Peleton (mit Finalsprint) oder Bergwertungen trotzdem nicht die Oberhand gewinnen. Und wo doch, würde man die Tour de France einfach ein paar Tage länger durch die Alpen laufen lassen - dann haben die Lieger-Teams ne Stunde Rückstand und gut ist.

Velomobile könnten dann vielleicht immer noch in den Ebenen-Etappen soviel Vorsprung rausfahren, dass der in den Bergen nicht mehr fällt. Aber deren "Renn-Action" ist völlig lahm. Velomobile liefern keine Windschatten-Interaktionseffekte und keine sportlichen Körper im Bild - d.h. Wettbewerbs-Veranstalter würden das Regelwerk trotzdem immer wieder so anpassen, das möglichst attraktiver "Sport" entsteht, den Zuschauer auch sehen wollen. HPV-Rappelkisten sind aus TV-Perspektive nur wie viel zu lahmer Motorsport... hätte dann wie der Pedal-Prix in Australien vielleicht mehr Aufmerksamkeit als jetzt, würde aber dennoch separiert vom "offenen" Radsport stattfinden.
 
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Ich würde aber dennoch nicht so einfach schließen, dass ohne diese Entscheidung in den 1930igern das Liegerad heute king-of-the-road wäre.
Nein, denn trotz dieser fährt auch heute noch nur eine Minderheit der Ups mit Rennbügeln rum... ;)

Natürlich müsste es angepasste und eigene Wettbewerbe geben. VM bei der TdF? Etwas albern... 24 Stunden Rennen? Schon spannender... Bahnrennen haben ja auch gezeigt, dass mit dem Rad im Kreis herum fahren (mit Remmi Demmi drumherum) durchaus Zuschauer findet.
 
ich glaub auch nicht, dass es ohne UCI LR Verbot heute viel mehr Liegeradrennen geben würde. Da könnte auch jemand auf die Idee kommen "Ja, die Hochräder, die waren klasse, warum gibt es da heute so gut wie keine Rennen mehr?"
Es ist wie es ist und gut find ich auch, dass mit relativ wenig Aufwand ma auch selber ein recht gutes Eigenbauliegerad hinbekommt...
 
VM bei der TdF? Etwas albern.
Naja, und da kannste vielleicht nachvollziehen, warum so eine Art Entscheidung in den 1930igern getroffen werden musste, sonst hätten bei der TdF 10 Jahre später alle in geschlossenen Velomobilen gehockt und die Attraktivität für den Zuschauer wäre "anders".

Bahnrad-Sport hat dennoch den Reiz, Körper bei der Arbeit und Interaktion zu sehen, was >geschlossen< wesentlich vermindert wäre. Aber ja, wären VM nicht derart Nische sondern mit hoher Leistungsdichte und öffentlichem Interesse, könnte man auf ner 400m Bahn mit VM ähnliche Effekte hinkriegen wie bei Nascar-Rennen... wär schon toll.

... aber das würde die Einspurer nicht retten.
 
Ich würde da auch nicht zu viel auf die nicht vorhandene Medienpräsenz schieben. Ich habe Mitte der 80er mit Triathlon angefangen, da war die Medienpräsenz auch eher gering und die Leute wurden oft als Verrückte abgetan, trotzdem ist die Szene stark gewachsen. Bei den MTBs sehe ich das ähnlich, die Sache wurde zum Selbstläufer weil es einfach viele Leute angesprochen hat. Und das fehlt beim LR in der Breite einfach.
 
Hochräder, die waren klasse, warum gibt es da heute so gut wie keine Rennen mehr?"
Weil die scheiss Dinger vor allem gefährlich waren.
kannste vielleicht nachvollziehen, warum so eine Art Entscheidung in den 1930igern getroffen werden musste
Nö, kann ich nicht. Lieger waren schneller, wurden deshalb komplett verboten um eine Vergleichbarkeit herzustellen. Null Weitblick, welche Möglicheiten eine Aufteilung in zwei Sparten geboten hätte.

Nun ist's zu spät. Die UCI ist inzwischen zu reich, fett und mächtig, als dass ein paar "Spinner" dagegen etwas ausrichten können.

Eigentlich wollte ich auch nur noch einmal klarstellen, dass die UCI nicht auf einen Trend reagiert, sondern diesen erst durch eine Willkürentscheidung herbei geführt hat.
 
die aus einem Produkt wie nem Liegerad nicht rauszuholen sind.
Das schwingt sehr viel reflektierte und bittere Erkenntnis mit. Dafür habt ihr meinen tiefsten Respekt.

Einspurer, insbesondere Kurzlieger sind so weit weg vom Krankenfahrstuhl weiter geht kaum.
Das sagst Du, der die Perspektive kennt. Was sagt aber der normale Michel oder die Michelle da draussen?

