Firmenidee zur Rettung der Einspurer

wenn E.. und Last... so boomt, wäre dann eine erfolgsverrsprechendere Idee solche Dinger zu bauen und auch noch schöne Liegeräder im Sortiment?
 
wäre dann eine erfolgsverrsprechendere Idee solche Dinger zu bauen und auch noch schöne Liegeräder im Sortiment?
Das wird dann aber wohl wieder ein Mehrspurer - ich würde vermuten, dass jemand, der sich schon nicht auf einen normalen Einspurer traut, einen Lasten-Einspurer wohl erst recht meiden wird.
 
Ich arbeite in einem recht grossen Fahrradladen als Mechaniker. Niemand fragt nach Liegerädern. Wenn ich als Selbstbauer und Überzeugter Liegeradler das mal erwähne, wird halt immer noch gelächelt. Gefährlich, unbequem, BlaBla... Lieber lassen sich die Leute den Hintern vermessen für einen weniger schmerzenden Sattel. Wenn mal eins im Laden wäre zum Probefahren. Da sehe ich die Schwellle, der Händler vor Ort muss es anbieten, damit die breitere Kundschaft es auch mal probiert.
Ich unterstreiche mal das, auf was es mMn ankommt. Wenn eine neue Firma mal in 100 Läden der Republik jeweils ein paar Monate lang 2-3 Räder zum probefahren stellen würde (mit entsprechenden Marketing Argumenten: Kein Schmerz, Gemütlich oder auch geringerer Luftwiederstand etc) und dann diese Räder als Art Wanderpokal in andere Läden in der Region brächte ... könnte da etwas draus werden.
Aber wer hätte dazu das Kapital und die Logistik? Und würden sich Ladenbesitzer auf so etwas einlassen?
 
Frage zu Wolf&Wolf:
Bereits 2016 gab es ein Projekt, wobei 7 Schüler sich selber ein Liegerad bauten und damit vor der Schweiz bis Flensburg fuhren ... KLICK
Fährt mindestens eins der Kinder heute, nur vier Jahre später, noch immer das eigene AT1?
 
Ich zitiere mich mal selbst aus dem Nachbar-Thread:
Nun driften wir doch gleich wieder in unsere vertrauten Erklärungsversuche und Abwehrstrategien ab, warum der blöde Mainstream immun gegen unseren Charme und unsere Heilsbotschaft ist... parallel zu jeder Sekte, die draußen primär die Unwissenden verortet, die nur mal ordentlich missioniert gehören, um auch unser Erweckungserlebnis zu teilen und selig zu sterben.

Wir verkörpern ein weltanschauliches Paradigma, bei dessen Realitäts-Dissonanz wir diverse Schutzhypothesen aus dem Hut zaubern, die den Kern (Liegeräder = supergeil) überleben lassen. Z.B. sie müssten nur billiger, professioneller, verfügbar, beworbener usw. sein, dann würde der Laden aber brummen.

Aber ist es möglich, dass der Kern nunmal nicht mainstreamtauglich ist - egal wie man ihn wendet? Dass die Mehrzahl der (radaffinen) Leute grundsätzlich weiß, was ein Liegerad ist, es aber trotzdem nicht begehrt im Vgl. zu allen anderen Radtypen? Egal ob auf der Basis von guten oder schlechten Abwehrargumenten, oder tatsächlich nur aufgrund emotionaler Ablehnung des Images.

Für so einen Wanderpokal @Cars10 würde ich unternehmerisch abschätzen, dass der Aufwand der ganzen Maßnahme deutlich größer ist als der Saldo an Neukunden, der damit missionierbar wäre.
 
Zuletzt bearbeitet:
... Nazca würde aber ihre (hässlichen) Liegen weitergebaut wissen, ...