Liegeräder wecken jedenfalls bei den meisten Menschen zum Teil sogar recht heftige Reaktionen.
Bei Kindern grundsätzlich positive Aufmerksamkeit und Begeisterung, die in der Regel wieder schnell von begleitenden Erwachsenen gedämpft wird, weils eben nicht "normal" ist. Für Arbeitskollegen bin ich mit 10 km Arbeitsweg auf dem Baron eine Freakshow auf zwei Rädern.

nd ganz ehrlich, wenn ich immer wieder zwischendurch Liegeradfahrer sehe, werden leider immer auch wieder gerne die Klischees des "weiße Socken in Birkenstock Sandalen mit zu einem engem Trikot und XXL Fahne am Heck-Fahrers" bedient.
Wir sind uns eben noch nicht begegnet :cool:

So ein toller Bezug lässt sich mit keiner Art von Liegerad konstruieren, v.a. auch weil Liegeräder in urbanen Trendsetter-Milieus keinerlei überlegene Funktion übernehmen können, während Vorstadt und Land als Überlebensraum per se "oldschool" sind
Dabei spiele ich mit dem Liegerad von grünen Vorort über "Velorouten" in die Kernstadt immer mehr Trümpfe aus... und das ganz ohne Motor.

Optima ist nicht pleite gegangen, die haben nur rechtzeitig gesehen das das grosse geld beim E bike boom zu erwarten war, und sind umgestiegen.
Nebenher läuft noch recumbentparts.com (Hoi Marcel) und sie machen Werklohn-Arbeiten für unter Anderem Urban Arrow. Optima Cycles in Beverwijk hat mich bei zwei Besuchen dort schon beeindruckt.

ich seh auf meinen Liegetouren oft mehr oder weniger sportliche Leute jungen oder mittleren Alters, die mit Carbon-Rennern jenseits der 3000 Euro Marke rumfahren
Mit einer Carbon-Rennfeile kann man den Nachbarn, den Vereins-Kollege oder die Peergroup beeindrucken. Mit der Liege gelingt das nur bei Gleichgesinnten.

Und würden sich Ladenbesitzer auf so etwas einlassen?
Eher nein. Der normale Fahrradladen-Inhaber ist bestenfalls schon kauzig. Liegerad-Fahrradladen-Besitzer sind IMHO schon sehr speziell.

dass der Aufwand der ganzen Maßnahme deutlich größer ist als der Saldo an Neukunden, der damit missionierbar wäre.
Plus das sich die entsprechenden Händler auch noch eine gewisse Beratungskompetenz aneignet sollten. Darauf werden die Wenigsten aber Lust haben.

der Baron ein schnelles Langstreckenrad
Er funktioniert auch in der Stadt super. Man kann auf der Fahrbahn prima mitschwimmen. ;)

Ich habe mich in meiner Zeit bei dem führenden deutschen Liegeradhersteller im Vertrieb mit einem Kollegen heiss geredet was Guerilla-Marketing, Marketing über Social Media oder Roadshows angeht. Ich musste damals leider einsehen, dass jeder Aufwand nichts bringt, wenn die Zielgruppe nur in homöopathischen Dosen vorhanden ist. Es kommen immer neue Liegeradler dazu, gleichzeitig sterben andere weg oder wandern ab in Richtung E-Bike. Der Kuchen dürfte langam immer kleiner werden.
 
Weiß eigentlich jemand wie weit verbreitet Liegeräder damals waren (ernsthafte Frage). Wäre überhaupt das Potenzial für getrente Klassen da gewesen oder war die Entscheidung einfach nur logisch weil nur eine handvoll Liegeradfahrer rum gegurkt sind? Die Standardisierung eines Wettkampfgeräts ist ja mal nicht grundsätzlich was schlechtes.
 
Man stelle sich vor, es gäbe Rennen mit "offenen Klassen" oder spezielle Liegerad Wettbewerbe -- mit der Medienpräsenz wie andere Gruppen des Radsports. Rennräder, MTB, etc. sind nur deshalb so beliebt, weil sie bei den medial aufbereiteten Wettbewerben zu sehen sind. Liegeräder wurden Mtte der 1930er davon verbannt; das Resultat kennen wir.
Ja, wie wäre es dann?
  • Mit einer komplett offenen Klasse wären Radrennen reine Materialschlachten, wo es nicht nur Rennräder und Zeitfahrräder gäbe, sondern für jedes Streckenprofil ein eigenes hochoptimiertes Rad genommen würde.
  • Mit sehr guter Aerodynamik wird Windschattenfahren irrelevant; und damit auch zum großen Teil der strategische Aspekt des Radrennens. Bei der TdF kommt es nur auf den Berg-Etappen und beim Zeitfahren auf die Leistung des Einzelnen an; beim ganzen Rest arbeitet das Team zusammen, die Wasserträger helfen dem potenziellen Sieger, und je nachdem, wer vorne fährt, helfen sich die anderen Teams gegenseitig, um den Ausreißer wieder einzufangen. Das alles fiele weg. Weniger Taktik, weniger Spannung, sondern der Stärkste gewinnt. Die Entscheidung fällt viel früher.
Ich weiß ja nicht. Wäre so etwas für die Zuschauer wirklich spannender? Die Formel 1 ist ja nun wirklich nicht innovationsfeindlich, und trotzdem noch viel stärker reglementiert, aus ähnlichen Gründen.
 