Über Geschmack braucht man nicht streiten, aber ich finde die Nazcas nicht hässlich, fahre selber 2 :p und finde es echt schade, dass der größte niederländische Liegeradhersteller sich langsam in den Ruhestand schleicht, obwohl ich das Henk und Monique von herzen gönne...
 
stimmt, es gibt noch schlimmer aussehende Liegeräder (inkl meiner Bastelergebnisse) : ), wusste nicht, dass die nach den südamerikanischen Land-Art produzierenden Ureinwohnern benannte Firma die größte der niederländischen LR-Hersteller waren
 
Aber ist es möglich, dass der Kern nunmal nicht mainstreamtauglich ist - egal wie man ihn wendet? Dass die Mehrzahl der (radaffinen) Leute grundsätzlich weiß, was ein Liegerad ist, es aber trotzdem nicht begehrt im Vgl. zu allen anderen Radtypen? Egal ob auf der Basis von guten oder schlechten Abwehrargumenten, oder tatsächlich nur aufgrund emotionaler Ablehnung des Images.

Hallo,
genau das hatte ich versucht auszudrücken. Kann das nur nicht so gut:unsure:

Ein gutes Beispiel: Ich habe einen langjährigen Kollegen, der mittlerweile 35 Jahre alt ist. Ich bin 52. Wie geschroben, wir kennen uns schon lange, sind gute Kollegen. Er ist ambitionierter Radfahrer, so habe ich ihn schon kennengelernt. Mountainbike im Pfälzerwald war sein Ding. Er bewunderte mich für meine Radreisen durch Irland und Island. Wir sind auch hin und wieder gemeinsam gefahren. Ich mit dem Fujin, er mit Rennrad. Irgendwann sind wir gemeinsam in die Niederlande gefahren um irgendwelche Liegeradmeisterschaften zu besuchen. Habe vergessen in welchem Jahr das war. Wir haben meine zwei Liegeräder mitgenommen, sind gemeinsam damit eine sehr große Runde gefahren, haben gemeinsam das Liegeradevent genossen.

Ein paar Jährchen später hatte er Lust auf ein neues Rad. Es sollte irgendwas zwischen Mountainbike und Rennrad sein.......und was glaubt Ihr?
Nein, natürlich ist es kein Liegerad geworden. Obwohl er sehr nahen Kontakt zu Liegerädern hat/hatte, obwohl er damit gefahren ist (mehr als einmal) und obwohl es ihm Spaß gemacht hat. Ich habe ihn natürlich darauf angesprochen, er konnte es mir nicht wirklich erklären. Ich vermute, dass er mich nicht beleidigen oder kränken wollte. Ich vermute, er hält trotz allem Liegeräder für "Krücken", die zwar ihre Vorteile haben, die für Ihn aber keinen Wert haben. Er kommt problemlos ohne Liegerad im Leben zurecht, mit allen Vorteilen die das nunmal hat. Im Schnitt leichter, preiswerter, keine Sonderlösungen, nur Standart, handlicher, usw.
Und ja - ich weiß, alle diese Argumente wird der Hardcoreliegeradler entkräften können - ich habe das auch Jahrelang gemacht. Wenn man aber ganz ehrlich und unvoreingenommen darüber nachdenkt.........
 
Auch wenn ich gerade wieder etwas die Streetmaschine bemüht habe, nachdem das berufliche pendeln wegfiel, fahre ich auch fast nur noch Fixie für die schnelle Runde und Triarad als Sportgerät. Auch ich bin sehr am überlegen, ein Lastenrad anzuschaffen, für den Einkauf sperriger Sachen.
Das Quest ist seit Jahren nicht mehr bewegt worden.... Kein Bedarf. Kommt aber vielleicht wieder.
 
Troytec haben doch genau diese jungdynamische Style-Offensive probiert... und ich kann eigentlich nix entdecken, was sie werbetechnisch falsch gemacht hätten.
Für mich kann ich das sehr genau sagen: In ihrem ersten Spezi-Jahr stand ich mit 'nem Nazca Gaucho daneben, als zwei Troytec-Jungs gerade einem Testfahrer erklärt haben, dass der Tacho richtig kalibriert ist. Plötzlich hat einer der zwei irgendwas von Handwerkskunst gesagt und auf den Gaucho gedeutet mit den Worten "nicht so ein paar zusammengebratene Rohre wie das da, sowas kann ja jeder Dorfschlosser."
 
Ich denke ganz einfach, für Einspurer gibt es keinen relevanten Markt. Zu unpraktisch, eingeschränkte Übersicht, kann man nicht leicht mit dem Kfz transportieren. Am Anfang wackelig. Aus Händlersicht schwierig zu warten, weil sie passen kaum in die vorhandenen Radständer. Klar, meine STM ist superbequem, der Baron ein schnelles Langstreckenrad. Aber Für 3km in die Stadt würde sogar mein Tretroller fast ausreichen. Eigentlich viel zu teuer.

Mitlerweile kommt noch dazu, ich hätte wirklich Lust mir ein LR anzuschaffen, aber ich sehe Keines, was mich anspricht. 10 KEUR aufwärts ist mir dann auch zu teuer für Spielzeug, und ich bin eh zu lang für BIRK.

Bedarf habe ich für Brompton oder Lastenrad...

rwd, der trotzdem glaubt, das HPV und LR ihre Berechtigung haben und in Zukunft eine Rolle spielen.
 
@Fanfan - naja, im Sinne der Werbung ist es ja "nicht falsch", derart zu polarisieren, dass man emotional statt rational reagiert. Die selbstbewusste Botschaft dürfte für einen unvorbereiteten Interessenten durchaus gesessen haben - positiv. Nach der Art gibt es ja mindestens auch bei den Trikes und bei den Velomobilen je einen allseits bekannten "Verkäufer", der sich noch nie mit differenzierter Rationalisierung aufgehalten hat, sondern platt bis kunstfertig schwer haltbare Zuspitzungen zur Emotionalisierung wendet - mit Erfolg und vielen Jüngern im einzig wahren Glauben...

... die Anderen mit reichhaltigerem und rationalisierterem Hintergrund, die diesen Verkäufer dann nicht mehr ernst nehmen können - die wären eh schwierige Kunden geworden :D
 
"nicht so ein paar zusammengebratene Rohre wie das da, sowas kann ja jeder Dorfschlosser."

Zox z.b. hat zusammengebratene Rohre in ganz passablen Stückzahlen verkauft.

Der Fahrradmarkt ist insgesamt übersättigt und Otto Normalradler kauft was überall verfügbar ist und auf den ersten Blick gut aussieht. Würde die Mehrheit danach entscheiden welches Rad für ihren Zweck technisch sinnvoll wäre gäbe es sowohl mehr Liegen als auch deutlich leichtere E-bikes, keine Fatbikes mehr, weniger Baumarktmüll, etc etc
 
@Fanfan - naja, im Sinne der Werbung ist es ja "nicht falsch", derart zu polarisieren, dass man emotional statt rational reagiert. Die selbstbewusste Botschaft dürfte für einen unvorbereiteten Interessenten durchaus gesessen haben - positiv.
Wär's so gewesen, hätte ich das nicht hier geschrieben. Eigentlich wollte ich mir die Räder anschauen und vielleicht sogar mal kurz probieren. Der, der gerade auf dem Troytec gesessen hat, hat sich vielleicht ein bisschen geschmeichelt gefühlt, für mich dagegen war die Firma ab dem Moment "tot".
Nach der Art gibt es ja mindestens auch bei den Trikes und bei den Velomobilen je einen allseits bekannten "Verkäufer"[...]
Einer von denen ist ein Grund dafür, dass ich heute ein Gekko habe.
 
Vielleicht bist du aber auch nicht der Maßstab. Oder hältst du dich für jung und erfolgreich?
Nee, mit 8x7 Jährchen bin ich nicht mehr wirklich jung (obwohl ich mit < 30 mit der Liegeradlerei angefangen habe) und ich habe bei der Wahl meiner Lebensarbeitsstelle weit mehr auf deren menschliche Sinnhaftigkeit denn auf das Gehalt oder gar das Prestige aus dem Blickwinkel des gesellschaftlichen Mainstreams geachtet. Also nicht im herkömmlichen Sinn "erfolgreich".
Obendrein halte ich mich für einen - sicher etwas schrägen - "Erkenntnisrebellen", der am liebsten Dinge tut, deren Motive ihm selbst transparent sind. Und meine Motive zum Liegerad habe ich hier schon mehrmals kundgetan. Bis heute sehe ich keinen Grund, von ihnen abzurücken.
Das Ganze lässt sich mit " entspannter, dabei unbekehrbarer Individualist" beschreiben. Aber solche Typen sind eben nicht der verkaufszahlenintensive Mainstream...
 
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