welche Möglicheiten eine Aufteilung in zwei Sparten geboten hätte.
Moment, EIN Verband hat für sich eine Entscheidung getroffen, welches Reglement er sich gibt. Wenn der aber nunmal von Up-Leuten getragen wird, kann man ihm nicht ankreiden, dass er sich noch um ein alternatives Reglement für ne zweite Sparte (wie Tria-Räder etc.) hätte kümmern sollen.
Dafür hätten die 1930er Liege-Visionäre schlicht einen eigenen Verband gründen müssen, der ne eigene TdF veranstaltet und über 100 Jahre in den Medien etabliert.
Es ist schade, dass es so eine historische Entwicklung gab, aber man kann es dem UCI letztlich nicht vorwerfen, dass er Ups zum Erfolg gebracht hat, sondern muss sich fragen, warum kein alternativer Verband rund um offene Klassements eine ähnliche Erfolgsgeschichte aufbauen konnte.
 
Die Formelrenner entsprechen ja auch Autos aus den 30ern und haben mit modernen Autos nichts zu tun. Für die gibts andere Rennserien, aber mit weniger Geld
Das passt gut zu den Fahrrädern.
 
wir schreiben hier doch oft genug, das die durchschnittliche Pendelstrecke irgendwie bei 5km liegt, (und wünschen uns, das man bitte nicht das Auto nehmen soll) Warum sollte man dafür einen teuren Einspurer kaufen? Und dann eine 105er 9fach Gruppe bekommt? Beispiel 1 es geht sogar 8fach: Beispiel 2

dafür tuts ein einfaches Hollandrad. Ich finde Liegen toll, und ich habe auch das komplette Sortiment sozusagen. Aber ehrlicherweise finde ich UPS für viele Dinge einfach praktisch. Und für Rennen einfach konkurrenzlos.
 
So problematisch wäre ein Mix im Rennen gar nicht. Das gibt es in div. anderen Sportarten (z.B. Segeln, Gleitschirm) auch und wird in einem Punktesystem berücksichtigt, wie wir das von LR-WM auch kennen. Wenn man das aber für ein Radrennen überlegt - wer fände es schon interessant, wenn die 10 LR von 100 Teilnehmern ein Rennen im Rennen für sich fahren? Mir persönlich würde das keinen Spaß machen, weder als Fahrer, noch als Zuschauer.
Wenn es halt ausreichend viele innerhalb einer Klasse (Rennräder, Enduro, Downhill) gibt, warum sollte man dann so einen Aufwand betreiben?
Steffen bzw. @BuS velomo hat mit der obigen Aufstellung nicht ganz unrecht. Ich fahre im Prinzip alles (RR, MTB, Trike, VM) überall (Stadt, Tour, Langstrecke, Training). Am besten (von der Übersicht) komme ich per UP in der Stadt voran, am bequemsten aber mit dem Trike, VM ist eher zu wenig wendig. Trotzdem bau ich mir einen Mid-Racer, den es halt zu kaufen nicht gibt und weil ich mir den einbilde. Allerdings habe ich schon Anfragen aus dem UP-Milieu, ob sie den dann mal fahren dürften. :giggle: Die Optik ist aber auch einfach überzeugend. Ich bau das Teil aber für mich und nicht weil ich damit etwas in meiner Umgebung erreichen will. Mal abwarten, wie verschreckt die ersten sein werden, wenn sie merken, dass ihre neuromuskuläre Basis damit was völlig neues lernen muss. Ich muss gerade an das Video von GCN denken, wo er Einrad lernt. :D Ich denke es gibt genügend, die in der Up-Szene gut drauf sind und Interesse an neuem haben. Wurde troytec nicht sogar mal auf der Eurobike ausgezeichnet?

Apropos neuromuskulärem Training - kürzlich ein paar Tage bei @seilsteiger und bin dann auch etwas weiter mit dem Fahrschul-Flevo (ohne "Stützräder") gefahren nach 1 km üben. Auch Anfahren am Berg hat mit der entsprechenden Hartnäckigkeit dann schon geklappt. Ich fürchte aber, viele Up-Fahrer fahren lieber weiter mit bekanntem Material. Das müsste schon ein extrem cooles Teil sein, für das sie sich die Lern-Arbeit machen würden und dann braucht es ja noch viele, viele Km bis man endlich mal dieselbe Leistungsklasse wie zuvor auch auf dem Lieger hat. Doch, ich verstehe, warum jemand mit gutem Training das nicht ohne Not macht.

Ich bin aber auch echt gespannt, wie die Reaktionen auf das irgendwann einmal fertige MBB sind.

Zum Anfangsthema - ich habe keine Ahnung, ob das Einspurer-LR sich mal mehr durchsetzen wird und gerettet werden kann (oder überhaupt muss). Wenn damit noch mehr rumgeeiert wird als schon aufrecht, dann lieber nicht. :p
 
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